„Überleben – Wat sonst?!“ ist ein Kabarettprogramm des Südtiroler Kabarettisten Konrad Beikircher, das sich humorvoll mit der rheinischen Lebensweise befasst – wohnt Beikircher doch selbst seit Jahren in rheinischen Bonn.

Das Programm dreht sich humorvoll um die rheinische Mentalität und die „Geheimnisse“ des rheinischen Überlebens. Aber auch um das Überleben im Allgemeinen. Und auch über sein eigenes, denn erst kürzlich hatte er auf der Bühne einen kleinen Schlaganfall, was er mit „auf dem Boden ist es auch ganz schön – blöd ist nur, wenn die Leute denken der Beikircher ist besoffen“ kommentierte. Jetzt habe er sich runderneuern lassen. So gab der fast 80-Jährige vieles rund um das Motto „Überleben – Wat sonst?!“ von sich und simmelierte über Oberbergische Sänger und auch über einen Gebrauchtwagenhändler. Nämlich über den ehemaligen Finanzminister Christian Lindner – der wäre endlich am Ort seiner Berufung angekommen. Und wo Beikircher schon bei dem Wuppertaler Lindner war, hatte er auch noch eine Anekdote zur Bahn in petto. Da zeigte ein Rheinländischer Zugbegleiter, dass ihn so schnell nichts aus der Ruhe bringen konnte – so richtig rheinländisch halt. Auf dem Weg nach Wuppertal verkündete dieser Zugbegleiter, man sehe jetzt Häuser von Düsseldorf statt wie geplant die Wuppertaler – weil „man sich verfahren habe“. Das, so Beikircher, belege, dass der rheinischer Humor die ultimative Überlebensstrategie sei.

Beispiele aus der Wirklichkeit hatte er so einige. Auch zum Thema „Gendern“. Das sei für ihn sowieso nur eine Modeerscheinung und nicht alles kann und sollte gegendert werden. So wie von einer Frau, die in einem Lokal eine „Radlerin“ bestellte – das beantwortete der Wirt mit „Tut mir leid, unser Zapfhuhn ist kaputt!“. Es ging über den Verkauf von Steuerdaten, Karnevalsredner und das Lied „Bella ciao“. Und immer wieder um den Rheinländer. Ein Fazit seiner Nachforschungen sei, das „Überleben eine rheinische Spezialdisziplin ist, die nicht nur einmalig, sondern auch hilfreich ist“. Denn besonders, wenn sich das Gefühl einstellt, an der Wirklichkeit zu scheitern, müsste man die Sache nur anders angehen. „Lassen die mich nicht lügen“ sei seine Lieblingsredensart, das wäre so katholisch. Auch Zuversicht sei eine rheinische Eigenschaft. „Hauptsache et jeet wigger“. Da sagt dann der Totengräber, „dat mit dem sterve werd ich auch noch üverlevve“. Allerdings habe tatsächlich der Böhme so einige Übereinstimmungen mit der Rheinländer. Nur hat der nicht den Rhein – und der teile die Welt in rechts- und linksrheinisch. Ein kurzweiliger Abend mit einem grandiosen Kabarettisten, der selbst ganz begeistert war – denn im Bielsteiner Burghaus mit 150 Gästen sei es doch sehr persönlich.
Vera Marzinski
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Fotos: Vera Marzinski













