König Daddelbart – Grimmsches Märchen ganz modern

Der Kulturkreis Wiehl hatte wieder zum Kinderprogramm ins Burghaus eingeladen. Diesmal kam das „Theater kreuz und quer“ mit ihrem Stück „König Daddelbart“ – ein Clownstheater mit einem Wohnwagen, einem Zelt, einem Paddel und einem Schlauphone.

Lieber daddeln als paddeln möchte Gebrr (Esther Krause-Paulus) – da muss Grimm (Rainer Besel) sich was einfallen lassen und es wird turbulente Geschichte, die Regisseur Thos Renneberg inszeniert hat. Foto: Vera Marzinski

Das Schlauphone hatte Gebrr (Esther Krause-Paulus) ständig in der Hand. Sie freute sich über die Ferien, denn so hatte sie viel Zeit zum Daddeln. Doch Grimm (Rainer Besel) wollte lieber mit ihr paddeln gehen. Aber Gebrr hatte zu rein Garnichts mehr Lust – außer zu daddeln und zu daddeln und zu daddeln. Daddelverbot ging gar nicht. Dazu meinte Gebrr: „Lieber dumm gedaddelt als dumm gepaddelt“. Selbst Märchen mit einem Kuss- Abschluss lockten sie nicht.

Ganz schnell sind die beiden Darsteller mitten in der Geschichte und so spielt Rainer Besel die hochmütige, eingebildete Prinzessin Selfie, die genau wie Gebrr lieber nur daddeln will. Foto: Vera Marzinski

Was blieb Grimm da übrig, als das Märchen vom „König Drosselbart“ als „König Daddelbart“ zu erzählen. Grimm lieh sich einfach das Schlauphone von Gebrr und schickte ihr spannende SMS, fand er. Doch Gebrr klärte ihn erstmal über die gängigen Abkürzungen, wie hdl (hab dich lieb) auf. So chiffrierte Grimm dann einen Text zum Inhalt von König Daddelbert mit „Volalazei“ (Vor langer langer Zeit), was jedoch die Bemerkung „Das ist doch kein Schlaufon-Deutsch!“ auslöste. Aber mit der Geschichte von Prinzessin Selfie, die sich alle elf Minuten in sich selbst verliebte und eine „Prinzessin Schlaufon-Gruppe“ mit anderen Prinzessinnen, wie der Prinzessin auf der Erbse, hatte, ließ sich Gebrr ein wenig auf das Spiel ein. Vor allem als sie Grimm als ferngesteuerte Selfie-Zofe einsetzen durfte und selbst den König Daddelbart spielen durfte.

Der Prinzessin Selfie Vater König Fatzebook wollte sie verheiraten und schaltete eine Kleinanzeige bei ebay, auf die sich die interessierten Bräutigame meldeten. Gebrr durfte sie alle spielen – von Graf Google bis König Daddelbart, der ein eckiges Kinn und rote Ohren vom Daddeln hatte. An jedem hatte die Prinzessin etwas auszusetzen und so musste sie den Spielmann Spotify heiraten. Nach dem sie „ver-mehlt“ waren fungierte das Paddel, mal als Gitarre oder Esel oder Besen. Und am Ende ging auch das „König Daddelbart“-Märchen gut aus und es gab noch einen Kuss-Abschluss. Also doch lieber paddeln als daddeln. Das kam in dem Stück im Kulturkreis für KIDS nicht mit erhobenem Zeigefinger rüber, war aber wohl auch für die Erwachsenen ein Hinweis, dass die Zeit sinnvoller genutzt werden kann, als immer zu daddeln -so wie ein Besuch in einem Theaterstück mit den Kindern. Die nächste Kulturkreis-Kinderveranstaltung findet am 11. September 2024 mit dem Figurentheaterstück „Piggeldy und Frederick“ statt. Karten gibt es bei Wiehl-Ticket.

Vera Marzinski

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Fotos: Vera Marzinski

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