„pro musica sacra“ entführte auf eine musikalische Weltreise

Sie wollen mit ihrer Musik den Zuhörern Freude bereiten, das steht bei „pro musica sacra“ im Vordergrund. Genau das gelang ihnen am Samstagabend im Burghaus Bielstein aufs Vorzüglichste. Und nicht nur mit der Musik begeisterten die zehn Blechbläser. Mit ihrer Moderation sorgten Lukas Krämer – ganz im Heinz Erhardt Stil – und Frederik Linn für viele interessante Einblicke in die Stücke und beanspruchten die Lachmuskeln der Gäste.


Foto: Vera Marzinski

Seit 36 Jahren besteht das Siegener Blechbläser-Ensemble, das sich im Laufe der Jahre zu einem modernen Klangkörper entwickelte. Die zehn Musiker betreiben ihre Musik als intensives Hobby neben Schule, Studium und Beruf. Häufigere Wechsel in der personellen Besetzung, die sich aufgrund beruflicher Veränderungen zwangsläufig ergaben, haben der Kontinuität in der musikalischen Entwicklung des Ensembles keinen Abbruch getan, sondern eher dem Zusammenspiel den unverbrauchten Charakter erhalten. Unter dem Oberbegriff „Volksmusik, Volkssong und Popballaden“ stellten sie ihr Programm in Bielstein. Dazu gab es ausführliche, amüsante Ausführungen von Lukas Krämer. Zwar passe das Eröffnungsstück „Des sons animé“ von Dirk Brossé nicht in diese Kategorien, aber „wir spielen es sehr gerne“, verriet er. Im ersten Teil ging es hauptsächlich um Abschied und Ankommen. So verarbeitete Komponist Stephen Forster 1854 die Trennung von seiner Frau „Jeannie“ in gleichnamigem Stück und schrieb es, um sie zurück zu gewinnen – was nicht gelang. Nach 1940 wurde dieses Salonlied zur beliebten Ballade „Jeanie with the Light Brown Hair“. Bei einer leicht angejazzten Variante des „Danny Boy“, das später zum „Londonderry Air“ wurde, zeigte Posaunist Stefan Junk sein Können. Ein hervorragendes Solo bot Ingo Samp beim „Yesterday“. So zeigten fast alle Ensemblemitglieder in den verschiedenen Stücken ihre professionellen Solo-Qualitäten.

Im Zweiten Teil starten die Bläser mit einem „German Folk Song“, der gleich drei alte Volkslieder enthielt und in neuem Gewand daher kam. In ein neues Gewand hatte der musikalische Leiter Tobias Schütte einige der Stücke gepackt, die das Ensemble präsentierte. So das „Innsbruck“ aus dem 15. Jahrhundert oder „Schwesterlein, Schwesterlein“, das an einen Totentanz erinnerte. Dagegen kam das bulgarische Volkslied „Gankino Horo“ von Chris Batchelor schnell und wild daher – mit asymmetrischem Rhythmus und vielen Dissonanzen. Die dazugehörigen Hüpfer, Stampfer und Sprünge sparte sich das Ensemble. Ganz in der Tradition der „pro musica sacra“ endete das Konzert nicht nach der brillanten Zugabe „New York, New York“ sondern mit einem speziellen Bach-Choral – der Kantate „In allen meinen Taten“. So schloss sich der wunderbare musikalische Reigen an diesem Burghaus Klassik-Abend.

Vera Marzinski

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Die Puddingqueen aus Bonn

Die Puddingqueen des Abends wurde Margie Kinsky gleich im Doppelpack im Burghaus Bielstein. „Wir mussten Margie Kinsky an zwei Tagen einladen – so groß war die Nachfrage“, wie Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein verriet. Mit ihrem Programm „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding“ begeisterte sie gleich zwei Tage hintereinander die Gäste.


Margie Kinsky – Foto: Vera Marzinski

Mit „Kinsky legt los!“, ihrem ersten Soloprogramm, zeigte sie schon, wie sie loslegen kann, denn wenn sie einmal redet, ist sie nicht mehr zu stoppen. Selbst der „Holzfäller“ – wie sie ihren Mann Bill Morckridge nennt – kann sie nur selten zum Schweigen bringen. Sie lebt mit sieben Männern zusammen „und davon habe ich sechs selbst gemacht“, verrät sie gleich zu Beginn. Und es sei genauso unmöglich das halbe Dutzend Söhne zu erziehen, wie Pudding an die Wand zu nageln. Geschichten aus ihrem Familienleben fließen in ihr kurzweiliges Abendprogramm ein. So die Sache mit der Raststätte, wo sie Sohn Jeremy vergessen hatten. Der machte aus der Situation gleich mal einen Auftritt, bei dem er die von der Mutter verschmähten Bifi und massenhaft Süßigkeiten einheimste und den Leuten erzählte, seine Mutter würde nachts arbeiten, die Männer würden klatschen und sie bekomme ganz viel Geld dafür.

Man müsse gut hingucken und zuhören, sagt Margie Kinsky, denn das Leben schreibe die besten Geschichten. Dabei nehme jeder Begebenheiten anders war. Wie beim Wellness-Wochenende mit zwei Freundinnen. Margie selbst fand es entspannend, Maritta regte sich über alles auf und sah selbst die grandiose Fensterfront im Hotelzimmer als störend an, wobei Maria alles sehr an- und aufregend fand. Humorvoll und locker erzählt Margie Kinsky. Dass für sie Improvisation alles ist, hat die Schauspielerin und Kabarettistin nicht nur während ihres langjährigen kreativen Schaffens im „Springmaus“-Improvisationstheaters gelernt. Die redegewandte Margie kannte schon fast jeden im Publikum bevor das Programm startete. Ganz locker setzte sie sich zu den Gästen und plauderte mit ihnen. Auch von der Bühne aus ging das so weiter. Wollte sie doch wissen, welche doofen Geschenke die Damen im Publikum bekommen hätten. Da spreche sie nämlich selbst aus Erfahrung und wollte keine Vergrößerungsspielgel, Faltencremes oder Personenwaagen mehr geschenkt bekommen. Das konnte aber aus dem Publikum noch getoppt werden mit einer Zylinderkopfdichtung, die unter dem Weihnachtsbaum gelegen hatte. Margie Kinsky hatte aber doch noch ein positives Beispiel – auch wenn ihrem Mann, dem Holzfäller, der unter anderem als Reisebüroleiter Schiller und Ehemann der Mutter Beimer in der Lindenstraße bekannt ist, meist kein vernünftiges Geschenk ein falle. Zu ihrem 50. Geburtstag entführte er sie kurzerhand nach Rom. Zur Shoppingtour – bei der ihr Kleiderschrank wieder ein neues Outfit für die Kategorie „passe ich vielleicht irgendwann mal rein“ bekam – nahm sie ihn nicht mit, aber in das Teil presste sie sich für den Abend. Da ging es in eine Pizzeria, wo alle sechs Jungs mit ihrem Vater ein „Happy Birthday“ für sie sangen. Die schönsten Geschichten schreibt das Leben. Und aus ihren 30 Jahren Improvisationstheater habe sie zwei Dinge gelernt: „Sag einfach ja“ und „Habe keine Angst Fehler zu machen“. Denn es gäbe keine Fehler – nur lustige Pannen. Mit einem „Genießt das Leben“ und dem Lied „Let the sun shine“ verabschiedete sich die Kabarettistin von einem sichtlich begeisterten Publikum.

Vera Marzinski

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Wandertag des Karnevalsvereins Bielstein: Feuchtfröhlicher Start in die neue Session 2015/2016

Der diesjährige traditionelle Wandertag des Karnevalsverein Bielstein startete für die kommenden Tollitäten des KVB Prinz Martin II. und seiner Prinzessin Pia etwas feucht, jedoch trotz allem mit viel Fröhlichkeit und Spaß.

Ausgangspunkt der Wanderung, die in diesem Jahr die KVB-Gruppierung Peppermints ausgerichtet haben, war das Rathaus von Wiehl. Bewaffnet mit einem Bollerwagen voller Getränke nahmen die anwesenden Jecken das kommende Prinzenpaar in die schützende Mitte und starteten den Fußweg quer durch den Wiehlpark in Richtung Hengstenberg und weiter durch das hügelige Oberbergische in Richtung Bielstein.

Unterwegs gab es zahlreiche Verpflegungsstationen, an denen die durstigen Wanderer sich stärken konnten. Natürlich waren diese Stopps auch immer willkommene Gelegenheit, damit sich die neuen Vereinsmitglieder des kommenden Hofstaates mit erfahrenen Jecken des KVB austauschen konnten und erste Hinweise für Abläufe und Riten innerhalb der Session bekamen.

Schlussendlich führte die Wanderung zum Endpunkt „Im Himmelchen“ am Bielsteiner Campingplatz. Dort erwartete die Wandergruppe vorbereitetes warmes Essen und natürlich kühle Bielsteiner Getränke. Die kommenden Tollitäten freuten sich über einen gelungenen Einstand in die neue Session und schworen sich ein auf die kommenden zahlreichen Auftritte, die vor ihnen liegen.

Beatles-Coverband „Help“ sorgte für Stimmung

Ein Auftakt des Herbstprogrammes 2015 im Burghaus Bielstein mit viel Gekreische. So kannte man es auch von den Auftritten der legendären Beatles. Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein wies auf das fast originale Equipment der Band „Help“ hin und fand „jetzt fehlt nur noch das Kreischen der Mädels“. Und das kam dann auch, als die vier Pilzköpfe die Bühne betraten und mit „A Hard Days Night“ den Beatles-Abend eröffneten.


Foto: Vera Marzinski

Von „Ticket To Ride“ über „Mr. Postman“ und „Can’t Buy Me Love“ bis „I Wanna Hold Your Hand“ spielten „Help bis zur Pause. Und die Gäste waren sichtlich begeistert. „Die sind sehr nah am Original“ befanden sie und auch im zweiten Teil überzeugten die vier Herren im typischen Beatles-Outfit. „Help“ sangen sie nicht nur, so heißen sie auch. Die Band besteht aus dem Bassisten und Sänger Ernie Mendillo, einer der Mitbegründer der New Yorker Band „The Brandos“, dem New Yorker Robert McKenzie – Gitarrist und Sänger -, sowie dem Gitarristen und Backgroundsänger Žiga Stanonik und dem Drummer und Backgroundsänger Gasper Oblak. Beide sind reife und erfahrene Musiker mit ausgiebiger Live und Studioerfahrung in ihrer Heimat Slovenien. Die Bühnenshow der Vier besteht aus Songs aus allen Schaffensperioden der Beatles, die in Studioqualität Live auf der Bühne aufgeführt und interpretiert werden. Und das erlebten auch die Gäste im ausverkauften Burghaus.

Die Beatles gelten als erfolgreichste Musikgruppe aller Zeiten. Von ihrem ersten Auftritt 1960 bis zu ihrer Auflösung 1970 veränderten sie die Popkultur nachhaltig. George Harrison, John Lennon, ´Paul McCartney und Ringo Starr kennt jeder und ihre Songs kann auch ein nicht eingefleischter Beatles-Fan mitsingen. Die vier drehten zwei Kinofilme – „A hard day’s night“ 1964 und „Help“ 1965. Nach letzterem benannte sich die Coverband. Die lockte aus dem Bielsteiner Publikum ein lautstarkes „Yesterday“ und „Hey Jude“ hervor und bei „She Loves You“ schallte ein „Yeah, Yeah, Yeah“ durch den Saal unterm Burghausdach. Nach „Roll Over Beethoven“ heißt es für die vierköpfige Band nun „Roll over Europe“, denn sie touren weiter durch die Schweiz, Österreich, Kroatien und Spanien. Für die Burghaus-Freunde geht es am 17. September 2015 weiter mit Margie Kinski mit ihrem Programm „Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding!“. Die Veranstaltung ist jedoch ebenfalls ausverkauft. Aber am Montag – 14. September 2015 – startet der Vorverkauf des Frühjahr-2016-Programmes. Wieder ein Programm mit vielen abwechslungsreichen Highlights – da sollte man sich schnell die Karten holen.

Vera Marzinski

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