Außergewöhnlicher Abend mit Schnermann’s Poetryclan

„Der Morgen breitet sich schon wieder aus“ – so die ersten Worte von Christian Brückner im Burghaus Bielstein. Seine unverkennbare Stimme bannt das Publikum. Stecknadel-Stille im Burghaus. Durchbrochen von Pianoklängen. Gefühlvoll beginnt das erste Musikstück – eingeleitet von Andreas Schnermann. Eine homogene Band mit einer brillanten Sängerin. Dazu poetische Texte vorgetragen von Christian Brückner. Ein Abend der Extraklasse!


Foto: Christian Melzer

Von Philip Larkin, dem englischen Dichter, Autor und Jazzkritiker, ist das erste Gedicht. „Morning Has Spread Again“ als Musikstück dazu. Andreas Schnermann hat die Texte aus dem Englischen übernommen – für die Lesung wurden sie ins Deutsche von Johannes Tröger übersetzt. Aber Schnermann hat auch die Stimmung des Textes übernommen. So nimmt der Zuhörer den Text auf, denkt darüber nach und empfindet ihn anschließend noch mal auf eine ganz andere, neue Weise. Das Programm „All What Love“ ist eine musikalisch-lyrische Liebeserklärung zu Tönen, Sprache, Gesang, Literatur. Andreas Schnermann hat mit seinen Melodien, seiner Art zu arrangieren, seinen Kompositionen und seine Philosophie als Bandleader etwas Außergewöhnliches geschaffen. Nicht Was, sondern Wie. Nicht Stilistik, sondern Musik ist sein Kontext.

Schwermutsvolle, lyrische Poesien mit dramatischen Fragmenten stammen von Thomas Lovell Beddoes. „Traumverkauf“ wird nach der Lesung durch Christian Brückner vertont zu „Dream-Pedlary“ mit einem Melodika-Intro. Aus der englischen Spätromantik stammt „So lassen wir uns nicht mehr treiben“ von George Gordon Byron. Tief verbunden sind die Gedichte und Musikstücke insgesamt durch das Thema „Liebe“. Die Gedichte sind in die Literaturgeschichte eingegangen und zeigen sich vertont in einer ganz neuen eigenen Weise. Dabei ist „All What Love“ eine Elypse, ein sprachliches Stilmittel, das durch Auslassen von Textteilen neu entstandener Satz – eigentlich hieß es „All What Jazz“. Nicht durch auslassen sondern durch hinzufügen des Ausdrucksmittels Musik entstehen in diesem Programm ganz neue Facetten. Auf der CD zum Programm sprechen unter anderem Joachim Król, Otto Sander, Roger Willemsen, Christian Brückner, Hannah Herzsprung.

Zum Vortrag im Bielsteiner Burghaus konnte der Wipperfürther Jazzpianist Andreas Schnermann für den sprachlichen Part Christian Brückner gewinnen. Die markante Stimme des Schauspielers und Synchronsprecher – die deutsche Stimme von Robert de Niro – belebt die übersetzten Texte auf höchst unterschiedliche Weise. Seine Stimme ist Markenzeichen und Prädikat für herausragende Vorlesekunst. Für den musikalischen Part steht „Schnermann’s Poetryclan“. Angefangen bei der brillanten und herausragenden Sängerin Inga Lühning, die mit ihrer Stimme den Stücken noch zusätzlich einen besonderen Ausdruck gibt. Die ausgezeichneten Musiker dazu, die immer wieder zwischendurch mit großartigen Soloparts zusätzlich überzeugt: Matthias Bergmann an Flügelhorn und Trompete, mit Gitarren und Dobro Markus Segschneider, am Bass Dietmar Fuhr und den Rhythmusteppich legte Sebastian Merk am Schlagzeug.

Eine außergewöhnliche Veranstaltung mit Lyrik, Jazz, gefühlvollen Songs und der Rezitation einer außergewöhnlichen Stimme. Mit seiner Aussage zum Programm hat Andreas Schnermann es auf den Punkt gebracht: „Sie alle werden sich in der Liebesauffassung von „All What Love“ wiederfinden, neu finden und sogar weitere Perspektiven an Musik und Lyrik erkennen. Den Sinnen sind keine Grenzen gesetzt. Warum sollten sich die Liebe und die Hingabe für Musik und Lyrik Grenzen setzen lassen?“.

Kulturkreis Wiehl

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Kunstrasen auch in Bielstein ein Thema

Auch beim BSV Bielstein ist Kunstrasen ein Thema. „Das Grün soll kommen!“, darüber ist man sich im Vorstand einig. Eigens dafür wurde schon vor längerer Zeit ein Projekt-Team unter der Leitung von Eckhard Klees zusammengestellt. Positive Gespräche mit der Stadt Wiehl und den Kommunalpolitikern hat es bereits gegeben.

Erste Angebote von renommierten Kunstrasen-Herstellern liegen vor, die Kosten belaufen sich je nach Wahl auf etwa 300.000 bis 350.000 €. Und da liegt das Problem. Neben den möglichen Mitteln der Stadt Wiehl bleibt noch ein erheblicher Betrag, welcher durch Eigenleistungen und Sponsoren getragen werden müsste. Schulden, wie es zum Teil andere Vereine getan haben, möchte man sich beim BSV jedenfalls nicht ans Bein binden. Die Finanzierung muss stehen. „Denn nach dem Kunstrasen ist vor den Kunstrasen“. Wenn das Grün liegt, muss es eigentlich schon bezahlt sein. Denn dann beginnt schon das Sammeln für die neue Decke, die ca. 10-12 Jahre hält. Und so ein Kunstrasen ist nicht das einzige, was auf einen Verein so an Kosten während einer Saison zukommt.

Daher besteht der nächste Schritt darin, sich mit möglichen „Großsponsoren“ zu treffen. Jede kleine Spende ist zwar gut gemeint, würde aber im Moment nicht so recht weiterhelfen. „Die Finanzierung und die Machbarkeit sollen bis zum Ende des Jahres geklärt sein“, so Eckhard Klees.

„Der Idealfall wäre, wenn wir 3-5 Großsponsoren finden würde, die sich 2/3 der Summe teilen. Den Restbetrag würde der Verein über kleinere Spenden und diverse Aktionen sowie die Mittel der Stadt Wiehl erbringen“, so der Tenor der Projektgruppe. Der Kunstrasen wäre enorm wichtig, da gerade die Jugend im Verein davon profitieren würde. Nachdem bereits eine Kooperation mit der Jugend des TuS Weiershagen besteht ist natürlich auch die Auslastung gestiegen. Und man will weiter wachsen. Jedem jungen Kicker macht es doch mehr Spaß auf Kunstrasen zu spielen, als auf Asche, was gerade im Winter und bei schlechtem Wetter auch für viele Eltern ein Graus ist. Diesen Anreiz möchte auch der BSV Bielstein bieten können.