Tischtennis: Traum vom Aufstieg geplatzt

Für den souveränen Verbandsliga-Meister TTV Bielstein 04 hat es wieder nicht gereicht zum Aufstieg in die Tischtennis-Oberliga.


Von links: Michael Hollwe, Alexander Bosliakov – Foto: Christian Melzer

In der Aufstiegsrelegationsrunde vor eigenem Publikum gewann das TTV-Sextett zwar das erste Spiel gegen die Reserve des Zweitligisten TTC indeland Jülich mit 9:6, aber im Gruppen-„Endspiel“ gab es gegen den TV Essen-Kupferdreh, der sich zuvor nur ein 8:8 gegen Jülich II erreicht hatte, eine klare 4:9-Niederlage. So blieb dem Team aus dem „Bierdorf“ in dieser Dreiergruppe nur der undankbare zweite Platz und der Traum vom zweiten Oberliga-Aufstieg in der 48-jährigen Vereinsgeschichte platzte – wie im Vorjahr – knapp in der Relegation. Bitter allerdings für den TTV 04, dass in diesem Jahr erstmals die sechs Verbandsliga-Meister nicht direkt aufstiegen.

Dabei hatte die Relegationsrunde für die Bielsteiner Gastgeber, die sich über die lautstarke Unterstützung zahlreicher Fans freuen durften, sehr hoffnungsvoll begonnen. Zwar gab es gegen die Jülicher Zweitvertretung zunächst den 0:2-Rückstand nach den ersten Doppeln zu verkraften, wobei auf TTV-Seite Alexander Bosliakov/Michael Hollweg nach 20:0 Siegen ihre erste Saisonniederlage kassierten. Aber Thomas Kempkes/Thomas Becher sorgten für den Anschluss und als Dominik Scholten gegen Jülichs Spitzenspieler mit 15:13 im 5. Satz siegte, war der Ausgleich und der Durchbruch geschafft. Anschließend schraubten Alexander Bosliakov, Michael Hollweg, Thomas Kempkes und Martin Becher, der im ersten Spiel für Fabian Schmidt zum Einsatz kam, brachten den TTV 04 6:2 in Front. Zwar musste Kapitän Thomas Becher seinem Gegner zum Sieg gratulieren, aber Bosliakov schaffte den erneuten 4-Punkte-Vorsprung zum 7:3. Zwar wehrten sich die Gäste aus Jülich im zweiten Durchgang mit Vehemenz gegen die drohende Niederlage, aber Michael Hollweg sorgte für das zwischenzeitliche 8:4 und Martin Becher wurde mit einem glatten 3:0-Sieg im zweiten Einzel zum umjubelten Matchwinner für den TTV 04.

Durch das Remis zwischen dem TV Kupferdreh und TTC Jülich II hätte dem TTV 04 im abschließenden Match schon ein 8:8 zum Aufstieg gereicht. Aber die Gastgeber waren dem hohen Erwartungsdruck offensichtlich nicht gewachsen – wobei sich eine ungewohnte Doppelschwäche zeigte. So gingen alle drei Bielsteiner Doppel (Bosliakov/Hollweg, Scholten/Schmidt und T. Becher/Kempkes) als Verlierer von der Platte. Und diese schwere Hypothek des 0:3-Rückstandes schien die Bielsteiner buchstäblich zu lähmen. Zwar hielten Alexander Bosliakov und Michael Hollweg mit ihren Siegen den TTV 04 noch im Spiel. Aber die Vorentscheidung fiel dann im unteren Paarkreuz, als Thomas Becher und Fabian Schmidt jeweils eine 2:0-Satz-Führung nicht ins Ziel brachten, wobei Schmidt im 4. Satz sogar einige Matchbälle vergab: Statt des erhofften 4:5 stand die Partie nun 2:7 – und auch die beiden folgenden Erfolge von Bosliakov und Scholten konnten die drohende Niederlage nicht mehr abwenden. Die folgenden Niederlagen von Hollweg und Kempkes ließen die routinierten Gäste aus Essen jubeln, während die TTV-Akteure nach dem erneuten verpassen Aufstieg die Köpfe hängen ließen.

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Eine Band mit besonderem Reiz „Joachim & Generations“

Das besondere an „Joachim & Generations“ ist nicht nur die Musik, die Generationen begeistert hat. Denn nicht nur die Musik war generationenübergreifend – da stand der Sohn neben dem Vater (Matthias und Michael Bielecke), der Vater mit den Töchtern (Hans-Joachim Klein mit Jarmina Frackenpohl und Juliane Klein), aber auch der Schwiegersohn mit dem Schwiegervater (Florian Brüning und Hans-Joachim Klein). Und was bei der Planung noch nicht absehbar war – auch die nächste Generation in spe war mit dabei, wie man an Joachims Tochter Jarmina unschwer erkennen konnte.


Foto: Christian Melzer

Das generationenübergreifende, musikalische Dutzend sorgte für gute Stimmung im Burghaus Bielstein. Und nicht nur der Donnerstagabend war ausverkauft – gleich am nächsten Abend ging die Party vor vollem Haus weiter. Die Karten musste man sich schon lange im Voraus sichern. Hans-Joachim Klein, Leiter des Kulturkreises Wiehl, hatte sich einen besonderen Traum verwirklicht mit „Joachim & Generations“. Eine große Bandbreite an Musikstücken hatte Joachim Klein für das spezielle Konzert ausgewählt. Der älteste Hit stammt aus 1928 – „Just a gigolo“ – und der neuste aus 2011 – „Somthing in the water“ von Brooke Fraser. Das musikalische Dutzend empfingen die Gäste schon zu Beginn mit tosendem Beifall, bevor sie mit „Hard rock café“ von Carol King loslegen konnten. Ein Konzert, das eine große Bandbreite von guten, alten Stücken beinhaltete, präsentiert von hervorragenden Musikern, die sichtlich Spaß dabei hatten. Und am Schluss war es so, als ob „Joachim & Generations“ in einem großen Stadion spielen würden – so laut sang das Publikum „Hey Jude“ mit. Dabei waren es nur über 150 Gäste und nicht Tausende.

Sänger Bernd Fuhrich hatte das Publikum schon früh mit in den Gesang hineingenommen. Zu „Everytime I see you“ übte er vorab mit dem Publikum „La la la, la la la – könnt ihr das?“. Und es klappte perfekt. Wenn Fuhrich nicht den Solopart übernahm – er sang im Wechsel mit Juliane Klein – stand er im Backround-Chor, gemeinsam mit Jarmina Frackenpohl und Julia Hornischer. Für den Keyboard-Klangteppich sorgte Michael Bielecke. Sein Sohn Matthias überzeugte mit genialen Gitarrensoli. Für den Rhythmus waren Hans-Joachim Klein selbst mit seinem Bass und sein Schwiegersohn Florian Brüning am Schlagzeug zuständig und fügten sich perfekt in den Gesamtklang ein. Grandios das Drummer-Solo als erste Zugabe.

Mit „Dance the night away“ kam sogar die Stilrichtung Country auf die Bühne und die „Hoppenstedt“-Horns – Stephan Aschenbrenner (Sax), Andreas Form (Trompete) und Hans Vogel (Posaune) – mischten auch hier eifrig mit. Mit Stephan Aschenbrenner hatte Klein jahrelang gemeinsam mit seiner eigenen Band „Groove Company“ aktuelle Coversong, hauptsächlich aus der Top-40, gespielt (1989 – 2003). Kaum zu glauben, aber erst mit 18 Jahren griff Joachim Klein erstmals zur Gitarre, der Wechsel zum Bass erfolgte erst zehn Jahre später. Bereits zwei Jahre später – 1974 – trat er mit dem „Nachtexpress“ auf. Es folgten die „Wolf Fuchs Combo“, eine Zeitlang Dixieland-Musik mit den „New Oreleans Juniors“, die „Rocking Souls“ die hauptsächlich Olidies spielten und die Band des Gospelchores „Celebration“. In der spielt auch Gitarrist Michael Schell, der sich ebenfalls zu „Joachim & Generations“ gesellte.

Manhattan Transfer mag Joachim Klein besonders, denn „die hatte ich sogar vor vier Jahren hier“ – bei den Internationalen Wiehler Jazztagen. Und ebenso wie „Joachim & Generation“ sangen sie das Stück „The boy from New York City“. Absoluter Höhepunkt war sicher die Hommage an die grandiose Sängerin Whitney Houston. Bei Juliane Kleins brillantem Vortrag von „I will always love you“ gab es mehr als Gänsehautfeeling. „Something stupid“ sang Frank Sinatra mit seiner Tochter Nancy – Joachim Klein mit Tochter Juliane. Es groovte ohne Ende mit dem musikalischen Dutzend und man merkte allen Beteiligten an, dass es einen riesigen Spaß macht, diese Musik- von Dick Brave bis Phil Collins, von CCR bis zu den Blues Brothers – zu spielen.

Vera Marzinski

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Frühlingsstimmung mit Ensemble Chapelloise im Bielsteiner Haus

Am 10.04.2013 kehrte endlich der Frühling ins Bielsteiner Haus ein. Mit seinem Konzert „Frühlingserwachen“ zeigte das Ensemble Chapelloise wiederum dem Publikum in der Galerie Kunst und Buch, dass es ein Geheimtipp für Ohren und Augen ist.


Ein Quartett mit Leib und Seele. Fotos: HJG

Auf ihren historischen Musikinstrumenten spielten die Künstler mit Volksweisen vergangener Jahrhunderte nicht nur den Frühling ins Haus, sondern boten auch Tanzlieder aus der Bretange dar. Und das Publikum sang kräftig mit. Dazu hatte das Ensemble Textvorlagen ausgelegt. Ein begeisterter Gast: „Wie schön ist es, dass wir noch einmal unsere alten Volkslieder hören und mitsingen können. Diese alte Tradition geht leider zunehmend verloren. Schön, dass fast vergessene Volkslieder hier wieder aufleben“. Mit großem Interesse lauschte das Publikum auch den Erläuterungen zur Historie und zur Funktionsweise der vielen benutzten historischen Musikinstrumente.

Ein Blickfang war wiederum das wunderschöne Portativ, welches von Andrea Altemühle routiniert erläutert und gespielt wurde. Mit einem Solo berauschte der feine Klang der volltönenden Ogelpfeifen die Ohren der Zuhörer. Das multitalent Hendrik Ardner spielte eine Vielzahl von Instrumenten und weckte sogar mit dem Dudelsack den Frühling aus seinem Winterschlaf. Eckhart Pfiffer erklärte seine Hörner und Flöten und ließ dabei manche Anekdote über die teilweise schwierige Beschaffung der Instrumente einfließen. Für den Takt sorgte in der gewohnten Ruhe Florian Stühn, der das Ensemble gekonnt auf seiner Gitarre begleitete. Und natürlich erfüllten die Musiker am Ende der Veranstaltung gerne die Zugabenwünsche des begeisterten Publikums. Als jedoch nach mehreren Zugaben die Inhaberin der Galerie Kunst und Buch „4 bis 7“, Ilse Bültmann, ein Schlusslied speziell für sich wünschte, stellte Andrea Altemühle fest: „Was machen wir denn jetzt? Wir haben keine Noten mehr!“ und „Wir komponieren schnell ein Neues Lied“.


Eckhart Pfiffer hat keine Noten mehr.

So wurde in Windeseile ein Holzschuhtanz geschaffen, bei dem das Publikum begeistert mitmachte. Veranstalter und Publikum waren sich einig, dass es wieder ein wunderbarer Abend mit dem Ensemble Chapelloise war und hoffen auf eine Wiederholung. (hjg&aa)

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Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr der Stadt Wiehl

Am 14. April 2013 fand die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr der Stadt Wiehl statt. Nachfolgend der Bericht der Besprechung.


Foto: Christian Melzer

Im Jahr 2012 wurden die sechs Einheiten der Feuerwehr der Stadt Wiehl insgesamt 302 mal alarmiert und damit zu 255 Einsatzstellen gerufen. Die Abweichung kommt dadurch zustande, dass je nach Tageszeit und Einsatzlage mehrere Einheiten einen Einsatz gemeinsam bewältigen. Bei den Einsätzen konnten acht Personen gerettet werden. Insgesamt wurden in 2012 rd. 34000 Stunden geleistet.

Die 197 aktiven Feuerwehrleute in der Stadt Wiehl werden tagsüber von 10 Tagesalarm-Einsatzkräfte anderer Feuerwehren unterstützt.

Die bei der letzten Jahresdienstbesprechung seitens der Leitung der Feuerwehr angesprochenen Handlungsfelder wurden zum großen Teil seitens Rat und Verwaltung aufgegriffen. Guido Schulz: „Grundsätzlich können wir mit dem Erreichten zufrieden sein, werden jedoch durch immer neue, engere Vorgaben durch die Aufsichtsbehörden weiter und intensiver gefordert.“ Auch die Einsätze des vergangenen Jahres haben wieder gezeigt, dass mit dem Fahrzeugkonzept der Feuerwehr der Stadt der richtige Weg eingeschlagen wurde.

Nach wie vor müssen wir den Arbeitgebern und den Bürgern unserer Stadt Informationen über den Mechanismus „Freiwillige Feuerwehr“ zukommen lassen, sodass die Herausforderungen der Zukunft miteinander gelöst werden können.

Bürgermeister Becker-Bloningen bedankte sich bei der Feuerwehr für die geleistete Arbeit. Für den Neubau des Feuerwehrhauses in Oberwiehl signalisierte er die Klärung der Standortfrage bis Ende des Jahres.

Den Erlös des Frühjahrsempfangs der Stadt Wiehl in Höhe von 1000 € überreichte der Bürgermeister der Jugendfeuerwehr der Stadt Wiehl und setzte damit ein deutliches Zeichen für das Ehrenamt und die Jugendarbeit in der Feuerwehr.

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Gruselfaktor mit Justin Cronin im Burghaus

Spannung mit Suchtpotential scheint Justin Cronin mit seiner Trilogie produziert zu haben. Nach „Der Übergang“ ist jetzt auch „Die Zwölf“ in Deutschland erschienen. Bis Freitag ging er damit in Deutschland auf Lesetour, die er für Wiehl extra um einen Tag verlängerte.


Justin Cronin – Foto: Christian Melzer

Im Burghaus Bielstein verfolgten die Gäste gespannt den Ausführungen des Autors und der Moderatorin Margarete von Schwarzkopf. Die hatte wie immer, wenn sie in Wiehl einen englischsprachigen Autor begleitet, ausgeklügelte Fragen parat, die dem Publikum den Zugang zu den Romanen hervorragend ebnet. Justin Cronin stammt aus New England und studierte in Harvard. Er besuchte den berühmten Iowa Writers Workshop und lebt heute mit seiner Frau und seinen Kindern in Houston/Texas, wo er an der Rice University Englische Literatur unterrichtet.

Die Idee zur Trilogie, von der er nun den zweiten Teil in Bielstein vorstellte, erarbeitete er gemeinsam mit seiner Tochter. Die fand, er sollte doch mal was Spannendes schreiben. Etwas, wo die Welt gerettet wird und wo ein rothaariges Mädchen vorkommt – nicht nur Cronins Tochter, auch die Roman-Hauptfigur Amy hat rote Haare. Und worum geht es in der Trilogie: Zu Anfang waren es zwölf Kriminelle, die auf die Todesstrafe warteten. Doch dann wurden sie auserwählt für ein geheimes Experiment. Es sollte den Fortschritt bringen, aus ihnen sollten mehr als nur Menschen werden. Doch es schlug fehl. Jetzt sind es diese Zwölf, die das Leben auf der Erde bedrohen und das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Und die letzte Hoffnung ruht auf einem Mädchen. Amy ist die Einzige, die sich der Macht der Zwölf entgegenstellen kann. Aber der Gegner ist stark, und ihre Kraft scheint mehr und mehr zu schwinden…

Verschiedene Figuren des Romans kamen zu Gehör an diesem Abend. Gerd Köster, Frontmann der legendären Band „Schröder Roadshow“ und zusammen mit Frank Hocker ist er „Köster & Hocker, überzeugt auch als Theaterschauspieler und Sprecher von Hörbüchern mit seiner ganz speziellen Stimme. So auch bei der Lesung aus der deutschen Übersetzung von „Die Zwölf“. Köster empfindet das Buch als Genre-frei. „Es ist wunderbar gemischt und bewegt sich geschmeidig zwischen den Genres“. Gilder ist eine Figur, die ihren Namen einem Quälgeist aus Cronins Schulzeit verdankt, wie der Autor schmunzelnd verrät. Gilder ist ein Bürokrat, der harmlos wirkt, aber böses anrichten kann in seiner Inkompetenz.

Das erste Buch – „Der Übergang“ – endet in der Zukunft, im Teil zwei – „Die Zwölf“ – kommt Cronin wieder in die Gegenwart zurück. Teil zwei der Trilogie ist kürzer als der erste Teil – nur 822 Seiten (Teil 1 „Der Übergang“ hatte 1.024 Seiten) -, aber nicht minder spannend. Justin Cronin erschafft Charaktere, die sich von ihm unterscheiden, sagt er. Es ist ihm wichtig, dass es Menschen sind, die nicht sein „Ich“ wiederspiegeln. Bereits als Kind hat Justin Cronin sehr gerne Endzeit-Geschichten gelesen, wie „On the beach“ von Nevil Shute. Verfilmt mit Gregory Peck, für den Margarete von Schwarzkopf schon als Zehnjährige schwärmte, wie sie verriet. Justin Cronin ist Professor für englische Literatur und erzählte den Gästen im Burghaus, dass er unter anderem von Charles Dickens viel gelernt habe. Vor allem wie er seine Geschichten strukturiert.

Justin Cronin schreibt nicht die üblichen Gänsehaut-Romane – das mussten auch die Gäste im Burghaus Bielstein feststellen, nach einem spannenden Abend mit dem Autor, einer hervorragenden Moderatorin und einem brillanten Leser.

Vera Marzinski

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