Virtuose Gitarrenklänge im Burghaus

„Spiel es noch einmal Sam“ – eingebaut in das eigens für das Amadeus Guitar Duo komponierte Stück „Casablanca“ von Jaime M. Zenamon begeisterte das Publikum am Samstagabend im Burghaus Bielstein.


Foto: Vera Marzinski

„Spiel es noch einmal Amadeus Guitar Duo“ – bereits zum dritten Mal gastierten Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff in Wiehl. Schon 1993 und 2007 hatte der Kulturkreis das Duo eingeladen. Diesmal kamen sie mit ihrer „Jahrhundertreise“. Mit Stücken von Händel, Bach oder neueren Stücken von Montés oder Zenamon und auch eigene Kompositionen – so das „Briny Ocean“ von Dale Kavanagh.

Die Kanadierin Dale Kavanagh und der Deutsche Thomas Kirchhoff bilden seit 1991 das Amadeus Guitar Duo. Zudem gründeten sie 1992 das Internationale Gitarren-Symposion Iserlohn und beide unterrichten seit 2003 als Professoren an der neu eingerichteten Gitarrenklasse der Musikhochschule Detmold. In ihren Konzerten präsentieren sie ausdrucksstark Stücke aus verschiedenen Epochen auf der Gitarre. Sehr melancholisch die vier Sätze aus der „Suite Nr. 7 in g-moll HV 432“ von Georg-Friedrich Händel. Ulrich Stracke bearbeitete die Suite, die eigentlich für Cembalo geschrieben war für Gitarren Duo. Und so reihten sich Ouverture, Allegro, Sarabande und Passacglia in einem Guss aneinander – jedoch mit viel Ausdrucksstärke der beiden Musiker. Experimentell wurde es bei „Casablanca“ – nicht nur musikalisch hörte man Ventilatoren. Mit Mini-Ventilatoren ließ das Duo die Gitarrensaiten erklingen bevor sie mit der „Suite Spagnola“ von Mario Gangi nach Andalusien entführten. Dies hatte etwas Heiteres – ebenso wie das Schlussstück bestehnd aus den Teilen Danza, Cha Cha, Raudo, Canto und Surena. Ein mit „ Amasur“ betiteltes und eigens dem Amadeus Guitar Duo gewidmetes Werk Alfonso Montes, der aus Venezuela stammt. Dies ließ in den schnellen Passagen die außergewöhnliche Virtuosität der beiden Interpreten zur vollen Entfaltung kommen. Ernst dagegen die „Chaconne in d-moll BWV 1004“ von Johann Sebastian Bach, der dies eigentlich für ein Violine Solo schrieb. Brahms und Schumann übertrugen dies auf Klavier, wie Kirchhoff verriet. Ferruccio Busoni setzte es für die Gitarre um. Auch hier kam wieder die wunderbaren Perfektion, mit der das Amadeus Guitar Duo aufeinander abgestimmt ist, beeindruckend zum Ausdruck.

Vera Marzinski

Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert