Literaturabend mit Verleger Andreas J. Meyer zu: „Wozu lesen?“

Fast wie im Wohnzimmer wirkte das Gespräch im Burghaus Bielstein am Donnerstagabend. Auf der weißen Couch sinnierten Verleger Andreas J. Meyer und Buchhändler Mike Altwicker über das Thema: „Wozu lesen?“. Der Kulturkreis Wiehl und die Buchhandlung Hansen&Kröger hatten zur zweiten Literatur-Veranstaltung in diesem Jahr eingeladen.


Foto: Christian Melzer

Mit Musik vom ungarisch-deutschen Komponisten Paul Abraham startete der Abend. Das hatte eine besondere Bedeutung, denn Andreas J. Meyer hatte 1956 den jüdischen Komponisten bei seiner Rückkehr aus dem Exil mit weiteren Mitgliedern des in Hamburg gegründeten Paul-Abraham-Komitees erwartet. Meyers Vater, der ihn dort mit involviert hatte, war bis 1933 Hamburger Landgerichtspräsident und Vorsitzender des Hamburger Kunstvereins.

Von dieser Begebenheit und auch ein wenig aus seiner Familiengeschichte erzählte Meyer. Den Zugang zur Literatur erhielt er nicht unbedingt durch den Vater, der eine riesige Bibliothek hatte. James Fenimore Coopers „Lederstrumpf“, den der Vater als lesenswert fand, interessierte ihn erst mal nicht. Doch das Vorleben der Eltern, ihr großes Interesse an Literatur färbte letztendlich doch ab. Bereits als Kind hatte Meyer ein Faible für historische Objekte. Mittlerweile hat er auch im Verlag eine Reihe aufgelegt, die sich mit historischen Gebäuden beschäftigt.

Er wollte Architekt werden, dennoch fing er eine Lehre in einem Verlag an. Das war Ende der 1940er Jahre. Später entschied er sich für ein Studium der Soziologie und Politischen Wissenschaften in Hamburg, das er durch seine Arbeit im Chronos Bühnenverlag finanzierte. Weil avantgardistische Theaterautoren dort nicht angenommen wurden, begann er selbstständig als Bühnenverleger zu arbeiten. Am 30. November 1957 gründete er in Hamburg schließlich offiziell den Merlin Verlag.

Merlin – eine philosophische Figur – war Namensgeber für seinen Verlag. Eigentlich eine spontane Idee bei einem literarischen Jourfix, doch im Nachhinein passte es doch gut. Einer der ersten Autoren des Verlags war Jean Genet, dessen 1960 veröffentlichter Roman „Notre-Dame-des-Fleurs“ zu einem Literatur-Prozess führte, der unglaubliche Wellen schlug. Die Verbreitung unzüchtiger Schriften unterstellte man Meyer. Am Ende hielt der Staatsanwalt fast ein Plädoyer für das Buch und es kam zum Freispruch.

Andreas J. Meyers Leben besteht aus vielen Anekdoten – einige davon erzählte er dem Publikum im Burghaus Bielstein und kam dabei ins fabulieren. Buchhändler Mike Altwicker war selbst mal einige Wochen zu einem Praktikum im Merlin Verlag und stellte ihm Fragen zu Autoren und Verlagsentwicklung. So verlegte Meyer Horst Janssens Autobiographie Hinkepott und auch Janosch, der zunächst für ein Grafikprojekt gewonnen werden konnte verlegte bei Merlin. Über jeden hatte er etwas zu erzählen. Auch dem Autor Boualem Sansal, der den Friedenspreis 2011 vom deutschen Buchhandel bekam, gehört zur Autorenriege. Einige Anekdötchen berichtete er auch von Begegnungen mit Marcel Reich-Ranici. Meyer: „Man lernt im Leben ganz viel – auch als Verleger.“

Die Verlegerstafette hat Meyer mittlerweile an Tochter Katharina übergeben. Im Zeitalter der e-books sei die Fahrt des Schiffes Buchhandel nicht absehbar, so Meyer. Aber eine bestimmte Schicht der Bevölkerung werde sich weiter für das interessieren, was von den Autoren behandelt wird – und das auch in Printform. Die nächste Literaturveranstaltung im Burghaus findet am 1. März statt – Hellmuth Karasek fragt dann: „Soll das ein Witz sein?“.

Vera Marzinski

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3. Zunft Kölsch-Pokal im Oberbergischen Schützenbund

In 2009 wurde der bereits in anderen Sportarten bekannte Zunft Kölsch Pokal der Erzquell Brauerei in Bielstein erstmalig und exklusiv auch unter den Mitgliedsvereinen des Oberbergischen Schützenbundes auf dem Schießstand des Schützenvereins Bergneustadt ausgeschossen.


Foto: Christian Melzer

Die oberbergische Brauerei unterstützt mit dem Zunft Kölsch-Pokal die populären heimischen Sportarten und Vereine, im Fußball und im Handball bereits seit vielen Jahren, seit drei Jahren nun auch bei den Schützen. Besonderes Ziel dieses Pokals ist die Jugendförderung in den Vereinen, so soll ein Großteil der im Wettkampf erzielten Preisgelder für die Jugendarbeit der Siegervereine verwendet werden.

Am 19. November 2011 folgte nun die zweite Runde dieses für die oberbergischen Schützen sehr lukrativen Pokals, an dem 18 Vereine teilnahmen. Die Siegerehrung und Pokalübergabe erfolgte durch Brauereichef Dr. Axel Haas und den Präsidenten des OSB, Klaus Büser am Montag, 30. Januar 2012 im Braustübchen der Erzquell Brauerei in Bielstein. Die Aggertaler Schützengilde freute sich über den 1. Platz und ein Preisgeld von 500 €. Dahinter belegten die Schützen des Schützenverein Waldbruch (400 €) und der Ründerother Schützenverein (300 €) die Plätze zwei und drei vor dem Schützen- und Bürgerverein „Die Schimmelhäuer“ Kaltenbach-Bellingroth (200 €) und dem Schützenverein Bergneustadt(100 €). Jeweils ein Fass vom zünftigen Schluck aus Bielstein gab es obendrauf. Auch die Sieger der Plätze 6-10 waren zur Feier im Braustübchen eingeladen, der ausrichtende Verein war in 2011 der 2. Sieger Schützenverein Waldbruch.

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Samba-Feeling gemischt mit Soul und Jazz – „Assembled Moods“

Trotz widriger Wetterverhältnisse – volles „Burg“-Haus. Wahre Künstler an ihren Instrumenten bescherte der Kulturkreis den Gästen mit „Assembled Moods“. Fünf Herren und eine Dame mit gutem Sound und noch besserer Musik. Gleich mit einem beeindruckenden Auftakt. Filigrane Gitarrenklänge, die übergehen in lateinamerikanische Rhythmen. Und unverkennbar: mit Virtuosität und offensichtlicher Spielfreude zupft Ben Papst seine Gitarre.


Assembled Moods – Foto: Christian Melzer

Ben Papst ist der Kopf des 2008 gegründeten Ensembles. Schon in frühen Jahren entwickelte er eine tiefe Leidenschaft für sein Instrument, die Gitarre. Bei zahlreichen Reisen ins spanische Cordoba, ließ sich Ben Papst von bekannten Virtuosen der Flamenco-Gitarre in Feinheiten und Technik dieser Musik ausbilden. Nebenher ist sein Repertoire auch um Einflüsse des Jazz und lateinamerikanischer Musik gewachsen. Das feine Verweben unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen entwickelte sich zu seinem Markenzeichen.

„Assembled Moods“ bedeutet „Vereinte Stimmung“. Die Idee zur Namensgebung entstand, weil die Musiker aus unterschiedlichen Stilrichtungen und Ländern kommen. Sängerin Gosia Rogala stammt aus ?ód? in Polen. Sie ist diplomierte Gesangspädagogin und erteilt Gesangsunterricht in Stilrichtungen Jazz, Pop, Rock und Musical. Daniel de Alcalá, Sohn des Sängers Rafael de Alcalá (Gipsy Vagabonds), wuchs in einer Musikerfamilie auf und lernte von klein auf das musikalische Verständnis für diverse Stilrichtungen. Zusätzlich zur Flamencogitarre lernte er Jazzgitarre, klassische Flamencogitarre und Klavier während seines Musikstudiums an der Folkwang Hochschule. Bassist Mic Thieme entdeckte im Alter von 15 Jahren den Bass für sich und formierte sogleich seine erste Punkband. Seine aktuelle Arbeit als professioneller Musiker umspannt die pädagogische Tätigkeit als Musikcoach bis hin zu seiner musikalischen Tätigkeit in Projekten von Latin über Jazz bis Rock. Emilio Pavollini beherrscht neben dem Saxophon auch die Querflöte. Antonius Grützner studierte Schlagzeug an Hochschulen in Köln, Berlin und Weimar. Heute ist er als Musikschullehrer und in diversen Bandprojekten tätig.

So facettenreich wie die Zusammensetzung von „Assembled Moods“, so ist auch die Musikauswahl. Ein Swing-Part mit „Sway“, oder gleich anschließend eine Ballade -sehr gefühlvoll und melancholisch. Auch im Programm: „Fragile“ von Ben Papst Kollegen Sting, bei dem der Bandleader auch selbst sang. Premiere hatte „Like the rain“ – ein Stück aus der Feder von Ben Papst. Gesanglich noch mehr Regen mit „Gentle rain“. Auf diesen Bossa-Nova folgte ein Passo-Doble. Dazu schlug Ben Papst Damenwahl vor, doch es tanzte keiner – lieber lauschte das Publikum der rhythmisch sehr speziellen Musik. Die Musik erzählt Geschichten – bündelt Stimmungen und Launen. So auch „No More Blues“ – ein Stück mit viel Lebensfreude. Genial das „Moliendo de Café“ bei dem Daniel de Alcala und Ben Papst sangen und viel spanischer Urlaubsflair aufkam. Als Zugabe ein Bier zum Anstoßen für die Band und fürs Publikum ein „Reflejada en el Cristal“ – eine Liebesgeschichte. Gitarrist Daniel de Alcalá beschenkte das Publikum noch mit einem grandiosen Flamencostück.

Die gute Stimmung musste man im Burghaus bei „Assambled Moods“ nicht suchen – die war sofort da. Mit ihrer Kombinationsfreude verbinden sie spanische Elemente mit afro-kubanischen und darüber hinaus vereinen sie Bossa mit Soul und Latin-Jazz meisterhaft. „Assembled Moods“ hat so eine einzigartige, extrem facettenreiche Musik von intensiver Dynamik entwickelt, die den Zuhörer stets tief berührt. So auch am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein.

Vera Marzinski

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Weiteres Dienstfahrzeug für die Bielsteiner und Denklinger Tollitäten

Das Autohaus BMW Kaltenbach aus Wiehl-Bomig überreichte am Donnerstagabend, 26. Januar den Bielsteiner und Denklinger Tollitäten jeweils ein weiteres Fahrzeug, das sie bis zum Ende der Session zu Einsätzen benutzen dürfen. Im Beisein der jeweiligen Vereinsvorstände beider Karnevalsvereine wurde durch den Vertrieb des Autohauses BMW Kaltenbach beiden Tollitäten jeweils ein karnevalistisch hergerichteter „Mini“ überreicht.


Foto: Christian Melzer

Da beide Karnevalsvereine eine langjährige und tiefe Freundschaft verbindet und der aktuelle Prinzenführer der Denklinger Tollitäten, Dennis Spexard beiden Vereinen „etwas Gutes tun wollte“, kam die Geschäftsführung des Autohauses spontan auf die Idee, das für die Tollitäten doch recht kostenintensiven Hobby ein wenig zu unterstützen und in Bezug auf die Transportmöglichkeiten Abhilfe zu schaffen.

Und wie es bei Karnevalisten üblich ist, wird aus einer Zusammenkunft schnell ein kleines Fest und die Übergabe der Fahrzeuge geriet wieder einmal zu einem gemütlichen Happening mit guter Musik und kalten Getränken aus der hiesigen Region.

Die Vorstände beider Vereine bedanken sich herzlichst beim Autohaus BMW Kaltenbach für die großzügige Spende.

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Erzquell Brauerei spendet für Hilfe in der Region

Zum 21. Mal verzichteten die Kunden der Erzquell Brauerei Bielstein auch im Jahr 2011 auf die sonst üblichen Weihnachtsgeschenke. Den entsprechenden Betrag stellte die Brauerei wieder karitativen Einrichtungen der Region als Spende für die Hilfe vor Ort zur Verfügung.


V.l.: Ute Kleine, 2. Vorsitzende Oberbergische Tafel, Ulrich Pfeiffer, 1. Vorsitzender Oberbergische Tafel, DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Braun, Brauerei-Vertiebsleiter Udo Hülsmann, Brauereichef Dr. Axel Haas, Brauerei-Werbeleiter Oliver Pack und Radio Berg-Chefredakteur David Fernandez. – Foto: Christian Melzer

So konnten Brauereichef Dr. Axel Haas, Vertriebsleiter Udo Hülsmann und Werbeleiter Oliver Pack drei Schecks in Höhe von jeweils € 5.000,00 an die Oberbergische Tafel, das Deutsche Rote Kreuz Oberberg sowie die Aktion „Lichtblicke“ von Radio Berg überreichen. Die anwesenden Vertreter der Organisationen bedankten sich bei der Brauerei und ihren Kunden und versprachen, die Mittel für dringend ausstehende Projekte und Hilfe in der Region einzusetzen.