Jubiläumsfeier des Karnevalsvereins Bielstein

Der Karnevalsverein Bielstein feierte seinen 30. Geburtstag im Kreis vieler geladener Gäste.


Foto: Christian Melzer

30 Jahre alt und quicklebendig präsentierte sich der KVB Bielstein seinen geladenen Gästen, bestehend aus befreundeten Karnevalsvereinen sowie Repräsentanten aus Politik und lokaler Wirtschaft. Unter anderem fanden sich im Laufe des Tages folgende Gäste ein: Michael Schell und Gattin als Vertreter der Stadt Wiehl, Oli Pack und Gattin als Vertreter der Bielsteiner Erzquellbrauerei, Herbert Müller und Gattin als Vertreter der örtlichen Wirtschaft, Dirk Dannenberg und Jochen Lang als Vertreter der Polizeibehörde Wiehl, Prinz Eric I., Bauer Calli sowie Jungfrau Tabea von der KG Rut-Wiess Denklingen, Prinz Olli II. und Prinzessin Kerstin von den Karnevalsfreunden Bechen, Vertreter der Fröschköppe aus Brüchermühle, Prinz Mario I. und Prinzessin Daniela vom RKV Ründeroth, Vertreter der Hohler Bären, Prinz Frank I., Bauer Kiki sowie Jungfrau Shortina von der Tolle Elf KG Wildberg, Prinz Giuliano I. und Prinzessin Petra von Karnevals-Spaßgesellschaft aus Eckenhagen und Vertreter der KG Blau-Weiß Oesinghausen

Was vor dreißig Jahren mit einer Gründungsurkunde begann, zeigt sich heute als gut gewachsene Einheit von Jung und Alt. Insbesondere die jungen Tanzgarden des KVB sind das Fundament, auf dem der Verein aufbaut, weiter wächst und auf das er stolz sein kann.

In all der Freude über das Jubiläum mischte sich aber auch ein Gefühl der Traurigkeit, dachten an diesem Morgen doch alle Anwesenden an den tragischen Tod der Jungfrau des Fenker Dreigestirns Pascal Linhart, dem zu Ehren eine Schweigeminute gewidmet wurde. Insofern war es für den Präsidenten des KV Bielstein keine einfache Aufgabe, das Publikum wieder in die karnevalistische Spur zu bringen, doch gewohnt souverän schaffte es Michael Becher, die Stimmung wieder umschlagen zu lassen.

Dabei halfen ihm natürlich auch die Auftritte der Tanzgruppen, die sich zum Teil extra für diese Veranstaltung ein neues Programm haben einfallen lassen.

Insbesondere die Bielsteiner Tanzmäuse glänzten mit einer Tanzaufführung auf Basis eines aktuellen Songs der Kölschen Band Brings: spätestens als die Tanzoffiziere zu „Polka Polka Polka“ ihr Soloprogramm aufführten, war die Begeisterung im Publikum mit Händen zu greifen. Und auch die Crazy Girls and Boys hatten sich eigens für diese Veranstaltung einen neuen Tanz einfallen lassen, der sehr gut ankam. Die Bielsteiner Raketen schlossen den tänzerischen Reigen mit einer fabelhaften Darbietung auf höchstem Niveau. Das ist man ja auch von unserer mittleren Tanzgruppe seit Jahren gewohnt, treten sie seit geraumer Zeit auch landesweit auf und messen sich somit auch mit vielen anderen Tanzformationen in NRW.

Abwechslung und Stimmung kam auf, als das Knallgasduo die Bühne betrat und in schillernden Anzügen live Stimmungslieder sangen. Die zwei „M&Ms“ Marco (Schmitz) und Markus (Heitmann) sind bekannt dafür, schnell und zielsicher die Stimmung in einem Festsaal deutlichst anzuheben und dies gelang Ihnen auch wieder famos. Zuletzt unterstützt durch weitere Mitwirkende aus dem Kreise der Bomiger Höhenspatzen – u.a. ein weiteres „M“ mit Michael (Röser) – wurden natürlich auch typisch Kölsche Tön vorgetragen.

Bei zünftigem Kölsch und herzhafter Verpflegung feierten die Gäste bis in den Nachmittag hinein ein gemütliches Beisammensein. Die letzten 14 Tage der Session sind angebrochen und man wünschte sich viel Glück und Gesundheit.

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Kindersitzung des Karnevalsvereins Bielstein war ein voller Erfolg

Am letzten Samstagnachmittag fand in der Aula des Bielsteiner Schulzentrums die diesjährige Kindersitzung des Karnevalsvereins Bielstein statt. Der Andrang an Besuchern war so stark, dass noch zusätzliche Stühle und Tische aufgestellt werden mussten, um der Besucherschar Herr zu werden.


Foto: Christian Melzer

Das alles stellte den KVB aber vor keine allzu großen Probleme und pünktlich konnte das geplante Programm starten. Als erster Programmpunkt fanden die „Treuen Husaren“ aus Köln den Weg auf die Bielsteiner Bühne und begeisterten mit einem tollen Tanzprogramm zu kölschen Tönen. Anschließend durfte dann eine lokale Tanzformation ihr Programm aufführen: Die Kindertanzgruppe des TVO aus Oberbantenberg präsentierte ihr gelungenes Programm. Es folgte der Kinderelferrat der KG Rut-Wies Denklingen bevor ein Clown den Saal betrat und die Herzen der Kinder im Fluge eroberte.

Karnevalssitzungen ohne Prinz und Prinzessin sind aber undenkbar und so wurde es Zeit für das amtierende Engelskirchener Kinderprinzenpaar Prinz Leon I. und seine Prinzessin Greta. In großem Gefolge zogen sie in den Festsaal ein und zeigten auf, dass sich der Engelskirchener Karneval um ihren Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Begleitet von den Pänz der Schlossgarde präsentierte die karnevalistische Jugend aus Engelskirchen ein tolles Bühnenprogramm.

Zum Abschluss des Nachmittags zogen die Bielsteiner Tanzformation Crazy Girls and Boys auf und absolvierten ein gewohnt souveränes Programm. Dies alles ist umso schöner, als das Trainerpaar in dieser Session gar keine Möglichkeit dazu hatte, korrigierend einzugreifen, sitzen sie doch dieses Jahr in vorderster Reihe des KVB als amtierendes Prinzenpaar Prinz Mille I. und seine Prinzessin Monja.

Ihnen oblag es auch, aus der Vielzahl verkleideter Kinder die drei besten Kostüme auszuwählen. Und das war mal wieder ein Höllenjob, denn aus so vielen kostümierten Kindern nur drei auswählen zu dürfen ist schwieriger, als man sich vorstellen kann. Da es aber nur drei Prämierungen geben kann, fiel die Entscheidung letztendlich auf einen süßen Eisbären, einen feschen Bayern sowie einen gutaussehenden Musketier.

Die gesamte Veranstaltung fand einen riesigen Anklang und insofern kann man sich sicher sein, dass der KVB auch im nächsten Jahr wieder eine Kindersitzung veranstalten wird. Es lohnt sich zweifelsfrei, sich frühzeitig Karten für die nächste Veranstaltung zu sichern.

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Fräulein Grete und der Tango

„Keine Angst vor Liebe“ haben die Rheinsirenen. Die sechs Damen widmeten sich diesem Thema musikalisch ausführlich im Burghaus Bielstein vor ausverkauftem Haus.


Foto: Christian Melzer

Sie haben dem schönsten aller Gefühle für ihr Konzertprogramm genommen, verraten sie gleich zu Beginn. Und was passt da musikalisch am besten? Der Tango – seit 120 Jahren spiegelt er die Leidenschaft, Erotik, aber auch die Konflikte wider im Spiel um die Liebe.

„Choclo“ oder der „Bolero“ von Juan Llossas – ein vielfältiges Spektrum eröffneten sie. Ob Filmmusik, Charleston, Rock’n Roll, Tango oder Swing: die „Rheinsirenen“ bringen die alten und jüngeren Klassiker in ungewohnt frischem Soundgewand auf die Bühne. Sie haben keinen Chef – „wir sind sechs Chefinnen“, so Barbara Lechner, die Spezialistin für Gitarre. Mehrfach preisgekrönt bei „Jugend Musiziert“ war sie bereits während des Studiums eine gefragte Solistin. Verena Schmidt-Wittmann spannt den Bogen bis zum hohen C mit der Violine. Sie war als Vorspielerin im Westfälischen Rundfunkorchester engagiert und wechselte danach in das Orchester des Nationaltheaters Lissabon. Von Kindheit an ist Dorrit Bauerecker mit dem Akkordeon vertraut, die Klavier an den Musikhochschulen in Hannover und Köln studierte. Melanie Werner – an Saxophon und Klarinette – ist derzeit nicht nur Rheinsirene sondern auch Mitglied im Orchester des Musicals „Ich war noch niemals in New York“ im Metronom-Theater Oberhausen. Im Philharmonischen Orchester Hagen als Solobassistin ist die Frau am Kontrabass – Antje Haury – tätig. Stets für Wirbel sorgt Gabriele Jüttner bei den Rheinsirenen, die seit Anfang 2001 Erste Schlagzeugerin der „Neuen Philharmonie Frankfurt“ ist. Die sechs herausragenden Musikerinnen spielen seit 15 Jahren zusammen als „Rheinsirenen“ und begeistern mit ihren Konzertprogrammen.

Dabei entführen sie in Tanzcafés von Buenos Aires mit einem „Mariposa azul“ und bei dem Genre Tango darf natürlich ein Astor Piazzolla nicht fehlen. „Milonga“ ist für Violinistin Verena „der Tanz eines Engels auf der Schwelle zur Ewigkeit“. Doch nicht nur Tango hat viel mit Liebe zu tun. Es gibt da so viele Musikstücke und aus einigen zelebrierten die sechs Damen eine kleine Geschichte mit ein wenig Herzschmerz rund um Fräulein Grete. Da erklingt ein Original Charlston und das „Bel Ami“. Eindeutig entführen die Rheinsirenen hinein in das Lebensgefühl der 1920er. Mit der besonderen Mischung aus Glamour und Augenzwinkern lassen die attraktiven Musikerinnen den Funken überspringen – auch optisch bringen sie den Glamour auf die Bühne mit ihren roten oder gold-schwarzen Gewändern. „Chattanooga“ oder „Yes Sir“ – tanzen bei ihnen ebenso durch Zeit und Raum wie das „Dob’s Boogie“. Ein Abend mit traumhaften Schlagern und mitreißender Tanzmusik im Burghaus.

Vera Marzinski

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Perlende Akkordeon-Klänge im Burghaus

Wie Cidre perlen die Klänge des Akkordeons von Lydie Auvray. Eins ihrer selbstkomponierten Stücke heißt auch „El Cidre“. Es ist ungewöhnlicherweise sehr mexikanisch angehaucht. „Dabei war ich nie in Mexiko“, verrät sie mit einem charmanten Lachen. Heiter und melancholisch ist die Musik von Lydie Auvray und ihren beiden Musikern – Gitarrist Markus Tiedemann und Pianist bzw. „Pianeur“ Eckes Malz. Dabei benötigt ein Akkordeonspieler eigentlich keine weiteren Musiker, betont Lydie. Dennoch hat sie nur eine CD Solo aufgenommen. In ihrem Musik-Programm im Burghaus sind nicht nur Stücke der Akkordeonistin sondern auch von ihren beiden Begleitern. So beispielsweise das „Time“ von Tiedemann. Mit ihrem französichen Akzent und einem Lächeln weist sie darauf hin, dass es bei ihr natürlich „Les temps“ heiße.


Foto: Christian Melzer

Das Zusammenspiel der drei im Burghaus Bielstein ist sehr harmonisch und begeistert das Publikum. „Wir sind tricouleur“ sagt Lydie, was sich nicht auf das Französische beziehe, sondern auf die drei musikalischen Farben, die sie bei ihrem Spiel vereinen. 2009 spielte Lydie Auvray erstmals im Trio ein abendfüllendes Konzert und präsentierte dem Publikum ein etwas anderes Live-Erlebnis. Dialoge mit der Gitarre, die Zwischentöne mit dem Klavier zeigt sie im Trio. Moderne und leidenschaftliche Akkordeonmusik spielt sie und „Genauso wie die lauten und schnellen Musikstücke liebe ich die leisen Töne“, sagt Lydie Auvray. Zu den Stücken erzählt sie die Hintergründe. So hat sie das „Aller retoure“ geschrieben, als ihre Tochter einen Auslandsaufenthalt hatte. Gerne hätte sie selbst „L’accordéon“ komponiert – doch das stammt von Serge Gainsbourg und war ganz offensichtlich vielen der Besucher im Burghaus bekannt. Bei Lydie Auvray entstehen Stücke manchmal nach einer Reise so wie das „Couscous“. Auch mitreißende Tänze wie „Guinguette“ hatte sie dabei. Guinguettes waren beliebte Ausflugs- bzw. Tanzlokale für kleine Leute, die meist am Wasser – zum Beispiel an der Seine – lagen, erklärt sie. Ein besonderes Stück: „Maigrets letzter Fall“, das mit einem James-Bond Einspieler der E-Gitarre endet. Bei „La Mer“ ist das Meeresrauschen zu hören und das Knopfakkordeon wogt wie die Wellen des Meeres. So ein Akkordeon ist vielseitig und die Meisterin des Instrumentes weiß es in jeder Weise zu nutzen. Lydie Auvray spielt die französische Musette ausgelassen, den Walzer heiter und den Tango leidenschaftlich. In der nunmehr 38 jährigen Karriere von Lydie Auvray ist ein großes und vielfältiges Repertoire entstanden, das sich vor allem im Konzert am allerbesten erleben lässt. Lydie Auvray zeigt, wie wunderbar und vielfältig dieses Instrument sein kann – wenn es denn in den richtigen Händen ist.

Vera Marzinski

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