Jazzige Kölsche Burghaus-Weihnacht

Nicht zum ersten Mal kam die „Atlanta Jazzband“ vor Weihnachten ins Burghaus nach Bielstein. Diesmal gleich an zwei Tagen und mit zwei Damen.


Atlanta Jazzband – Fotos: Christian Melzer

Bei „Santa Claus Is Coming Back To Town“ ergänzte Christine Schröder das Atlanta-Jazzband-Sextett. Es folgten noch weitere gemeinsame weihnachtliche Stücke in dieser Besetzung, wie “In dulci jublio“ oder „Winter Wonderland“.

„Ich bin nit de Mutter vom Willibert Pauels“, so begrüßte Elfi Steickmann das Publikum. Anstatt des „Bergischen Jung“ kam das „Kölsche Mädche“ nach Bielstein. Elfi Steickmann war für den erkrankten Pauels eingesprungen und konnte die Gäste vortrefflich begeistern. Dass ihr die Kölsche Mundart sehr am Herzen liegt, merkten sie schnell. Alte kölsche Weihnachtsgedichte und -geschichten, die sehr anrührten und durch den Klang des Dialektes noch einen Tick mehr zu etwas Besonderem wurden, erzählte sie. So das Krippenspiel, bei dem der junge Darsteller des Herbergsvaters, den Text abänderte – oder der Weihnachtseinkauf mit ihrem Mann mit einem Anproben-Desaster. Genial ihre Weihnachtsmenü-Vorbereitungsgeschichte. Alles auf Kölsch und das dann noch im gespielten, angetrunkenen Zustand.

„Allt widder ess Advent“ und Elfi Steickmann machte in ihrem vorweihnachtlichen Programm viel Heiteres erlebbar. Dabei spricht sie mit viel Ausdruck und nimmt den Zuhörer mit in ihre Erzählungen und Erinnerungen. So an die Weihnachtszeit, wie es früher war: mit Kastanien zu 50 Pfenning vom Kohleofen auf dem Weihnachtsmarkt und – es war viel gemütlicher. Heute hat Köln neun Weihnachtsmärkte. Die könne man gar nicht alle schaffen. Elfi Steickmann schaffte eins auf alle Fälle: eine angenehme Stimmung im Burghaus mit ihrem Humor.


Elfi Steickmann

Die „Atlanta Jazzband“, insbesondere Bandleader Klaus Osterloh, entlockte den Gästen auch so manchen Lacher. Musikalisch passte ihr Programm genial in diese Vorweihnachtsabende. Eine ganz vortreffliche Version von „Lasst uns froh und munter sein“ spielten sie gleich beim Einzug der Bläser ins Burghaus. Und Pianist Christian Cluxen bekam zudem ein Ständchen – er hatte am 12. Dezember Geburtstag. Cluxen ist nicht nur altersmäßig der Jüngste in der Band, die 1986 gegründet wurde. Seitdem ist die „Atlanta Jazzband“ in der Szene ein fester Begriff. Nicht zuletzt prägen eine Reihe origineller Eigenkompositionen das Klangbild der sechsköpfigen Band. Auch der neue Pianist steuerte dazu bei mit einem „Adagio“ aus Mozarts Klarinettenkonzert – allerdings als Pop-Ballade. Schön auch das Old-Jazz-Stück „Allegria“ aus Puerto Rico mit Querflöten-Einlage von Georg Mayr. Er spielte zudem auf diversen Saxophonen und einer kleinen „selbstgebastelten“ Flöte. Trommeln und Zimbeln gleichzeitig bearbeitet der Wipperfürther Michael Claudi. Auch ein Heimspiel hatte Bernt Laukamp aus Engelskirchen, der mit seinem Posaunenspiel begeisterte. Kontrabassist Heinz Greven kommt aus Much und der Kölner Klaus Osterloh bediente das Instrument mit den drei Knöpfen – die Trompete.

Nicht nur Elfi Steickmann erzählte Geschichten. Von der „Atlanta Jazzband“ hörten die Burghaus-Gäste die musikalische Geschichte von den sechs kleinen Weihnachtsmännern, der „Dixieländ-Bänd von Santa-Claus-Länd“, wie Klaus Osterloh sagte. Die „Atlanta Jazzband“ bringt jedes Jahr in der Adventszeit mit „In Dixie Jubilo“ hunderte sangesfreudiger Kehlen zum Mitsingen alter Weihnachtslieder. Auch für die Gäste in Bielstein hieß es „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ – die Zeit des Mitsingens und nach drei Stunden vorweihnachtliches auf Kölsch und mit viel Jazz dann auch die Zeit des nach Hause Gehens.

Vera Marzinski

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Bielsteiner Weihnachtsmarkt im Jubiläumsjahr

Rund um das historische Burghaus Bielstein wird es am 3. Adventswochenende – 15. und 16. Dezember 2012 – wieder weihnachtlich. Bereits zum 5. Mal findet der Bielsteiner Weihnachtsmarkt, den der Heimatverein Bielstein und die Dorfgemeinschaft Helmerhausen organisieren, statt.

Weihnachtliche Klänge, ein abwechslungsreiches Kulturprogramm, Stände mit Kunstgewerbe und kulinarischen Köstlichkeiten, vor allem aber das Flair rund um das Burghaus Bielstein schaffen jene Atmosphäre, die immer mehr Gäste aus nah und fern anzieht.

Die 50 liebevoll geschmückten Holzbuden laden zum gemütlichen Bummeln ein. Hier kann man sich mit Freunden auf einen Glühwein treffen, nach individuellen Geschenken und kunsthandwerklichen Schätzen stöbern und das Bühnenprogramm genießen. Kulinarisch verwöhnen vor allem die örtlichen Vereine an ihren Ständen – mit Leckereien von Wildspezialitäten, Spießbraten, Reibekuchen oder Flammkuchen bis zu Crepes und Helmer’schen Hefeplätzen.

Dazu ein kontrastreiches Musikprogramm auf der Bühne im Burghof. .Hier stellen sich hauptsächlich heimische Ensembles vor. So startet der Weihnachtsmarkt am 15. Dezember um 14 Uhr mit traditioneller, weihnachtlicher Blasmusik der „Siebenbürger Trachtenkapelle“ aus Gummersbach. Ob „Kölsche Singpänz“, der „Gospelchor Wiehl“, „Covered Grass“ oder am Samstagabend die Wiehler Tanzband „Nachtexpress“ – in Bielstein gibt es weihnachtliche Musik von Jazz bis kölsche Tön.

In die richtige Stimmung für die nahenden Festtage versetzt der Weihnachtsmarkt die Besucher an beiden Tagen. Auch Weihnachtsgrüße können von hier pünktlich zum Fest versendet werden: Im Foyer des Burghauses erhalten die Briefe einen eigens für das Adventswochenende angefertigten und genehmigten Sonderstempel. Ein weiteres Highlight im Burghaus-Gebäude: erstmals eröffnet auch ein „Burgcafe“. Hier können sich die kleinen Besucher bei den Geschichten einer Märchenfee oder einem Puppenspiel aufwärmen, während die Erwachsenen den einzigartigen Winzerglühwein im originellen Becher – mit und auch ohne Alkohol -, Schwedenpunsch oder Feuerzangenbowle genießen. An beiden Tagen steht draußen ein nostalgisches Mini-Karussell für die Kinder und am Stand des Heimatvereins gibt es für sie eine süße Überraschung.

Offiziell wird der Markt vom Bürgermeister der Stadt Wiehl, Werner Becker–Blonigen, am Samstag um 14:30 Uhr eröffnet. Weihnachtliche Großstadtstimmung bringen die „Kölschen Singpänz“ – eine Vokalgruppe der Hugo-Kückelhaus-Schule aus Wiehl-Oberbantenberg anschließend ab 15:30 Uhr auf die Burghausbühne. Weihnachtliche musikalische Atmosphäre vermittelt die Bigband der Musikschule der Homburgischen Gemeinden unter Leitung von Matthias Bauer. Der CVJM „Posaunenchor Remperg“ hat klassische und beschwingte Weihnachtslieder im Gepäck und zum Ausklang des Abends beschreitet die Wiehler Tanzband „Nachtexpress“ weihnachtliche Pfade mit traditioneller und moderner Festtagsmusik.

Am Sonntag, dem 3. Advent, geht es abwechslungsreich weiter auf der Bühne des Weihnachtsmarktes. Mit dem „Frauenchor Oberbantenberg“ und dem „Bielsteiner Männerchor“ unter der Leitung von Dirk van Betteray startet der weihnachtlich-musikalische Reigen um 11 Uhr. „Monkey Men“ ist eine neue Rockband, die mit Trompete, Drums und Gitarren ein weihnachtliches Programm auf das Podium bringen möchte. In Sachen Bluegrass-Musik ist die Band „Covered Grass“ unterwegs und präsentiert Stücke aus ihrer neuen CD „Christmas with Covered Grass“. Mit purer Freude, Dynamik und Rhythmus bietet der „Gospelchor Wiehl“ einen Einblick in sein adventliches Repertoire bevor der „Posaunenchor Mühlen-Drabenderhöhe um 17 Uhr besinnliches Liedgut zum Abschluss spielt.

Der gelungene Weihnachtszauber ist nur dank der Mitwirkung der Ortsvereine, der Schulen, der Freundeskreise, Behindertenorganisationen, talentierten Bastlern und richtigen Künstlern sowie engagierten Gewerbetreibenden und vielen freiwilligen, ungenannten Helfern möglich. Seit nunmehr fünf Jahren schaffen sie es mit den Organisatoren – Heimatverein Bielstein und Dorfgemeinschaft Helmerhausen – eine besonders weihnachtliche Atmosphäre zu vermitteln.

Zur Durchführung des Weihnachtsmarktes wird die Straße „Am Rosenhang“ (Teilstück oberhalb des Burghauses) von Mittwoch, dem 12.12.2012, 8.00 Uhr bis Montag, dem 17.12.2012, 18.00 Uhr und die „Burgstraße“ (ab Einmündung der „Brindöpkestraße“ bis zur Einmündung „In der Kämpe“) von Freitag, dem 14.12.2012, 8.00 Uhr bis Montag, den 17.12.2012, 18.00 Uhr gesperrt. Zeitgleich wird die „Florastraße“ zur bergauf führenden Einbahnstraße.

Parkmöglichkeiten für die Besucher stehen in ausreichendem Maße in der Ortsmitte von Bielstein, an den Lebensmittelmärkten Dornseifer und Plus, dem Firmenparkplatz Kind & Co. sowie im Freizeitgelände zur Verfügung.

Das Programm:

Samstag, 15.12.2012

14:00 Uhr
„Siebenbürger Trachtenkapelle“ aus Gummersbach

14:30 Uhr
Eröffnung des Bielsteiner Weihnachtsmarktes durch Werner Becker-Blonigen, Bürgermeister der Stadt Wiehl

15:30 Uhr
„Kölschen Singpänz – Vokalgruppe der Hugo–Kückelhaus–Schule aus Wiehl–Oberbantenberg

16:30 Uhr
Bigband der Musikschule der Homburgischen Gemeinden“ unter Leitung von Matthias Bauer

18:00 Uhr
CVJM „Posaunenchor Remperg“ unter Leitung von Eckhard Gülicher

19:30 Uhr
Wiehler Tanzband „Nachtexpress“

Sonntag, 16.12.2012

11:00 Uhr
„Frauenchor Oberbantenberg“ und „Bielsteiner Männerchor“ unter Leitung von Dirk van Betteray

12:30 Uhr
„Monkey Men“

14:00 Uhr
„Christmas with Covered Grass

15:30 Uhr
“Gospelchor Wiehl” unter Leitung von Michael Müller-Ebbinghaus

17:00 Uhr
„Posaunenchor Mühlen – Drabenderhöhe“ (von der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Mühlen – Bielstein und der evangelischen Kirchengemeinde Drabenderhöhe)

Swingende „Satin Dolls“ Schneeflocken

Zu Nikolaus präsentierte der Kulturkreis Wiehl mit den „Satin Dolls“ die erste weihnachtliche Veranstaltung im Burghaus Bielstein. Die drei charmanten Damen kamen mit Glöckchen in der Hand, „Jingle Bells“ singend und Schnee auf den Mänteln in den Saal im Dachgeschoss, so als ob sie gerade von einer Schlittenfahrt kämen. „Keine Angst, das ist nur Kunstschnee, sie können noch bleiben“ beruhigte Sängerin Tina Folz die Gäste.


Satin Dolls – Foto: Vera Marzinski

Einen kleinen Schneemann hatten die drei „Satin Dolls“ aber nachmittags schon gebaut, verriet Christina Müller schmunzelnd. Und dabei fanden sie auch ein Lied aus den 50er Jahren, das dazu hervorragend passte: „Mr. Snowman“. Auch wenn der besungene normalerweise eher der Sandmann ist, aber es passte so perfekt zu diesem vorweihnachtlichen Abend. Dreistimmiger Swing im Stil der Andrew Sisters mit abwechslungsreicher Moderation boten die drei Sängerinnen: Sabine Galuschka, Tina Folz und Christina Müller. Dazu ein vortreffliches Band-Trio, das ebenso seinen Teil zum Gelingen der musikalischen Darbietung beitrug.

Die drei Damen und Bassist Christoph Herder waren bereits schon einmal im Burghaus – im März 2010. Zum Nikolausabend 2012 mit dabei: am Schlagzeug Heiko Glauch und am Flügel Philipp Sinkemat, der nicht nur bei „Walking In A Winter Wonderland“ brillant seine Soloparts präsentierte. Der Band und den „Satin Dolls“ macht es richtig Spaß, mitreißende Unterhaltungsmusik darzubieten und dabei den Funken überspringen zu lassen. Und das spürt auch das Publikum.

Nicht nur weihnachtliche Musik hatten sie in petto sondern verpackten Stücke wie Glenn Millers „Chatanooga Choo Choo“ oder das „Cheek To Cheek“ in weihnachtliche Geschichten. Als Geschenktipp ein „Diamonds Are A Girls Best Friends“, denn die Herren sollten doch mal shoppen gehen, meinte Sabine Galuschka: „Weihnachten ist das Fest der Liebe – und der Geschenke!“ Geschenke gab es auch fürs Publikum. Zu „Santa Claus Is Coming To Town“ verteilten sie Glühwein und ihr „Gaststar“ Manuel erhielt einen Schokoladen-Nikolaus. Der hatte sich freiwillig gemeldet, um auf der Bühne als Deko zum „Rudolph“-Lied zu fungieren. Doch er tanzte eifrig mit und Christina gestand anschließend: „Da sag einer Männer können nicht tanzen!“. Mit allen gemeinsam sangen die „Satin Dolls“ das „Stille Nacht“ und schenkten dem Publikum noch eine ganz spezielle gesangliche Variante des „Leise rieselt der Schnee“. Auch ihre Versionen von „Heart Of Glass“ und von „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ waren besonders.

Die Satin Dolls müssten ja eigentlich, da sie aus Köln kommen, die „Sateng Püppchen“ heißen. In diesen schönsten Stoff – Satin – hüllen sich die Drei auch gerne und glänzen optisch damit auf der Bühne. Gesanglich gelingt ihnen das ebenso und so durfte zum Schluss natürlich nicht das „Satin Doll“ von Duke Ellington fehlen. Ein beschwingter, weihnachtlicher und unterhaltsamer Abend mit einem abwechslungsreichen musikalischen Programm, vielen Geschenkideen und – den kleinen Weihnachtsbaum auf der Bühne schmückten sie auch mal eben nebenbei.

Vera Marzinski

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