Drei Mal Tuba mit „Trio21Meter60“

Alte Klischees „wegpusten“ wollten die Musiker von „Trio21Meter60“. Die Tuba ist das tiefste Instrument in der Familie der Blechbläser und vielen in der Variante bekannt, die von den drei Musikern als Schlusszugabe gespielt wurde – als Blasmusik wie in „Böhmischer Traum“.

Doch mit solchen Klischees räumten sie drei Musiker gründlich auf. Mit viel Spielfreude und guten Ausführungen zum Instrument und den Stücken überzeugten sie. Das Wort „tuba“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Rohr“ oder „Röhre“. Wie alle anderen Blechbläser besteht die Tuba nämlich aus einem gewundenen Rohr. Die tiefen Töne der Tuba bilden das Fundament des Blechbläsersatzes. Wie tief diese Töne gehen, veranschaulichten sie nicht nur für das Gehör, sondern auch bildlich mit dem tiefsten Ton im Notenblatt mit dem Bass- und Violin-Schlüssel. Die Tuben (tiefe Baß- und Kontrabaßinstrumente) klingen massig und füllig, aber trotzdem weich und rund. Und so nahmen gleich drei davon am Freitagabend im Burghaus Bielstein mit auf eine Reise „Around the world“. Angefangen mit Astor Piazzollas „Lilbertango“ über Claude Debussys „Le Petit Nègre“ und einem „Song for Japan“ von Steven Verhelst im ersten Teil. Nach der Pause eine besondere Version von Johann Pachelbels „Kanon“, einem irischen Traditional – „Danny Boy“, auch bekannt als „Londonderry Air“ von Frederic Weatherly – bis hin zu einem Medley mit George Gershwins bekanntesten Stücken.

„Trio 21meter60“ – hinter diesem Namen steht ein Ensemble aus drei jungen Tubisten, die seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden sind und allesamt beim Deutschen Musikwettbewerb 2016 überaus erfolgreich waren. Constantin Hartwig, der auch durch das Programm führte und solistisch mit „Blackbird for Tuba Solo“ von Paul McCartney überzeugte, und Steffen Schmid – Solo mit den „Flötenfantasien Nr. 2 in a-moll“ von Georg Friedrich Telemann – gehören zum Trio. Lothar Borg war für den erkrankten Fabian Neckermann eingesprungen, konnte den aber grandios ersetzen und zeigte solistisch sein Können mit „Riffs for Tuba Solo“ von Daniel Schnyder. Die drei überzeugten mit sehr guten Spiel und viel Witz in ihren Darbietungen. Mozarts „Kleine Nachtmusik“ wollten sie besonders gerecht werden – und spielten das Stück auf drei Nasenflöten. Bei den „Romeo und Julia Variationen“ kam dann der kleine Besen – ohne Kehrblech – aus dem Burghaus zum Einsatz. Lothar Borg übernahm hier den Percussion-Teil, Schmid und Hartwig den harmonischen Teil, des Stückes, das sich auf Prokofievs Komposition bezieht. Das „Trio21Meter60“ wurde in die 61. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK) aufgenommen. Die drei Tubaspieler sind gefordert – sowohl schöpferisch als auch musikalisch -, da es nahezu kein Repertoire für diese ungewöhnliche Besetzung gibt. Mit eigenen Arrangements und für dieses Ensemble eigens komponierten Werken präsentieren sie virtuos die Tuba in all ihren Facetten – und begeisterten damit auch das Publikum in Bielstein.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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