Am 14. September 2012 tritt Ingolf Lück, mit seinem neuen Programm „Lück im Glück“, um 20 Uhr, im Burghaus auf.
Ein ungeheurer Facettenreichtum steckt in Ingolf Lück. Schon in der „Wochenshow“ zeigte der hochcharismatische Schauspieler, Kabarettist und Comedian Mitte der 1990er Jahre seine Wandlungsfähigkeit. Seit über 30 Jahren steht er mittlerweile auf der Bühne – mal brüllend komisch, mal politisch-bissig. Ein Mann, der auch als Solist mit überzeugender Stimme und Mimik ganze Universen entstehen lässt. Hat er jetzt sein Glück gefunden? In seinem neuen Programm „Lück im Glück“ erklärt er seinen täglichen Spagat zwischen liebendem Familienvater und auftretendem Künstler. Einerseits die zwei Kinder, da die Mutter und Ehefrau und mittendrin er mit seinen allzu natürlichen Problemen und Gedankenspielen: „Wie bleib’ ich der coole Typ, der ich mit 20 war und stehe trotzdem dazu, dass ich 19 Milupa-Sorten am Geschmack unterscheiden kann?“ Im aktuellen Kabarettprogramm „Lück im Glück“ schlüpft er in die Rolle des überforderten Privatmannes, genauer gesagt des überforderten Familienvaters. Mal forschend, mal zweifelnd, aber immer tierisch witzig.
Wibke Bruhns im Burghaus Bielstein
Am 14. November 2012 liest Wibke Bruhns, ab 20:00 Uhr, aus „Nachrichtenzeit – Meine unfertigen Erinnerungen“.
Wibke Bruhns ist eine der bedeutendsten deutschen Journalistinnen. 1938 in Halberstadt geboren, machte sie schon früh Karriere beim Fernsehen und wurde 1971 beim ZDF die erste Nachrichtensprecherin der Bundesrepublik – damals eine Sensation und ein ungeheuerlicher Skandal.
Doch ihre Leidenschaft war die politische Berichterstattung. Was auch immer passierte: Wibke Bruhns war mittendrin und ganz nahe am Zeitgeschehen – und an den Persönlichkeiten, die die Geschichte prägten. Ob die Studentenproteste 1968, der Aufstieg und Fall Willy Brandts, die Guillaume-Affäre, der Skandal um die vermeintlichen Hitlertagebücher, die Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die Gipfeltreffen zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow oder der Mauerfall – Wibke Bruhns’ Erinnerungen sind das Zeugnis eines ungewöhnlichen, illustren Lebens und ein bestechend frischer Blick auf die Geschichte unserer Zeit.
(c) Foto Wibke Bruhns: Amos Schliack
Heio von Stetten und Stuart Neville im Burghaus Bielstein
Am 11. November 2012 lesen Heio von Stetten und Stuart Neville, um 20:00 Uhr, aus „Blutige Fehde“.
Ein Killer, der sich selbst »der Nomade« nennt, streift durch die Straßen von Belfast. Alte Rechnungen sind zu begleichen, die Bull O’Kane, gewissermaßen der Pate der Stadt, ausgestellt hat. Die alten Konflikte zwischen Loyalisten, Republikanern und der Polizei drohen wieder auszubrechen. Mitten hinein in diese explosive Lage gerät der Police Inspector Jack Lennon, als er herausfindet, dass seine ehemalige Frau Marie und seine Tochter Ellen genau in der Schusslinie stehen. Sie sind der Köder, um den IRA-Killer Gerry Fegan, der in New York untergetaucht ist, wieder nach Belfast zu locken. Als Jack von Gerrys Rückkehr erfährt, beschließt er, alles zu tun, um seine Tochter zu retten.
Stuart Neville ist bereits das zweite Mal bei uns zu Gast und wer ihn beim ersten Mal erlebt hat, der weiß, wie spannend seine Krimis sind.
Moderation: Margarete von Schwarzkopf
(c) Foto Heio von Stetten: Jean-Loup Debionne
Heikko Deutschmann & Thomas Enger im Burghaus Bielstein
Am 30. Oktober 2012 lesen Heikko Deutschmann und Thomas Enger, ab 20:00 Uhr, aus „Vergiftet“.
„Wenn du herausfindest, wer mich verraten hat, sage ich dir, was an dem Tag passierte, als dein Sohn starb“, lautet die knappe Nachricht des inhaftierten Kleinkriminellen Tore Pulli, der für einen Mord verurteilt wurde, den er nicht begangen hat. Zumindest behauptet er das, und er will, dass Reporter Henning Juul die Wahrheit herausfindet. Die Wahrheit war für Henning nie wichtiger als in diesem Zusammenhang. Doch noch vor dem entscheidenden Treffen wird Tore Pulli im Gefängnis vor laufenden Kameras umgebracht. Für Henning bricht eine Welt zusammen.
Wäre Tore wirklich in der Lage gewesen, den schrecklichen Unfall aufzuklären? Oder gibt es noch weitere Zeugen?
Moderation: Anne Bubenzer
(c) Foto H. Deutschmann: Vera Marzinski
Friedrich Schorlemmer im Burghaus Bielstein
Friedrich Schorlemmer liest, am 16. Oktober 2012, um 20:00 Uhr, aus seinen Erinnerungen „Klar sehen und doch hoffen“
„Mit 14 Jahren wusste ich, dass ich in Opposition zum Staat DDR stehe, aber dennoch das Land nicht verlassen würde“, schreibt Friedrich Schorlemmer in seiner politischen Autobiographie. Er wurde kein Dissident, auch kein einsamer Prophet, sondern mischt sich seit mehr als vier Jahrzehnten ein als Pfarrer, Bürgerrechtler, als Publizist.
Er hat die Friedens- und Umweltbewegung in der DDR mitbegründet und gehörte zu jenen engagierten Theologen, die weit über die Kirche hinaus wirkten. Im Gegensatz zu den meisten Oppositionellen in der DDR hat er sich nach der friedlichen Revolution nicht vereinnahmen lassen und nie Bedürfnisse nach simpler Abrechnung mit der SED-Diktatur und der Stasi bedient.
Während andere ehemalige „Systemgegner“ das „beglückende Erlebnis der Freiheit“ pathetisch feiern und die Gegenwart verklären, sucht er nach Alternativen zur Zuschauerdemokratie, kritisiert eine Politik, die Terror und Gewalt mit Krieg und Gegengewalt bekämpft. Er polemisiert gegen die Kluft zwischen Arm und Reich, warnt vor der Gewöhnung an den Klimawandel. Sein Appell, sich nicht entmündigen zu lassen, Verantwortung zu übernehmen, damit die Schöpfung bewahrt und unsere Gesellschaft menschlicher wird, weist in die Zukunft.
Friedrich Schorlemmer, geb. 1944 in Wittenberge/Elbe, aufgewachsen in der Altmark, Publizist und Theologe.
1978–1992 Dozent am Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schloßkirche in der Lutherstadt Wittenberg, 1992–2007 Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. 1989 erhielt er die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte, 1993 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2009 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Mitherausgeber der Wochenzeitung „Freitag“ und der „Blätter für deutsche und internationale Politik“.
(c) Foto Friedrich Schorlemmer: Sandy Rau Buchen