Der Karneval in Bielstein ist völkerverbindend

Wäre es eine deutschstämmige Familie, würde es vielleicht niemanden interessieren, da die Familie aber ursprünglich aus Italien stammt – genauer gesagt aus Sizilien – macht das die Geschichte interessant. Bielsteiner Insider kennen den Familienname „Riggi“, denn der Name „Riggi“ taucht gleich mehrfach in den Besetzungslisten des Bielsteiner Karnevals auf.

Carlo und Brigida Riggi wohnen mit ihren Kindern Orietta, Giovanni und Grazia in Gummersbach-Dieringhausen und haben auch dort ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Gut zu wissen, dass sie gleich nebenan des ehemaligen Bielsteiner Prinzen Jonen aus der Session 2010/2011 wohnen und es hat wohl den Anschein, als ob diese jecke Begebenheit in irgendeiner Weise auf die Familie Riggi ausgestrahlt hätte.

Als erste aus der Familie fand die älteste Tochter Orietta den Weg zum KV Bielstein. Seit über drei Jahren gehört sie der Gardetanzformation „Crazy Girls & Boys“ an. Natürlich können die Eltern das Kind nicht ohne Aufsicht zu den Trainingssitzungen und Auftritten schicken, also übernahm fortan Mutter Brigida den Fahrdienst. Ab und an wechselten sich Carlo und Brigida darin ab, aber in erster Linie war es die Aufgabe von Mutter Brigida, Orietta sicher von Ort zu Ort zu bringen.

Da die jüngeren Geschwister Giovanni und Grazia mit zunehmendem Alter immer mehr Interesse am Gardetanz bekundeten – letztendlich beneideten sie ihre ältere Schwester um ihr Können – kam es wie es kommen musste: Auch sie wollten gerne bei den „Crazies“ mittanzen. Seit der Session 2009/2010 ist auch Giovanni als jüngster Tanzoffizier der Gruppe aktives Mitglied der Tanzformation und hat bereits zwei komplette Karnevalssessionen hinter sich.

Als letztes Kind der Familie Riggi drängelte dann nur noch die jüngste Tochter Grazia. Ihr Flehen wurde für die aktuelle Session 2011/2012 erhört und seit ein paar Monaten darf nun auch Grazia als Tanzmariechen in vorderster Reihe bei den „Crazies“ mittanzen.

Das alles reichte den Eltern aber nicht aus: Sie wollte auch etwas „karnevalistisches“ unternehmen und was lag da näher, als sich dem Hofstaat des amtierenden Prinzenpaares Prinz Hansi I. und Prinzessin Sandra anzuschließen. Brigida ist zudem Mitglied der KVB-Frauengruppe „Peppermints“, aus der auch Prinzessin Sandra entstammt. So war es Brigida ein leichtes, ihren Mann Carlo zu überzeugen, als schmucker Adjutant dem Prinzenpaar zur Seite zu stehen.

Die komplette italienstämmige Familie Riggi ist dem Bielsteiner Karneval mit „Haut und Haaren“ verfallen, gibt es besser Möglichkeiten, um gelebte Integration aufzuzeigen?

Forza Riggi – Forza KV Bielstein!

Festnahmen nach Metalldiebstahl

Heute konnten in den frühen Morgenstunden in Bielstein zwei Metalldiebe auf frischer Tat festgenommen werden. Ein 33-jähriger Nümbrechter und sein Komplize, ein 31-jähriger Mann aus Baden-Württemberg, wurden um kurz vor drei Uhr auf dem Firmengelände einer Stahlfirma in der Bielsteiner Straße von einem Wachmann bei ihrem Beutezug beobachtet. Die beiden Langfinger hatten sich bereits aus einem Behältnis mit Edelstahlteilen eingedeckt, bevor sie von der eintreffenden Polizei entdeckt und festgenommen werden konnten. Neben dem Täterfahrzeug stellten die Beamten zwei Mobiltelefone und ein Navigationsgerät sicher. Da einer der Täter augenscheinlich unter Drogeneinfluss stand, ordneten die Beamten eine Blutprobe an. Die Männer wurden im Laufe des Vormittages vernommen und im Anschluss daran wieder entlassen. Sie blicken nun einem Strafverfahren entgegen.

Kirchenchor „Cäcilia“ Bielstein: Vorstand im Amt bestätigt

Der 1. Vorsitzende Ulrich Pradel begrüßte die Sängerinnen und Sänger des katholischen Kirchenchores „Cäcilia“ Bielstein und wünschte Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr. Er dankte dem Chor für sein Engagement und seiner Einsatzbereitschaft für das vergangene Jahr. Es folgte der ausführliche Bericht, der Chronistin Marianne Rörig und der Kassenbericht der Kassiererin Stefanie Liebelt.


Von links: Chorleiter Michael Bischof, Edelgard Krossa, Pfarrer Klaus-Peter Jansen, Ursula Salaske, Andreas Milz, Hildegard Baldsiefen, Thomas Brandt, Andreas Pütz, Ulrich Pradel und Wolfgang Vollmer

Der Chorleiter Michael Bischof wünschte dem Chor ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2012. Insbesondere in Bezug auf das bevorstehende Jahreskonzert am 03.06.2012 im Rahmen der Bonifatiuswoche. Pfarrer Klaus-Peter Jansen schloss sich den Worten des Chorleiters an und dankte insbesondere Ulrich Pradel und dem gesamten Vorstand für die gute Zusammenarbeit und der geleisteten Arbeit im Seelsorgebereich.

Für 50 Jahre aktive Chorarbeit wurden Ursula Salaske und Edelgard Krossa geehrt. Weitere Ehrungen erfolgten für Hildegard Baldsiefen für 40 Jahre und Andreas Pütz, Andreas Milz, Thomas Brandt und Wolfgang Vollmer für 25 Jahre aktive Chorarbeit.

Im Anschluss an die Ehrungen erfolgte die Wahl. Ulrich Pradel wurde ebenso als 1. Vorsitzender im Amt bestätigt wie auch Thomas Brandt als 2. Vorsitzender. Des weiteren wurden Jost Höpfner als 2. Notenwart und Robert Heller als Beisitzer wiedergewählt. Der weitere Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: Ulrich Pradel
2. Vorsitzender: Thomas Brandt
1. Kassiererin: Stefanie Liebelt
2. Kassiererin: Gabi Klein
Schriftführerin: Hildegard Baldsiefen
Chronistin: Marianne Rörig
1. Notenwart: Karl-Heinz Koprek
2. Notenwart: Jost Höpfner
Beisitzer: Irmgard Schulz, Robert Heller
Kassenprüfer: Christoph Prinz, Wolfgang Vollmer

Für das Jahr 2012 stehen schon einige interessante Termine an. So wird es im Juni ein großes Konzert in der katholischen Kirche St. Bonifatius geben und im Herbst fährt der Chor zur Weltgartenschau nach Venlo. Ebenso ist der Chor bestrebt, die musikalische Arbeit in der Gemeinde und im Seelsorgebereich weiterhin zu fördern.

Wer gerne singt und das Gesellige liebt, der ist beim Kirchenchor „Cäcilia“ genau richtig. Die Proben sind immer mittwochs von 20.15 bis 21.45 Uhr im Bonifatiushaus, Florastraße in Bielstein. Interessierte Sängerinnen und Sänger sind immer gerne gesehen.

Mutmaßlicher Dieseldieb festgenommen

Einen mutmaßlichen Dieseldieb erwischte ein Streifenwagenbesatzung der Polizeiwache Gummersbach am 19. Januar, um 1:40 Uhr im Industriegebiet Bomig. Bei der Streifenfahrt bemerkten die Beamten eine männliche Person, die sich auf einem Firmenparkplatz an der Werner-von-Siemens-Straße in Wiehl-Bomig an einem Lkw zu schaffen machte. Beim Erblicken des Streifenwagens flüchtete die Person hinter den Lkw. Bei der Nachsuche stellten die Beamten einen verdächtigen 31-jährigen Dortmunder in einem kleinen Lieferwagen fest. Die Hände des Dortmunders waren feucht, beschmiert und rochen nach Diesel. Der Tankdeckel des Lkw war geöffnet, zwei Kanister und entsprechendes Material zum Abzapfen des Diesels standen unterhalb des Tanks. Ein 20-Liter Kanister war bereits randvoll mit Diesel gefüllt. Der Dortmunder wurde vorläufig festgenommen und heute morgen nach der Vernehmung, bei der er sich sehr einsilbig zeigte, entlassen.

Tatort Burghaus – Eva Mattes (v)ermittelt aus ihrer Lebensgeschichte

Bei winterlichem Wetter klärte sie keinen Tatort-Fall als Klara Blum auf, sondern las an diesem Literaturabend aus ihrem Buch „Wir können nicht alle wie Berta sein“. Zu Beginn klang „Pippi Langstrumpf“ durch das Burghaus – Eva Mattes synchronisierte das Mädchen mit den roten Haaren mit 14 Jahren für den Film. Bereits mit 12 Jahren wurde sie von Carl-Heinz Schroth als Jungschauspielerin engagiert.


Eva Mattes – Foto: Christian Melzer

Als Phan Thi Mao spielte sie in Michael Verhoevens Skandalfilm „O.K.“ 1970 eine Vietnamesin, die von fünf Soldaten vergewaltigt wird. Wie sie damit umging und die Szenen spielte, das hat sie in ihrem Buch geschrieben und las dies im ausgeverkauften Haus am Freitagabend. „Keine Schönheit aber ein schauspielerisches Urvieh“ schrieb die Presse zu einem Foto, auf dem sie damals aus der eiskalten Isar auftaucht. Das schauspielerische Urvieh ist sie immer noch – dass sie Jahrgang 1954 ist sieht man ihr nicht an und durch ihre sympathische Art mit viel Charisma macht sie die Bemerkung von damals zu einem Witz.

Mit viel Humor berichtet sie von ihrem Werdegang, ihrer Antipathie gegenüber der Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft und die Arbeit mit Franz-Xaver Kroetz („Wildwechsel“) und Peter Zadek (u. a. „Othello“ am Hamburger Schauspielhaus). Sie spielt sozialkritische Themen, die die Leute aufrüttelten – nicht nur im Film, auch im Theater. Ein Film, in dem sie eine besondere Rolle hatte war „Ein Mann wie E.V.A.“. Weiblichkeit sollte sie dabei nicht hindern, einen Mann zu spielen, auch wenn andere ihr das erst nicht zutrauten. Sie schminkte sich männlich, aber da kam der Kommentar:“Du siehst nicht aus wie ein Mann, aber wie Rainer Werner Fassbinder“. Das war kurz nach dessen Tod und so kam es dazu, dass sie die Rolle spielte. Auch davon berichtete sie in spannenden Details.

Schauspielerei kann auch die reinste Erholung sein – ihr Umzug nach Berlin mit der zwölfjährigen Hanna und dem neun Jahre jüngeren Josef gestaltete sich mit Nasenbluten und einem nicht auffindbaren Haupthahn fürs Wasser wesentlich turbulenter. So gab Eva Mattes neben ihrem schauspielerischen Leben auch Einblicke in das, was das Leben sonst noch so spielte. Ein facettenreiches Leben – das sie in ihren Erinnerungen im Buch sehr packend für die Zuhörer und Leser zusammengefasst hat. Die Berta stammt aus der Verfilmung der „Wildente“ von 1974. Immer wenn sie für jemand zu rund, zu klein oder sonst was ist, zitiert sie „Wir können nicht alle wie Berta sein“. Auch ihr Schauspielerkollege Uli Wildgruber, mit dem sie in dem Stück gespielt hatte, liebte dieses Zitat. Die letzten Tage und die letzte Begegnung mit ihm schilderte sie. Ein sehr berührender Teil an diesem Lesungsabend.

Auch die Tatortkommissarin ließ sie nicht außen vor und auch hier kam sie auf einen, mit ihr sehr verbundenen, Kollegen: Sebastian Bezzel. Er spielt ihren sehr ehrgeizigen und etwas schnieken jungen Assistenten. Am Bodensee ermittelt sie als Klara Blum und hatte auch vorab viele Ideen über das Bild der Kommissarin. Klara Blum träumt, tanzt, isst gern und fährt gerne Auto – „so wie ich!“, wie Eva Mattes sagt. Ihre Knall-Phobie war bei einer Szene im Schießstand nicht von Vorteil. Für sie kam der Knall dann aus der Konserve. Für das Wort „Schuss“ hatte Kollege Sebastian Bezzel das Wort „Butterblume“ vorgeschlagen. Diese und andere Anekdoten, aber auch die Art wie Eva Mattes las, machten den Abend mit ihr sehr kurzweilig.

Ein sehr persönliches, intensives Buch und ein spannender Streifzug durch die deutsche Theater- und Filmgeschichte – für den ersten Literaturabend im Burghaus Bielstein hatten die Buchhandlung Hansen&Kröger und der Kulturkreis Wiehl mit Eva Mattes einen besonderen Gast. Aber auch die nächsten Literaturveranstaltungen sind vielversprechend. Am 2. Februar erörtert Buchhändler Mike Altwicker mit dem Verleger Andreas J. Meyer: „Wozu lesen?“ und am 1. März wird Hellmuth Karasek im Burghaus Bielstein sein.

Vera Marzinski

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