Nosmo Kings im Burghaus Bielstein

Erstmals sind die Kölner Nosmo Kings am 5. Februar um 20:00 Uhr im Burghaus Bielstein zu Gast. Mit Kompositionen der Jazz’schen Art und eigenen Arrangements, dargeboten mit Witz und überraschenden Wendungen, wollen sie das Wiehler Publikum überzeugen.

Posaune, Basstrompete (Achim Fink) Gitarre (Blue George), Kontrabass (Andreas „Anti“ Steinmeyer) und Tom Fuchs (drums).

Vorverkauf: Wiehl-Ticket, Bahnhofstr. 1, 51674 Wiehl, 02262/99-285

Covered-Grass begeisterte in der Bielsteiner Burg

Ausverkauftes Haus im Burghaus Bielstein: Banjo, Fiedel, Kontrabass, Gitarre und eine Stimme, die perfekt zu der dargebotenen Musik passt. „Covered Grass“ spielt eine Musik, die vor allem eins ist: Bluegrass.


Covered-Grass – Foto: Christian Melzer

Außer den typischen Instrumenten kennzeichnet mehrstimmiger Gesang viele Bluegrass-Stücke. Nicht nur Leadsängerin Julia Martini, die brillant die Songs darbot, kam gesanglich zum Einsatz. Auch Kontrabassmann Carsten Manz, Banjospieler Volker Fischer und Joon Laukamp an Mandoline und Fiddle fügten sich in den mehrstimmigen Gesang ein. Bei dieser Musikrichtung ersetzen Mandoline und Gitarre dabei das Schlagzeug und erzeugen perkussive „Chop“-Schläge auf dem Offbeat – bei „Covered Grass“ bedient Ralph Bonfanti mit seiner Gitarre diesen Part.

Bluegrass ist eine der wichtigsten US-amerikanischen Volksmusikrichtungen und gehört zum breiten Genre der Country-Musik. Typischstes Merkmal ist das rein akustische Klangbild, das heutzutage aus Banjo, Fiddle, Mandoline, Gitarre, Dobro, Kontrabass und meist auch Gesang besteht. Diese Musikrichtung existiert schon seit vielen Jahren. Bluegrass entstand in den Jahren 1937 bis 1945 in den Bergen von Kentucky und Tennessee: aus Old-Time-Fiddle- und Hillbilly-Stücken, angloamerikanischen Balladen, afroamerikanischer Tanzmusik und traditionellem Gospel-Harmoniegesang. Mandolinenspieler Bill Monroe experimentierte mit den bestehenden Musikstilen und formte daraus eine mit Swing- und Blueselementen angereicherte Form der Country-Musik.

Mittlerweile gibt es viele Traditionals in dieser Richtung, die auch „Covered Grass“ im Repertoire haben. Angefangen mit „Headin’ West“ oder „I saw the light“ bis zu „Keep on the sunny side“. Mit flotten Spaßnummern und rührenden Balladen begeisterte die fünfköpfige Formation, die seit Mai 2006 gemeinsam aufspielt. Auch wenn der Begriff „Bluegrass“ in Deutschland kaum einem etwas sagt, sind die Zuhörer doch schnell begeistert von dieser Stilrichtung. Mit dem unverwechselbaren Timbre beeindruckt Julia Martini und macht die Musik von „Covered Grass“ erst so richtig lebendig. Was sicher auch an ihrem ansteckend, charmantem Auftreten liegt. Das 5-String-Banjo ist das unverzichtbare Instrument in allen Bluegrass-Bands – Musiker, Komponist und Produzent Volker Fischers größte Leidenschaft ist das 5-String-Banjo. Er betreibt zudem gleich mehrere Bandprojekte und ist mit „The Shed Spell“ und „Jules“ auch in Rock- und Pop-Welten unterwegs.

Seit über 20 Jahren spielt Ralph Bonfanti Gitarre. Bevor er zu „Covered Grass“ stieß, allerdings meist elektrisch verstärkt. Jetzt ist auch er vom Bluegrass-Virus und der Liebe zur akustischen Gitarre erfasst. Joon Laukamp begann im Alter von sieben Jahren mit dem klassischen Geigenunterricht, interessierte sich aber dann immer mehr für Stilistiken wie Folk, Jazz und Rock auf der Geige. Seine erste Mandoline sah Joon im Oktober 2007 in Volkers Studio, als die Band einen neuen 8-Saiter suchte – es war Liebe auf den ersten Blick. Kontrabassspieler Carsten Manz wurde ebenfalls von Volker Fischer mit Bluegrass „infiziert“. Als freiberuflicher Tontechniker und Musikproduzent kam er schon mit den verschiedensten Instrumentierungen und Stilistiken in Berührung. „Covered Grass“ ermöglichte ihm die Erweiterung des Bassisten-Horizontes vom kleinen handlichen E-Bass auf den möbelähnlichen Fahrzeuginnenraumvernichter.

In Bielstein begeisterten die Fünf das Publikum mit ihrer Musik. Auch “Dixie Chicks“-Fans kamen auf ihre Kosten. Einige Stücke der US-amerikanischen-Country-Band, für die der Satzgesang der drei Frauen typisch ist und die eine Mischung aus Bluegrass und Mainstream-Country-Musik mit Rock-Pop-Musik-Einflüssen spielt, standen auf dem Programm. Unter anderem das „Trodurdes tandled heart“. Von der US-amerikanischen Sängerin, Violistin und Fiddlespielerin Alison Krauss, die in der Bluegrass-Musik in den 90er-Jahren neue Maßstäbe setzte spielten sie „This sad song“ und von der modernen Bluegrass-Formation “McPeak Brother“s stand „Back to dixie“ auf dem Programm. Einige Stücke hatten starken Squaredance-Charakter, andere wirkten eher anrührend, wie „God knows what“. Alles in allem ein gelungenes Konzert, nach dem sich im Anschluss noch einige Besucher auf dem Banjo versuchten – infiziert vom Bluegrass.

Vera Marzinski

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Dachstuhlbrände in Forst und Bielstein

Nachdem am Donnerstagvormittag die Feuerwehreinheiten aus Bielstein und Drabenderhöhe sowie die Drehleiter aus Wiehl zu einem Dachstuhlbrand nach Forst alarmiert wurden, folgte abends eine erneute Alarmierung zum Dachstuhlbrand nach Bielstein.


Dachstuhlbrand in Bielstein – Fotos: Christian Melzer

Die Bewohner hatten Rauchentwicklung im Dachbereich und knisternde Geräusche wahrgenommen. Die Feuerwehr mußte die Dachhaut öffnen, um das Feuer löschen zu können. Beide Bereiche eines Doppelhauses waren vom Feuer betroffen. Unter der Leitung des Stadtbrandinspektors Rolf-Dieter Standtke waren die Einheiten Bielstein, Drabenderhöhe und Wiehl, sowie zur Verstärkung der Atemschutzkräfte die Einheit Bomig im Einsatz.

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Erzquell Brauerei spendet für Hilfe in der Region

Zum 18. Mal verzichteten die Kunden der Erzquell Brauerei Bielstein auch im Jahr 2008 auf die sonst üblichen Weihnachtsgeschenke. Den entsprechenden Betrag stellte die Brauerei wieder karitativen Einrichtungen der Region als Spende für die Hilfe vor Ort zur Verfügung.


Spendenübergabe im Sudhaus der Erzquell Brauerei Bielstein – Foto: Christian Melzer

So konnten Brauereichef Dr. Axel Haas, Werbeleiter Oliver Pack und der Vertriebsleiter Udo Hülsmann drei Schecks in Höhe von jeweils € 5.000,00 an das Dorf für psychisch behinderte Menschen Waldruhe in Wiehl, die Waldbröler Tafel Oberberg-Süd sowie die Hospizarbeit in Wiehl. Die anwesenden Vertreter der Organisationen bedankten sich bei der Brauerei und ihren Kunden und versprachen, die Mittel für dringend ausstehende Projekte und Hilfe in der Region einzusetzen.

Auf die Pilgerreise begleiten – Pilgern in der Phantasie

Dazu lud Carmen Rohrbach die Gäste im Burghaus Bielstein ein. Zu der ersten literarischen Veranstaltung des Kulturkreises in 2009 begrüßte Kulturkreis-Vorsitzender Dr. Erwin Kampf die Gäste und bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung durch die Buchhandlung Hansen+Kröger.

„Gemeinsam den Jakobsweg wandern“ – der Aufforderung kamen die Gäste gerne nach. Eine wunderschöne Reisebeschreibung von Carmen Rohrbach mit ihrem Wanderkollegen, – dem Esel „Chocolat“ – führte in eine ganz andere Welt und verführte zum Abschalten. Bildhaft beschreibt Carmen Rohrbach die Wege, die Gedanken und Momente, Situationen sowie die Pflegschaft um „Chocolat“. Bildhaft im doppelten Sinne – zum einen mit ihrer fabelhaften Beschreibung und zum anderen mit brillanten Bildern.

Bevor Carmen Rohrbach von ihrer Pilgerreise mit dem vierbeinigen Begleiter berichtet gibt sie eine kurze Einführung in die Geschichte des Weges nach Santiago de Compostela sowie Bilder vom Zielpunkt des Jakobsweges und einzelnen Stationen auf dem Camino de Francés bis zu Saint-Jean-Pied-de-Port. Hier startete sie ihre erste Pilger-Wanderung mit dem Rucksack und hier endete die zweite Reise mit ihrem gar nicht so störrischen Wanderkollegen.

Das intensive Erspüren der Natur könne nur stattfinden, wenn man langsam unterwegs sei, verriet sie. Schritt für Schritt öffnen sich die Dinge und man erspürt die Eindrücke von außen und auch das was in einem vorgeht viel nachhaltiger. Durch ihren Reisebegleiter war Carmen Rohrbach ab Le Puy wesentlich langsamer als andere Pilger unterwegs. Einesteils weil „Chocolat“ gerne mal eine längere Fresspause einlegte, anderenteils weil einige Umwege erforderlich waren durch seine Angst vor Wasser. Dabei war ihr nur eins wichtig, was sie auch als Lebensregel mitgab: „Man darf sein Ziel nicht aus den Augen verlieren, aber sollte Umwege in Kauf nehmen, denn auf solchen Umwegen kann viel Schönes passieren, mit dem man nicht gerechnet hat“.

Mit einem Esel, der Angst vor Wasser und Kühen hatte, aber Morast und Pferde liebte, bahnte sich Carmen Rohrbach ihren Weg auf dem 700 Kilometer langen französischen Abschnitt, der Via Podiensis, von der Auvergne durch das „Massif Central“ bis zu den Pyrenäen. Eindrucksvoll auch ihre Begegnungen mit anderen Pilgern. Davon las sie auch aus ihrem Buch „Muscheln am Weg“ vor. In einer Herberge traf sie auf eine katholische, deutsche Pilgergruppe, die ihre Eucharistie-Feier in freier Natur abhielt. Meist übernachtete sie auf freiem Feld im Zelt, manchmal in einer Herberge, wenn für „Chocolat“ eine Weide bereit stand. Auch durch die Landschaft, in der die Geschichte zu Patrik Süßkinds Roman „Das Parfüm“ spielt, pilgerte sie – vorbei an duftenden, blütenreichen Wiesen. Ebenfalls die Steinmetzkunst ist immer wieder sehr imponierend und ausdrucksstark – auch auf den Fotos, die sicherlich das tatsächliche Bild nicht so imposant wiedergeben können.

Eine eindrucksvolle Reise – mittlerweile von vielen erpilgert oder erwandert. Aber Carmen Rohrbach sagt: „Alle haben das gleiche Ziel (Santiago de Compostela), aber jeder erlebt den Weg dahin anders“. So manch einer der Gäste im Burghaus ging schon ein Stück des Pilgerweges, bei manchem hat dieser Vortrag sicherlich Lust darauf entfacht, viele nahmen einen bleibenden Eindruck von den Bildern und Worten mit.

Carmen Rohrbach stammt aus Bischofswerda bei Dresden und wollte schon immer ferne Länder erforschen – in der DDR ein aussichtsloses Unterfangen. Das Biologiestudium in Greifswald und Leipzig schloss sie mit dem Diplom ab, und bemühte sich um Forschungsaufträge in Kuba, Mongolei oder in Sibirien. Die Flucht in die Freiheit brachte erstmal zwei Jahre Aufenthalt im Gefängnis und 1976 die Ausweisung in den Westen. Im selben Jahr noch kam Carmen Rohrbach an das Institut des Verhaltensforschers Konrad Lorenz und promovierte über mongolische Wüstenrennmäuse. Von ihrer neuen Heimat München aus erfüllte sie sich endlich ihre Träume. Sie reiste nach Afrika, Asien, Amerika, durchquerte den Jemen allein auf einem Kamel, wanderte ein halbes Jahr durch die Anden in Ecuador oder pilgerte auf dem Jakobsweg durch den Norden Spaniens. Auf ihrer Homepage www.carmenrohrbach.de schreibt sie über sich selbst: „In der ganzen Welt bin ich zu Hause, und Bayern ist mein Basislager. Viele Länder habe ich zu Fuß durchquert, manchmal waren meine Begleiter Kamele, Esel oder Pferde. Immer bin ich auf der Suche nach neuen Herausforderungen.“

Vera Marzinski