ForumXXelle: Lyrik-Abend in der Burg Bielstein mit einer Werksauswahl der Lyrikerin Nelly Sachs

In der Veranstaltungsreihe ForumXXelle, auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Städte Wiehl und Gummersbach, präsentiert die Rezitatorin Barbara Stübner an diesem Abend eine Auswahl von Prosa, Lyrik und dramatischer Dichtung aus dem Werk von Nelly Sachs sowie einige erklärende und biographische Erläuterungen zur Dichterin.

Es soll hiermit an eine Dichterin erinnert werden, die noch lange nicht ausreichend rezipiert und erforscht wurde und soll dazu beitragen, das Werk dieser jüdischen Lyrikerin zu würdigen.

Hilde Domin schrieb in ihrem „offenen Brief an Nelly Sachs“: „Als ich deine Gedichte las im Winter 59/60, da hast du meine Toten bestattet, alle diese fremden furchtbaren Toten, die mir ins Zimmer kamen… ich breche in Tränen aus, wie ich dies schreibe, aber will es trotzdem tun, auch öffentlich“.

Und Enzensberger sagt über Nelly Sachs Werk: „Trost ist nur möglich als Frage, als Dialog mit der Trostlosigkeit, nur so kann Sprache zurückgewonnen werden…“

Referentin: Barbara Stübner, Frankenberg
Termin: 16. November 2011 20.00 Uhr
Ort: Historische Burg Wiehl-Bielstein

Sessionseröffnung 2011/2012 des Karnevalsvereins Bielstein

Am 05. November 2011 startete die offizielle Session des KVB mit der Verabschiedung des scheidenden und der Vorstellung des neuen Prinzenpaares.


Prinzessin Sandra und Prinz Hansi I – Foto: Christian Melzer

Besser hätten die äußeren Bedingungen nicht sein können: Temperaturen wie im Sommer und das Anfang November! KEIN Regen trübte den Himmel und so war schnell klar: Das wird heute ein ganz besonderer Tag.

Am Bielsteiner Burghaus trafen sich am vergangenen Samstag um 11.11 Uhr zahlreiche Jecken des KVB und viele Repräsentanten der befreundeten Karnevalsvereine aus Denklingen, Engelskirchen sowie Ründeroth – natürlich waren alle mit ihren zukünftigen Tollitäten gekommen.

Pünktlich um 11.11 Uhr eröffnete der stellvertretende Präsident des KVB, Hans Hausmann die Session. Der Präses Michael Becher war leider krankheitsbedingt ausgefallen, doch Hans hat ja in dieser Rolle beim KVB eine langjährige Erfahrung aufzuweisen und gewohnt sicher und schlagfertig führte er durch das Programm.

Wie es das Schicksal so will, endet irgendwann auch eine sehr lange Karnevalssession und für Prinzessin Rita und Prinz Michael II. aus dem Hause Jonen hieß es „Abschied zu nehmen“ bzw. die „Abschiedstour zu beginnen“. Noch einmal „rockte der Bär in Bielstein“ und weckte manche Erinnerung an eine ganz tolle fast vergangene Session, in der der KVB viele neue Freunde im Aggertal gewinnen konnte, die zum Glück auch fast vollzählig Mitglieder im KVB bleiben.

Aber dann war es Zeit für die Zukunft – und die heißt in dieser Session Prinzessin Sandra nebst Prinz Hansi I. aus dem Hause Schmidt. Eskortiert von ihrem Hofstaat marschierte das designierte neue Prinzenpaar in den Bielsteiner Burghof ein und wurde dort von der anwesenden Presse und dem „1. Mann aus Wiehl“, Bürgermeister Becker-Bloningen in Empfang genommen. Die erste „freie Rede“ des neuen Prinzen ging schon ganz zügig über seine Lippen und man merkte den beiden ihre Nervosität gar nicht an. Letztendlich haben sie ja auch schon in vielen Sessionen live miterleben können, was auf die Tollitäten zukommt. Aber es ist schon etwas anderes, wenn man plötzlich um „Rampenlicht“ steht. Die zwei haben das aber mit Bravour gemeistert.

In dieser Session wird ein „Urgestein“ des Bielsteiner Karnevals dem Prinzen als Adjutant zur Seite stehen, der selbst bereits als Prinz durch eine Session gegangen ist: Mit Michael Röser an seiner Seite wird es dem kommenden Prinzen Hansi I. an nichts fehlen. Als persönliche Hofdame der Prinzessin Sandra fungiert mit Natascha Brüning eine besondere „Insiderin“ der Prinzessin: Es ist ihre jüngere Schwester und so sollte man annehmen können, dass Natascha alle Wünsche der Prinzessin erahnen wird, da in ihr verwandtes Blut kursiert.

Die Sessionseröffnung zog sich bis zum frühen Nachmittag hin und man kann nur hoffen, dass dies die Vorboten einer sehr schönen von der Sonne beschienenen Session sind.

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Angela Brown erzählte von Liebe

Zum Blues- und Soul-Abend mit Angela Brown begrüßte Kulturgeschäftsführer Hans-Joachim Klein die Gäste im Burghaus. Stimmungsvoller Opener an diesem Abend: Pianist Christian Rannenberg. Bereits zu den Internationalen Wiehler Jazztagen 2008 war er der Begleiter von Angela Brown und beide begeisterten schon damals das Publikum.


Foto: Christian Melzer

„I wanna tell you about love“ begrüßte die Sängerin das Publikum. Dass die Stimme der Big Mama genauso gewaltig wie ihr Körperbau ist, überraschte wenig. Sie röhrt, tanzt und spielt mit einem breiten Repertoire an Gesichtsausdrücken. Klassisch, unplugged, original und genial ist ihr Black American Blues. Ein Timbre, das in unendlichen Tiefen kraftvoll ist und auch in den Höhen an Lautstärke nicht abnimmt, aber feinfühlig zart wirkt. Einfach eine wahnsinnig ausdrucksvolle Stimme und Frau! Sie singt von Liebe, von dreckigen Tagen im Gefängnis, Nachbarn. Ein Energiebündel ist sie – die ganze Zeit in Bewegung. Dazu die grandiose Mimik. Irre!

„Rock me“ sang das Publikum mit Begeisterung mit bei „Rock Around The Clock“ in der Angela Brown Version. Nach einem eingeschobenen „Sing along with Angela“ konnte auch niemand mehr anders. Immer wieder Piano-Solo-Einlagen von Christian Rannenberg – auch hier war Angela Brown nicht zu halten.

Geboren wurde Angela Brown 1953 in Chicago. Wie fast alle schwarzen Sängerinnen, sang sie zuerst in der Kirche, nahm dann aber Schauspielunterricht und arbeitete einige Jahre als Schauspielerin bevor sie die Rolle der Bessie Smith in einem Musical angeboten bekam. Da musste sie singen – spätestens ab da konnte man sagen: „A star was born!“ Die europäischen Bluesfans hörten ihren Namen zum ersten Mal 1983, als sie mit den „Chicago allstars“ nach Europa kam. Anfang der Neunziger Jahre zog Angela Brown nach Europa und ist seither von der europäischen Jazz- und Blues-Szene nicht mehr wegzudenken.

Christian Rannenberg bringt sein Klavierspiel in den Kontext von Bluesbands und Bluessängern. Neben seinen Soloauftritten ist er ein immer gern gesehener und viel gefragter Begleiter internationaler Musiker und Bands mit seinem routinierten Spiel und einfühlsamer Flexibilität. 1976 war er Mitbegründer der Blues Company. 1982 zog es ihn nach Chicago. Chris Rannenberg kann alte Blues-Legenden, wie Blind John Davis, James Booker, Willie Mabon, Henry Gray oder Sunnyland Slim zu seinen Mentoren zählen.

Mit ihrem Pianisten bot Angela Brown einen ganz besonderen Abend. Eine geniale Stimme, facettenreich und kraftvoll, und dazu eine Ausstrahlung und Ausdrucksstärke die ihresgleichen sucht. Schon bei den Jazztagen 2008 hatte sie die Bluesfans fest im Griff – beim vorgegebenen Backroundgesang folgten ihr die Gäste bedingungslos. Nicht anders lief es im Burghaus Bielstein ab, an diesem Soul und Blues-Abend.

Vera Marzinski

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Angela Brown erzählte von Liebe

Zum Blues- und Soul-Abend mit Angela Brown begrüßte Kulturgeschäftsführer Hans-Joachim Klein die Gäste im Burghaus. Stimmungsvoller Opener an diesem Abend: Pianist Christian Rannenberg. Bereits zu den Internationalen Wiehler Jazztagen 2008 war er der Begleiter von Angela Brown und beide begeisterten schon damals das Publikum.


Foto: Christian Melzer

„I wanna tell you about love“ begrüßte die Sängerin das Publikum. Dass die Stimme der Big Mama genauso gewaltig wie ihr Körperbau ist, überraschte wenig. Sie röhrt, tanzt und spielt mit einem breiten Repertoire an Gesichtsausdrücken. Klassisch, unplugged, original und genial ist ihr Black American Blues. Ein Timbre, das in unendlichen Tiefen kraftvoll ist und auch in den Höhen an Lautstärke nicht abnimmt, aber feinfühlig zart wirkt. Einfach eine wahnsinnig ausdrucksvolle Stimme und Frau! Sie singt von Liebe, von dreckigen Tagen im Gefängnis, Nachbarn. Ein Energiebündel ist sie – die ganze Zeit in Bewegung. Dazu die grandiose Mimik. Irre!

„Rock me“ sang das Publikum mit Begeisterung mit bei „Rock Around The Clock“ in der Angela Brown Version. Nach einem eingeschobenen „Sing along with Angela“ konnte auch niemand mehr anders. Immer wieder Piano-Solo-Einlagen von Christian Rannenberg – auch hier war Angela Brown nicht zu halten.

Geboren wurde Angela Brown 1953 in Chicago. Wie fast alle schwarzen Sängerinnen, sang sie zuerst in der Kirche, nahm dann aber Schauspielunterricht und arbeitete einige Jahre als Schauspielerin bevor sie die Rolle der Bessie Smith in einem Musical angeboten bekam. Da musste sie singen – spätestens ab da konnte man sagen: „A star was born!“ Die europäischen Bluesfans hörten ihren Namen zum ersten Mal 1983, als sie mit den „Chicago allstars“ nach Europa kam. Anfang der Neunziger Jahre zog Angela Brown nach Europa und ist seither von der europäischen Jazz- und Blues-Szene nicht mehr wegzudenken.

Christian Rannenberg bringt sein Klavierspiel in den Kontext von Bluesbands und Bluessängern. Neben seinen Soloauftritten ist er ein immer gern gesehener und viel gefragter Begleiter internationaler Musiker und Bands mit seinem routinierten Spiel und einfühlsamer Flexibilität. 1976 war er Mitbegründer der Blues Company. 1982 zog es ihn nach Chicago. Chris Rannenberg kann alte Blues-Legenden, wie Blind John Davis, James Booker, Willie Mabon, Henry Gray oder Sunnyland Slim zu seinen Mentoren zählen.

Mit ihrem Pianisten bot Angela Brown einen ganz besonderen Abend. Eine geniale Stimme, facettenreich und kraftvoll, und dazu eine Ausstrahlung und Ausdrucksstärke die ihresgleichen sucht. Schon bei den Jazztagen 2008 hatte sie die Bluesfans fest im Griff – beim vorgegebenen Backroundgesang folgten ihr die Gäste bedingungslos. Nicht anders lief es im Burghaus Bielstein ab, an diesem Soul und Blues-Abend.

Vera Marzinski

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Deon Meyer legte eine rote Spur im Burghaus

„Die rote Spur“ ist der neuste ins Deutsche übersetzte Krimi von Deon Meyer. Bereits zum zweiten Mal stellte er dem Publikum im Burghaus Bielstein eins seiner Bücher vor – zuletzt im März 2010 mit Dietmar Mues. Bei diesem neuen Krimi hat er wieder viele Themen und Probleme in einem Buch zusammengepackt. Sehr spannend – gleich mehrere Handlungsstränge führt Multitalent Deon Meyer zusammen.


Foto: Christian Melzer

Motorräder mussten natürlich auch in diesem Thriller vorkommen. Im ersten Vortragsteil erfuhren die Gäste von einem Ausflug von vier Oldie-Bikern, die mit ihren Statussymbolen – mein Haus, mein Auto…- prahlten. Eine der Hauptpersonen des Romans, Lemmer, wird mit ihnen in einem Lokal konfrontiert. Sie sahen in ihm das blasse, schmale Landei und fühlten sich in der Gruppe doppelt stark. Als sie seine Begleitung Emma belästigen, lässt sich der Bodyguard fast provozieren. Diederik Brand rettet die beiden aus der Situation und hat auch sofort einen Auftrag für Lemmer: zwei Spitzmaul-Nashörnern die aus Simbabwe geholt werden mussten.

Lemmer auch im zweiten Teil der Lesung. Wer Deon Meyers Romane kennt, der kennt auch Lemmer bereits. Aber diese Person ist nicht die einzige Hauptfigur. Es gibt vier Handlungsstränge. Eine der ersten Personen, um die es in „Die rote Spur“ geht, ist Milla. Eine Hausfrau die in ein abenteuerliches Leben stürzt. Auf Lemmer ist Meyer gestoßen, als er bei einer Veranstaltung einen Bodyguard beobachtete. Aber sein größter Spaßfaktor beim Schreiben sei es, Personen zu kreieren, so Deon Meyer. Nebenfiguren werden plötzlich Hauptfiguren oder tauchen plötzlich an anderer Stellen wieder auf. Gerne kehrt Deon Meyer in Polizeistationen ein – er guckt überall nach Geschichten. Das gibt ihm mehr Optionen im Erzählen einer Geschichte. Auch die südafrikanische Landschaft und die Kultur fließen immer mit ein.

Einen besonderen Lesungs-Part erhielten die Gäste mit einer kurzen Lesung des Autors in Afrikaans. Deon Meyer, Jahrgang 1958, gilt als einer der erfolgreichsten Krimiautoren Südafrikas. Er begann als Journalist zu schreiben und veröffentlichte 1994 seinen ersten Roman. Mit seiner Frau und vier Kindern lebt er in Melkbosstrand. Er liebt Motorräder und hat neben seinen Krimis noch ein Kochbuch mit seiner Frau herausgebracht. Seine Bücher schreibt er in Afrikaans, da es seine Muttersprache ist und er sich darin am besten ausdrücken kann. Für seinen Krimi „Thirteen Hours“ bekam er den Barry Award for Best Thriller, 2011, USA, den Boeke Prize Fanatics Choice Award, 2011 , Exclusive Books, South Africa und weitere Preise.

Reinhard Rohn moderierte den Abend. Er ist Deon Meyers Lektor und bezeichnet sich selbst als seinen „slave driver“. Geboren 1959 in Osnabrück, seit 1999 Programmchef von Ruetten & Loening (Aufbau Verlagsgruppe) in Berlin, ist er Spezialist für historische Romane, Krimis und große außereuropäische Romane und schreibt aber auch selbst Krimis.

Mittlerweile scheint Heikko Deutschmann fast wöchentlich zu den Veranstaltungen des Kulturkreises Wiehl und der Buchhandlung Hansen&Kröger im Burghaus zu sein. Wie auch in der letzten Woche bewies er, dass er ein herausragender Leser ist. Der aus Innsbruck stammende Schauspieler hat schon unzähligen Hörbüchern seine Stimme verliehen. Auch Deon Meyers „Weißer Schatten“ oder Frank Schätzings „Limit“. Am Mittwochabend verlieh er dem Buch „Die rote Spur“ die hörbare Spannung. Ein gelungener Krimiabend im Burghaus Bielstein.

Vera Marzinski

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