Ruhrpott-Poetry á la Sträter

Trosten Sträter bot im Burghaus Bielstein eine Mischung aus Comedy und Lesung. Mit seinem trockenen Humor kitzelte er ständig an den Lachmuskeln der Gäste. Mit seinem zweitägigen Gastspiel vor Ort sorgte er gleich doppelt für ein ausverkauftes Haus.


Trosten Sträter – Foto: Vera Marzinski

„Sie können mir folgen? – Schön“, so Sträter zum Publikum. Dabei entpuppt er sich als Turbosprecher. Die Gäste im Burghaus kamen gar nicht so schnell mit dem Lachen hinterher, wie er die Gags raus haute. Teilweise etwas leicht zotig, aber immer mit seinem umwerfenden, verschmitzten Lächeln dabei. Laut WDR liest Sträter so, wie Bruce Willis aussieht – aber auch so hat der Ruhrpott-Mann ein wenig von dem Leinwandstar.

Sträter erzählt sicherheitshalber auch nur von Dingen, von denen er etwas versteht. So gibt er viel preis aus seinem Diät-Tagebuch. Und weil er die Gäste nicht mit dem daraus vorgetragenen in die Pause entlassen wollte, kam dann „Auszüge aus dem Diättagebuch 2“. In den Tagebuchauszügen schildert er unter Zeitangaben die Fortschritte seiner Abnehm-Versuche. Kaffee habe pro Tasse nur eine Kalorie – da trinkt er dann mal eben 22 davon. Was ihn aber Richtung Toilette treibt. Bananen bringen auch nicht den ersehnten Erfolg – die verstopfen. Doch „straff“ und „Sixpack“ ist die Devise. Er möchte zum „Ironman aus der Tilsiter Straße“ werden in einer drei wöchigen Läuterung.

Nicht nur seine Diäten durchziehen das Programm – auch sein Familienleben. Die Wochenenden mit seinem Sohn oder auch die Kindheit in einer Raucherfamilie. Daher habe er auch diese Stimme, die so speziell klingt. Und er sagt selbst „Ich weiß, ich habe eine schöne Stimme“ und über seine Texte meint er, das sei Schwachsinn, den er sich selbst ausgedacht habe. Aber es ist grandioser Schwachsinn. Absurde Dialoge und Monologe mit ein paar Pfund Metaphern. Nicht nur Vorlesen beherrscht er – es werden noch das Sport- und das Depressionstagebuch hervorgeholt – sondern auch Stand-up-Comedy.

Und dann ist da noch der Hochdruckreiniger, den er als Gesichtspflege oder als Ersatz-Geschirrspülmaschine nutzt. Oder auch ein Thema: die Darmspiegelung. Und nicht zu vergessen – die Leckmuscheln. Die gab es früher, als er noch jung war -1966 in Dortmund geboren. Torsten Sträter ist Slammer. Einer der seine Texte im Comedy-Stil schreibt und performt. 2009, 2010 und 2012 wurde er dank seinen unverkennbar trockenhumorigen Situationskomik-Vorträgen mit Dortmunder Einschlag jeweils Gewinner des NRW-Slams. Selber lesen kann man ihn auch: „Der David ist dem Goliath sein Tod“, das 2011 im Carlsen Verlag erschien, ist nicht Sträters erstes Buch – jetzt heißt das neue Buch ebenso wie das Programm „Selbstbeherrschung umständehalber abzugeben“. Die schwarze Strickmütze ist sein Markenzeichen. Für die sonore Stimme kann er nichts, für den trockenen Humor auch nicht: Torsten Sträter ist einer, der das Publikum zum Lachen bringt. In Bielstein gleich zwei Mal im ausverkauften Haus.

Vera Marzinski

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Blues-Auftakt im Burghaus

Zum Auftakt des Frühjahrsprogrammes im Burghaus Bielstein hatte der Kulturkreis eine ganz besondere Band ausgewählt. Drei Mal spielten sie bei den Internationalen Wiehler Jazztagen – 1990, 1991 und 2013 – und begeisterten das Blues-Publikum: die „Breakdown Blues Band“.


Foto: Vera Marzinski

Seit 1983 hat die „Breakdown Blues Band“ den Blues. Kein Stück ist gecoverd. Bestes Beispiel „Caldonia“ von Louis Jordan. Eigentlich ein Big-Band-Klassiker, der von unfassbar vielen Leuten aufgenommen wurde, wie Frontmann Jörn Klein erklärt. Doch die Breakdown Blues Band hat daraus einen Rumba -Blues gemacht. Und der groovt so richtig im Burghaus. Sie spielen den Blues mit Leib und Seele. Gerne rau, unverstellt und direkt in Bauch und Beine. Sie verfeinern ihre Stücke immer wieder. Gerne nehmen sie wieder Neues ins Repertoire. So in Bielstein beispielsweise das Stück „Rivers gonna rise“ von Warren Haynes.

Die fünf Musiker der Breakdown Blues Band spielen sowohl traditionelle alte 12-Takt-Blues-Klassiker wie auch weniger bekannte Rhythm & Blues-Stücke, die jedoch immer „Breakdown Blues Band“-mäßig arrangiert werden. Seit über 30 Jahren rocken sie das Haus. Leidenschaftlich wie eh und je und mit immer noch wachsender Spielfreude ob in der Kneipe oder in der Halle. Sänger, Gitarrist und Harpspieler Jörn Klein gründete 1983 die „Breakdown Blues Band“. Am Bass von Anfang an dabei: Willi Müller. Aktuell komplettieren Schlagzeuger Peter Even, Gitarrist Manuel Marcos und Pianist und Sänger Martin Heiderich das Quintett.

Ein grandioser Abend – angefangen von „Kiddeo“ bis zu „Just a little bit“. Sowie mit einem von Gitarrist Manuel Marcos brillantem Solo beim „Lonley man blues“ und vielen weiteren Highlights. Die fünf der „Break Down Bluesband“ haben den perfekten Groove und begeisterten mit einem Bündel energiegeladener Titel schnell das Publikum. Jörn Frederik Klein röhrte ins Mikro zu den Gitarrenriffs von Marcos untermalt vom Keyboard-Klangteppich und dem eingängigen Rhythmus von Bass und Drums. So kamen die Freunde von handgemachten Blues vom Feinsten vollends auf ihre Kosten, denn dafür ist die „Breakdown Blues Band“ bekannt. Die verabschiedeten sich mit einem „How blue can you get“ vom Bluespublikum im Burghaus.

Vera Marzinski

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Übergabe des Tollitäten-Fahrzeugs an das Bielsteiner Prinzenpaar

Am Donnerstag, 8. Januar fand in den Geschäftsräumen des Autohauses Voss & Schiller in Gummersbach die Übergabe des neuen Tollitäten-Fahrzeugs an das Bielsteiner Prinzenpaar Prinz Mille I. und seiner Prinzessin Monja statt.


Foto: Christian Melzer

Die zwei Geschäftsführer des Autohauses – Markus Lutz und Klaus Dittmann – übergaben dem Bielsteiner Prinzenpaar einen nagelneuen und bunt „kostümierten“ Toyota und wünschten dem Prinzenpaar während Ihrer Sessionszeit eine stets gute und sichere Fahrt.

In den nächsten 6 Wochen wird dieses Fahrzeug sicherlich viele Kilometer mit dem Prinzenpaar unterwegs sein. Dafür braucht man ein zuverlässiges Fahrzeug. Aus diesem Grunde bedankt sich der KVB auch im Namen des Prinzenpaares ganz herzlich bei der Geschäftsführung des Autohauses, dass sie dem Verein jedes Jahr kostenfrei ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Zum Dank wurden beide Geschäftsführer nach der Übergabe mit dem aktuellen Prinzenorden des KVB dekoriert.

„Swing Glöckchen swing“ im Burghaus

Mit roten Nikolausmützen, die Herren im roten Jackett, die Dame im 1950er Jahre roten Kleid – sehr weihnachtlich kamen die Sweethearts zu ihrer musikalischen Schlittenfahrt ins Burghaus Bielstein.


Foto: Vera Marzinski

Die Sweethearts lassen die schönsten deutschen Schlagerperlen der Wirtschaftswunderzeit wieder lebendig werden. Da sind auch so einige weihnachtliche dabeiSo fungierten sie ihre kleine „Wirtschaftswunder-Revue“ ins Weihnachtsspecial „Swing, Glöckchen swing!“ um. Natürlich fehlten die Werbeblöcke im Stil der 1950 Jahre nicht – sei es für Hormocenta oder ihre eigene neuste CD. Zudem hatten sie Texte von Hanns Dieter Hüsch und Heinz Erhardt im Programm. So beispielsweise die „Weihnachtsgans“. Loriots etwas makabres Gedicht „Advent“, das so anmutig mit „Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis herniedersinken.“, doch hat die Försterin ihren Mann umgebracht. So präsentieren die drei Sweethearts alles mit einem Augenzwinkern.

Ebenso ihr „Rudolph the red nosed reindeer“ – dazu Bassist Wolfgang Wunder mit Elchgeweih. Gemeinsam mit den Bielsteiner „Sing-Lerchen“, zu denen sie das Publikum ernannten, gab es ein „Kling Glöckchen klingelingeling“. Doch was hat ein „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini“ von den „The Blue Diamonds“ im Sweethearts-Weihnachtsprogramm zu suchen? Na, die selbstgestrickte Strandbekleidung lag auch schon mal unter dem Weihnachtsbaum. Und „Heute liegt was in der Luft“ könnte ja auch das sehnlichst erwartete Schneegestöber sein. Deshalb dann auch ein „Let it snow“.

Die schönsten Klassiker der deutschen und amerikanischen Weihnachts-Hits im „Swing“ der Sweethearts. Klaus Saubermann, Meike Praktisch und Wolfgang Wunder bescherten einen unterhaltsamen Abend. Dazu gehörte auch das „Santa Baby“ – im Original von Marilyn Monroe, in Bielstein von Meike Praktisch. Es fehlte auch nicht das „Jingle Bells“ und der „Jingle Bell Rock“, bevor sie sich stimmungsvoll bei Kerzenschein mit einem „Good Night Sweethearts, wir gehen nun nach Haus“ verabschiedeten.

Vera Marzinski

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„De schönste Kääze strohlen em Advent“

Besinnlich und heiter gestalteten „Medden us dem levve“ gleich zwei Abende im Burghaus Bielstein kurz vor dem dritten Advent. Unter der Überschrift „De schönste Kääze strohlen em Advent“ gastierte das in Köln bekannte und beliebte Kabarett- Ensemble mit einem Weihnachtsprogramm vor ausverkauftem Haus.


Foto: Vera Marzinski

Elfi Steickmann eröffnete den Abend mit „Schnückelchen“ von den Pänz und so manch anderem. Vor zwei Jahren war sie bereits mit der „Atlanta Jazz Band“ vor Weihnachten im Burghaus. Sie ist ein echtes Kölsches Mädchen, und dass ihr die Kölsche Mundart sehr am Herzen liegt, merkte das Publikum schnell. Und das Bielsteiner Publikum verstand den kölschen Dialekt perfekt, was Bandleader Jörg Weber sehr beeindruckte. Horst Weber fungierte als Frikadellen-Kellner oder auch Gärtner auf dem Friedhof. Dort trafen sich auch das kultige kölsche Ehepaar Anton un Jertrud Kolvenbach (Wolfgang Nagel und Elfi Steickmann) um noch mal die letzten Beerdigungen zu rekapitulieren. Mittlerweile wären nicht mehr so viele übrig bei denen die beiden zum Beerdigungskaffee bzw. Leichenschmaus gehen könnten – da würde es mit den 20 Euro pro Woche für den Lebensunterhalt bald etwas schwieriger. Doch einen Besuch in der „Wiehler Scala“ zum Opernabend gönnten sich die zwei. Zu Musik von Franz von „Suppe“ oder auf kölsch „Zupp“. „Leeder, Sketsche un Verzällcher in Kölscher Mundart“ mit Elfi Steickmann, Wolfgang Nagel, Jörg Weber, Mariam Weber, Dirk Schnelle, Andreas Münzel und Horst Weber. Ein richtig gut dosiertes Mischungsverhältnis von „heiter“ und „besinnlich“ präsentierten sie. Die Mischung aus Kölner Mundart, verpackt mit eigener Musik und viel Situationskomik. Im ersten Teil aus dem aktuellen Programm „Wat immer och kütt“ und im zweiten Teil „De schönste Kääze strohlen em Advent“. So auch ein Musiktitel im Programm.

Jörg Weber studierte Musiker und verzauberte auf seiner Gitarre, Mandoline und mit seiner Stimme dasPublikum. Mariam Weber spielt nicht nur Gitarre, Banjo und Cahon – sie singt auch in Kölscher Mundart und das ohne jeglichen fremdsprachigen Akzent – die in Tiflis/Georgien geborene Musikerin, ist ein gutes Beispiel dafür, dass Musik keine Grenzen kennt. Als Bassist und Sänger ist Dirk Schnelle seit zwei Jahren fest im Ensemble von „Medden us dem levve“. Keyboarder Andreas Münzel mag und macht handgemachte Musik aus Köln, die kölschen Texte mit spitzer Feder geschrieben, das alles ohne großes Brimborium und mit wenig technischem Aufwand auf die Bühne gebracht. Elli Steickmann schildert Begebenheiten kölschen Alltags und kölscher Mentalität. Vieles von dem was sie beschreibt, hat sie selbst erlebt. So wie ein Krippenspiel, das der junge Herbergsvater-Darsteller dann mal kurzfristig mitten im Stück umtextet. Krippenspiel hat Tradition, aber auch das, wovon Wolfgang Nagel erzählt. So der traditionelle Satz seines Vaters „So ne schöne Boom hadden mir noch nie“ nachdem er ihn geschmückt hatte und sich dabei zu jeder Kugel ein Mariacron genehmigte. „Medden us dem levve“ präsentiere ein Programm mit Situationskomik, Textbeiträgen, Musik und einer Menge Spaß. Und das alles in Kölscher Mundart und auch noch weihnachtlich. Wie mit „Wann der Nikolaus kütt“ oder einem kölschen „I’m dreaming of a white christmas“.

Vera Marzinski

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