Gänsehaut-Kriminalfall in der Burg Bielstein

„13 Stunden“ verbrachten die Gäste nicht im Burghaus Bielstein. „13 Stunden“ ist der Titel des neusten Krimis von Deon Meyer, den er gemeinsam mit Dietmar Mues und Antje Deisler vorstellte. Bei der Literaturveranstaltung des Kulturkreises Wiehl und der Buchhandlung Hansen & Kröger konnte das Publikum Gänsehaut bekommen.

Dietmar Mues las Auszüge aus „13 Stunden“, aber auch aus „Der Atem des Jägers“ und schaffte mit seiner Stimme eine grandiose Spannung. Wäre eine Stecknadel gefallen, wäre wohl jeder zusammengezuckt. Antje Deisler führte zwischendurch Kurzinterviews mit dem Autor Deon Meyer. Gleich zu Beginn konnte sie ein Geheimnis lüften: Deon Meyers Krimi „Dead Before Dying“ („Der traurige Polizist“) soll noch in diesem Jahr vom ZDF verfilmt werden. An diesem Abend in der Burg ging es aber hauptsächlich um den neusten Roman „13 Stunden“. Daraus las Deon Meyer erstmal ein kleines Stück in Afrikaans, seiner Muttersprache. Anschließend nahm Dietmar Mues die Gäste mit seiner Stimme in die Geschichte hinein.

Diese 13 Stunden beginnen für den Polizisten Benny Griessel morgens um halb sechs, als das Telefon klingelt. Eine Leiche wurde gefunden, vor einer Kirche. Ein junges Mädchen, einer amerikanischen Touristin deren Hals bis zur Luftröhre brutal aufgeschlitzt wurde. Sie war weiß – das bedeutete Ärger und Medienrummel. Benny Griessel ist Alkoholiker, und seit 156 Tagen trocken – in dem kleinen Auszug aus „Der Atem des Jägers“ erfährt das Publikum, dass der Polizist von der eigenen Frau vor die Haustür gesetzt wurde. Seine jahrelangen Saufeskapaden reichten der frustrierten Ehefrau und auch die beiden Kinder hatten sich von ihrem Vater abgewendet. Diese Geschichte setzt sich in „13 Stunden“ fort. Hier soll Griessel die jungen Polizisten als Mentor anleiten. Der eine Vusumuzi Ndabeni, genannt Vusi, nimmt die Unterstützung dankbar an, der farbige Polizist Fransman Dekker nicht. Parallel zu dem Mord an der Rucksacktouristin findet ein weiterer Mord der in Musikbranche des Landes führt.

Diese unterschiedlichen Handlungsstränge führt Deon Meyer quer durch seinen Roman – mit einer Schnitttechnik wie im Film. Dietmar Mues warnte das Publikum davor, abends um 22 Uhr mit einem Krimi von Deon Meyer zu beginnen – zum Frühstück sei man durch. Meyer selbst verriet, dass er in seinen Büchern die Situation in Cape town (Kapstadt) etwas dramatisiere – es sei dort wesentlich sicherer als er es darstelle. Die Alkoholprobleme der Polizisten seien ein wenig Klischee – auch andere Krimiautoren greifen häufig darauf zurück – aber auch oft Wahrheit. In dem neusten Roman geht Meyer auch auf die Musikszene ein – in Südafrika verbreitet sich gerade eine große Tendenz zum Gospelsingen mit guten Shows in den Kirchen.

„13 Stunden“ ist mittlerweile der sechste ins Deutsche übersetzte Roman des südafrikanischen Schriftstellers Deon Meyer. Die südafrikanische Gesellschaft hat in dem gelernten Reporter Deon Meyer, der seiner Muttersprache Afrikaans treu geblieben ist, einen handwerklich soliden Porträtisten. Eigentlich möchte er keine politischen Romane schreiben – die Geschichten, die er erzählt, sind es unvermeidlich. Seinen ersten Roman. „Das Herz des Jägers“ veröffentliche er 1994, der mit dem begehrten südafrikanischen Literaturpreis ATKV Prose Prize – ausgezeichnet wurde. In Deutschland erhielt er zweimal mit den Deutschen Krimipreis. Dietmar Mues, der bei der Lesung den Text zu Gehör brachte, stammt aus Dresden und ist bekannt aus zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen. Aber auch in vielen Hörspielen ist er zu hören – beispielsweise als Gollum in der SWR-Produktion „Der Herr der Ringe“. Antje Deisler gibt im Buchtipp auf WDR2, der in die Sendung „Zwei am Sonntag“ eingegliedert ist, im wöchentlichen Wechsel mit Christine Westermann den WDR2-Hörern ihre Lektüreempfehlungen.

Eine Literaturempfehlung mit Autor, interessantem Interview und brillant vorgetragenen Textpassagen in der Burg Bielstein ließen den Literaturabend wie im Flug vergehen und bereiteten sicher Gänsehaut-Feeling. Und Mancher nahm sich spannende Lektüre für packendes Krimilesevergnügen mit.

Vera Marzinski

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„Slyboots“ rockten das Burghaus

Oldies und Beat – Musik aus den 60er und 70er Jahren spielten „Slyboots“ am Donnerstag vor ausverkauftem Haus. Schon im November 2008 eröffneten sie den Veranstaltungsreigen im Burghaus mit einem rund dreistündigen Konzert. Im Dachgeschoss des Burghauses begeisterten sie das Publikum mit den Oldies damals und auch wieder beim diesjährigen Konzert.


„Slyboots“ in der Bielsteiner Burg – Foto: Christian Melzer

Seit dem 13. Januar 1965 existieren die „Slyboots“ und zwei der Gründungsmitglieder sind auch heute noch mit Herz und Seele dabei: Bandleader und Bassist Manfred Bösinghaus und Rhythmusgitarrist Joachim Fuchs. Sinah Meier aus Wiehl singt schon seit einigen Jahren mit den Musikern – ob Balladen wie „You’ve got a friend“ von Carole King oder alte Partyhits wie „Black is black“ von den Los Bravos: sie wusste ihr Publikum für sich einzunehmen. Gesanglich unterstützte sie nicht nur Sparkassenchef Manfred Bösinghaus. Auch Keyboarder Ralf Zimmermann, zwei Wochen zuvor mit seinen „Voice boys“ im Burghaus begeisterte, und Neuzugang Manuel Chamorro übernahmen die Gesangsparts. Chamorro sang und sprang über die Bühne bei Songs wie „Mighty Quinn“ von Manfred Man oder dem Status Qou-Hit „Rockin all over the world“. Nicht nur ihm war der Spaß an der Musik anzusehen. Ebenfalls neu dabei der Sologitarrist Robert Schuller aus Drabenderhöhe. Sein Können zeigte er besonders bei „The Wall“ von Pink Floyd oder auch Gary Moores „Walking by myself“. Für den guten Rhythmusteppich sorgte Oliver Fuchs am Schlagzeug.

Beatles, Hollies, Barclay James Harvest, aber auch Santana, Eric Clapton und andere gehören zum Repertoire der Gruppe. Mit dem Beatles Song „Can’t buy me love“ starteten und beendeten sie das Konzert. Nach der letzten Zugabe mussten sie wieder von vorne anfangen, da das Publikum nicht gehen wollte und nach fast vierzig Songs das Programm eigentlich zu Ende war. Doch die fleißigen Mitsänger – zu denen nicht nur Manfred Bösinghaus Lieblingschor „Celebration“, der mit vielen Sängerinnen und Sängern im Publikum vertreten war, gehörten – waren so in Partystimmung, dass es kein Entkommen für die „Slyboots“ gab. So rockten sie das Burghaus mal wieder für drei Stunden und heizten ihren Gästen mächtig ein.

Vera Marzinski

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Die singenden Jungs – „The Voice Boys“ – begeisterten A-cappella

Ein Männervokalensemble, das sich mit dem breiten Spektrum des A-cappella-Repertoires auseinandersetzt – das sind die neun Sänger von „The Voice Boys“. Am Donnerstagabend boten sie ein Programm von Bläck Fööss bis Wise Guys im Burghaus Bielstein. Das „Voices Project“ aus Bergneustadt besteht zurzeit aus fünf Chören mit 240 Mitgliedern. Dazu gehören neben „The Voice Boys“, der junge Chor „The Voices“ mit fast 70 Sängerinnen und Sängern, der Kinderchor „The Little Voices“ aus dem sich „The Young Voices“ gründete und nicht zu vergessen die „Weibsbilder“.


„The Voice Boys“ – Foto: Vera Marzinski

Die singenden Jungs bestehen schon seit 1993. „The Voice Boys“, das sind Michael Kuntze, Andreas Zimmermann, Thorsten Stricker, Jörg Wittershagen, Thomas Zimmermann, Götz Müller, Detlef Durau, Manfred Müller und Ralf Zimmermann. Ralf Zimmermann gibt nicht nur die Töne an, er ist auch für die Ansagen zuständig durchgehend kurz, präzise und von überdurchschnittlicher Aussagekraft gekennzeichnet sind.

Pointierte Showeinlagen und verrückte Accessoires werden auf der Bühne von den neun Sängern gekonnt in Szene gesetzt. Als „Die Kinder vom Bo-Frost-Mann“ erscheinen sie mit gleicher Frisur, der „Bratis-Lover“ wird mit Fellmütze vorgetragen. Die jungen Männer – im Durchschnitt um die 40 Jahre treten jährlich über 40 Mal auf. 2009 zu Weiberfastnacht sogar in Berlin in der ständigen Vertretung NRWs. Ihr Repertoire umfasst um die 60 Lieder: Popmusik ohne Instrumente. Die Inhalte der Texte reichen von komisch über hintergründig-heiter bis hin zu berührend und melancholisch. Gerne erzählen sie mit den Stücken aus ihrem Liebesleben. Da durfte Thorstens Liebe nicht sein, denn – sie kam aus Düsseldorf. Der Schmusebarde unter den Voice Boys, Thomas Zimmermann, brachte mit seiner samtigen Stimme die Frauenherzen zum Schmelzen. Im Bielsteiner Burghaus klagte er sein Leid mit Anna, denn „Anna hat Migräne“ und beendete seine Beziehung mit Silke, denn er hat „Beziehungsangst“. Dieses Schlusslied sangen einige der anwesenden Herren aus voller Kehle mit und die Damen fielen ein mit „Bitte bleib, geh nicht fort“. „The Voice Boys“ blieben dann doch noch für ein paar Zugaben. Ein stimmgewaltiger, musikalischer Abend in Bielstein begeisterte das Publikum – dargeboten von einem gut gelaunten Vokal-Ensemble mit harmonisch-melodischen Stil und Sound.

Vera Marzinski

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Rosenmontagszug 2010: Trotz Kälte und Schnee gefeiert wie eh und je


Foto: Christian Melzer

Viele tausend Besucher in Bielstein bewiesen, dass auch schwierige äußere Bedingungen die Karnevalsfreunde nicht vom Feiern und Kamellesammeln beim Karnevalshighlight in Bielstein abhalten können.

Gute Stimmung, jecke Kostüme, viele bunte Fußgruppen, tolle Karnevalswagen und Kamelle ohne Ende wurde dann auch allen Bielsteinern und den zahlreichen Fans des Bielsteiner Rosenmontagszuges geboten.


Video: Günther Melzer

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Jecker Besuch in der Sparkasse

Wenn es in der Wiehler Hauptstelle der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden nicht mehr rot, sondern blau und weiß schimmert ist eins klar: Prinz Karneval regiert, die Bielsteiner sind im Anmarsch.

Video: Christian Melzer

Seit fast zwanzig Jahren hat es Tradition, dass die Mitglieder des Karnevalsvereins Bielstein die Wiehler Sparkasse an Weiberfastnacht beehren und auch in dieser Session rollten gleich drei Busse vor die Türen des Kreditinstituts. Immerhin rückten die Bielsteiner Narren mit Dreigestirn, Tanzgruppen und Vorstand an, um knappe anderthalb Stunden mit den Mitarbeitern und den Kunden jeck zu sein. Die Verbindung zum KVB wurde in diesem Jahr durch eine Spende der Sparkasse in Höhe von 3000 Euro gefestigt. Das Geld konnte der stetig wachsende Verein bestens für die Ausstattung seiner Mitglieder verwenden.

Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Manfred Bösinghaus, der daran erinnerte, dass der KVB dieses Jahr 25 wird, wurde es offiziell. Es ging ans Verleihen der Orden. Natürlich schmückt der Prinzenorden jetzt einige der Sparkassenmitarbeiter, unter anderem Sabine Nolden und Severine Euteneuer, die für das Forum das jecke Fest organisiert hatten, aber auch der Orden, der eigens von der Sparkasse aufgelegt worden war, wurde verliehen. Das Dreigestirn, Prinz Michael I., Jungfrau Martha und Bauer Wolfgang, ist nun um den Orden reicher, ebenso der Vereinsvorsitzende Jörg Karthaus und die Trainerinnen und Betreuerinnen der Tanzgruppen. „Wir wollten auch einmal die herausstellen, die sonst im Hintergrund wirken“, erklärte Bösinghaus. Der übrigens schwungvoll zur Untermalung der Feier in die Saiten seiner Gitarre griff und mit Vorstandskollege Hartmut Schmidt und der Band S-Bombs das Publikum mit kölschen Evergreens und dem neuen Song „Hey Bielstein“ erfreute.

Ein weiterer Programmpunkt war natürlich der Auftritt der verschiedenen Bielsteiner Tanzgruppen. „Die Tanzgruppen haben inzwischen ein beeindruckendes Niveau erreicht“, lobte Bösinghaus, während die Bielsteiner Raketen, die Tanzmäuse und die Crazy Girls and Boys zeigten, wie schwungvoll der närrische Nachwuchs das Publikum mitreißen kann. Alles in allem fanden Mitarbeiter, Kunden und Vereinsmitglieder, dass der Besuch in der Sparkasse auch in diesem Jahr wieder rundum gelungen war.

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