„Die Olchis“ vergraulten ihre Babysitterin im Burghaus

Olchi-Limo mit Kröteneiern und Fliegen und etwas stinkenden Fisch dazu – das mögen die Olchis! Das Mülheimer Figurentheater Wodo Puppenspiel zeigte am Mittwochnachmittag im Burghaus Bielstein, was die Olchis so alles mögen und was sie anstellten, um ihre Babysitterin wieder los zu werden.

Mit grüner Weste und einer Zange räumte Wolfgang etwas von dem Müll auf der Bühne weg. „Was kann man mit einer alten Plastikflasche anstellen?“, fragte er das junge Publikum. „Da kann man mit spielen“, rief ein kleiner Junge aus dem Publikum. „Oder auch zum Laden zurückbringen“, sagte der Landschaftswächter Wolfgang. Die Olchis sammeln sowas wie diese Flasche. Oder auch alte Musikinstrumente, platte Fußbälle, Töpfchen mit Löchern oder alte Teddybären.

Mitten in diesem Müllchaos in „Schmuddelfing“ lebt die Familie Olchi. Im Theaterspiel musste Mutter Olchi weg, weil eine Müllverbrennungsanlage geplant werden sollte. Da waren die drei Olchi-Kinder allein. Aber die Mutter hatte eine Babysitterin engagiert. Frau Pfifferling – die räumte erst mal auf. Mit ihren Möhren und Paprika oder auch mit Nudeln in Tomatensoße kam sie gar nicht bei den Olchi-Kids an. Und dann badete sie auch noch das Olchi-Baby. Das bekam von dem ekeligen Seifenbad sofort Ausschlag. Da mussten die Olchi-Kinder mal schnell mit dem Publikum überlegen, wie man die Frau Pfifferling wieder loswerden könnte. Zunge rausstrecken nütze nicht viel, aber von den Olchi-Kinder-Kuscheltieren – eine Ratte, eine Spinne und ein paar Mäuse – war sie so entsetzt, dass sie in Ohnmacht viel. Schnell räumten die Olchi-Kinder wieder auf – so dass es wieder so vollgemüllt aussah wie vorher. Und Mutter Olchi war begeistert. „Auf Wiedersehen und rufen sie nicht noch mal an!“ kam von Frau Pfifferling zum Abschied, die auch ihr Geschenk, den Eimer mit dem stinkenden Fisch, stehen ließ.

Gebannt hatten die jungen Burghausgäste die ganze Zeit zugehört. Und gesungen wurde auch im Burghaus: der „Olchi-Blues“. Bei diesem Lied wussten die kleinen Zuschauer und Mitsinger schnell, das am besten ein Olchi-Furz klingt. Die „Olchis“ sind bei den Kleinen bekannt. Es gibt mittlerweile 18 Bücher die im Verlag Friedrich Oetinger erschienen sind. Ein echter Dauerbrenner in den Kinderzimmern. Und was muss man von den Olchis wissen? Die Olchis leben in einer Höhle auf der Müllkippe von Schmuddelfing. Sie mögen es, wenn es mieft, muffelt und furzt. Die Olchis sind ganz anders als die Menschen. Ihre Nasen sind viel größer und ihre Haut ist viel grüner. Alles, was die Menschen wegwerfen, weil sie es nicht mehr brauchen, das kommt ihnen gerade recht. So auch in der Geschichte „Die Olchis – Wenn der Babysitter kommt“ – dargestellt vom Figurentheater Wodo.

Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup sind das Mülheimer Figurentheater Wodo. Seit 1983 touren sie mit ihren Puppenspielen von Bühne zu Bühne. Zahlreiche Kindertheaterinszenierungen, aber auch Stücke für Jugendliche und Erwachsene hat das Mülheimer Figurentheater Wodo Puppenspiel im Programm. Fast alle Stücke wurden nach literarischen Vorlagen erarbeitet. Verschiedene Umsetzungen sorgen dabei für Abwechslung und wecken das Interesse schon bei den Kleinsten. Die Darstellung erfolgt mal mit Marionetten, mal mit Tischfiguren und Handpuppen oder Großfiguren. Ob „Lauras Stern“, „Briefe von Felix“, „Pippi Langstrumpf“ oder „Die Olchis“ – sie begeistern schon die Kleinsten.

Vera Marzinski

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Tolle Stimmung bei den 3. Zunft Kölsch Bier-Wettspielen

Bei herrlichem Spätsommer-Wetter war es wieder voll auf den Wiesen hinter der Erzquell-Brauerei. Über 40 Teams aus dem gesamten Oberbergischen waren dabei, als es wieder darum ging, in 10 sportlich-lustigen Spielen rund ums Thema Bier nach dem Prinzip von „Spiel ohne Grenzen“ um Punkte und Platzierungen zu kämpfen.


Fotos: Christian Melzer

Gemeinsam mit den Vereinen aus Bielstein und Umgebung veranstaltete die heimische Brauerei die 3. Zunft Kölsch Bier-Wettspiele. Zehn knifflig-lustige Aufgaben rund um das Thema Bier galt es für jedes Team zu bewältigen. Dabei wurden die geschicktesten Flaschen-Kegler gesucht, die schnellsten Kronkorken-Sortierer, die besten Gläser-Balancierer oder die pfiffigsten Kisten-Stapler. Tempo, Spaß und Geschicklichkeit wechselten sich bei den spannenden Spielen ab.

Zu gewinnen gab es natürlich Originelles und Bieriges, über eine Grillparty im Wert von 500 Euro als Hauptpreis konnte sich das erstplatzierte Team „Baumhof 2“ aus Gummersbach freuen. Den 2. Preis, eine Grillparty im Wert von 300 Euro gewann das Team „Die Klempner“ und Dritter wurde das Team „Tauchclub Orca“ und nahm dafür einen Gutschein für eine Grillparty im Wert von 200 Euro mit nach Hause. Die Plätze 4 bis 10 wurden ebenfalls mit einer Urkunde sowie einem Bier-Gutschein belohnt.

Alle teilnehmenden Teams sowie auch die Brauerei und die Vereine als Ausrichter waren wieder begeistert von einer tollen Stimmung und freuen sich auf eine Neuauflage der Bier-Wettspiele im nächsten Jahr.

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„Lück im Glück“ – ein Einblick in das Leben eines Familienvaters

Lieber Kinder als „Sex, Drugs and Rock’n Roll“? Irgendwie ist für Ingolf Lück Familienleben doch mehr Rock’n Roll als eine Welttournee mit AC/DC.


Ingolf Lück – Foto: Vera Marzinski

Und wer kann schon laut johlend eine Tunnelrutsche im Schwimmbad benutzen ohne blöd angeguckt zu werden? Nur jemand, der mit seinen Kindern dort ist. Aber Ingolf Lück findet in seinem Programm noch mehr, was dafür spricht ein Familienvater zu sein. Die Schattenseiten lässt er im Burghaus Bielstein am Freitagabend aber auch nicht außen vor. Und wer Kinder hat findet: er trifft des Pudels Kern.

Er regt sich auf, über Eltern, die nur über ihre Kinder reden und tun, als hätten sie Wunderkinder gezeugt. Über Familien, die wirken, als seien sie einem Werbefilm entsprungen, über den Tod seiner Skatrunde und über seine Ehefrau, die ihn zum „Kinderdienst“ verdonnert. Und dann die Elternabende – „dabei sind die im Kindergarten viel schlimmer als in der Schule!“ Man sitze vier Stunden auf einem viel zu kleinen Stuhl und werde gezwungen, Beruf und Namen zu nennen, sobald man ein Wollknäuel zugeworfen bekomme.

Da haben seine Bindungsfreien Kumpel doch einen Lebenswandel, der bei einem Familienvater eins erzeugt: Neid. Gefrustet ist er zudem, weil man als Eltern nur noch Eltern kennt und mit denen hat man viele Gesprächsthemen: „Kinder, Kinder und Kinder“. Kinder sind kein Hobby oder eine Vorliebe – sie sind ein Zustand, so Ingolf Lück. Und was macht man als Vater nicht alles – selbst eine Tanzeinlage beim Geburtstag seiner Tochter Lili ist ihm nicht zu viel. Das brachte ihm aber nur eins ein: es war ihr peinlich. Peinlich könne auch die Namensgebung werden. Bei seinem eigenen Namen fragt er sich „Ingolf…. was hatten meine Eltern gegen mich, die kannten mich doch noch nicht richtig?!“ Dabei ist der Klang seines Namens im Waldorfkindergarten des Sohnes schon von Vorteil. Andere hätten da doch mehr Pech gehabt.

Namensgebung – die sei entscheidend fürs Leben. Heute könne man auch kein Kind mehr Philipp oder Guido nennen – wie die FDP-Looser. Comedian-Kollege Guido Cantz habe deshalb auch den Vornamen nicht an seinen Sohn weitergegeben. Stattdessen wählte er „Severin“ – so heiße auch Lücks Wasserkocher. So schießt Ingolf Lück eine Pointe nach der anderen in seinem Programm. Auch wenn er erst noch zurückhaltend wirkte, kam er doch schnell in sein Fahrtwasser und es sprudelte nur so aus ihm heraus. Bei „Lück im Glück“ dreht sich fast alles um die Leiden eines Familienvaters. Als solcher hat er nämlich keine Zeit mehr für Hobbys, Freunde treffen oder einfach mal nichts zu tun. Selbst sein Auftritt in Bielstein war gefährdet – eigentlich hatte Lück zu Hause „Kinderdienst“, weil seine Frau zum Yoga wollte.

Ingolf Lück beeindruckt mit viel Wortwitz, schnellem Sprechen und extremer Mimik. Einziger Gegenstand auf der Bühne: ein Stuhl. Der sei bei über 50jährigen Pflicht, habe ihm der Hausmeister in Bielstein gesagt. Da musste der 54jährige doch mal schnell seine Fitness mit einer Breakdance-Tanzeinlage demonstrieren. Spritzig, witzig und sehr energiegeladen ist der Schauspieler, Comedian und Moderator allemal. Den Spagat zwischen Familienleben und Selbstverwirklichung brachte Ingolf Lück sehr beeindruckend in seinem Bühnenprogramm zum Ausdruck und entließ ein begeistertes Publikum nach einem Einblick in seine letzte Urlaubserfahrung auf Gomera – da hatte er Dauerkinderdienst obwohl sie mit vier Erwachsenen dort waren. Es ist wohl nicht einfach als Familienvater – aber dennoch ist er „Lück im Glück“.

Vera Marzinski

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Projekt „Auto rundum sorglos“: Ein Service für Gehörlose

Neuer Service für Gehörlose hilft bei Werkstattbesuch und Führerscheinerwerb.

Dass Gehörlose den Führerschein machen können, ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Da sie nicht durch Umgebungsgeräusche abgelenkt werden und sich völlig auf die Augen verlassen, entwickeln Gehörlose eine höhere optische Wahrnehmung. Ein Blaulicht wird dadurch unter Umständen von einem Gehörlosen früher gesehen, als die akustischen Signale eines Martinshorns wahrgenommen werden können.

Fahrschulen und Werkstätten sind allerdings Orte, an denen es immer noch zu Verständnisschwierigkeiten kommen kann. Hier bieten die Fahrschule Rüdiger Reidl, die Werkstatt Rabo und der TÜV Rheinland in Wiehl-Bielstein einen ganz besonderen Service an: einen Dolmetscher für Gehörlose in Gebärdensprache. Diesen Part übernimmt der erfahrene Gehörlosenpfarrer Hartmut Benz.

Freitagmorgens prüft zwischen 8 Uhr und 9.30 Uhr der TÜV Rheinland in der Kfz-Werkstatt Rabo – Bielsteiner Str. 49, 51674 Wiehl-Bielstein – Autos, Krafträder, Traktoren und Oldtimer. Hier wird Pfarrer Benz zukünftig in enger Zusammenarbeit mit Dipl.- Ing. Ernst-Walter Budde vom TÜV Rheinland und Werkstatteigner Karl Irimie den Gehörlosen bei ihrem Werkstattbesuch dolmetschend zur Seite stehen, alle Fragen und Antworten übersetzen, informieren und beraten.

Dieses sogenannte „Auto rundum sorglos“ – Projekt funktioniert. Dies zeigt die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit von Pfarrer Benz mit der Fahrschule Rüdiger Reidl. Seit mehreren Jahren erklärt der Pfarrer den gehörlosen Fahrschülern in Gebärdensprache, was sie im Unterricht zum Thema Führerscheinerwerb und Prüfung wissen müssen. Montags und mittwochs ist er in Wiehl-Bielstein, Bielsteiner Str. 98, dienstags und donnerstags in Wiehl, Wiesenstraße 17, jeweils zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr im Einsatz als Gebärden-Dolmetscher.