Hoëckers Entdeckungen „Am schönsten Arsch der Welt“

Der Kulturkreis Wiehl und die Buchhandlung Hansen&Kröger präsentierten zum Auftakt der Frühjahr-Lesungsreihe keinen Krimi sondern eine Reiseerzählung von und mit Comedian Bernhard Hoëcker. Ende 2011 war er „Am schönsten Arsch der Welt“ – Neuseeland. Weshalb er dort war und was er erlebte hat Hoëcker niedergeschrieben. Gemeinsam mit Co-Autor Tobias Zimmermann erzählte Hoëcker am Dienstagabend im Burghaus Bielstein von seiner zehntägigen Tour.


Bernhard Hoëcker – Foto: Christian Melzer

„Nein, es geht nicht um Jennifer Lopez“ klärte Hoëcker die Gäste auf, auch wenn sein Buch „Am schönsten Arsch der Welt“ heiße – und schon hatte er alle Lacher auf seiner Seite. Der deutscher Schauspieler, Komiker und Moderator – bekannt vor allem durch die Parodiesendung „Switch“ (ProSieben) sowie als ständiges Mitglied des Rateteams bei „Genial daneben“ – sollte für Neuseeland werben. Dazu war eine Internet-Werbekampagne geplant, bei der die Besucher der Website erst Vorschläge über Ziele und Aufgaben machen konnten, die er dann in zehn Tagen vor Ort umsetzen durfte.

Es kamen 8.000 Vorschläge, doch nicht alle waren technisch, moralisch oder aufgrund der zeitlichen Begrenzung machbar. So wurde eine Vorauswahl getroffen von jeweils drei Aktionen an einem Tag, aus denen die User online eine auswählen konnten. Alles sollte jeweils an einem Tag zu schaffen sein. Beispielsweise nahm Hoëcker ein Bad im blubbernden Schlammgeysir von „Hell’s Gate“. Eindrucksvolle Bilder zeigte er in Bielstein dazu. Als Astronaut verkleidet hüpfte er durch die Landschaft und in dem Land, wo „Herr der Ringe“ gedreht wurde, musste eine Aufgabe natürlich etwas mit Hobbits zu tun haben. Auch von seinem Tagesjob als Hilfspostbote, der für die Halbinseln an der Malborough Sounds Briefe per Post-Boot verteilte berichtete er. Aufs Wasser ging es auch mit dem Kajak. Dabei amüsierte sich Hoëcker selbst köstlich über die gestreiften Leggings, die er dabei tragen musste.

Die beiden Buchautoren Hoëcker und Zimmermann hatten sichtlich viel Spaß bei ihrer Lesung. Teilweise stellten sie fest, das ihr Manuskript für den Vortrag überarbeitet werden müsste – was auch per durchstreichen und ergänzen zwischendurch immer wieder mal erfolgte. Oder sie diskutierten darüber, wie eine Stelle betont werden musste. Tobias Zimmermann kam auch nicht immer dazu seinen Part zu lesen, weil Hoëcker da mal einfach weiterlas. Aber sie hatten viel Spaß – und das Publikum umso mehr.

Ein Internet-User hatte sich für Hoëcker die Aufgabe ausgedacht: „Schlag im Fjordland-Nationalpark dein Zelt auf und erzähl am Lagerfeuer mitten in der Wildnis eine Gruselgeschichte“. Bei dieser Tagestour muss er feststellen: „Wir sind die perfekte Sushi-Bar für Mücken, immer kommt was neues Leckeres vorbei!“ Fast wie eine Gruselgeschichte schilderte er einen Mückenstich. Etwas gruselig auch der Nazgul, den er als verkleideter Hobbit im neuseeländischen Wald traf. Diesen Internetfilm zum Neuseeland-Trip – für die Werbekampagne wurde alles filmisch festgehalten – klickten die meisten User an und die Bielsteiner Gäste durften ihn zum Schluss der Lesung sehen.

Wie im Buch erzählte Hoëcker von den Aufgaben und Besonderheiten und der studierte Musikethnologe, Besserwisser, Nicht-Neuseelandbesucher und Fernlandforscher Tobias Zimmermann fügte Wissenswertes hinzu. Dabei habe ein Großteil der Reise darin bestanden, Spaß zu haben, betonte Hoëcker. Spaß hatte er auch bei der Lesung. Hoëckers Fazit zur Reise: „Irgendwann komme ich wieder, mit Zeit, Muße und einem besseren Mückenspray“.

Vera Marzinski

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Frühlingserwachen im Bielsteiner Haus

Frühlingslieder aus acht Jahrhunderten ertönen am Mittwoch, 13. März 2013, 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr, in der Galerie Kunst und Buch „4bis7“ im Bielsteiner Haus, Bielsteiner Straße 88. Das Ensemble Chapelloise – welches bereits in der Vorweihnachtszeit in der Galerie zu Gast war – spielt auf historischen Musikinstrumenten.

Im Ensemble spielen:
Eckhard Pfiffer: Flöten
Andrea Altemühle: Portativ (dies ist eine kleine, tragbare Pfeifen-Orgel)
Hendrik Ardner: Nyckelharpa (Streichinstrument Schlüsselgeige)
Florian Stühn: Gitarre

Der Name des Ensemble „Chapelloise“ kommt aus dem französischen und bedeutet „kleine Kapelle“. Die „Chapelloise“ ist aber auch ein Tanz aus der Zeit der Renaissance.

Eintrittskarten – zum Preis vom 8 € – gibt es in der Galerie Mittwoch bis Freitag von 16.00 – 19.00 Uhr, Samstag 10.00 – 14.00 Uhr, Tel.: 0160/90945650.

Eine bezaubernde Sängerin und drei Tiger

„Lily & The Rhythm Tigers“ verbreiten am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein die allerbeste Laune mit ihrer Musik aus den Zwanziger, Dreißiger und Vierziger Jahren. Ein Abend der Extraklasse mit grandiosen Musikern, die nicht nur ihre Instrumente brillant beherrschten sondern auch wunderbares Entertainment auf die Bühne brachten.


Foto: Christian Melzer

So ziemlich alles, was es an schönen Stücken aus dieser Zeit gibt, ließen sie Revue passieren. Beschwingt legten die drei Herren mit einem „Tiger Rag“ los – passender ging es kaum bei solch einem Bandnamen. Von „Das gibt’s nur einmal“ aus dem Film „Der Kongress tanzt“ über die heiße Latin-Nummer „Amado Mio“ bis zu Nina Simones „My baby don’t cares for me“ – jedes Stück genial. Eine dunkelhaarige Marilyn schien auf der Bühne zu stehen, als Lily Lièvre „I wanna be loved by you“ hauchte. Sehr anrührend vorgetragen auch das: „Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen“. In den Bann zogen Thomas Vogel und Tobias Fuchs mit ihrer Einlage auf Tuba und Xylophon – getarnt als Sportübung. Himmlisch – so auf alle Fälle einige der Titel, wie „Heaven“ oder „Sous le ciel de Paris“.

„Lily & The Rhythm Tigers“ sind drei Musiker und eine Sängerin. Katrin Lièvre alias Lily ist ausgebildete Musical-Darstellerin und tritt als Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin auf. So beispielsweise am Theater Bielefeld, als Showensemblemitglied auf dem Kreuzfahrtschiff AIDA Vita, und zuletzt als Sängerin für das Palazzo in Nürnberg. Den Stil der Zwanziger bis Vierziger Jahre setzte sie in Bielstein nicht nur stimmlich sondern auch optisch perfekt um. Provokant und unsittlich oder charmant und unschuldig wirkte sie und verlangte dann mal kurzerhand eine Charleston-Tanzeinlage vom „Lily & The Rhythm Tigers“-Tuba-Spieler.

Die drei Tiger haben sich die passende Bezeichnung ausgesucht. Der Tiger ist ein auffälliges und unverwechselbares Tier. Ebenso auffällig – durch ihr Spiel und ihren Humor – und unverwechselbar sind die drei Herren des Quartetts. Konzertpianist, Arrangeur und Korrepetitor Jarkko Riihimäki spielt einfühlsam und sehr akzentuiert. Seine Kommentare zu den Stücken haben noch etwas Besonderes durch seinen finnischen Akzent. 2000 begann er sein Studium an der Universität der Künste Berlin und erhielt 2008 an der Sibelius-Akademie in Helsinki seinen Master of Music. Jarkko Riihimäki ist aktiver und gefragter Arrangeur für Ensemblemusik, arbeitet er als Korrepetitor für Opernsolisten, als auch für Sänger aus dem Pop- und Musicalbereich.

Lockenkopf Thomas Vogel spielt die Tuba als Bass- und Soloinstrument. Er studierte Musik in Lausanne, Lyon sowie Berlin und arbeitet als freier Musiker. Dabei bleibt Thomas Vogel seiner Maxime treu: ob U- oder E- Musik, es gibt nur gut oder nicht gut! Schlagzeuger Tobias Fuchs wirkt zunächst unauffällig – ist aber bald unüberhörbar. Mit reichhaltigem Instrumentarium ist er unermüdlich dabei, seinen Zuhörern den Groove der Charleston-Ära in die Beine zu trommeln und lässt so bei „Lily & The Rhythm Tigers“ die Puppen tanzen.

Die Puppen tanzten nicht im Burghaus und auch nicht das oberbergische Publikum. Das lag aber nicht an dem gleichermaßen grandiosen und sympathischen Quartett. Die ließen es zum Schluss noch mal richtig krachen mit „Sing, sing, sing, sing“ und besonders brillant anschließend das „La vie en rose“ von Lily Lièvre.

Vera Marzinski

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Gerd Köster, Justin Cronin und Margarete von Schwarzkopf im Burghaus Bielstein

Die Zwölf bedrohen die Welt – und nur Amy kann sie besiegen. Am 12. April liest Gerd Köster, 20 Uhr, im Burghaus Bielstein aus Justin Cronins spannendem Roman.

Zu Anfang waren es zwölf Kriminelle, die auf die Todesstrafe warteten. Doch dann wurden sie auserwählt für ein geheimes Experiment. Es sollte den Fortschritt bringen, aus ihnen sollten mehr als nur Menschen werden. Doch es schlug fehl. Jetzt sind es diese Zwölf, die das Leben auf der Erde bedrohen und das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Und die letzte Hoffnung ruht auf einem Mädchen. Amy ist die Einzige, die sich der Macht der Zwölf entgegenstellen kann. Aber der Gegner ist stark, und ihre Kraft scheint mehr und mehr zu schwinden …

Der Autor spricht Englisch. Die Veranstaltung wird moderiert.

(c) Foto Justin Cronin: Gasper Tringale

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Vorverkauf: Wiehl Ticket, Bahnhofstraße 1, 51674 Wiehl, Tel.: (0 22 62) 99-285, Fax: (0 22 62) 99-185, www.kulturkreis-wiehl.de

Dennis Scheck und Thomas Wlaschiha im Burghaus Bielstein

Am 27. Mai lesen Dennis Scheck und Thomas Wlaschiha aus einem Buch von George R.R. Martin, ab 20 Uhr, im Bielsteiner Burghaus.

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Der deutsche Schauspieler Thomas Wlaschiha spielt in der amerikanischen Verfilmung „Game of Thrones“ die Rolle des Jaqen H’ghar. Die erste Staffel wurde mit einem Budget von 60 Mio. US-$ verfilmt.

Bitte beachten Sie die Einbahnstraßenregelung.

Vorverkauf: Wiehl Ticket, Bahnhofstraße 1, 51674 Wiehl, Tel.: (0 22 62) 99-285, Fax: (0 22 62) 99-185, www.kulturkreis-wiehl.de