Beatles-Coverband „Help“ sorgte für Stimmung

Ein Auftakt des Herbstprogrammes 2015 im Burghaus Bielstein mit viel Gekreische. So kannte man es auch von den Auftritten der legendären Beatles. Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein wies auf das fast originale Equipment der Band „Help“ hin und fand „jetzt fehlt nur noch das Kreischen der Mädels“. Und das kam dann auch, als die vier Pilzköpfe die Bühne betraten und mit „A Hard Days Night“ den Beatles-Abend eröffneten.


Foto: Vera Marzinski

Von „Ticket To Ride“ über „Mr. Postman“ und „Can’t Buy Me Love“ bis „I Wanna Hold Your Hand“ spielten „Help bis zur Pause. Und die Gäste waren sichtlich begeistert. „Die sind sehr nah am Original“ befanden sie und auch im zweiten Teil überzeugten die vier Herren im typischen Beatles-Outfit. „Help“ sangen sie nicht nur, so heißen sie auch. Die Band besteht aus dem Bassisten und Sänger Ernie Mendillo, einer der Mitbegründer der New Yorker Band „The Brandos“, dem New Yorker Robert McKenzie – Gitarrist und Sänger -, sowie dem Gitarristen und Backgroundsänger Žiga Stanonik und dem Drummer und Backgroundsänger Gasper Oblak. Beide sind reife und erfahrene Musiker mit ausgiebiger Live und Studioerfahrung in ihrer Heimat Slovenien. Die Bühnenshow der Vier besteht aus Songs aus allen Schaffensperioden der Beatles, die in Studioqualität Live auf der Bühne aufgeführt und interpretiert werden. Und das erlebten auch die Gäste im ausverkauften Burghaus.

Die Beatles gelten als erfolgreichste Musikgruppe aller Zeiten. Von ihrem ersten Auftritt 1960 bis zu ihrer Auflösung 1970 veränderten sie die Popkultur nachhaltig. George Harrison, John Lennon, ´Paul McCartney und Ringo Starr kennt jeder und ihre Songs kann auch ein nicht eingefleischter Beatles-Fan mitsingen. Die vier drehten zwei Kinofilme – „A hard day’s night“ 1964 und „Help“ 1965. Nach letzterem benannte sich die Coverband. Die lockte aus dem Bielsteiner Publikum ein lautstarkes „Yesterday“ und „Hey Jude“ hervor und bei „She Loves You“ schallte ein „Yeah, Yeah, Yeah“ durch den Saal unterm Burghausdach. Nach „Roll Over Beethoven“ heißt es für die vierköpfige Band nun „Roll over Europe“, denn sie touren weiter durch die Schweiz, Österreich, Kroatien und Spanien. Für die Burghaus-Freunde geht es am 17. September 2015 weiter mit Margie Kinski mit ihrem Programm „Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding!“. Die Veranstaltung ist jedoch ebenfalls ausverkauft. Aber am Montag – 14. September 2015 – startet der Vorverkauf des Frühjahr-2016-Programmes. Wieder ein Programm mit vielen abwechslungsreichen Highlights – da sollte man sich schnell die Karten holen.

Vera Marzinski

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Bewegende und erheiternde Lektüre im Burghaus vorgestellt

Zur letzten Frühjahrs-Veranstaltung 2015 im Burghaus Bielstein präsentierte der Kulturkreis Wiehl gemeinsam mit der Buchhandlung Hansen&Kröger eine Lesung. Der englische Bestseller-Autor Nathan Filer stellte sein Buch „Nachruf an den Mond“ vor.

Journalistin Antje Deistler moderierte den Abend mit dem Autor, der selbst aus dem englischen Original las. Den Part für die deutsche Lesung übernahm Schauspieler Florian Lukas – mit sehr einfühlsamer und fesselnder Stimme. „The Shock of the Fall“, so der englische Bewegende und erheiternde Lektüre im Burghaus vorgestellt von „Nachruf an den Mond“ ist Nathan Filers erster Roman und er lässt darin natürlich auch Erfahrungen aus seinem Berufsalltag mit einfließen, denn Filer war als Krankenpfleger für geistig kranke Menschen an der Psychiatrischen Klinik in Bristol tätig. Heute arbeitet er als Schriftsteller, Dichter und Filmemacher und unterrichtet Creative Writing an der Bath Spa University. Neun Jahre hat der 1981 in England geborene und aufgewachsene Autor an seinem Debut-Roman geschrieben. Stolz ist er darauf, dass er dafür aber umgehend einen Verlag gefunden hat. Für „Nachruf an den Mond“ gewann er verschiedene Preise – u.a. den renommierten Costa Book Award und den Betty Trask Prize für das beste Debüt. Filer lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Bristol.

Antje Deistler fand, dass Filers Buch in der deutschen Fassung fast wie ein Kinderbuch aussehe. Vorne drauf eine Ameise, die vor einer Leiter steht, die an den Mond angelehnt ist. Aber es ist alles andere als ein Kinderbuch, auch wenn im Innenteil diverse Zeichnungen zu finden sind. Schon als Siebenjähriger habe er versucht ein Buch zu schreiben verrät Filer der Journalistin. Als Zwanzigjähriger der nächste Versuch, aber erst mit dem 2013 im Original veröffentlichten Roman „The Shock of the Fall“ hatte er seine erste Veröffentlichung. Vielleicht lag es daran, dass er vorher nicht über das geschrieben hatte, was er kannte, so Filer. In die Figuren seines Romans habe er aber nicht irgendwelche Patienten aus seiner Klinikerfahrung eingebaut, sondern eher die Charaktere seiner Familienmitglieder. So hat die Oma Charakterzüge seiner beiden Omas, erzählt er in Bielstein. Seine Hauptfigur ist Matthew Homes – ein begnadeter Erzähler, und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt „Matt“ seine Geschichte auf – und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Die Geschichte ist nicht zeitlich stringent geschrieben, sondern es gibt immer wieder Rückblicke auf vergangene Ereignisse. Matt schreibt diese an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeitenpunkten über zehn Jahre seiner Kindheit und Jugend nieder. Schon fast gleich zu Anfang heißt es im Buch „Ich werde Ihnen erzählen, was passiert ist, denn bei der Gelegenheit kann ich Ihnen meinen Bruder vorstellen. Er heißt Simon. Ich glaube, Sie werden ihn mögen. Wirklich. Doch in ein paar Seiten wird er tot sein. Danach war er nie mehr derselbe.“ Sie ist spannend, traurig, authentisch und auch teilweise komisch, die Geschichte von Matt und seinem Bruder Simon.

Teile aus dem Roman las Florian Lukas. Der Schauspieler hat schon diverse Hörbücher mit seiner ansprechenden Stimme eingelesen. Er wuchs in Berlin-Prenzlauer Berg auf und erhielt für seine Rolle des Denis im internationalen Publikumshit „Good Bye, Lenin!“ 2003 den Deutschen Filmpreis als Bester Nebendarsteller sowie einen Bambi. Autor Nathan Filer hat vor seiner Krankenpflegertätigkeit ein Schauspielstudium angefangen und ist als Poetry-Slammer aufgetreten. Von letzterem konnte Antje Deistler ihm eine Kostprobe für das Wiehler Publikum entlocken, die für viel Begeisterung sorgte.

Vera Marzinski

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Das Wandern ist des Andracks Lust

Manuel Andrack ist nicht nur Bierbotschafter, sondern wird auch als „Wanderpapst“ bezeichnet. 2005 brachte der Journalist sein erstes Buch – „Du musst wandern“ – heraus und teilt anderen gerne etwas übers Wandern und seine erprobten Wanderungen mit.


Foto: Vera Marzinski

Im letzten Jahr traf ihn Stadt Wiehl Mitarbeiterin Corinna Kawczyk auf der „TourNatur“-Wandermesse in Düsseldorf und so entstand die Idee, in Wiehl ein Wanderwochenende – „Wiehl wandert“ – zu planen, in die „Andracks kleine Wandershow“ perfekt hineinpasste.

Am Donnerstagabend gab der leidenschaftliche Wanderer Manuel Andrack im Burghaus Bielstein einen Einblick in seine Wandererfahrungen und machte Lust aufs Wandern. Die Lust zum Wandern haben mittlerweile laut Umfragen 40 Millionen Menschen in Deutschland. Mittelgebirgswanderer Manuel Andrack ließ so einige Statistiken hören. So wandern 90 Prozent am liebsten in Gemeinschaft und 95 Prozent Strecken unter 20 Kilometer. Auch er ist mit einem Durchschnitt von 13 Kilometern zufrieden und wichtig sei es, dass man nicht „unterhopfig“ werde. So ein bis fünf Belohnungsbier habe man sich da schon verdient nach einer Wandertour. Schon als kleiner Junge sei er Wanderbegeistert gewesen. Doch er wisse, dass viele ein Wandertrauma aus der Kindheit haben. Was ist schiefgelaufen bei diesen Menschen, die Wandern aus tiefster Seele hassen? Sind die Eltern Schuld oder die Wanderwege? Oder gar die Medien? Im Fernsehen hatte Andrack so Einiges über das Wandern gefunden: von der Försterliesel über Roy Black und Peter Lustig. Die eine kraxelte mit Dirndlschuhen und ließ sich vom Förster den Berg runter tragen, der andere hatte einen Seesack und Kofferradio dabei und der nette Fernsehonkel hatte nach zwölf Schritten schon Rückenschmerzen und qualmende Socken. Auch hier keine wirklich guten Wandervorbilder.

In „Andracks kleiner Wandershow“ erzählte er von Wanderschildern, „Lurchi“ dem ersten Nacktwanderer und warum Linkshänder, Bayern-Fans und Raucher nicht wandern. Auch von seinen besonderen Wandertouren berichtete er. Vor dreieinhalb Jahren hatte ihn ein GEO-Reporter zu einer Wander- und Klettertour auf den Watzmann – den zentralen Gebirgsstock der Berchtesgadener Alpen – eingeladen. Doch für den Mittelgebirgswanderer war das schon mehr als heftig. Keine Ausrüstung, keine Klettererfahrung und höllische Höhenangst. Weniger beängstigend, aber nicht minder beeindruckend, war Andracks Wanderung im Indischen Ozean auf La Réunion. So gab es für die Gäste im Burghaus eine unterhaltsame, humorvolle, informative und skurrile Multivisionsshow über das Wandern und das drum herum.

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Partystimmung mit Musik von CCR

Zurück in die 1970er Jahre und die Musik von CCR versetzten am Donnerstagabend „Willy and the poor boys“. Ob ein „Green river“, „Proud Mary“ oder „Midnight special“ – mit jedem Stück brachten sie die CCR-Fans zum Strahlen.


Foto: Vera Marzinski

Wer kennt sie nicht – CCR. Die US-amerikanische Rockband der späten 1960er und frühen 1970er Jahre aus Kalifornien. Creedence Clearwater Revival begann als „The Blue Velvets“, gegründet Anfang 1959 von John Fogerty, seinem Bruder Tom und dessen Schulfreund Doug Clifford, im kalifornischen El Cerrito. Im Dezember 1967 benannte sich die Gruppe in Creedence Clearwater Revival um und löste sich im Sommer 1972 leider wieder auf. Doch ihre Musik lebte weiter – 1993 wurde die Band in die“Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen. „Willy and the poor boys“ lassen die bekannten und auch weniger bekannten Stücke der Kultband wieder aufleben. Sie wollten sich nicht „Revivalband“ nennen und wählten für den Bandnamen den Partystimmung mit Musik von CCR des vierten Albums von CCR – „Willy and the poor boys“.

Mit der Stimme von Sänger und Gitarrist Tom Stalla, kommen sie dem Original sehr nah und man merkt sofort, dass die Band diese Musik liebt. Sie verkörpern fast perfekt das CCR-Feeling. Pit Verrier an der Gitarre, Sam Sommer an den Drums und Bonnie Batzler am Bass komplettieren die schnörkellose, authentische CCR-Show, die durch den Multi-Instrumentalisten Robert Maaß (Vocals, Acoustic-Guitar, Keyboard) perfekt ergänzt wird. Dazu Saxophonist Michael Steiner, der bei einigen Stücken mit brillantem Spiel den Sound ergänzte, wie beispielsweise bei „Who’ll stop the rain“. Mit Tanzmusik hat das Ganze wenig zu tun, eher mit gutem alten Rock´n Roll und Country-Musik. Zu der wippten und klatschten die Gäste im Burghaus eifrig mit.

Der Song, der auf keiner CCR-Party fehlen darf kam fast am Schluss: „Hey tonight“. Auch hier zeigte sich ein Großteil des Burghaus-Publikums sehr textsicher. Erst recht bei der Zugabe. Ein Stück, dass John Fogerty geschrieben hat, aber mit einer anderen Band – Status Quo – zu einem Kult-Hit wurde: „Rockin‘ all over the world“. Und so rockten die sechs Musiker von „Willy and the poor boys“ das (Burg)Haus.

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