Heimatverein trifft Bürgermeister

Zur Mitgliederversammlung des Heimatvereins Bielstein e. V. im Burghaus Bielstein hatte der Vorstand Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker eingeladen und ihm im Vorfeld Fragen und Stichworte zu ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept), Baugebieten, Gebäude, Verkehr, Schulzentrum und weiteren Themen zukommen lassen.

Der Stadtteil werde attraktiv gestaltet, aber ohne ehrenamtliches Engagement könne das nicht passieren und die Stadt dies nicht leisten, so Bürgermeister Stücker. Ehrenamt brauche Infrastruktur und Räume, wo man sich treffen kann, wie im Burghaus Bielstein. Was im Heimatverein geleistet werde, sei weit mehr als „Wein & Musik“ und der Weihnachtsmarkt am Burghaus. Ebenso lobte er das Engagement für das Freibad in Bielstein.

In Bielstein fand das erste ISEK im Wiehler Stadtgebiet statt und der Heimatverein wies darauf hin, dass einige Punkte noch offen wären. Dazu gab es Fragen und auch hinsichtlich der Baugebiete. Hier gab Stücker Zwischenstände, die Andreas Zurek (Leiter des Fachbereich 9 – Hochbau) mit weiteren Ausführungen ergänzte. Dies betraf zum einen die Kopfbebauung am Hofacker, wo der Entwurf der Regionalplanung eine Bauflächenreduzierung vorgegeben habe, denen die Stadt widersprochen habe. Außerdem ging es um die Dreibholzer Straße, für die im Mai ein Submissionstermin stattfand und für Juni sei eine Bürgerversammlung beziehungsweise Infoveranstaltung angedacht. Baubeginn solle im August bis circa Ende 2025 sein, so Stücker.

Zum Schulzentrum hatte der Vorstand ebenfalls einige Fragen. So zur Zukunft des Hallenbads. Herbert Müller wies darauf hin, dass das Hallenbad Alleinstellungsmerkmal gehabt und Bielstein attraktiver gemacht habe. 2017 wurde das Bielsteiner Hallenbad nach 45 Jahren Schwimmbetrieb stillgelegt. Die altersbedingten Schäden hätten eine aufwendige Sanierung erfordert. Laut Bürgermeister Stücker gab es einen Antrag für eine Boulderhalle. Die Kosten waren aber nicht tragbar. Früher heizte das Schwimmbad die Sporthalle mit – jetzt sei es andersrum, fügte Zurek hinzu. Unter dem Hallenbad befinde sich die Technik für die Sporthalle und einen Teil des Schulzentrums. Aktuell stehe die Sanierung des dreiteiligen Sporthallendachs an. Für das Hallenbad werde weiter eine Perspektive gesucht. Es stelle sich die Frage, so Stücker, „Was kann man mit solchen alten Immobilien machen? Ideen sind das eine, Kosten das andere“. Der Rat habe eine Haushaltskommission eingerichtet, um Schwerpunkte für solche Immobilien zu setzen. Auch die Nutzung der alten katholischen Volksschule kam auf den Tisch. Eine Wohnnutzung sei nicht möglich, aber es könne dort beispielsweise ein Museumsstandort für den Nachlass des Heimat- und Kuhstallmuseums von Ernst Birkholz angedacht werden.

Von rechts nach links: 1. Vors. H. G. Bauer, stellv. Vors. Dr. W. Müller, Geschäftsführer M. Jobsky, Bürgermeister U. Stücker, Kassierer Chr. Garten, stellv. Vors. D. Groß. Foto: Vera Marzinski

Was mit alten Immobilien passieren könne, zeige die Repschenrother Mühle. Die Nachfolge-Nutzung als Kindertagesstätte sei eine Sahnehaube der Entwicklung in Bielstein, so Stücker. Zudem werde das neue Freizeitgelände unglaublich genutzt. Naherholung vor der eigenen Haustür habe viel Zulauf in den Freizeitanlagen Wiehl und Bielstein ausgelöst. Hinsichtlich einer Toilettenanlage auf dem Bielsteiner Freizeitgelände erklärte Andreas Zurek, dass eine multifunktionale Container-Lösung – kein Dixie – vorgesehen sei, die bis Frühjahr 2025 realisiert werden solle. Außerdem werde die Verkehrsführung zum Freizeitpark Bielstein derzeit überprüft. Der Eingangsbereich des Schulzentrums habe keine Willkommensatmosphäre, bemängelte der HV. Hier soll die Bepflanzung geändert werden, da hier viel Wildwuchs sei. Zudem sprach Heimatverein-Vorsitzender Hans-Georg Bauer die Abholzung des Hanges am Burghaus an, da dieses Kleinod im Ortsbild versteckt sei. Eine Sichtbarmachung könne auch ein Anreiz für Fremde sein. Die Sichtbarmachung war in ISEK schon angedacht, so Stücker. Es war im Gesamttestat enthalten, aber nicht weiter erfolgt, da die Mittel erschöpft waren.

Auch verkehrliche Dinge wurden angesprochen. Positiv sehe es mit dem Fahrdienst „monti“ aus. „Monti war als Pilotprojekt in Wiehl zunächst für Bielstein Drabenderhöhe angesiedelt“, betonte Stücker, der Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und in der Steuerungsgruppe Mobilität bei der Aufstellung des Mobilitätkonzeptes der Oberbergischen Kreis aktiv ist. Stücker hofft, dass „monti“, der mittlerweile im gesamten Stadtgebiet fahre, in dieser Bedien-Qualität bleibe. Aus den Reihen der Mitglieder kam der Wunsch, auch einen Bahnhof anzufahren. Wobei der nächste in Dieringhausen ist und die Reaktivierung der Wiehltalbahn garnicht oder in weiter Ferne liege. Hier habe der Zweckverband go.Rheinland, gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis sowie den Städten und Gemeinden Morsbach, Waldbröl, Reichshof, Wiehl und Engelskirchen eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Das Zwischenergebnis ergab einen zu geringen Wert bei der Nutzen-Kosten-Untersuchung. Es würden aber neue Förderstudien geprüft.

Zum Abschluss schlug Bürgermeister Stücker regelmäßige Termine für Zwischenstände in der Entwicklung des Stadtteils vor. Für ihn mache der Heimatverein tolle Arbeit und lobte diese Mischung aus jungen und älteren: „Sehr schön, wie sie aufgestellt sind!“ Gerade die Mitgliedschaft von jungen Mitgliedern im letzten Jahr aktiviere das Vereinsleben des Heimatverein Bielstein e.V..

Vera Marzinski

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