Landrat empfängt die oberbergischen Tollitäten

Landrat empfängt die oberbergischen Tollitäten

Die zahlreichen Delegationen der oberbergischen Karnevalsvereine sind der Einladung von Landrat Hagen Jobi ins Kreishaus gefolgt. Die Karnevalsvereine haben zum nunmehr 18. Mal gemeinsam die Session eingeläutet.


Foto: Christian Melzer

„Kapaaf!“, „Kall Du!“, „D’heem!“, „Hoi Boi!“, „Pass up!“, „Oh‘ jor jor jor!“, „Ruck Zuck!“, „Anno pief!“ und Alaaf!“ – wenn diese karnevalistischen Rufe in einem Saal ertönen, dann haben sich alle oberbergischen Tollitäten zum offiziellen Empfang im Kreishaus eingefunden.

Die oberbergischen Dreigestirne und Prinzenpaare präsentierten sich gewohnt fröhlich und ausgelassen mit ihrem Gefolge. Gemeinsam mit Kreisdirektor Jochen Hagt und den stellvertretenden Landräten Prof. Dr. Friedrich Wilke und Monika Hüttenmeister ehrte Landrat Hagen Jobi die heimischen Karnevalisten und verteilten großzügig Bützchen und Orden.

Der Karnevalsverein Bielstein zog mit dem Piraten-Lied ein und gab sich „teuflisch“, mit blinkenden blauen Hörnern ausgestattet. Die Jecken freuten sich „über den guten Zusammenhalt der vielen Karnevalsgesellschaften im Oberbergischen“. Prinz Martin I. forderte alle auf, sich in eine bunte Polonaise einzureihen und so sammelten sich die Närrinen und Narren der vielen Karnevalsgesellschaften in einer tanzenden Menschenschlange.

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Fliegendes Prinzenpaar krönt die Kostümsitzung des KV Bielstein

Am letzten Samstagabend, 2. Februar bebte die altehrwürdige Aula des Schulzentrums in Bielstein: der Karnevalsverein Bielstein lud zur diesjährigen Kostümsitzung und über 500 bunt kostümierte Menschen folgten dieser Einladung und hatten einen erlebnisreichen Abend vor sich.


Foto: Christian Melzer

Nach dem Einmarsch des gesamte KVB zog das Bielsteiner Prinzenpaar samt Hofstaat in den Sitzungssaal und ließ sich ausgiebig feiern. Kaum waren die Plätze eingenommen, begann ein tolles und schwungvolles Programm, das mit einer köstlichen Büttenrede des „Sitzungspräsidenten“ aus Köln startete. Anschließend zog als ein Höhepunkt des Abends die Musikband „Cat Ballou“ auf die Bühne und eroberte das Publikum im Sturm. Dieses Jahr hielt auch die Elektrik und Cat Ballou musste nicht auf die Unterstützung durch das Publikum bauen. Erst nach 2 Zugaben durfte die Band ausmarschieren und unsere „Crazy Girls & Boys“ übernahmen die Bühne. Die Crazies eroberten ganz schnell die Herzen des Publikums und zeigten zudem einen neuen Sessionstanz, der auf Anhieb gelang. Mit „Saalraketen“ verabschiedet zog anschließend eine Musikband auf die Bühne, die zum ersten Mal im Rahmen einer KVB-Sitzung auftreten durfte – die „Sparweier“ aus Wiehl. Angeführt von den beiden Vorständen der Sparkasse Wiehl Manfred Bösinghaus und Hartmut Schmidt gaben die Sparweier ein Potpourri Kölscher Lieder, wobei sie es nicht versäumten, im Liedtext Bezug zu Bielstein und dem KVB herzustellen. Großartig texteten sie Pink Floyd’s „The Wall“ um und rockten damit im wahrsten Sinne die Bielsteiner Bühne.

Es folgte ein weiterer Büttenredner mit dem Künstler „der Leo“, der mit Witz und Zungenfertigkeit das Publikum auf’s Beste unterhielt. Der nächste Programmpunkt stammte dann wieder aus den eigene Reihen – unsere „Bielsteiner Raketen“ zogen auf und begeisterten mit perfekter Choreografie und temperamentvollen Rhythmen. Leider war der ursprüngliche Zeitplan bereits stark ins Wanken geraten, so dass den „Raketen“ die verdiente Saalraketen nicht vergönnt war, dies wird aber sicherlich bei nächste Gelegenheit nachgeholt.


Foto: Christian Melzer

Der nächste Programmpunkt füllte den Sitzungssaal und die Bühne bis zum Bersten: die Bürgergarde Blau Gold zog auf und wand sich wie ein nicht enden wollender Lindwurm durch den gesamten Saal. Das Prinzenpaar durfte zeitweise die angestammten Plätze auf der Bühne verlassen, um dem Treiben von der Seite zuschauen zu können. Traditionell und gewohnt sicher spulte das große Kölner Corps sein Programm ab und begeisterte sowohl musikalisch aus auch mit seinem Tanzpaar. Nachdem die drei aus Köln angereisten Busse wieder gefüllt waren und der Sitzungssaal wieder etwas Platz bot, zog ein dem Bielsteiner Publikum bereits bekannter Künstler auf die Bühne, der für Slapstick und Travestie Comic bekannt ist – Sammy Tavalis. Extra aus Berlin für diesen einen Auftritt angereist begeisterte Sammy sein Publikum zunächst als Turban-tragender Inder mit dazu passender Hosenwindel und verwandelte sich im Laufe des Bühnenaktes permanent in stets andere Personen. Auch ein Gast aus dem Publikum wurde in sein Programm eingebaut und erfreute die Anwesenden mit perfektem weiblichem Outfit.

Bevor dann der letzte Programmpunkt ins Visier rückte, nahmen traditionell die „Bielsteiner Tanzmäuse“ die Bühne unter ihre „Tanzstiefel“. Zunächst präsentierten sie einen bereits bekannten Tanz, dies aber wohl nur als Aufwärmtraining für ihren neuen Sessionstanz, den sie zum ersten Mal öffentlich aufführten. Kurzum – dieser neue Tanz ist schlichtweg DER Knaller. Akrobatik pur, fliegende Tänzerinnen und schwierige Hebefiguren umrahmten ein gut ausgewähltes Musikprogramm. Der große Applaus war Beweis genug für einen außerordentlich guten Auftritt und auch Volkmar Winkler strahlte über’s ganze Gesicht. Abschließend sang als letzter Künstler des Abends Pascal Krüger bekannte Stimmungslieder und beschloss damit den Abend, bevor das Prinzenpaar Martin I. und seine Prinzessin Astrid mit Hofstaat die Bühne übernahmen und nun endlich ihre Sessionslieder präsentieren durften.

Für das Prinzenpaar war aber damit der Abend noch nicht gelaufen, der Höhepunkt kam wie so oft im Leben zum Schluß: Prinzessin Astrid hegte bereits seit langem den Wunsch, einmal wie eine „Tanzmaus“ durch die Lüfte fliegen. Gesagt getan, die kräftigen Tanzoffiziere ließen die Prinzessin mehrere Male meterhoch in die Luft fliegen und erfüllten unserer Prinzessin ihren Herzenswunsch. Doch damit nicht genug: Auch der Prinz Martin sollte das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben und unsere strammen Jungs ließen auch den Prinzen weit noch oben entschweben. Für unsere Tollitäten sicherlich eine unvergessliche Aktion, hat doch nicht jeder Karnevalsverein „fliegende“ Tollitäten.

Gegen 4.30 Uhr war dann Schluss und die letzten Gäste wurden ausgekehrt. Eine großartige Sitzung war zu Ende und hinterließ bei allen Gästen ein klar formuliertes Ziel: da gehen wir nächstes Jahr wieder hin!

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Vielstimmigkeit aus dem Ruhrpott im Burghaus

Ein „Glück auf!“ hatte der Popchor „Crashendo“ aus Bochum im Burghaus Bielstein zur Begrüßung und als Schlusslied dabei. Zunächst vermutete man als Zuhörer einen Chor, der Stücke wie Schuberts „In einem kleinen Bächlein“ vortragen würde.


Foto: Vera Marzinski

Recht gediegen und getragen kam der Auftakt daher. Aber – dann schalteten sie in einen ganz anderen Gang. Sozusagen vom Oldtimer in den Rennwagen des Chorgesangs. Ihr „Forellen-Crashendo“ kam plötzlich ganz anders daher: im Rock-Pop-Stil oder gar gerappt. Selbst die „Bohemian Rapsody“ von Queen bauten sie mit ein.

„Just enjoy the show“ – genießen sie den Auftritt – wünschten die 15 Sängerinnen und Sänger den Gästen und hofften, dass keiner sagen würde „I want my money back“. Garantiert gospelfrei sollte es bei diesem Chor zugehen. Das schafften sie tatsächlich mit ihrem Repertoire. Von „Lass die Leute reden“ der Ärzte bis hin zu Jürgen Marcus „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ – gespickt mit Rex Gildos „Hossa, hossa“ – der deutschsprachige Teil. Aber auch das „Under The Bridge“ der Red Hot Chili Peppers oder ein altes Cole Porter Stück aus den 1930er Jahren brachten sie mit nach Bielstein. Nach „Mad world“ herrschte absolute Stille im Saal. Ansonsten war der Bochumer A-capella-Chor ständig in Bewegung. Mit viel Gestik und Mimik unterstrichen sie die Aussagen der Lieder. Immer vielstimmig und wenn es mal nicht ganz stimmig war hatten sie doch immer wieder Neues zu bieten und forderten „Don’t stop me now“.

Seit fast 20 Jahren kann sie niemand aufhalten. Im September 2014 feiern sie ihren runden Geburtstag mit einem Konzert im Studio 108 Bahnhof Langendreer. Die munteren Sängerinnen und Sänger von Crashendo bringen mit ihrem Programm ausgelassene Stimmung auf die Bühne: Chormusik vom Feinsten – leidenschaftlich, ohrwurmverdächtig. Alle in schwarz, rot, weißem Outfit – bis auf einen. Vor der Bühne und zwischen den Sängern wandert einer in türkisenem Kapuzenpulli und mit Gitarre herum. Das ist Chorleiter Oliver Noack, der die Töne angibt und dafür sorgt, dass der Chor im richtigen Timing bleibt. Und auch die Gäste im Burghaus nimmt er abschließend unter seine Fittiche. Da geht es ans gemeinsame Singen. Eine kleine Auswahl an Stücken bekam das Publikum ausgeteilt und von Grönemeyers „Alkohol“ über „Wunder gibt es immer wieder“ bis zu „Griechischer Wein“ und „Tage wie dieser“ wurde alles durchgesungen. Und mit dem „Glück auf“, das der Popchor „Crashendo“ beim „Day of Song“ anlässlich Ruhr 2010 gesungen hatten, verabschiedeten sie sich von den Gästen.

Vera Marzinski

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5. Zunft Kölsch Pokalschießen

In 2013 wurde der bekannte Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein unter den Mitgliedsvereinen des Oberbergischen Schützenbundes ausgeschossen.


Foto: Christian Melzer

Die oberbergische Brauerei unterstützt mit dem Zunft Kölsch-Pokal die populären heimischen Sportarten und Vereine bereits seit vielen Jahren, seit fünf Jahren bei den Schützen. Besonderes Ziel dieses Pokals ist die Jugendförderung in den Vereinen, so soll ein Großteil der im Wettkampf erzielten Preisgelder für die Jugendarbeit der Siegervereine verwendet werden.

Am 9. und 10. November 2013 wurde der für Oberbergische Schützen äußerst lukrative Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein ausgeschossen. Bis zum letzten Schuss lieferten sich die Teilnehmer der 31 Mitgliedsvereine des Oberbergischen Schützenbundes auf dem Schießstand des Schützenvereins Windhagen einen spannenden Wettkampf auf sehr hohem Leistungsniveau.

Brauereichef Dr. Axel Haas und der Präsident des OSB, Klaus Büser, nahmen die Siegerehrung und Pokalübergabe gemeinsam am 4. Februar 2014 in einer kleinen Feierstunde im Braustübchen der Erzquell Brauerei in Bielstein vor. Der Pokal und damit der 1. Platz mit € 500 Preisgeld und 100 Liter Zunft Kölsch gingen dieses Mal an den St. Hubertus Schützenverein Wegeringhausen e.V. Den 2. Platz mit € 400 und 50 Litern Zunft Kölsch belegte – wie schon im Vorjahr – der Schützenverein Waldbruch e.V. aus Lindlar-Schmitzhöhe. Auf dem 3. Platz ist der Schützen- und Geselligkeitsverein Steinenbrück e.V. mit € 300 Preisgeld und 30 Litern Bier, den 4. Rang mit € 200 und 20 Litern holten sich die Grünröcke des Schützenverein Lindlar e.V. und fünfter Preisträger wurde der Schützen- und Bürgerverein „Die Schimmelhäuer“ Kaltenbach-Bellingroth e.V. mit € 100 Preisgeld sowie 10 Liter Zunft Kölsch. Auch die Sieger der Plätze 6 bis 10 und der ausrichtende Verein waren zur Feier im Braustübchen eingeladen.

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„Castle Bielstein“ mit Dudelsack und Fiddle erobert

Mit eine „Servus“ begrüßte Seán O’Donnell die Gäste im Burghaus Bielstein. Seit sieben Jahren spielt er bei der „Battlefield Band“, die nicht einfach nur schottische Musik nachmacht.


Foto: Vera Marzinski

Denn diesen Abend mit schottischer, gälischer und irischer Musik präsentierten zwei Schotten, ein Ire und ein Amerikaner, der mit 18 nach Schottland kam und dort das Dudelsackspiel lernte. Fiddle, Dudelsäcke, Whistles, Gitarre und Gesang, dazu eine authentische Band, die sofort die Gäste mit ihrer Musik für sich gewann und so die „Castle Bielstein“ im Nu eroberte. Die Battlefield Band vereint traditionelle schottische Musik in ihren Liedern und Instrumentalstücken mit neueren Stilrichtungen. Der jüngste Neuzugang ist Ewen Henderson. Er ist in den West Highlands geboren und stammt aus einer Musikerdynastie. Zudem ist er ein „native speaker“ womit man in Schottland die Menschen bezeichnet, die Gälisch als Muttersprache haben. Henderson bringt gälische und sehr authentisch vorgetragene Lieder ins Repertoire ein, was für die Battlefield Band echtes Neuland ist. „Mo Ghleannan Taobh Loch Liobhainn“ ist der Castle Bielstein mit Dudelsack und Fiddle erobert eines gälischen Liedes, das es von einem Tal bei Loch Liobhainn erzählt. Und in dieser seltsam klingenden Sprache hat Henderson noch ein Stück parat. Dass „Duanag an t-seòladair“ kommentiert er mit „Es ist ein bisschen traurig“. Jeder von den vier Musikern versucht sich mit deutschen Sätzen und Wörtern in den Ansagen – was teilweise sogar richtig gut klappt. O’Donnell lebte zumal vor 20 Jahren eine Zeit lang in Österreich und spricht recht gut Deutsch. Und die Art und Weise, wie sie erzählen macht sie noch einen Ticken mehr sympathisch. Eine Band, die weltweit auftritt – im März sind sie in Amerika unterwegs – und doch so nah beim Publikum ist. Musiker zum Anfassen. So zeigten sie sich auch nach dem Konzert an ihrem CD Tisch und zwischen den noch verbliebenen Gästen im Burghaus.

Seit über 40 Jahren hat es die Band verstanden, sich immer wieder zu verjüngen und damit neue Impulse aufzunehmen. Die hohe Spielkultur mag sich immer wieder dem Zeitgeist angepasst haben, blieb aber stets auf dem höchsten Niveau. Man hat also immer wieder mit neuen Talenten und neuen CDs nachgeladen, um eine volle Breitseite für schottische Folkmusik abzuschießen. Oder schön kurz und knapp: „Battlefield Band Scottish tradition reloaded“. Der Name bezieht sich auf den Stadtteil Battlefield in Glasgow, aus dem die Gründungsmitglieder der Band stammten. Als letzter der Gründungsmitglieder von 1969 ist Alan Reid ist 2010 aus der Band ausgeschieden. Nach 45 Jahren im Showgeschäft und mehr als 30 CDs wurde die Band vor drei Jahren zur besten Folkband Schottlands gewählt. Im vergangenen Monat gewannen sie bei den Scots Trad Music Awards: ihr aktuelles Album „Room enough for all“ wurde als „Album of the year“ ausgezeichnet. Die Battlefields, oder von den Fans liebevoll Batties genannt, das sind: Mike Katz mit seinem markanten Bart à la ZZ-Top, der inzwischen der Senior der Band geworden ist. Er stammt aus LA und spielt Highland Bagpipes, Flute, Whistles und Gitarre. Der Fiddle, Whistle, Bouzouki und Bagpipes spielende Alasdair White kam als 18jähriger zu den Battlefields und stammt von der Isle of Lewis. Seit gut sieben Jahren ist der Gitarrist und Sänger Seán O’Donnell mit von der Partie, der auch immer wieder gerne ein Lied aus seinem Heimatland Irland ins Repertoire einschmuggelt, wie „The Lili and the rose“. Ewen Henderson ist ein Multiinstrumentalist – Fiddle, Bagpipes, Small Pipes und auch Piano spielt er. Sanfte Balladen von erfüllten oder unerfüllten Sehnsüchten oder fröhliche Trinklieder mit der „Battlefields Band“ – nicht nur ein Abend für eingeschworene Fans schottischer Musik.

vma

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