Vom Pech verfolgt mit Bodo Bach

Bodo Bach ist mit seinem neusten Programm „Pech gehabt“ in ganz Deutschland auf „Welttournee“ unterwegs – und natürlich auch in Bielstein. „Alles ist komisch, solange es anderen passiert ist“, wusste Bodo Bach – und so zeigte er zur Einstimmung vorab ein paar Filme mit Szenen von so einigen Pechvögeln. Pech passiere halt, aber wenn es einem passiere, sei das Glück nicht weg. Das habe dann halt gerade nur ein anderer.

Wobei Pech allerdings oft mit Dummheit verwechselt werde. Dazu hatte er gleich ein Beispiel: „Waren sie schon mal samstags bei Ikea? Das ist Dummheit und kein Pech!“ Und zu dem großen Möbelladen hatte er so einiges zu bemerken, vor allem zu den vielen kleinen Staubfängern, die es in der Markthalle gäbe – die benötige keiner. Eine Frau im Publikum sah das anderes und so bot er an, doch mal bei ihm eine „Grüne Soß“ zu verköstigen, aus den Plastik-Küchenkräutern, die es dort gäbe. Die hatte er entdeckt, als er mit seiner Frau Gerda ein Möbelteil für die Küche benötigte. Die Aufbauanleitung sei ein Versuch wert, aber irgendwie bekäme er dann Heimwerker-Alzheimer.

Egal welche Erlebnisberichte der Lieblingshesse ablieferte, wie immer zeigte sich Bodo Bach vielseitig, vielschichtig und vor allem „vielosophisch“. Bodo Bach ist 60 Jahre alt, im Sternzeichen Skorpion geboren. Obwohl sein Aszendent Pulverfass sei, wäre er mittlerweile nach eigenen Angaben generell gemütlicher und altersmilde geworden. Seit 29 Jahren ist er mit seiner Gerda verheiratet. Glücklich verheiratet, betonte er. „Nein, sie steht nicht mit dem Gewehr hinter der Tür.“ Nur sein Sohn Rüdiger mache ihm Sorgen. Den würde er gerne auch weitervermitteln mit der Anzeige „Penner – Ende 20 – zwecks Vermehrung günstig abzugeben“. Er habe alles abgebrochen, nur nicht seinen Mittagsschlaf und sei deshalb gut im Bett.

Bodo Bach belehrte auch direkt zu Beginn sein Publikum: „Ich mache kein Kabarett – ich mach Comedy und da wird die Gürtellinie schon mal unterschritten.“ Das hielt sich allerdings in Grenzen. Aber auch ohne schotige Gags brachte er das Kulturkreis-Publikum immer wieder zum Lachen. Die Pechvögel kamen da des Öfteren ins Programm vor. So auch sein Freund Lutz. Der habe sich in der Schule beim Radieren schon fast die Hand gebrochen. Gemeinsam mit dessen Frau und Gerda brachen sie zu viert zu einer Weinwanderung auf. „Wenn man das Wandern weglässt, macht das auch Spaß“, so Bach. Weniger Spaß machte ihm die Einladung an seinem freien Samstagabend zu den Nachbarinnen Uschi und Elisabeth – zwei Menschen mit Meditationshintergrund, die zum „Channeling“ eingeladen hatten. Aber auf SMS vom Südfriedhof mit Vibrationsalarm hatte er keine Lust. Schon mal gar nicht, als es statt Kartoffelsalat mit Würstchen und Bier dabei nur Labberbrot mit scharfer Soße und Entspannungstee gab.

Gerne schwelgte er auch in Erinnerungen an seine TV-Lieblingstiere Clarence, Flipper und Lassie oder auch an den alleinerziehenden Vater mit drei Söhnen bei „Bonanza“. Damals wurden die E-Mails mit Tinte geschrieben und junge Leute wüssten heutzutage nicht, welchen Zusammenhang eine Musikkassette und ein Bleistift haben. Das Telefon hatte noch eine Schnur und anstatt Display eine Wählscheibe. Zu dieser Zeit standen Menschen nachts auf, um im TV die Mondlandung zu sehen. Dabei wies er auf einen der größten Pechvögel der Weltgeschichte hin: Michael Collins. Jeder kenne Neil Armstrong und Buzz Aldrin, aber der Name des dritten Mannes in der Mondkapsel, der den Planeten nicht betrat, wäre vielen unbekannt. Unbekannt war auch noch Bodo Bachs neues Programm, als es bereits einen Namen hatte. Da die Premiere auf einen Freitag den 13. fiel, war der Name schnell gefunden: „Pech gehabt“. Wer bei der ausverkauften Veranstaltung im Burghaus eine Karte ergattert hatte, gehörte da zu den Glücklichen, aber die gebe es halt auch, denn „wenn wir Pech haben, ist das Glück nicht weg, es hat nur jemand anderes“.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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