Viel Spaß mit den LOL-Comedy-Quartett

Das Kulturkreis- Programm gehe mit LOL ein bisschen in die Verlängerung, kündigten Ute Kirchner und Daria Wippermann vom Kulturkreis der Stadt Wiehl den Abend im Burghaus Bielstein an. Es gab viel Spaß und laute Lacher mit „LOL – Das Comedy Start-up“, einem Format, das bundesweit als Talentschmiede für junge Stand-Up-Comedians gilt.

Vier Mal Comedy mit Marvin Spencer, Katharina Block, Coremy und Johann Theisen gab es mit „LOL – Comedy-Start-up“ im Burghaus. Foto: Vera Marzinski

Der Reiz der Comedy-Reihe: Man hat keine Ahnung, was überhaupt auf einen zukommt. Auf die Bielsteiner Bühne kam erstmal kam Halb-Jamaikaner Marvin Spencer, bei dem sich die Tipp-ex-Gene der Mutter durchgesetzt haben, wie er verriet. Er moderierte durch den Abend und entlarvte Comedyjungfrau Saskia, die sich mutig in die erste Reihe gesetzt hatte. Ihre Freundin hatte sie mit zur Veranstaltung genommen, die natürlich auch von Marvin aufs Korn genommen wurde. Marvin Spencer kommt aus Hamburg und erklärte zu seiner Figur, dass er für die Rolle des Sams 1993 über 30 Kilo zugenommen habe – und nun warte er auf einen Anruf eines Agenten für den zweiten Teil. Mit seiner Mischung aus Stand-Up Comedy amerikanischer Schule und politischem Kabarett hat der Hamburger zahlreiche Wettbewerbe gewonnen und wurde 2015 mit dem renommierten Münchner Kabarett Kaktus ausgezeichnet.

Marvin Spencer fungierte nicht nur als Comedian, sondern auch als Moderator an diesem Abend. Foto: Vera Marzinski

„LOL – Das Comedy-Start-up“ hat bereits zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern den Weg in große Comedy-Shows geebnet. Das Konzept kommt nicht von ungefähr: 2011 in Bonn gestartet, ist es immer noch eine abwechslungsreiche Mischung aus Stand-Up, manchmal auch Musikkabarett und anderen Comedy-Acts, präsentiert von aufstrebenden Talenten. Jede Show bringt bis zu vier Acts auf die Bühne, die mit skurrilen Alltagsgeschichten, scharfzüngigen Beobachtungen und pointierten Punchlines das Publikum zu begeistern versuchen. In Bielstein zeigten außer Marvin Spencer noch Katharina Block, Coremy und Johann Theisen ihr Comedy-Talent.

Coremy singt – mal mit Gitarre, mit Klavier oder Backroundmusik – und macht Comedy. Dabei sind Ihre Texte rotzfrech, poetisch und schreiend komisch. Foto: Vera Marzinski

„Ihr habt ja hier Berge“ stellte die Wuppertalerin Katharina Block fest, die kurzerhand für eine Kollegin eingesprungen war. Aber spontan kann sie und sie erforschte in ihren beiden Kurzauftritten ihr eigenes Leben und das ihrer Großfamilie mit Selbstironie und Leichtigkeit. In sieben Jahren habe sie fünf Kinder produziert, jetzt sei es Zeit ihrer großen Liebe – der Stand up Comedy – nachzugehen. „Was meint ihr warum ich Comedy mache – ihr klatscht mehr als zu Hause“, begründete sie ihr Bühnenleben, das sie drei Jahren genieße. Sie sei eigentlich Juristin und habe ihre Trennung genau geplant – denn als „Tradewife“ wollte sie nicht enden. Ihre Kinder habe sie auf dem Spielplatz supportet – auch wenn ihr das „Mama, guck mal wie ich schaukle“ manchmal auf den Nerv ging. Ihre Kinder seien längst zu Teenagern geworden und sie selbst zur MILTT – zur “Mother I’d like to talk to”!. Jetzt wären DILC – „Daddys in Live Crisis“ – hinter ihr her, wie Andy, der sie gerne zum Kaffee einlade und zum Support-Objekt geworden sei. Die Gewinnerin des Mannheimer Comedy Cups 2024 verpackt ihren Alltag in ein mitreißendes Stand-up-Programm.

Katharina Block nutzt ihre Alltagserfahrungen als fünffache Mutter nicht nur für ein Pointenfeuerwerk. Foto: Vera Marzinski

Und dann: Coremy mit Stirnband und Gitarre und – Musikcomedy. Die Mitt-Zwanzigerin Coremy ist vielfältig. Kabarettistin, Künstlerin, Musikerin, Comedian und Autorin die vor allem für ihre Internetvideos bekannt ist. Ihre künstlerische Karriere zeichnet sich durch eine Mischung aus Musik und Comedy aus, mit der sie sich gegen Sexismus und Homophobie einsetzt. Biene Maja dichtete sie in Bielstein mal kurz in ein Umweltlied um und auch das Vogelhochzeitlied musste dran glauben. Während Corona wollte sie eigentlich einen Hund – es wurden zwei Schlangen. Die eine könne sogar ihren Namen: „SSS“. Am Klavier präsentierte sie ein Liebeslied – bei „Adam und Ebola“ hieß es, wir sind wie Salz und Salmonellen oder wie ein Herz und eine Seekuh. Bei ihr gab es einen Mitmachsong mit Chips- und Bettquietsch-Geräuschen vom Publikum, das enthusiastisch mitmachte. Die Geräusche entpuppten sich dann allerdings als Kükenschredder-Geräusche. Coremy kommt locker-flockig rüber, hat aber viel Hintergründiges. So wenn sie betont, dass das Schöne an der Hochseefischerei sei, dass die Tüte immer gleich dabei wäre. Ihre Kollegin Sonja habe ein Selbstwertproblem und Ex-Freundin Klara habe ein Bindungsproblem, erfährt das Publikum von ihr und sie setzt hinzu: „Männer haben das nicht – sie haben keine Probleme“. Cool ihr Oberlippenbart-Rapp, wen wundert es da, dass ihr Solo-Programm „Coremy rasiert“ heißt.

Der rappende Comedian Johann Theisen plauderte charmant mit dem Publikum und improvisierte mal schnell einen Rap mit Infos der Gäste. Foto: Vera Marzinski

Aus Stuttgart kommt Johann Theisen. Der geilste Beruf der Welt sei für ihn „Spielplatzprüfer“. Wer hätte gedacht, dass Rutschen, Schaukeln und Klettergerüste so viel Stoff für humorvolle Anekdoten bieten können? Als Freestyle-Rapper mit einem Song über das Publikum machte er super Werbung für sich selbst. Kosmetikerin Nina und Ingenieur Alex, der Eisenbahngleise plant, sowie Sigi mit dem Sexy-T-Shirt, der mit Inlinern skatet und bei Johnann Theisen zum Rollschuh-Tinder wurde, verarbeitete er in einen improvisierten 100% persönlichen Rapsong. Seit 2017 ist Theisen Mitglied im Magischen Zirkel von Deutschland. 2015 begann er auch als Standup-Comedian aufzutreten und anschließend die verschiedenen Genres miteinander zu verbinden. In seinem ersten abendfüllenden Programm “Theisen Total – Ein Tollpatsch gibt Vollgas” (2020) präsentiert er einen Mix aus Standup-Comedy, lustigen Rapsongs und Zauberkunst.

Start-ups haben eine besondere Dynamik, die auf der wahrgenommenen Nachfrage nach ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung basiert. Die Absicht eines Startups ist es, schnell zu wachsen, indem es etwas anbietet, das eine bestimmte, spezifische Marktlücke schließt. Das Comedy-Start-up gibt Newcomern die teilweise bereits aus Formaten wie Night Wash oder auch dem Quatsch-Comedy-Club bekannt sind eine Plattform. Der Kulturkreis hat die Plattform auf der Bielsteiner Bühne freigegeben und einen abwechslungsreichen und witzigen Abend mit „LOL – – Das Comedy-Start-up“ geboten. Bevor es im September wieder mit dem Burghaus-Programm des Kulturkreises weitergeht, findet am 28. Mai 2025 der „Musikalische Kneipenbummel“ mit Live-Musik in vielen Wiehler Kneipen statt.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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