Überlebenskünstler und Menschenfreund mit viel Energie und Ideenreichtum

Die erste Survival-Tour unternahm Rüdiger Nehberg bereits als Vierjähriger und stellte da schon fest: eine gute Planung ist wichtig. Die Gäste im Burghaus Bielstein, die der Einladung des Kulturkreises und der Buchhandlung Hansen & Kröger gefolgt waren, erlebten einen Lebenslauf der speziellen Art – veranschaulicht mit einer Dia-Reportage und dem Enthusiasmus mit dem Rüdiger Nehberg von seinem Leben und seinen Projekten erzählte.


Rüdiger Nehberg – Fotos: Christian Melzer

Seit den 80er Jahren ist Deutschlands „Survival-Papst“ die reine Selbsterfahrung nicht mehr genug. Seither setzt er sich als Menschenrechtsaktivist für das Überleben der Yanomami-Indianer am Amazonas und gegen die weibliche Genitalverstümmelung in islamischen Ländern ein. Als gelernter Bäcker und Konditormeister machte er sich selbstständig, aber es zog ihn auch auf außergewöhnliche Reisen. In den 60er Jahren lässt er sich von dem Thema „Survival“ begeistert – sogar ein Klettergerüst findet in der Backstube Einzug. Die Tricks zum Überleben bietet er in Überlebenstrainings-Kursen auch für andere an. Eins seiner 20 Bücher heißt: „Überleben ums Verrecken“, Sein Kommentar dazu: „Wer das gelesen hat und dann noch stirbt ist selber schuld.“

Am Tod kommt er mehrfach um Haaresbreite vorbei. Die Alternative, nicht mehr zu reisen kam nicht in Frage. 1980 fährt Rüdiger Nehberg nach Brasilien. Die Yanomami, ein ursprünglich lebendes Indianervolk bei Boa Vista, will der besuchen. Als alter Karl-May-Leser fand er es super, dass der Bereich wo diese Indianer lebten unter Schutz gestellt wurde, aber es wurden Goldsucher dort eingeflogen und die Indianer menschenunwürdig behandelt. Mit dem Münchner Filmemacher Wolfgang Brög mischte sich Nehberg unter die Goldsucher und deckte die Missstände auf. Der Film, den die beiden gedreht hatten, wurde von Greenpeace tausendfach kopiert und auch bei der UNO vorgeführt.

Es folgten diverse Aktionen, um auf die Missachtung der Menschenrechte der Yanomami aufmerksam zu machen. Nehberg strampelte allein mit einem Tretboot über den Atlantik, um einen von vielen Menschenrechtsorganisationen unterzeichneten Appell an den Staatspräsidenten Brasiliens weltweit ins Gespräch zu bringen. Weitere Aktionen waren die Floßtour auf 120 Bambusrohren vom Senegal zum Weißen Haus und die „Schifffahrt“ auf einer massiven Tanne von Mauretanien nach Brasilien. Es änderte sich nicht alles von heute auf morgen, aber Ende der 90er Jahre erhielten die Yanomami Frieden. Ab 1980 hatte sich Neberg mit fast jährlichen Aktionen für die Indianer eingesetzt.

Der Erfolg den diese langwierige Aktion gebracht hat, ließ Rüdiger Nehberg nicht ausruhen, sondern mit der Gewissheit, dass man auch andere Probleme lösen kann, nahm er die nächste Aufgabe auf: den Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung. Er gründet mit seiner Lebensgefährtin Annette Weber die Menschenrechtsorganisation TARGET. Target bedeutet Ziel und ihr Ziel wollten sie für die vielen Mädchen und Frauen erreichen. Alle elf Sekunden wird ein Mädchen verstümmelt – und die Mütter, die selbst dieses Leid erfahren haben, lassen die Verstümmelung ihrer Töchter zu. „Man hat es ja immer so gemacht“ und angeblich stände dies so im Koran. Doch Rüdiger Nehberg findet Wege und mit seinem vehementen Einsatz schließlich offene Ohren, die wie er darauf hinweisen, dass dies Gottesanmaßung und eine Diskriminierung des Islams sei, zu behaupten, der Islam würde dies vorschreiben.

So spricht Rüdiger Nehberg mit dem Großmufti Hamden Ould Tah und schließlich findet eine erste Konferenz in Berlin zu dem Thema statt und im November steht die Internationale Konferenz über das Verbot der Verstümmelung des weiblichen Körpers durch Beschneidung in Kairo sogar unter der Schirmherrschaft des Muftis Professor Dr. Ali Gom’a. Zwei Tage dauern die Diskussionen auf der Azar-Konferenz. Fünf hochrangige Mediziner reden Klartext mit den Anwesenden und verdeutlichen das Drama in aller Brutalität. Der abschließende Beschluss, die Fatwa (theologisches Rechtsgutachten), der Konferenz besagt in der Kernaussage: „Das Verstümmeln weiblicher Geschlechtsteile ist ein schweres Verbrechen. Es verstößt gegen höchste Werte des Islams“. TARGETs (www.target-human-rights.com) Aufgabe ist nun, den historischen Beschluss in sämtliche Moscheen der Welt zu tragen. Mit der „Karawane der Hoffnung“ – einer Karawane mit 14 Kamelen ist Rüdiger Nehberg schon von Zelt zu Zelt gezogen. Ein Goldenes Buch als Grundlage für Predigten, ist TARGETs kleines, wertvoll gestaltetes Buch mit dem Resultat der Azhar-Konferenz und wichtigen Zitaten aller Redner. Ägyptens Großmufti Prof. Ali Gom’a hat dazu ein Vorwort geschrieben. Auch hier wird Rüdiger Nehberg sicherlich nicht aufgeben bis der Erfolg sich einstellt.

Wut hat Rüdiger Nehberg immer kreativ und nie depressiv gemacht. Er ist ein Mensch, mit viel Mut, Einsatz – auch bei Risiken, Verlusten und Pleiten -, der mit seinem Enthusiasmus Menschen begeistert und für sich gewinnt. Im Burghaus begeisterte er mit seinem „Lebenslauf“ der speziellen Art, Bildern zwischen Witz und Schock und seiner beeindruckenden Zuversicht. Mit stehenden Ovationen bedankten sich die Gäste für den Blick auf das, was ein Mensch erreichen kann, wenn er das Leben als Herausforderung sieht und auch mit über 70 nicht müde wird neue Ziele in Angriff zu nehmen.

Vera Marzinski

Party-Stimmung mit den „Driem Beus“ im Burghaus

Die „Driem Beus“ fesseln ihr Publikum bereits seit Jahrzehnten mit ihren Cover-Versionen von Welthits. Im Bielsteiner Burghaus begeisterten sie am Donnerstag ihr Publikum bereits mit den ersten Tönen des Abends. Enthusiastisch klatschen die Gäste sofort mit und genossen von Anfang an die Stimmung, die das Quartett verbreitete.


Driem Beus – Fotos: Christian Melzer

Frontman Bernd Fuhrich und seine Bandkollegen gaben Klassiker aus der Rock- und Pop-Szene wie „Rollin on the river“ und „Stop in the name of love“ zum Besten. An den Tasten der Keyboards und auch an der „Quetschkommode“ fungierte der als „Magic Finger“ bekannte Michael Bielecke und an den Trommeln, Becken und Bongos lebte sich Wilfried „Holli“ Holberg aus. Den Gitarrensound bestimmte Udo Lesemann und für den Gesang und spaßige Showeinlagen war Bernd Furich zuständig.

Altbekannte Hits, bei denen das Publikum mitsang und an alte Zeiten erinnert wurde, ob „Day dream believer“, „Summer of sixtiy-nine“, „Because the night“ oder Joe Cockers „Unchain my heart“ standen auf dem Programm. Auch den Michael und den Mechanikern hatten die vier etwas dabei – „Looking back over my shoulder“. Bernd Fuhrich erheiterte zwischendurch mit seinen Bemerkungen. So meinte er, dass er in seinem Alter schon mal auf den Text gucken müsse – dabei habe er diese Songs schon als Kind gesungen. „Holli“ war sich nicht sicher, ob er alle vier Strophen des fast zehn Minuten dauernden Don McLeans Stücks „American Pie“ schaffen würde, aber sowohl er als auch das Publikum waren sehr textsicher.

Nicht nur Oldies hatten die „Driem Beus“ in ihrem Repertoire. Von den Eagles präsentierten sie das neuste Stück „How long“. Anschließend bot Michael Bieleke ein wunderbares „Honesty“ am Flügel. Zum ebenfalls ruhigeren Stück „Love is all around me“ spielte Bernd Fuhrig auf der Mundharmonika. Eine Band mit vielseitigen Musikern, die unplugged musiziert und in engem Kontakt mit ihrem Publikum steht.

Beim Brauerei Open Air im Juli 2002 traten sie als Vorgruppe der „Hollies“ – verstärkt mit drei weiteren Musikern – auf. Der Name „Driem Beus“ assoziiert den Begriff „Driem Tiem“ und lässt sofort vermuten, das hier ein besonderes Team auf der Bühne steht: eine wohl seit Jahren zu den besten gehörende Formation mit viel Party-Feeling. Ganz cool gingen die Alt-Rocker auch im Burghaus zur Sache. Zum Schluss ein fulminantes „Stay, just a little bit longer“ mit einem „Mach et jot“ als speziell für die Bielsteiner Gäste eingefügtem Abschiedsgruß nach einem klasse Abend mit einer hervorragenden Band.

Vera Marzinski

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Karneval endete mit Nubbelverbrennung

Mit der Nubbelverbrennung beendete der Karnevalsverein Bielstein am Dienstag Abend die Session 2008/2009.


Foto: Christian Melzer

Der Nubbel, eine mannsgroße Strohpuppe, ist die Figur des Sündenbocks im rheinischen Karneval und wird in der letzten Karnevalsnacht verbrannt.

Nach dem Volksglauben werden mit der Nubbelverbrennung auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden und Verfehlungen ausgetilgt.

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Eine bunte Schar jecker Bielsteiner beim Rosenmontagszug

Zu Beginn tröpfelte es noch, doch dann lachte auch das Wetter und unter passendem blau-weißem Himmel präsentierten sich viele schön geschmückte Wagen den zahlreichen Besuchern des Bielsteiner Rosenmontagszuges.


Zwar wurde von den einzelnen Wagen und Fußgruppen so manche Katastrophe thematisiert (Finanzkrise und Co.), aber den Spaß am Feiern ließ sich deswegen niemand nehmen. Die Kleinen erfreuten sich am reichhaltigen Kamelleregen und sammelten begeistert die Süßigkeiten ein.


Foto: Christian Melzer

Eine bunte Schar jecker Bielsteiner feierte, tanze, lachte und auch die bekannten Karnevalshits wurden kräftig mitgesungen, aus zahlreichen Kehlen ertönte auch immer wieder „Bielstein Kapaaf“!

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Bielsteiner Tanzmäuse beim Funkenbiwak der Kölner Roten Funken

Die Bielsteiner Tanzmäuse hatten zum zweiten Mal die Ehre vor einigen Tausend Jecken am Karnevalssamstag auf dem Kölner Neumarkt beim Funkenbiwak des ältesten Traditionsvereins Köln, den Roten Funken von 1823 e.V., zu tanzen. Die Tanzmäuse zeigten dem Publikum ihr Können und wurden nicht ohne eine Zugabe von der Bühne gelassen. Obwohl schon seit Weiberfastnacht über 25 Auftritte absolviert waren, wurden für diesen Auftritt selbstverständlich nochmal alle Kräfte mobilisiert.

Der Vizepräsident der Roten Funken Wilhelm Stollenwerk stimmte, sichtlich beeindruckt, nach dem fulminaten Auftritt sogleich eine Rakete an und bedankte sich bei den Tanzmäusen mit einem dreifachen „Kölle Alaaf“. Nach dem Auftritt der Tanzmäuse marschierten die Mitglieder der Roten Funken auf dem Neumarkt ein und es wurde zusammen auf der großen Bühne geschunkelt und gefeiert. Das Kölner Funkenbiwakpublikum verabschiedete die Bielsteiner Tanzmäuse zusammen mit den Roten Funken mit einem kräftigen dreifachen „Kölle Alaaf“ zu ihrem nächsten Auftritt.

Sichtlich ergriffen und begeistert war auch der Senatspräsident der Tanzmäuse, Rolf Gurbat: „Ein fantastisches Erlebnis und eine sehr große Ehre für uns das wir hier erneut auftreten durften. Nach dem Auftritt in der Lanxessarena vor zwei Wochen war der Auftritt bei den Roten Funken eine tolle Möglichkeit für die Tanzgruppe ihr Können auch wiedermal in der Domstadt zeigen zu dürfen. Man muss sich hier hinter niemanden verstecken, das hat die Reaktion des tollen Publikums und der Mitglieder der Roten Funken heute wieder gezeigt.“