Ortsgeschichte

Postkarte aus der Zeit vor der Jahrhundertwende. Erst im Jahre 1901 schlossen sich die Gehöfte Repschenroth, Neubielstein und Dreibholz unter dem Namen „Bielstein“ zusammen

Unter dem Namen „Bielstein“ schlossen sich im Jahre 1901, mit Genehmigung der damaligen preußischen Regierung, die Gehöfte Repschenroth, Dreibholz und Neubielstein zusammen.

Repschenroth („Repserodt“) im Mündungsbereich des Bechbaches in die Wiehl und Dreibholz („Dreißeltshagen“) nördlich oberhalb des Flusstales gelegen, waren bereits in der Mercatorkarte von 1575 verzeichnet und siedlungsgeschichtlich ab 1490 bekannt.
„Bilstein“ taucht erstmals 1809 im „Ocular Plan der Municipalitäten Wiehl und Drabenderhöhe“ und bereits 1831 in einer Umrisskarte als Flurbezeichnung „Im Hof Bielstein“ auf, Standort des Burghauses. Dessen Entstehung geht auf den Homburgischen Kanzleirat und Bergvogt Christian Schmidt zurück, der das Haus um 1720 erbaute und wenige Jahre später in der  Umgebung Grundstücke für die Errichtung von sogenannten „Reckhämmern“ erwarb.

Sein Enkel, Friedrich Carl Hermann Möller, 1743 im Sauerland geboren als Sohn eines wohlhabenden Bergwerksbesitzers, erbte die Besitztümer. Zu dieser Zeit ist der Name Bielstein für das Burghaus und die nähere Umbebung aufgekommen, wahrscheinlich in Anlehnung an die Namensbezeichnung der Bilsteiner Höhlen bei Warstein.

Das älteste Foto aus dem Jahre 1875. Das Fabrikgebäude im Vordergrund beherbergte eine anno 1871 von Ernst Kind und Karl Kattwinkel gegründete Kunstwollspinnerei. Ende der 90er Jahre wandelte Ernst Kind diesen Betrieb in eine Brauerei um. Am rechten Bildrand das Burghaus

Um 1766 tauchten aber auch im Kirchenbuch von Drabenderhöhe die Bezeichnungen „auffm Peilstein“, „aufm Beilstein“ und „auffm Bielstein“ auf, die sich einerseits von der altdeutschen Bedeutung „steil aufragender Stein“ oder den Wort „peilen“ ableiten, jeweils Bezugnahme auf den „Burgberg“ nahe Repschenroth als Beobachtungspunkt mit seinem Ringwall aus der siedlungsgeschichtlichen Frühzeit.

Der Amtssitz der Gemeinde Drabenderhöhe, zu der Bielstein gehörte, wurde ebenfalls im Jahre 1901 aus dem Burghaus in ein neu erbautes Amtsgebäude in der Hindenburg Straße verlegt. Im folgenden Jahr wurden die Gehöfte „Schwarzenpuhl“ und „Unterbantenberg“, später „Helmerhausen“, „Damte“ und „Thalhausen“ mit dem neugebildeten Gemeindezentrum vereinigt. Schließlich erhielt die Kommune 1960 den Namen „Gemeinde Bielstein“ (Rheinland).

Nach kurzer Zeit endete auch diese Ära, und Bielstein wurde 1969, im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Oberbergischen Kreises, eines von 51 Dörfern der Stadt Wiehl.

Heute (Stand 31.12.2016) leben in Bielstein 3120 Menschen. Aus den Möllerschen Reckhämmern haben sich mit dem Edelstahlwerk Kind & Co. und der Erzquell-Brauerei blühende Industriebetriebe entwickelt, die das Ortsbild nachhaltig prägen.

Ca. 1912/13. Eines der ersten Automobile in Bielstein fuhr der Arzt Dr. Eckhard, der dann den „NSU“ an Ernst Stoffel verkaufte

Viele Gebäude, als Beispiele seien das Bürgermeisteramt in der „Hindenburgstraße“ (heute Kindergarten), das Haus Bubenzer (heute Parkplatz) und das Hotel Herhaus  (heute „Bielsteinerhaus“) an der „Bielsteiner Straße“, mussten dem neuen Zeitgeist weichen.
In jüngster Zeit sind Firmen, wie „Burbach“ oder „Bielsteiner Holzgroßhandlung“ einer Wohnbebauung gewichen.

Verkehrswege, wie Straßenzüge und Eisenbahnlinien, ermöglichten die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie, verschwanden aber, wie der alte Bahnhof mit Güterschuppen, großem Vorplatz und ausgedehnten Rangiergleisen und auch die Kleinbahnstrecke („Haubahn“) ins Homburger Land, aus dem Ortsbild.

Eine große Anzahl von Einzelhandelsgeschäften zeichnete Mitte des vergangenen Jahrhunderts den Ort aus, auch sie sind größtenteils gewichen.

Text und Fotos: Heimatverein Bielstein. Viele weitere historische Bilder finden Sie auf der Homepage des Heimatvereins unter www.heimatverein-bielstein.de.

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