„La Signora“ – das Burgfräulein

Einen Abend mit dieser Frau vergisst man nicht so schnell. Und ganz besonders die Gäste in der ersten Reihe am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein – die hatte „La Signora“ Carmela De Feo mal gleich im Blick.


Foto: Vera Marzinski

Doch auch in den hinteren Reihen war das Publikum nicht vor ihr sicher, denn sie war gleich mittendrin. Sie wolle erst mal privat mit den Menschen sprechen, denn „auf der Bühne werdet ihr mich nicht wiedererkennen!“ Gleich hatte sie einen Herrn, der sich wohl – wie sie meinte – langweilte, im Blick und drückte ihm einen Malblock in die Hand. Keine fünf Minuten vergingen und der Saal brüllte vor Lachen. Als sie dann auch noch die Herren im Karohemd outet – die sollten nämlich beim „Männerwichteln“ weitergegeben werden an die Damen die gerne was Neues hätten. Die konnte man auch sofort erkennen – die trugen alle Halstücher. Ihr „Los geht’s – Stimmung!“ war da gar nicht mehr nötig.

Ihr biederes Erscheinungsbild – wadenlanger dunkler Rock, der ebenso gestreift ist wie ihre hochgeschlossene Bluse ist, Haarknoten und ein Netz darüber – trügt. Sie hat es sozusagen faustdick hinter den Ohren. Mit einer Wahnsinns-Energie fegt sie durch ihr Programm und über die Bühne. Dabei spielt sie immer wieder zwischendurch sehr virtuos auf ihrem Akkordeon und hat auch in ihren Liedern eine gewisse Schrägheit, die das Publikum verblüfft. Zudem hat sie eine grandiose Stimme, was besonders bei ihrem „Ruckidiguh“ deutlich zu hören ist. Gerne pflegte sie auch mal ein italienisches Sprichwort ein, so heißt es „Die Liebe ist wie eine Einbauküche – nach ein paar Jahren schämst du dich dafür!“ Besonders die Herren mit Hundeblick, die sich von ihren Frauen falsche Antworten vorgeben ließen, hatte sie im Visier. Selbst resigniert sie nach ihren verzweifelten Bräutigamfang-Versuchen auch in ihrem dritten Programm „Träume und Tabletten“ keineswegs. Sie sucht hemmungslos nach Menschen, denen es noch schlechter geht als ihr und bietet sogar einen Escort-Service für Hässliche an. Sie sei der „Durchlauferhitzer der Liebe“, sagt Carmela de Feo von sich. Und sie hat immer bittersüße Antworten parat – ob für Singles oder die Verheirateten. Die Ehe brächte oft eine Doppelhaushälfte mit sich – da läge der Mangel schon im Wort. Und dann gehöre einem von der Hälfte auch nur die Hälfte. Gegen die Männer hat sie Grundsätzlich nichts: „Die Schöpfung des Mannes war wichtig – sonst hätte man keinen, der blöd genug ist zu bleiben, der auch nach 25 Jahren nie wisse was los ist und dem man die Anziehsachen rauslegen muss“. Einigen Damen kam da das Verzweiflungslachen und Carmela de Feo bedauerte sie „kein Single und noch keine Witwe“.

Wortspielereien und überspitzte Beschreibungen von Situationen aus dem Alltagsleben durchzogen das fast zweieinhalbstündige Programm. In der Pause fielen einem sofort die karierten Hemden und die diversen Halstücher ins Auge. Nicht nur damit hinterließ „La Signora“ wahrhaftig einen bleibenden Eindruck. Beeindruckend auch ihr Ausdruckstanz, den sie damit begründete, dass sie „Tourette-Tänzerin“ sei. Nicht nur tanzen kann sie, auch als Schauspielerin würde sie sich perfekt für den „Tatort“ eignen, denn sie kann sowohl Täter, Opfer als auch Leiche darstellen. Bis jetzt wollte man sie noch nicht, bedauerte sie. So bringt sie auf der Bühne gnadenlos zur Sprache, was sie an Scheinheiligkeit und Boshaftigkeit beobachtet. Manchmal etwas bösartig, zweideutig und verrückt, aber vor allem ungeheuer komisch. Wobei sie spontan auf jede Situation reagiert, gerne auf verbale Einwürfe von Gästen – und wehe man bewegt sich mit der Kamera in Richtung Bühne, schon hat sie einen mit ins Programm eingebaut. Hat sie einen erst mal auf dem Kieker, bleibt sie dran – so musste Britta ausführlich Auskunft über ihren Volker geben und der Herr, der brav die falsche Antwort seiner Frau übernommen hatte, kam auch immer wieder mal mit ins Gespräch. Virtuos und ohne jegliche Zurückhaltung bringt sie so ziemlich alles auf den Tisch bzw. auf die Bühne. Die Lady in Black is back: „Man nennt mich La Signora und ich bin eine Frrrauu.“ Mit diesem Satz hat sich Carmela de Feo selbst ein Comedy-Denkmal gesetzt. Mit Hirn, Charme und Schnauze setzt sie neue Akzente in der deutschen Humorlandschaft – und auch im Burghaus Bielstein.

Vera Marzinski

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18. Ü32-Kreismeisterschaft um den Zunft-Kölsch-Pokal: Sieger wurden im Braustübchen geehrt

Traditionell wurde im Bereich Fußball in diesem Jahr zum 18. Mal die Ü32-Kreismeisterschaft um den Zunft-Kölsch-Pokal ausgespielt. Als heimische Brauerei ist die Erzquell Brauerei Bielstein allen Vereinen in ihrem Geschäftsgebiet eng verbunden und fördert diese auf sehr vielfältige Art und Weise. Gerade der Sport, und hier ganz besonders der Fußball, spielen im Bergischen Land eine sehr große Rolle. So wurde 1997 der Zunft-Kölsch-Pokal ins Leben gerufen.


Foto: Christian Melzer

In enger Zusammenarbeit mit dem Fußballkreis Berg spielten die Ü32-Mannschaften der bergischen Fußballvereine um Punkte und attraktive Preisgelder. Dabei ist die Grundidee dieses Zunft-Kölsch-Pokals, die Jugendarbeit in den heimischen Vereinen zu fördern. So spielen und gewinnen die „jungen Alten Herren“ im wesentlichen für die Jugendarbeit ihres Vereines, da gemäß der Ausschreibung mindestens 75 % der zu gewinnenden Preisgelder in die Jugendkasse des jeweiligen Vereins fließen müssen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass die meisten der bisherigen Siegermannschaften ihr gesamtes Preisgeld der Jugendförderung ihres Vereins zukommen lassen.

In diesem Jahr beteiligten sich 23 Mannschaften aus dem Bergischen an dem Zunft-Kölsch-Pokal und spielten im Laufe des Jahres die Meisterschaft aus. Im Braustübchen der Erzquell Brauerei Bielstein wurden dann am Montagabend bei einem zünftigen Schluck und Deftigem vom Buffet die Sieger 2014 geehrt.

Der Freizeit- und Breitensportbeauftragte Alfons Arnoldy und Werbeleiter Oliver Pack von der Erzquell Brauerei überreichten hier den Zunft Kölsch-Pokal, eine Urkunde, den € 1.500,00 Siegerscheck sowie einen Biergutschein über 100 Liter Zunft Kölsch für die Siegesfeier an die Ü32-Mannschaft des Heiligenhauser SV, zum zweiten Mal nacheinander Sieger dieses Turniers. Die zweitplazierte Mannschaft des 1. FC Gummersbach kennen die Braustube schon von vergangenen Platzierungen und konnte sich über ein Preisgeld von € 1.000,00 und einen 50 Liter Gutschein Zunft Kölsch freuen. Die Drittplazierten des SV Altenberg nahmen € 500,00 und 30 Liter Zunft Kölsch für ihre Leistung und die Jugendarbeit ihres Vereins mit nach Hause. Die vierten Sieger dieses Pokals war die Borussia Derschlag, die in diesem Jahr mit 20 Litern Zunft Kölsch und einem Preisgeld von € 250,00 feiern konnten.

Alle beteiligten Mannschaften, der Fußballkreis Berg und auch die Vertreter der Brauerei waren gemeinsam der Ansicht, dass es ein besonderer Anreiz ist, um diesen schon traditionellen Pokal zu spielen, da es neben dem Spaß am Fußballspiel insbesondere ein wichtiges Ziel für den Fußballkreis, die beteiligten Mannschaften und auch der Brauerei ist, die Jugendarbeit der Vereine zu fördern. Für die Siegermannschaften ist es immer wieder ein besonderer Anreiz, einen schönen Abend im Braustübchen verbringen zu können. Dieses erfolgreiche Konzept der Ü32-Kreismeisterschaft um den Zunft-Kölsch-Pokal soll auch weiterhin so durchgeführt werden.

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Irischer Sound in den Burghausmauern

Die fünf Musiker von „The Rapparees“ aus Irland brachten am Donnerstagabend irisches Flair in die Mauern des Burghauses Bielstein.


Foto: Christian Melzer

Die fünf Musiker von der grünen Insel sind exzellente Sänger und Musiker, die hervorragend harmonieren. Sie stehen für Irish Folk, der teils mit rockig/punkigen Klängen durchtränkt ist. Die Band hat mittlerweile ihr drittes Album „Re:Session“ veröffentlicht, das die Klasse zeigt, die sich die Band mittlerweile erarbeitet hat. Joe McKeague wies das Publikum auch gerne zwischendurch mal auf die Tonträger hin – und so mancher nahm sich eine Scheibe mit. Kein Wunder, denn „The Rapparees“ sind wirklich Spitzenklasse. Ob bei flotten Stücken, bei denen die Beine automatisch in Bewegung gerieten, oder bei Balladen, wie „The Contender“, bei der es um einen Iren ging, der alles hätte haben können, aber zu viel trank und sein Leben ruinierte. Sehr ergreifend. Die perfekte Stimmung eines irischen Pub kam natürlich mit so einer Band des Öfteren auf, so bei ihrem „Hope“ oder „Brennan On The Mirror“.

Traditionelle Jigs und Reels mischen Joe McKeague (Vocals Gitarre, Fiddle), Niall Hanna (Vocals, Banjo), Kevin Mawdsley (Fiddle, Flöten, Vocals), Conor McCaffrey (Gitarre, Banjo), Eamon Rooney (Bodhran, Drums) mit Rock- und Pop-Elementen. Perkussionist Eamon wechselte immer zwischen seinem Drum-Set und der altehrwürdigen irischen Rahmentrommel – der Bodhrán. „The Rapparees“ spielen so ziemlich alle Instrumente, die den typischen irischen Sound ausmachen und das mit einer unglaublichen Energie, Frische und Begeisterung. 2006 gründete sich die Band, bestehend aus Studienfreunden in Belfast. So heißt natürlich eins ihrer Stücke „Belfast Mountains“. Joe McKeague verriet den Gästen, dass sie zwar nicht gut Deutsch sprechen könnten, aber gerne deutsches Bier trinken. Auf der Bühne hatten sie aber weder das, noch Whiskey in den Gläsern. Dafür gab es ein Lied über das typisch irische Getränk: „Whiskey On A Sunday“. Wegelagerer und Gesetzeslose werden in Irland Rapparees genannt. Die Bezeichnung hat auf jeden Fall eine positive Note, denn gemeint sind Gesellen à la Robin Hood, die es den Reichen nehmen und den Armen geben. Aber erst, nachdem sie einen erheblichen Teil der Beute verspielt und vertrunken haben. Die Band „Rapparees“ gab dem Publikum viel gute Stimmung mit ihrer exzellenten irischen Musik und ganz am Schluss durften die Gäste im ausverkauften Burghaus bei „South Australia“ sogar mitsingen nachdem sie bei „The Outlaw Rapparee“ ihr Glas erheben sollten. Eine grandiose Band mit erfrischender „rough und ready“ Spielart, die die Gäste begeisterte.

Vera Marzinski

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Koffertheater für Kinder im Burghaus

Es ist eins der bekanntesten Kindermärchen der Gebrüder Grimm – die Geschichte von den vier alten Tieren, die sich gemeinsam nach Bremen aufmachen um dort Stadtmusikanten zu werden.

Ein alter Esel, der unterwegs einen alten Hund trifft. Später läuft ihnen eine betagte Katze, die kaum mehr Lust zum Mäusefangen hat über den Weg, sowie einen Hahn, der zum Dank für sein unermüdliches Krähen im Suppentopf landen soll. Auf dem Weg nach Bremen stoßen sie im Wald auf ein Räuberhaus, vertreiben die Bewohner und beschließen, dort zu bleiben. Eine spannende Geschichte, die Christina Seck und Antje Wenzel auf der Bühne im Burghaus Bielstein auf ihre Art lebendig werden ließen.

Gebannt verfolgten die kleinen und auch großen Gäste eine Stunde lang, was da auf der Bühne passierte. Die beiden Darstellerinnen verwandelten das Stück in eine Mischung aus Spiel, Musik, Bilderbogen, und ließen so die Tradition der Bänkelsänger ein wenig aufleben. „Märchen aus dem Koffer“ heißt es bei ihnen – und da wird dann aus dem Koffer beispielsweise das Räuberhaus. Eddy, Hasso, Kitty und Henry – der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn – sind etwa 20 Zentimeter große Illustrationen auf Holz. Die hat, ebenso wie alle anderen Figuren und Darstellungen, Sven Aring erstellt.

Ein Märchen mit viel fetziger Musik über Freundschaften und Hindernisse sowie den Mut, jederzeit das Unmögliche zu wagen. Obwohl die Geschichte Groß und Klein bekannt ist, gelingt es den Darstellerinnen, das Publikum zu fesseln, zu erheitern und 60 Minuten lang in Hochspannung zu halten. Zudem begeistern sie mit den Szenen die Jüngsten und für die „Großen“ bauen sie Beziehungsreiches ein. Aus Pappe und Holz, Stoffbeuteln und mit ein paar einfachen Musikinstrumenten erschaffen sie ein ganz spezielles Theater. Die Inszenierung der „Bremer Stadtmusikanten“ des Bielefelder „Trotz-Alledem-Theater“ ist von den Zuschauern der Bielefelder „Nachtreise 11“ zum besten Stück gewählt worden und bekam den ersten Preis von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld überreicht. Die Spielstätte des Kinder- und Jugendtheaters ist in der Bielefelder Feilenstraße 4 in der 6. Etage und somit das „höchste“ Theater der Welt. „Kinder brauchen Theater!“ – das ist ihre Überzeugung und ihre tägliche Herausforderung seit mehr als drei Jahrzehnten. Außer den „Bremer Stadtmusikanten“ haben sie noch so manches Stück in petto, wie „Aladin und die Wunderlampe“, „Der Räuber Hotzenplotz“ oder „Emil und die Detektive“. Ein tolles Theater, das zeigt, das mit wenigen Mitteln eine Geschichte grandios vermittelt werden kann.

Vera Marzinski

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Bielsteiner Jugendtreff JuTe: Tiger-Enten-Steine-Projekt

Beim „Tiger-Enten-Steine-Projekt“ hatten die Mädchen im Bielsteiner Jugendtreff JuTe richtig viel Spaß.

Es wurden mehrere Termine für diese künstlerische Aktion „Tiger-Enten“ angesetzt und dann konnte es endlich losgehen. Bei strahlendem Sonnenschein hatten die Mädchen die Möglichkeit alle Arbeiten mit Farbe draußen vor dem Jugendtreff zu verrichten. Die Steine wurden mit gelber Farbe grundiert und dann wurden schwarze Streifen aufgetragen. So wurden aus den grauen Verbundsteinen schnell viele kleine Tiger-Enten. Die Mädels bewiesen großes handwerkliches Geschick und aus den Betonsteinen wurden ganz tolle Kunstwerke gezaubert.

Das Projekt endete dann mit einer Ausstellung aller „Kunstwerke“, welche die Mädels mit viel Freude und Spaß geschaffen hatten. Für alle „Künstlerinnen“ gab es natürlich kleine Präsente für die tollen Ergebnisse – natürlich „Enten“! Ein großer Dank geht an die Firma Berding Beton für die Voll-Verbundsteine, die diese kostenfrei zur Verfügung stellten.

Im Jugendtreff Bielstein gibt es seit März 2013 einen speziellen Mädchentag den „Girls Day“. Alle Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren sind herzlich willkommen. Jeweils dienstags von 18:45 bis 19:15 Uhr finden im Jugendtreff unter der Leitung von Marika Töller interessante Kochprojekte und Kreativangebote mit den unterschiedlichsten Materialien statt. Infos über alle Projekte des Girls-Days gibt es direkt bei Marika Töller, Telefon: 02261/974133.