Maria Stuart: Elisabeth I in der Bielsteiner Burg

Das Schauspiel von Dacia Maraini wurde am Dienstag, 27. September von Antonia Schnauber und Jutta Seifert vorgetragen. Zwei Gegnerinnen in einem Krieg, der in ihrem Namen geführt wird, aber ohne ihren Willen: ein Spagat zwischen Karriere und dem Wunsch, eine Familie zu gründen; aber auch: allen Führungsqualitäten zum Trotz auf die ‚urweibliche‘ Rolle der Mutter reduziert zu werden.


Foto: Christian Melzer

Was hier auf der Folie eines historischen Stoffes verhandelt wurde, ist in der Fassung von Dacia Maraini ein hoch aktuelles Thema: zwei Frauen gefangen in den Zwängen der Macht, auf der Suche nach Leben, Liebe, Anerkennung, getrieben von Zweifeln, Schuld und Ohnmachtsgefühlen. Spannend, mitreißend, berührend bis zur letzten Minute.

Elisabeth nannte ihre Kontrahentin einmal „Tochter des Widerspruchs“. Sie selbst wurde als erfolgreichste Regentin ihrer Zeit und „jungfräuliche Königin“ zur Legende.

Antonia Schnauber und Jutta Seifert (im ForumXXelle bereits bekannt durch ihren Djuna-Barnes-Abend) schlüpfen jeweils auch in die Rolle der Zofe der gegnerischen Königin und ließen so ein spannendes Wechselspiel aus Macht und Liebe, Status und Verzicht im Spiegel gesellschaftlicher Rollen entstehen.

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Ausverkauften Premiere im Bielsteiner Burghaus: „Krach bei Bach“

Eine witzige und spritzige Aufführung erlebten die großen und kleinen Besucher des Musicals „Krach bei Bach“ in der ausverkauften Premiere im Bielsteiner Burghaus. Der Knaben- und Mädchenchor der Chorakademie hatte dieses Musical gemeinsam mit Darstellern des Schauspielstudios einstudiert und aufgeführt.


Foto: Christian Melzer

Die kurzweilige und pointierte Regie stammte von Ulrich E. Hein. Die musikalische Leitung hatte Dirk van Betteray, der auch selbst am Flügel saß und gemeinsam mit Charlotte Mohrs (Kontrabass) und Marco Fischdick (Schlagzeug) die Aufführung begleitete. Dieses Stück ist sowohl etwas für Kinder als auch für Erwachsene: Eine schwungvolle Handlung über das Alltagsleben der Familie Bach (Barbara Wiwianka und Thomas Knura als Ehepaar Bach) gepaart mit Slapstick, z.B. wenn der ungeratene Bachsohn (Leif Schulmeistrat) auf einen Tisch springt, um mit dem Chor zu rappen. Dazu kommt intelligenter und temporeicher Wort- und Musikwitz, wenn z.B. die Kunst (Jonathan Windgassen) Bachs Ave Maria wunderschön den anderen Tugenden vorsingt (Luisa Schwunk, Jana Kessmann, Vincent Staus), aber eben mit einem herrlich ironischen Text. Bachs Gegenspieler, der Schulrektor Ernesti (Michael Albrecht), gibt eine köstliche komische Figur ab genau wie der „Oberschlamper“ Krause (Piet Wiwianka). So etwas verschafft dem Publikum (egal ob alt oder jung) äußerst unterhaltsame 70 Minuten Theatererlebnis, wobei auch anrührende Momente nicht fehlen. So singt ein Kleinchor Bach´s Trauergesang „Wenn es meines Gottes Wille“. Das geht unter die Haut.

Das ganze Stück lebt von großartigen Gruppenleistungen, vor allem der des Chores als Darsteller des Leipziger Thomanerchores. Dazu treten die bestens agierenden Gruppen der Bachkinder und -verwandten oder der Komponisten, die am Schluss ihrem verehrten Bach ein Ständchen bringen. Über 40 Mitwirkende, fast alle auch mit solistischen Aufgaben versehen, verbieten es leider alle namentlich zu erwähnen, obwohl es angebracht wäre.

Neben den bekannt guten darstellerischen Leistungen des Schauspielstudios sind es besonders die gesanglichen Leistungen der Kinder als Solisten und in unterschiedlichen Chorformationen, die die Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Ohne solide Stimmbildungsarbeit (Josephine Pilars de Pilar) wäre das nicht möglich: Kinder lernen ihre eigene Stimme ganz zu erfahren und einzusetzen und füllen ohne technische Hilfsmittel den Raum. Und das bei einer Musik und einem Stück, das sich wohltuend von der „Kinder-Musical-Massenware“ abhebt: Rainer Bohm und Gabriele Timm verbinden intelligente Kompositionen von klassisch über jazzig bis poppig, gespickt mit Zitaten aus Bachs Musik mit einem temporeichen Text voller Wortwitz.

Weitere Aufführungen gibt es am Freitag, 30.09.2011 um 19 Uhr und am Samstag, 01.10.2011 um 17 Uhr im Bielsteiner Burghaus. Karten sind über Wiehlticket erhältlich (Tel.: 02262-99285).

Mitwirkende:
Thomas Knura – Johann Sebastian Bach
Barbara Wiwianka – Anna Magdalena Bach, seine Frau
Michael Albrecht – Ernesti, Rektor der Thomasschule
Leif Schulmeistrat – Johann Gottfried Bernhard Bach
Kerstin Schwab – Katharina Dorothea Bach
Dominik Stückemann – Wilhelm Friedemann Bach
Svenja Szeghedi – Carl Philipp Emanuel Bach
Robin Simon – Gottfried Heinrich Bach
Emily Sellke – Elisabeth Juliana Friederika Bach
Henri Jansen – Johann Christoph Friedrich Bach
Katrin Platzer – Johann Heinrich, Neffe und Schüler Bachs
Hartwig Steinmetz – Niklas, der Postbote
Piet Wiwianka – Johann Gottlob Krause, erster Präfekt
Georgia Stobert – Wagner
Julian Kessmann – Präfekt 2
Linda Diesem – Präfekt 3
Joshua Reuter – Präfekt 4
Vincent Staus – Malvitia
Luisa Schwunk – Tugend
Jonathan Windgassen – Kunst
Jana Kessmann – Tod
Luca Steiniger – Bernstein
Viola Lenzing – Mozart
Sophia Jacobs – Schumann
Robin Simon – Rossini
Hannah Bischof – Beethoven
Selina Ebener – Mendelssohn

Viola Lenzing, Hannah Bischof, Hannah Mae Bär, Tine Wiwianka, Selina Ebener, Georigia Stobert (Thomaner-Solisten) // Mariella Barf, Lea Dütsch, Maya Carell, Annika Kleber, Janine Enns, Luca Steiniger, Sophia Jacobs, Linda Diesem (Thomaner-Kammerchor) // Henri Sellke, Robin Simon, Julian Kessmann (Chorsolisten) //Marie Tanyous, Pauline Vetten, Emily Beutgen, Jason Kunke, Henri Sellke („Die 5 Thomaner“) // Solisten und Chöre des Knaben- und Mädchenchores der Chorakademie /Die Thomaner)

Marco Fischdick – musikalische Assistenz / Schlagzeug
Josephine Pilars de Pilar – Stimmbildung
Charlotte Mohrs – Kontrabass
Musikalische Leitung / Klavier: Dirk van Betteray
Regie: Ulrich E. Hein

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Gänsehaut und Groove bei Pop trifft Klassik

Musik – mal nachdenklich, mal spaßvoll. Melodiöser Pop mit Klassik verbunden. Eigene Songs von Gitarrist und Sänger Andreas Schleicher wechselten sich ab mit ausgewählten Coversongs, die auch ihre eigene Note erhielten. Diesen speziellen Klang in einer neuen, interessanten und mitreißenden Art erzeugten: „vier Streicher & ein Schleicher!“ Mit Percussion-Mann Heiko Braun wurde das Ganze zu einem homogenen Sound. Der Sound von „String.it“.


Andreas Schleicher – Foto: Christian Melzer

Das Burghaus Bielstein war noch nie so ausverkauft wie an diesem Donnerstagabend. Gespannt warteten die Gäste auf „String.it“. Mit „Die 3 von der Funkstille“ sorgte Gitarrist Andreas Schleicher vor fast genau einem Jahr für Lachmuskel-Showtime. Am Mittwoch stand er noch mit der Popolski-Show auf der Bühne. „Beton an den Füßen“ hatte er deshalb nicht – so hieß nur das erste Lied. Eins aus seiner Feder, die teilweise sehr gedankenvoll sind, aber auch viel Lebensfreude ausdrücken. Einerseits könnte man zum Tanzen aufspringen, andererseits gebannt zum Spiel der Streicherinnen schauen und sowieso noch auf die Texte hören, die Andreas Schleicher singt.

Ein Abend gespickt mit Songs von Schleicher und einigen bekannten Stücken, so wie „Ain’t No Sunshine“. Bei dem Stück kam das besondere Timbre von dem Sänger und Gitarristen mit dem speziellen Charisma richtig schön rüber. Ein paar Künstler verehrt er besonders, einer davon ist Sting. Dessen „Fragile“ spielten die sechs auf der Bühne wunderschön zerbrechlich und gefühlvoll. Beteiligung des Publikums war erwünscht zu „Stand By Me“ in Form von Fingerschnippen, Klatschen und im Refrain mit Gesang. Seals „Crazy“ reihte sich ebenso ins Programm wie „Just The Two Of Us“ oder John Mayers „Stop this train“.

Zwei der eigenen Stücke hatte Schleicher innerhalb von jeweils einer halben Stunde komponiert. Eins davon am Klavier und da im Burghaus ein Flügel steht, präsentierte er das sehr gefühlvolle „Wellenklang“ auf diesem Musikinstrument. Sein „That’s it“ handelt von seinen drei Hobbies – Liebe, Essen, Singen – und beeindruckte mit einem irischen Intro. In eine ganz andere Musikrichtung tendierte „Genau der Tag“. Dieses Stück im Reggea-Stil wirkte besonders interessant durch das Streicherquartett. Gesa Hangen (Cello / Gesang), Heike Haushalter (Violine), Monika Malek (Viola) und Petra Stalz (Violine) spielen bereits seit 20 Jahren als Ensemble „Indigo“ zusammen. Ihre Neugier und Experimentierfreude führte das Streichquartett von der Klassik zur Moderne, bis in jazzig swingende Sphären. Ihre charakteristischen Eigenschaften und ihre langjährige Spielerfahrung, sind sehr gefragt bei Bands verschiedenster Stilistik.

Mit Andreas Schleicher musizieren die vier Damen als „String.it“ schon seit elf Jahren zusammen. Der Gitarrist und Sänger ist sehr vielseitig, denn vor „String.it“ gab es die Band „Schleicher“. Er agierte zudem mit diversen Künstlern auf Konzerten und Tourneen, wie Sascha oder Nils Landgren. Demnächst ist er auch wieder im TV zu sehen: als Vocalcoach und Songfinder bei der 2. Staffel von „X-Faktor“ auf VOX. Er selbst war Kandidat bei der ZDF-Talentsuche „Die deutsche Stimme 2003“. Viel Stimme zeigte er in Bielstein auch bei „Roxanne“ – ein Stück mit einem fantastischen Streicher-Intro. Sein „Ab Dreißig“ handelte von einem Zeitraum zwischen Pubertät und Midlifecrisis. Der perfekte Song für die Liebste muss natürlich „Perfekter Song“ heißen. Als Zugabe hieß es: „Bis hier und nicht weiter“ – aber es ging noch weiter mit „Tears In Heaven“. So endete der Abend mit viel Gänsehaut und viel Groove und einem Treffen von Klassik mit Pop.

Vera Marzinski

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BSV Bielstein: Oktoberfest

Der BSV Bielstein richtet am Samstag, dem 2. Oktober 2011 ein Oktoberfest für den ganzen Verein und die Bielsteiner Bevölkerung aus und hofft auf viele Besucher.

Das Oktoberfest beginnt um 17:00 Uhr mit einem Fassanstich. Das Motto lautet: „Kölsch trifft Weissbier“. Neben Original-Bayrischen Speisen werden sich auch die Musik und die Deko in bekannt bayrischer Art präsentieren. Weitere Infos können auch auf der Internetseite www.bsv-bielstein.de abgerufen werden.

Second-Hand-Basar in der Johanniter-Kindertagesstätte Bielstein

Am 8. Oktober findet zwischen 10:30 und 15:30 Uhr in der Johanniter-Kindertagesstätte Bielstein, Hindenburgstraße 14, ein Second-Hand-Basar statt. Angeboten werden Spielzeug, Baby- und Kinderkleidung.

Nummernvergabe und weitere Infos unter der Telefonnummer 02262-8490327 und 0151-16944394. Für das leibliche Wohl ist gesorgt! Die Johanniter Kindertagesstätte wünscht viel Spaß beim Stöbern.