1700 Fahrgäste beim „Winterdampf im Wiehltal“

Mehr als 1700 Fahrgäste konnten am Sonntag in den Zügen der Veranstaltung „Winterdampf im Wiehltal“ auf der Wiehltalbahn gezählt werden. Besonders viele Familien genossen die Fahrt und staunten über die alte Dame „Dampflok 2455 Posen“, die eine beeindruckende Dampffahne hinter sich her zog. Das kalte und klare Winterwetter begeisterte auch die vielen Eisenbahnfotografen – sie kamen sogar aus Hamburg angereist. Auch viele Wanderer säumten die Strecke. In Weiershagen wurde der Bahnübergang „Am Steeger Berg“ zum Treffpunkt vieler Anwohner, die die Fahrt des Zuges durch ihren Ort bestaunten.

Eigens für den Winterdampf der Wiehltalbahner hatte das Eisenbahnmuseum Dieringhausen einige Fahrzeuge aus dem Winterschlaf geholt. Der Winter ist für Eisenbahnmuseen die Zeit der Revisionen, in der die Loks und Wagen für kommende Saison fit gemacht werden.

Nach den Zubringerfahrten zum Bielsteiner Karnevalszug an Rosenmontag soll die Fahrsaison 2006 des Eisenbahnmuseums Dieringhausen und der Wiehltalbahn am 2. April eröffnet werden. Von April bis Oktober soll der Dampfzug des Eisenbahnmuseums am ersten Sonntag jedes Monats vom Museum aus ins Wiehltal pendeln.

Bei Kaffee und Kuchen war im Zug die Zukunft der Wiehltalbahn ein immer wiederkehrendes Gesprächsthema. Großes Unverständnis wurde über das Bestreben der finanzschwachen Kommunen geäußert, die Strecke zu kaufen. Viele Fahrgäste wünschten sich von der Stadt Wiehl die Rückkehr zur konstruktiven Lösung zugunsten einer friedlichen Koexistenz von Straße und Schiene in Wiehl.

Der Pachtvertrag der Deutschen Bahn mit dem Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn e.V. läuft mit dem morgigen 31. Januar 2006 aus. Die Deutsche Bahn hat die Übernahmeverhandlungen mit der Wiehltalbahn auf politische Initiative hin abgebrochen und die Strecke den Anliegerkommunen zum Kauf angeboten, die damit eine unter Denkmalschutz, dem öffentlichen Verkehr dienende und dem Schienenverkehr gewidmete Eisenbahnstrecke übernähmen. Die Wiehltalbahner sind daher zuversichtlich, dass auch ein neuer Betreiber, in diesem Fall die Kommunen, zum Betreiben der Bahnstrecke verpflichtet ist, so dass Tourismus- und Güterverkehr auch in Zukunft gesichert sind.

Für Unterhaltungs- und Sanierungsarbeiten wird die Strecke seit einem dreiviertel Jahr wieder bis Waldbröl mit Zügen befahren. So machen sich die Wiehltalbahner gemeinsam mit Aktiven der Eisenbahnfreunde Oberberg auch morgen (Dienstag) Mittag wieder mit einem Arbeitszug nach Waldbröl auf.

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