Erneuter Kriminalfall im Burghaus – „Mord ist kein Kinderspiel“

Vorhang auf für Flavia und den Puppenspieler-Mord. Zum zweiten Mal eine spannende Literaturlesung zum Anfang des goldenen Oktobers – und wieder fanden viele Krimi-Freunde in das Burghaus in Bielstein. Diesmal präsentierten der Kulturkreis und die Buchhandlung Hansen & Kröger den kanadischen Buchautor Alan Bradley mit seinem zweiten Roman über Flavia de Luce, der elfjährigen Kriminalistin.


Foto: Christian Melzer

Flavia weiß alles übers Giftmischen. Sie ist die Hauptfigur in Alan Bradleys Roman „Mord ist kein Kinderspiel“. Die NDR-Redakteurin Margarete von Schwarzkopf entlockt dem Autor noch einiges über Flavia und die anderen überaus interessanten Charaktere in der Krimi-Reihe. Anna Thalbach, die aus dem Roman an diesem Abend las, findet sie alle spannend. Beim Vorlesen darf sie jede Romanfigur spielen – im Fernsehen immer nur eine Rolle- deshalb liest sie so gerne. Film, Theater und Lesen sind jedes ein Abenteuer für sich, sagt die gefragte Schauspielerin und Hörbuchsprecherin. Sie ist viel auf Lesereisen, denn sie freut sich den Menschen die Literatur schmackhaft zu machen.

Das schaffte sie auch im Burghaus Bielstein. Gebannt verfolgten die Gäste die Geschichte. Das lag an der liebenswerten Giftmischerin in der Geschichte des Kriminalromans, aber auch an der hervorragenden Weise wie Anna Thalbach der Geschichte Leben einhauchte. Alan Bradley war sichtlich begeistert von Anna Thalbachs Stimme, aber auch der Autor las selbst aus seinem Buch – in der englischen Version – vor. Der Humor von Alan Bradley ist großartig. Man muss immer lachen, auch wenn es um Mord geht. Die Geschichte spielt um 1950. Damals war er selbst in Flavias Alter und begeistert von Büchern. Es ist wichtig, dass Flavia elf bleibt – in dem Alter sind Kinder sehr wissbegierig, so auch die Hauptdarstellerin in seinen Romanen. Alan Bradleys Figur Flavia de Luce ist ein junges Mädchen, welches neben ihrem Hobbylabor auch gern schon einmal Detektiv spielt. Die Begeisterung für Marionetten hatte Alan Bradley schon immer. So baut er eigene Begeisterungen – wie in „Mord ist kein Kinderspiel“ – auch in seine Bücher.

Seit 1994 ist Alan Bradley zum Schreiben gekommen, zuvor hatte er an Universität von Saskatchewan in Saskatoon gearbeitet. Bereits sein erstes Werk „Mord im Gurkenbeet“ wurde von den Kritiken hoch gelobt, so dass die Fortsetzung „Mord ist kein Kinderspiel“ nur eine Frage der Zeit war- sechs Bücher mit Flavia sind in Planung. Für den Debüt-Roman wurde mit dem renommiertesten Krimipreis der Welt ausgezeichnet, dem „Dagger Award“.

Im zweiten Teil der Krimireihe lernt Flavia de Luce durch Zufall auf dem Friedhof den Puppenspieler Rupert Porson und dessen Assistentin Mariella kennen. Im Gespräch stellt sich heraus, dass die beiden mit einer Panne liegen geblieben sind. Der Vikar, der später hinzukommt, bietet den beiden an, dass sie im verschlafenden Ort eine oder zwei Vorstellungen spielen können, in der Zwischenzeit würde ihr Auto repariert werden. Während der zweiten Vorstellung blitzen plötzlich Funken und statt der Puppe des Riesen liegt Rupert Porson tot auf der Bühne. Die Polizei nimmt sofort die Durchleuchtung des Kriminalfalles auf, tappt aber im Dunkeln. Bei der Lesung im Burghaus wird schnell klar: auch hier wird Flavia wieder einen spannenden Fall lösen, aber wie sie die Puzzleteile letztendlich zusammensetzt bleibt offen – erstmal. Denn so mancher nahm sich das Buch mit nach Hause und konnte anschließend beim Schmökern die Auflösung des Falls erlesen. Alan Bradley und Anna Thalbach signierten nach dem interessanten Literaturabend die Bücher. Die nächste literarische Reise im Burghaus findet am 19. Oktober statt. Oliver Bootz und Jonathan Tropper lesen „Sieben verdammt lange Tage“.

Vera Marzinski

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Blues-Duo der absoluten Sonderklasse

Richard Bargel und Klaus Major Heuser – zwei, die sich gefunden haben. Beide in einem Alter, in dem man sich dem gepflegten Blues widmen kann. Die Generation für die sie spielen hat viel graues Haar, behaupten sie frech weg.


Foto: Christian Melzer

Richard Bargel zählt längst zu den Blues-Ikonen. Der Meister Slidegitarre spielte alle großen Festivals, tourte durch die USA, arbeitete mit renommierten Kollegen. Auf der Bühne zelebriert er den Blues mit starker Bühnenpräsenz und magisch-rauher Bass-Stimme. Klaus „Major“ Heuser erlangte große Popularität als Gitarrist der Kölner Rockgruppe BAP, deren Mitglied er von 1980 bis 1999 war. Blues ist die Musik mit der er groß geworden ist, beeinflusst von den großen Blues-Vorbildern, wie Eric Clapton, Peter Green, Rory Gallagher. Bargel und Heuser verbindet eine auf gleichem Musikverständnis basierende Liebe zum Blues. Die Chemie stimmt zwischen den Musikern.

Begonnen hat alles mit einer Talk Show in der „Harmonie“ in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Eigentlich sollte jeder eine kleine musikalische Einlage nach einer Talkrunde darbieten. Die beiden spielen einfach zusammen und begeistern das Publikum mit ihrem spontanen Zusammenspiel. Sie schaffen mit ihrer Musik Atmosphäre – Bluesfeeling. Das Blues-Gitarren-Duo „Men in Blues“ hat mittlerweile eine CD aufgenommen und ihr Duo auf eine Band ausgeweitet. Mit Sascha Delbrouck am Bass und Macus Rieck am Schlagzeug sorgen sie mit ausgewogene Bandsound für einen rundum gelungene Bluesmusik und in der Burg Bielstein zelebrierten sie einen besonderen Bluesabend.

Sascha Delbrouck begann seine musikalische Berufsausbildung mit dem klassischen Kontrabass-Studium. Sein Werdegang ist Baßlastig, dabei keineswegs einseitig – eher viersaitig. Marcus Rieck studierte Jazz-Schlagzeug an der Hochschule für Musik in Köln und arbeitete unter anderem mit Jazzgrößen wie John Goldsy, Silvia Droste, Lyambiko. Seine Vielseitigkeit als Schlagzeuger bewies er in der Band von Rock-Urgestein Wolf Maahn bei der Tour „Zauberstraßen“. Mit Klaus „Major“ Heuser und Richard Bargel brachten sie den Blues in die Burg und die Spiellaune sprang schnell auf das Publikum über.

Das Blues-Publikum war gleich ganz aus dem Häuschen. Die Musiker legten aber auch direkt heftig los. Dabei wiesen Bargel und Heuser auf ihre „Stehhilfen“ hin – eigentlich Barhocker -, denn breitbeinig auf der Bühne geht da nicht. Sie wollen in Würde alt werden und damit das nicht so auffällt, haben sie die Stehhilfen. Zwischen den Blues-Stücken gab es mal kürzere und mal längere Moderationen. So erzählten sie, dass sie im Februar im Männer-Knast waren. Eiskalte Begeisterung sprang ihnen dort beim Konzert entgegen. Richard riss die Saite und Klaus hatte den schwarzen Peter die schweren Jungs ohne Gesichtsregung irgendwie „einzuheizen“. Degenhardt oder Bob Dylan wäre da gar nicht gegangen und er spielte einfach mal „Smoke on the water“. Und auf einmal kam Bewegung rein. Leider war Richard dann fertig und sie mussten auch noch Blues weiterspielen. Die Herausforderung nahmen sie an wie richtige Männer. Auch die Herausforderung in Wiehl nahmen sie an – die war aber nicht so schwierig, denn das Publikum ließ sich schnell begeistern. Mit Stücken wie „Blowing time“ oder der Song „The last one“, der von einem handelt, der immer am Ende der falschen Reihe steht. „Bad whisky“ oder „What the matter than“, ein ruhiges Stück für Klammer-Blues-Freunde, reihten sich aneinander.

„Evry time she wants“ sollte das letzte Stück sein, aber das Publikum ließ sie so schnell nicht gehen. „Men in Blues“ ist eine Liebeserklärung an die schönste Art zu trauern, zu trinken und sich gehen zu lassen: den Blues. Beide Musiker sind Rheinländer, Bargel aus Köln und Heuser aus Leverkusen. Sie haben den Blues und verzweifeln nicht dran. Mit einem Höhepunkt nach dem anderen erzeugten sie Gänsehaut oder musikalische Explosionen. Blues der absoluten Sonderklasse.

Vera Marzinski

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Ab 11. Oktober: Einbahnregelung in der Bielsteiner Straße

Ab dem 11.10.2010 wird in der Bielsteiner Straße zwischen den Hausnummern 97 und 115 (30-km/h-Bereich vor der alten Post) eine Einbahnregelung für den Fahrzeugverkehr eingerichtet, so dass ein Befahren dieses Bereiches nur noch von der Einmündung an der Gaststätte „Fässchen“ in Richtung Brauerei möglich ist.

Dies ist notwendig, weil dort – bedingt durch die Umbauarbeiten am „Bielstein Haus“ – ein Begegnungsverkehr nicht mehr möglich ist. Die Einbahnregelung gilt als Baustellen-Verkehrsführung bis ca. Januar 2012, jedoch wird es im Rahmen von Abbrucharbeiten dieses Jahr auch noch einmal zu einer Straßenvollsperrung für ca. 4 Wochen kommen. Es wird in diesem Zusammenhang gebeten, die entsprechenden Verkehrszeichen und Hinweisschilder zu beachten.

Spannende Krimi-Reise in die argentinische Geschichte

Ernesto Mallo lässt seine Krimis in den unterschiedlichen Epochen der argentinischen Geschichte stattfinden. In Detektivromanen setzte er sich mit den Begebenheiten in seinem Regime auseinander. Zwei seiner Detektivgeschichten sind ins Deutsche übersetzt: In diese beiden – Der Tote von der Plaza Once“ und „Der barfüßige Polizist von der Calle San Martin“- erhielt das Publikum im Burghaus Bielstein kleine Einblicke.


Foto: Vera Marzinski

In diesem Jahr präsentiert sich Argentinien als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2010. Das Land zeichnet sich durch eine große literarische Tradition und eine faszinierend lebendige Kulturszene aus. Ernesto Mallo erzählte im Burghaus Bielstein von seinem Leben in Argentinien und seinem Leben mit der Literatur. Moderiert wurde der Abend von dem freien Journalisten Kersten Knipp – Heikko Deutschmann las aus den beiden Romanen. Durch den Wechsel von Moderation und Interview zu den Lese-Kostproben wurde es ein kurzweiliger Abend. Gebannt verfolgten die Gäste die Ausführungen Mallos und dem brillanten Vortrag der Buchauszüge von Heikko Deutschmann.

In Buenos Aires zur Zeit der Militärdiktatur unter Jorge Videla, Ende der 70er Jahre, spielt der erste Teil rund um Comisario Lascano. Es ist nicht direkt ein Krimi über die Militärdiktatur – sie ist die Landschaft vor der diese Geschichte spielt. Diese Form wählte Ernesto Mallo, weil er kein anklagendes Buch schreiben wollte, sondern eins, dass das gesellschaftliche Klima zeigen sollte. Gleich im ersten Kapitel lernt der Zuhörer die Eigenheiten den Protagonisten kennen. Über Funk erhält Lascano Informationen über einem Kriminalfall zu dem er gerufen wird- zwei Leichen. Es sind dann doch drei Leichen – zwei durchnässt, von Schüssen entstellt – ein junges Paar. Die dritte Leiche, ein älterer Mann, trocken, mit himmelblauem Hemd und entsetztem Gesichtsausdruck.

Im Laufe der Geschichte kommt eine weitere wichtige Figur hinzu. Fuseli, der Gerichtsmediziner. Comisario Lascano, lernt im Verlauf der Geschichte Eva kennen. Ausgerechnet ein Mädchen aus dem subversiven Untergrund, in die er sich schließlich verliebt. Er versucht sie zu schützen, gleichzeitig einen Mordfall aufzuklären und wird von Todeskommandos durch Buenos Aires gejagt.

Ernesto Mallo ist ein Mann, der keinem Club angehören will. Mit 20 Jahren glaubte er, die Welt ändern zu müssen. Literatur war für ihn ein sehr wirksames Mittel zu überleben. Er benutzt die Literatur manchmal als eine Form der Rache, sagt Mallo mit einem verschmitzten Lächeln – das seien die 50 % seines italienischen Blutes. So hat er jemandem, der ihn für seine Leistung mal nicht bezahlt hat zu einem Bordellbesitzer in seinen Romanen gemacht.

„Nicht ich wählte die Literatur, sie wählte mich.“ sagt der argentinische Autor. Der „Tote von der Plaza Once“ ist sein erster Roman, preisgekrönt als bester Krimi bei der Semana Negra in Gijón, dem größten Festival für Kriminalliteratur. Für seinen zweiten Roman erhielt er in einer Zeit als es ihm gerade nicht so gut ging – kein Geld, gerade geschieden – ebenfalls einen Literaturpreis. Zwar hatte er nur den zweiten Platz, aber er hatte die ganze Aufmerksamkeit bei der Verleihung. Zudem sei der Zweite Preis immer besser als der erste, denn von oben könne man nur fallen, vom zweiten Platz könne man sich noch steigern.

Ernesto Mallo erzählt in seinen Romanen packend von einem dunklen Kapitel der argentinischen Geschichte, beherrscht von Korruption, Aufbruch und Gewalt. Der österreichische Schauspieler Heikko Deutschmann bringt die Figuren und die Geschichte zum Leben. Einen kurzen Abschnitt las der Autor aber auch selbst in seiner Muttersprache. Gebannt hörten auch hier die Gäste zu. Ebenso wie bei seinen Ausführungen zu der Argentinischen Gesellschaft. Die Argentinier haben gelernt, dass sie nie sicher sind und dadurch müssen sie sich schnell neuen Situationen anpassen, flexibel sein. Ein ganz besonderer Abend mit kurzen Ausschnitten aus zwei Büchern eines Autors, dem es gelingt ebenso harte wie lyrische Krimis zu schreiben, die ganz nebenbei ein präzises Bild der Gesellschaft liefern.

Vera Marzinski

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Auszeichnung für Elektro Hube: 1a-Fachhändler 2010

Bereits zum dritten Mal seit 2008 konnte dem Fachgeschäft Elektro Hube in Weiershagen die begehrte „mi“-Auszeichnung als 1a-Fachhändler überreicht werden.


Übergabe der Urkunde durch Thomas Gaisbauer, Beigeordneter der Stadt Wiehl (2.v.r.) bei Elektro Hube in Weiershagen. – Foto: Christian Melzer

Anlässlich einer kleinen Feierstunde gratulierte der 1. Beigeordnete Thomas Gaisbauer dem Ehepaar Hube zu dieser besonderen Leistung im Namen der Stadtverwaltung und des Rates der Stadt Wiehl. Zahlreiche Kunden, Nachbarn und Freunde waren gekommen um dem Ehepaar ebenfalls zu gratulieren.

In seiner Gratulationsrede wies Herr Gaisbauer auf die zahlreichen Kriterien des Anforderungskataloges hin, deren Einhaltung durch kompetente Fachjuroren des „markt-intern-Teams“, bestehend aus Juristen, Dipl. Kaufleute und Volkswirten, dem inhabergeführten Elektrofachgeschäft Hube für das Jahr 2010 testiert und mit der Auszeichnung zum „1a-Fachhändler“ seine Bestätigung und Anerkennung erhalten hat.

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