Freibad Bielstein: Jetzt wird durchgestartet

Es ist nur eine scheinbare Ruhe vor dem Sturm, die sich nach der Sommersaison auf das Freibad Bielstein gelegt hat; denn hinter den Kulissen sind die Wiehler Freizeit- und Sportstätten (FSW) als Betreiber des Bades gemeinsam mit dem Förderverein und der Politik im Gespräch, wie sich das Bielsteiner Freibad in den kommenden Jahren präsentieren soll. „Wer 80 km/h erreicht hat und auf 100 will, muss weiter Gas geben. Und das gilt nicht nur für die Autobahn“, betont FSW-Betriebsleiter Michael Schell, zugleich 1. Beigeordneter der Stadt, auch angesichts des 80-jährigen Bestehens des Freibades.


Gemeinsam für das Freibad Bielstein im Einsatz (v. l.): Michael Schell, Eberhard Klein und Andreas Zurek

Jetzt geht es neben den Fragen nach der richtigen Technik vor allem auch um das richtige Betriebskonzept, um den vielen Schwimmerinnen und Schwimmern auch künftig ein hervorragendes Ambiente für Sport und Freizeit bieten zu können.

Wieviel Zuspruch das Bielsteiner Bad in den 80 Jahren seines Bestehens erfahren hat, hat die gerade zu Ende gegangene Saison erneut gezeigt. Höhepunkte der Jubiläums-Saison waren sicher die Festwoche mit Konzert und Feuerwerk sowie der Kinder- und Familientag mit Radio Berg und der DLRG. Als bleibende Einrichtung hat der Förderverein zudem den Barfußpfad angelegt. „Wir werden auch weiterhin tatkräftige Unterstützung leisten, um die Attraktivität unseres Bades weiter zu erhöhen“, so der Vorsitzende des Fördervereins, Eberhard Klein.

Nächste Woche schon steht eine gemeinsame Fahrt ins Ruhrgebiet an, um ein Freibad zu besichtigen und im Gespräch mit der dortigen Betreibergesellschaft Anregungen zu erhalten und Erfahrungen auszutauschen.

Besonderes Trio spielt „Unter Freunden“

Die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ beschert immer wieder junge Musiker, die für Ausnahmekonzerte sorgen. So auch das „Trio Stapf-Plath-Müller“ am Freitagabend im Burghaus Bielstein.


Foto: Vera Marzinski

Ihre Besetzung ist eher außergewöhnlich: Judith Stapf (Violine), Theo Plath (Fagott) und Fabian Müller (Klavier). Alle drei sind Preisträger diverser Wettbewerbe – und das hört und spürt man auch. „Unter Freunden“, so der Titel des Programms des Trios. Alle Komponisten kannten sich – wobei die Beziehung zwischen Liszt und Mendelssohn Bartholdy, wie Fabian Müller erläuterte, wohl eher etwas kompliziert war.

Gerade mal 19 Jahre alt ist Julia Stapf und spielt die Violine mit viel Ausdruck und hervorragender Interpretation der Stücke. Sie brilliert nicht nur bei ihrer „Sonate op. 82 e-moll“ von Edward Elgar. Dazu erzählt sie vorab die Geschichte zu diesem Stück, dass Elgar – der vor allem durch seine Pomp and Circumstance- Märsche bekannt ist – einer Freundin widmen wollte, die vier Tage nach der Anfrage verstarb. Es ist eine Violinsonate in drei Sätzen. Teilweise sehr geheimnisvoll im ersten Teil Der zweite Satz, Romance, beginnt dramatisch, wird ein wenig heiter und der letzte Satz endet einem scheinbar optimistischen Höhepunkt. Ebenso eher melancholisch-traurig beginnen die Variationen über ein Motiv von Bach „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“ für Klavier-Solo von Franz Liszt. Er komponierte es nach dem Tod seiner Tochter und übernahm das Bassmotiv von Bach aus Ausdruck für tiefen Schmerz. Das Stück enthalte die ganze Bandbreite des Schmerzes, erklärte Müller vorab. Und auch hier endet es mit einem positiven Ausblick. Liszt, dessen christlicher Glaube sehr stark war, zitiert am Schluss den Choral „Was Gott tut, das ist wohlgetan“.

Die beiden Herren des Trios sind ebenfalls brillant in ihrer Spielweise. In der „Sonate für Fagott und Klavier op. 168“ von Camille Saint-Saëns sind die wunderbaren tiefen Fagott-Töne besonders gut zu hören. Das Fagott von Theo Plath beeindruckt schon von der Optik her. Seinen Namen verdankt das Bassinstrument seinen vielen Einzelteilen, den verschiedenen „Röhren“ (ital.: „fagotto“, „Bündel“). Wie bei der Oboe entsteht der Ton auch beim Fagott durch ein Doppelrohrblatt. Das Stück von Camille Saint-Saëns ist das Kernstück der Fagott-Literatur und ist das zweitletzte Werk des Komponisten. Mit Stücken von Charles Lefèbvre bis Mendelssohn-Bartholdy in eigener Bearbeitung konzertieren die drei Ausnahmemusiker am Freitagabend im Burghaus und bescherten den Gästen mit ihrer „Unter Freunden“-Auswahl einen ganz besonderen Abend.

Vera Marzinski

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Bayerische Leichtigkeit mit den String of Pearls

„Entertainment a´la Rat Pack“, aber mit vier Damen – den Sängerinnen Julia v. Miller, Ricarda Kinnen und Ruth Kirchner und Pianistin Beatrice Kahl – bot der Kulturkreis den Gästen im Burghaus mit String of Pearls.


Foto: Vera Marzinski

„Wir legen großen Wert auf handgemachte Musik, dazu gehört auch „String of Pearls“, betonte Kulturkreis-Geschäftsführer Hans-Joachim Klein. Nicht selbstgemacht, aber in eigener Variation selbst gesungen, sind die Stücke der bayerischen Damen, mit der Besonderheit: „Wir verwenden ausschließlich erneuerbare Melodien und sind somit ein einer Biobetrieb“, betonte Julia von Miller. Sie reisten sogar mit der Bahn an – und das aus Bayern ohne Verspätung.

Nach der ausführlichen Vorstellung swingten die Ladies dann wieder los. Schon rein optisch zeigten sie sich als glänzende Perlen mit ihren Samtkleidern und später im silber-schwarzen Outfit. Und um das Glamouröse zu unterstützen ließen sie sich für jede ein Glas Sekt bringen. Die Gäste vergaßen sie dabei nicht und verteilten zwei Schachteln mit süßen „Geistvollem“ – wobei erst mal die Damen zugreifen sollten. „Einfach rumreichen, wie in der Kirche den Korb – aber hier können Sie sich etwas rausnehmen“, war der verschmitzte Kommentar der String of Pearls dazu. Seit 15 Jahren stehen sie zusammen auf der Bühne und präsentierten in Bielstein ihr mittlerweile fünftes Programm „Sophisticated Lady“. Das Ganze mit eleganter Leichtigkeit und einer unwiderstehliche Atmosphäre voller Inspiration, die von der Bühne herab den ganzen Raum durchflutete. Fast immer dreistimmig singen sie – ab und zu auch vierstimmig, denn die Pianistin Beatrice Kahl fungierte nicht nur als Ein-Frau-Band des Gesangstrios.

Ihr Programm ist gespickt mit weltberühmten Oldies von „Big Spender“ über „Bei mir bist du schön“ bis zu „Cucurucucu Paloma“ und „La Vie en rose“ – ständig auf dem schmalen Grat zwischen Parodie und einer großen Glamourshow nach amerikanischem Vorbild. Eben schwelgen sie noch in Erinnerung an Kinoklassiker und weltbekannten alten Songs, lassen ein brillant klingendes „Heaven I’m in heaven“ hören, da unterhalten sich die drei Münchner Ladies plötzlich auch schon über Marillenknödel. Für die Männer, insbesondere die Ehemänner, hatte sie ein spezielles Motto „Happy wife – happy life“ und sangen „ihre“ Version von Pharrell Williams „Happy“. Über fast alle wichtigen Dinge des Lebens sprachen und sangen sie. Facebook und Google blieben nicht außen vor. Sehr interessant die Übersetzung von „Cheek to cheek“ was das Übersetzungs-Programm wohl in „Backe an Backe“ übertrug.

Musik sei eine Universalsprache, denn mit Musik könne man über Dinge sprechen, die unsagbar sind, betonten sie. Allerdings würden ganz wenige Lieder von Bilanzen und Jahresabschlüssen handeln, stellten die Sängerinnen fest. Ein paar gebe es aber wohl doch, so wie das „Bruttosozialprodukt“ von Geier Sturzflug und das, was die String of Pearls mitbrachten. Ein Stück von Johnny Mercer, der viele bekannte Titel komponierte, wie „Moon river“ oder das von den Damen vorgetragene „If I had a million dollar“. Das sollte wohl eigentlich ein Liebeslied sein, aber – so Ruth Kirchner – lieber wäre ihnen ein „Ich habe eine Millionen und gebe sie Dir“. Sie hat auch die Liebeslieder der Länder erforscht, verriet sie, und musste feststellen, dass die Spanier da doch die Königsklasse der Liebeslieder darbieten – sie singen fast immer von der Zukunft. Ein musikalisches Häppchen davon gab es ebenso wie am Schluss Original bayerisches Liedgut. String of Pearl glänzte mit einem anspruchsvollen und heiteren Programm und wollten ihre Gäste am Ende gar nicht mehr gehen lassen. Die wurden an diesem Burghaus-Abend mit Zweierlei beschenkt: mit richtig guter Musik und jede Menge Spaß.

Vera Marzinski

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Ein Dankeschön an den großen Udo

Hits wie „Aber bitte mit Sahne“, „Ein ehrenwertes Haus“, „Mit 66 Jahren“ und „Griechischer Wein“ fehlten natürlich nicht beim Konzert „Merci Udo“ im Burghaus Bielstein. Es solle keine Double-Show sein, sondern eine Hommage an Udo Jürgens und seine Lieder, betonte Michael von Zalejski und begeisterte mit seinem Programm die Gäste. Nicht nur die altbekannten Hits – die kamen zwischendurch und als Medley am Schluss – präsentierte er. So einige weniger bekannte Stücke erklangen und rundeten das Konzert perfekt ab. Und das nicht am weißen sondern am schwarzen Flügel.


Foto: Vera Marzinski

Udo Jürgens war ein Grenzgänger zwischen Schlager, Pop und Chanson. Viele Lieder mit Tiefgang, die nachdenklich stimmen, wie „Wohin die Liebe geht“ oder auch mit viel Sarkasmus und Satire auf Zustände weisen. In die Kategorie Lebenshilfe fällt „Weichei“ – da rät er den Frauen mit einem Badehauben-Duscher im Bad und Weichei zum Frühstück: „Schmeiß ihn raus!“. Es gibt Kindheitserinnerungen in „Damals wollt ich“ und sogar volkstümliche Musik, obwohl Udo die hasste. Doch bei „Humtata Täterä“ wies Michael von Zalejski das Publikum darauf hin, dass es eine Soll-Klatschstelle gebe, bei der man klatschen müsse und dürfe ohne sich zu schämen, da man es aus satirischen Gründe mache. Auch die menschlichen Laster wurden an diesem Abend angesprochen und mit „Es lebe das Laster“ besungen. Besungen wurde auch eine 82-jährige Dame im Publikum, die an diesem Abend Geburtstag hatte und dafür ein „Das ist dein Tag“ als musikalisches Geschenk des Künstlers bekam.

Michael von Zalejski, Jahrgang 1978, kam bereits als Kind in Kontakt mit der Musik von Udo Jürgens, die ihn fortan begleitete und letztlich sehr prägend war für seine weitere berufliche Laufbahn. Er erhielt ab dem Alter von sechs Jahren Klavierunterricht, nachdem er bereits vorher Lieder von Udo Jürgens autodidaktisch nachspielte. Seit 2013 präsentiert von Zalejski Lieder von Udo Jürgens nur am Klavier – ohne Playback oder Einspielungen – und kommt dabei seinem musikalischen Vorbild erstaunlich nahe. Und am Schluss kam er zwar nicht mit weißem Bademantel auf die Bühne, aber das „Ich war noch niemals in New York“ schenkte er den Gästen zum Abschied, die mit in das Lied einstimmten.

Vera Marzinski

Großes Chorkarussell in Bielstein

Unter dem Motto „Singen macht Freu(n)de“ lädt der Verein „Bergisches Chorfest“ unter Mitwirkung des KreisChorVerbandes Oberberg zu einem bunten Chorkarussell in die Aula des Schulzentrums Bielstein (Dr. Hofmann Platz 1, 51674 Wiehl) am Sonntag, 25. September 2016 ein. In zwei Konzerten um 14 Uhr und 17 Uhr werden insgesamt 15 Bergische Chöre ein breites Spektrum an Chormusik präsentieren.

Die Chöre stehen dabei nicht klassisch auf einer Bühne und absolvieren ihre Auftritte nacheinander, sondern sind um das Publikum herum aufgestellt und werfen sich gegenseitig Lied für die Lied die Bälle zu. Der Programmablauf dreht sich also wie ein Karussell. Vor den Konzerten bzw. in der Konzertpause sorgt der Vorstand des KreisChorVerbandes Oberberg für das leibliche Wohl.

Eintrittskarten kosten für Erwachsene für ein Konzert 10,00 €, als Kombikarte für beide Konzerte gemeinsam 15,00 €. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren haben freien Eintritt. Karten sind im Vorverkauf bei Angelika Maluck, Tel.: 02297-902776, E-Mail: amaluck@t-online.de sowie an der Abendkasse erhältlich.

Von den 15 Chören sind neun aus dem Bereich des KreisChorVerbandes Oberberg, die anderen Chören kommen aus dem weiteren Bergischen Land. Weitere Informationen sowie den kompletten Programmablauf finden Sie auf der Homepage des KreisChorVerbandes Oberberg www.kcv-oberberg.de oder unter www.bergisches-chorfest.de.

Im Konzert um 14 Uhr treten auf: Knaben-und Mädchenchor der Bergischen Akademie für Vokalmusik, ensemble cantabile wiehl, MGV Homburg Winterborn, More Than Voices 1967, Chorfreunde Plan B Velbert, Coro Belcanto Leverkusen, Frauenchor Neviges 84, Gemischter Chor 4 Voices.

Im Konzert um 17 Uhr sind zu hören: AggerChor Loope, Allegra Musica, Bielsteiner Männerchor, Frauenchor Wallelfeld, HeartChor Hunstig, „Haste Töne“ Wiehlmünden, Kammerchor des MGV Wermelskirchen, Leverkusener Damenchor „Bergisches Echo“.