Oldtimer-Veranstaltung der Renngemeinschaft Oberberg: „Tour der 1000 Kurven“

Bei bestem Wetter gingen am Samstag 102 Starter bei der Oldtimer-Veranstaltung der Renngemeinschaft Oberberg e.V. auf die „Tour der 1000 Kurven“.


Foto: Christian Melzer

Fahrtleiter Dieter Jokisch und Rainer Witte hatten für die Teilnehmer wieder eine interessante Strecke und Aufgaben ausgearbeitet. Dabei galt es sicherlich mehr als 1000 Kurven zu bewältigen.

Die teilnehmerstärkste Gruppe bildet seit Jahren die Startgruppe „Touristik“. Hier wird nach einfachem Bordbuch navigiert, allerdings müssen wie bei den Orientierungsspezialisten sogenannte GLPs, nämlich Gleichmässigkeitsprüfungen gefahren werden. Auf diesen muß eine vorgegebene Fahrtzeit auf 1/10 Sekunden exakt eingehalten werden. In dieser Gruppe startete auch der Bürgermeister der Gemeinde Lindlar, Herr Dr. Georg Ludwig mit Wolfgang Börsch als Fahrer auf einer Corvette aus dem Jahre 1978.

Zur Mittagspause traf man sich traditionell auf dem Gelände der Brauerei in Bielstein. Neben einer Erfrischung (alkoholfrei) stand auch der erste Austausch der Ergebnisse an. Die zweite Etappe führte über Bomig, Hanfgarten, Marienheide und Rönsahl nach Wipperfürth auf den Marktplatz, der für die 100 Oldtimer eine ausgezeichnete Kulisse bietet. Hier hatten die zahlreichen Zuschauer die Möglichkeiten mit den Teams zu fachsimpeln und die Fahrzeuge in Ruhe zu besichtigen.

Die Gruppe „Sport“ gewann wie bereits 2011 Jörg Ramme aus Remscheid und Michael Thomas aus Hückeswagen auf einem Triumph TR 4. Die Kategorie „Tourensport“ entschieden Rene und Rüdiger Brune aus Iserlohn für sich. Sie brachten einen VW Scirocco TS aus dem Jahre 76 an den Start. Als beste Oberberger kamen hier Joachim Lölsdorf/Matthias Multauf ins Ziel. In der mit 50 Teilnehmern stärksten Gruppe „Touristik“ holten sich Werner Hambüchen und Wolfgang Kirch auf einem 71iger Alfa Romeo Zagato den Sieg. Mit Platz 7 können sicherlich auch Normann und Gerald Neumerkel aus Marienheide hoch zufrieden sein.

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Bestseller-Autorin rundete das Burghaus-Frühjahrsprogramm ab

Ihr Buch „Lavendelgarten“ ist momentan auf Platz 1 der Spiegel-Taschenbuch-Bestseller-Liste. Autorin Lucinda Riley stammt aus Irland und lebt mit ihrem Ehemann und vier Kindern in Norfolk im Osten Englands und in Frankreich. Gemeinsam mit Dennenesch Zoudé und Günter Keil kam sie am Dienstag nach Bielstein zur Literaturveranstaltung des Kulturkreises Wiehl und der Buchhandlung Hansen & Kröger.


Foto: Vera Marzinski

In Frankreich spielt die Geschichte von Emilie in „Lavendelgarten“, die 1999 den Sitz ihrer adeligen Familie in Südfrankreich erbt und langsam dem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur kommt. Der Zufall spielt ihr eine Gedichtsammlung in die Hände, verfasst von ihrer Tante Sophia, deren Leben von einem düsteren Geheimnis umschattet war – einer tragischen Liebesgeschichte, die das Schicksal von Emilies Familie für immer bestimmen sollte.

Günter Keil – Journalist, Moderator und Literaturblogger – sprach im Burghaus Bielstein mit Lucinda Riley über „Lavendelgarten“ und Kinder, Bücher, Babys. Ihre Bücher sind ihre Babys – es dauere meist genau neun Monate, bis eins für sie perfekt ist, verrät sie. „Das Orchideenhaus“ war Lucinda Rileys erstes Buch nach einer längeren Schreibpause. Bereits mit 23 Jahren verfasste sie ihren Debütroman, damals noch unter dem Namen Lucinda Edmonds. Es folgten sieben weitere Romane, bevor sie vier Kinder bekam und ihre Arbeit als Autorin mehrere Jahre ruhen ließ. Nach Bielstein begleitete sie auch Sohn Kit, der als Vorlage für eine Figur in ihrem Roman „Das Orchideenhaus“ stand. Lucinda schreibt ihre Bücher nicht – sie hat „Dic“, ihr Diktiergerät. Das ist für ihre Familie manchmal etwas komisch, wie sie zugibt. Und da spricht ihr Sohn Kit – der jüngste der vier Kinder – sie entsprechend an mit „Hallo Mama – Komma – Hast Du Zeit für mich – Fragezeichen“.

In Bielstein las die Autorin einen Auszug aus dem ersten Kapitel des „Lavendelgarten“ in ihrer Muttersprache. Die sympathische Schauspielerin Dennenesch Zoudé brachte anschließend weiter Passagen in der deutschen Übersetzung zu Gehör. Dennenesch Zoudé, in Addis Abeba geboren, lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Deutschland. Bekannt wurde sie als Deutschlands erste dunkelhäutige TV-Kommissarin Carol Reeding im „Polizeiruf 110“. Seitdem schlüpft die beliebte und erfolgreiche Schauspielerin immer wieder in ganz unterschiedliche Rollen.

Lucinda Riley konzentriert sich nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman „Das Orchideenhaus“ stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Ihre Romane spielen stets auf zwei Zeitebenen, dabei bringt sie die unterschiedlichen Handlungsstränge am Ende virtuos zusammen. Den Schauplatz für den „Lavendelgarten“ gibt es tatsächlich, erzählte sie in Bielstein. Sie fand ihn als sie mit ihrem Mann auf dem Rückweg von ihrem Haus in Südfrankreich nach England waren. „Sie müssen dafür sorgen, dass ich noch lange auf Platz 1 in der Bestsellerliste bleibe“, bat sie das Publikum. Dann könne sie sich das Chateau leisten, verrät sie verschmitzt.

Das Frühjahrsprogramm 2013 im Burghaus Bielstein endete mit dieser Veranstaltung. Am 12. September startet das Herbstprogramm mit den „Driem Beus“.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Denis Scheck moderierte „Game of Thrones“ Abend

Einen Einblick in Leben und Werk von Georg R.R. Martin gaben Literaturkritiker Denis Scheck, Schauspieler Tom Wlaschiha (Jaqen H’gar in der TV-Serie „Game of Thrones“) und Werner Fuchs, Freund und Vertrauter des Autors, im Burghaus Bielstein.


Foto: Vera Marzinski

Von dem ausgezeichneten Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ – verfilmt als Serie „Game of Thrones“ – sei es nicht möglich eine Zusammenfassung zu geben, so Denis Scheck, aber ein kleines Psychogramm des Autors und einen kurzen Einblick in die Geschichte des Buches wollten die drei Herren ermöglichen. Das gelang ihnen auch bei der 60. Literaturveranstaltung der Buchhandlung Hansen&Kröger.

Denis Scheck zeigte sich als eloquenter Moderator mit viel Humor. Er hört sehr intensiv zu und lenkte die Ausführungen von Werner Fuchs in immer neue Bahnen. Als Moderator des TV-Büchermagazins „Druckfrisch“ ist Scheck seit 2003 monatlich im Ersten zu sehen. Seit 1997 ist er Literaturredakteur beim Deutschlandfunk, wo er regelmäßig die Sendung „Büchermarkt“ moderiert und jeweils freitags die Bestsellerliste des Spiegels kommentiert. Den Autor George Raymond Richard Martin („GRRM“) besuchte Denis Scheck 2012 in Santa Fee und musste dort feststellen, dass dieser in manchen Bereichen doch noch in der Kinderwelt lebe – Martin hat eine große Sammelleidenschaft. 12.000 Ritterfiguren umgaben Denis Scheck bei seinem Besuch und er dachte „wo ist hier der Notausgang!“. George Martins Leidenschaft ist das Mittelalter. Sein Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ ist eine Mischung aus Shakespeares Königsdramen, Nibelungenlied und J. R. R. Tolkiens Mittelerde – und erzielt in den USA Millionenauflagen.

Aus den bisher erschienen fünf Bänden wurden in Deutschland zehn gemacht. Auch hier gibt es eine große Fangemeinde. So waren auch eingefleischte Fans im Burghaus Bielstein. Die jüngere Generation wie Helen Nachtigall aus Bielstein, die bisher nur die Serie aus dem TV kannte, oder der Schöneberger Sören von Delft, der alle bisher veröffentlichten Bände gelesen hat. Aber auch die mittlere Generation deckte sich mit Büchern ein, so hatte André Schug aus Much Band 10 am Büchertisch erstanden und nahm ihn signiert mit.

George R.R. Martin war schon vor dem „Lied von Eis und Feuer“ ein erfolgreicher Schriftsteller. Schon als Kind begann George Monstergeschichten zu schreiben und an die Nachbarschaftskinder zu verkaufen. Werner Fuchs ist der deutsche Agent von „GRRM“ und kennt den US-amerikanischen Science-Fiction-, Fantasy- und Horror-Schriftsteller schon seit Mitte der 1970er Jahre. Doch erst 1990 trafen sie sich zum ersten Mal – „vorher waren wir fast Brieffreunde“. Einige Marotten und viel aus Martins Werdegang als Autor konnte er erzählen. So plante Martin sieben Bände zu „Das Lied von Eis und Feuer“ – fünf sind bereits erschienen. Aber Werner Fuchs weiß, dass die Fans sich noch etwas gedulden müssen. Der Autor schreibe etwa vier Seiten am Tag, von denen er am nächsten zwei wieder überarbeite. Doch noch sind nicht alle Bände verfilmt und so können die Fans zumindest die filmische Umsetzung verfolgen.

Die TV-Serie „Game of Thrones“ basiert auf der Fantasy-Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R.R. Martin. Die zweite Staffel mit zehn Episoden hatte ein Budget von 80 Mio Dollar. Seit der Folge „Die Nachtlande“ in der zweiten Staffel spielt Thomas Wlaschiha die Figur des Jaqen H’gar. Über „ein ganz normales Casting“ sei er an die Hollywood-Rolle gekommen, verriet er im Burghaus. Er hatte den Text einer Szene erhalten und bewarb sich über „E-Casting“ – ein interaktiver Besetzungsservice, bei dem der Schauspieler sich selbst aufnimmt und den kurzen Einspieler hochlädt. So nahm sich Wlaschiha mit dem iPhone auf und nach zwei Wochen erhielt er einen Anruf vom Agenten. Erst da forschte er mal nach, was es mit der TV-Serie „Game of Thrones“ auf sich hat. Mittlerweile ist der einzige Deutsche, der eine ganze Staffel hindurch mitspielt. Und in Bielstein gab er den Fans und Literaturinteressierten einen hörbaren Einblick in den vierten Band „Die Saat des goldenen Löwen“.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…