Besinnliches und witziges „op Kölsch“

Besinnlich und heiter gestalteten „Medden us dem levve“ wiedermal gleich zwei Abende im Burghaus Bielstein. Vor zwei Jahren waren sie mit dem Programm „De schönste Kääze strohlen em Advent“ in Bielstein im ausverkauftem Haus.


Foto: Vera Marzinski

Elfie Steikmann eröffnete den bunten Reigen und erzählte über „de Famillich, Pänz, Zick, e jot Boch, schön Musik un en wärm Wonnung em Winter“. Sie gehört zu den festen Größen in der Kölner-Mundart-Szene und schildert mit einem guten Gespür für Pointen Begebenheiten aus dem kölschen Alltag und der kölschen Mentalität. „Immer ess jet“, heißt ihr neustes Buch, aus dem sie so manches Verzällcher vortrug. Kölsch ging es weiter mit „Medden us dem Levve“ – Leeder, Sketsche un Verzällcher in Kölscher Mundart brachten außerdem Wolfgang Nagel, Jörg Weber, Mariam Weber, Dirk Schnelle, Andreas Münzel und Horst Weber auf die Bühne.

„Wann der Nikolaus kütt“ erzählte von der Sehnsucht nach dem Schnee – und Wolfgang Nagel meinte, es rieche schon nach den weißen Flocken. Jörg Weber zelebrierte ein besonderes „White christmas“ auf der Mandoline mit Einlagen diverser anderer Weihnachtslieder. Auch Hausmusik mit Blockflöten und Triangel brachten sie auf die Bielsteiner Bühne. Einen schönen Blues gab es bei „Grad us“ mit Blick auf die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. „Medden us dem levve“ war als „Spaßprojekt“ gedacht und entwickelte sich auf den verschiedensten Kleinkunstbühnen in Köln und Umgebung als Renner. Die Mischung aus Kölner Mundart, verpackt mit eigener Musik und viel Situationskomik hat sein Publikum gefunden. Und das seit mittlerweile zehn Jahren. Kölsche Lebensart mit viel Satire und Komik, das ist „Medden us dem Levve – Kölsches Kabarett“. So auch die Erzählungen von Opa Horst über Weihnachten wie es früher war. Mit „Mir han alwidder Adventszick“ begann sein Rückblick. „Vorm Nikolaus ware mer de bravste Pänz van de Welt“ – aber ansonsten gab es Klingelmännchen und so manch andere Streiche. Gebannt hörten die Gäste im Burghaus zu, als er vom Glöckchen, dem Christkind und von seinem ersten „Fahrrädchen“ erzählte. Und vom Heringssalat mit Röggelchen.

Jörg Weber ist studierter Musiker und verzauberte auf seiner Gitarre, Mandoline und mit seiner Stimme das Publikum – am 22. Februar 2017 ist er mit seinem Trio wieder im Burghaus Bielstein. Mariam Weber spielt nicht nur Gitarre, Banjo und Cajon – sie singt auch in Kölscher Mundart und das ohne jeglichen fremdsprachigen Akzent – die in Tiflis/Georgien geborene Musikerin, ist ein gutes Beispiel dafür, dass Musik keine Grenzen kennt. Als Bassist und Sänger ist Dirk Schnelle im Ensemble von „Medden us dem levve“. Keyboarder Andreas Münzel mag und macht handgemachte Musik aus Köln, die kölschen Texte mit spitzer Feder geschrieben, das alles ohne großes Brimborium und mit wenig technischem Aufwand auf die Bühne gebracht. Horst Weber Humorist, Komiker und Musiker der es immer wieder versteht, mit seiner ganz speziellen Art, die Menschen zum Lachen zu bringen. Wenn er das Lied „Dä letzte Wage ess immer ne Kombi“ zum besten gibt, ist das Publikum jedes Mal hin und weg von so viel Situationskomik in Liedform. Elli Steickmann schildert Begebenheiten kölschen Alltags und kölscher Mentalität. Vieles von dem was sie beschreibt, hat sie selbst erlebt. So wie ein Krippenspiel, das der junge Herbergsvater-Darsteller dann mal kurzfristig mitten im Stück umtextet. Krippenspiel hat Tradition, aber auch das, wovon Wolfgang Nagel erzählt. So der traditionelle Satz seines Vaters „So ne schöne Boom hadden mir noch nie“ nachdem er ihn geschmückt hatte und sich dabei zu jeder Kugel ein Weinbrand genehmigte. „Medden us dem levve“ präsentiere ein Programm mit Situationskomik, Textbeiträgen, Musik und einer Menge Spaß. Und das alles in Kölscher Mundart und auch noch weihnachtlich.

Vera Marzinski

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Albie Donnelly und seine Supercharge mit viel Power

Eine Party-Band der Extraklasse, angeführt von einer der besten Bläser-Sektion Europas um den charismatischen Ausnahmesaxophonisten, Frontmann und Sänger Albie Donnelly gastierte im Burghaus Bielstein.


Foto: Vera Marzinski

Donnellys Saxophonspiel liefert „Soulpower pur“ und das musikalische Feuerwerk aus Liverpool hat zudem noch eine grandiose Band um sich geschart. Direkt neben dem Frontmann: Jürgen „Big Jay“ Wieching mit Tenor- und Bariton-Saxophon. An der Posaune Thorsten Heitzmann und an der Hammond Orgel Sascha Kühn. Die Rhythmus-Sektion bilden Drummer Uwe Petersen und Bassist Wolfgang „Bolle“ Diekmann. Solo-Gitarrist Roy Herington ist ein Meister an der Fender-E-Gitarre und spielt diese auch schon mal mit den Zähnen.

Gemeinsam sorgten sie im Burghaus für viel Rhythm’n’Blues, Swing und Good Times Rock’n’Roll. Die Stimme des Frontmanns der siebenköpfigen Profi-Truppe ist zudem geprägt von britischem Rhythm and Blues. Der in Liverpool geborene Saxofonist, Leadsänger und Bandleader Albie Donelly startete seine Karriere als Studiomusiker in London bei Produktionen mit Bob Geldof, The Boomtown Rats, Graham Parker und anderen. Seit dem ist der Musiker mit dem Rauschebart nicht mehr aus den Clubs, Studios und großen Bühnen wegzudenken. „Albi Donnelly’s Supercharge“ spielen auf großen Jazz und Bluesfestivals in Europa oder auch mal in Clubs wie der „Unterfahrt“ in München – und in Bielstein. Auch bei den Wiehler Jazztagen zeigten sie ihr Können. Nach 40 Jahren „on the road“ ist die Formation mit dem britischen Chef alles andere als eine Rentnercombo.

„Six very romantic man“ befänden sich auf der Bühne, verriet Donnelly. Nur der Schlagzeuger sei noch zu haben. Deshalb kam dann auch ein „Ladies night – oh what a night“ sowie „Buona Sera Signorina – kiss me good night“. Die traditionsbewusste Gute-Laune-Band spielte viele Stücke von ihrer „Live & Loaded“ CD. So „Gangster of Love“, den „Boogie Woogie King“ oder „Hoochie Googhie Man“. Das Publikum war begeistert. Und Albie Donelly – Mr. Supercharge – ist auch mit fast 70 Jahren noch die Coolness in Person. Mit den bewährten Attributen Vollbart, dunkel-getönter Brille und polierter Glatze ist er am Tenor-Saxophon eine Sensation. Fette Arrangements boten „Supercharge“ mit einem kompakten Sound und Bläsereinsätzen auf den Punkt. Es sind nun mal Vollprofis mit viel Spaß an der Musik. Und das springt auch aufs Publikum über.

Vera Marzinski

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Besuch des DFB-Mobils in Bielstein: „Trainieren die den Schweinsteiger?“

Da staunten die Kids des BSV Bielstein nicht schlecht, als die Trainer Simon Arndt und Sebastian Rüppel am Dienstagabend mit ihrem DFB Mobil auf dem Vorplatz der Dr. Kind Arena eintrafen.

Die beiden Trainer waren an die Jahnstraße gekommen, um sowohl den Trainern als auch den Spielern unterschiedliche Themen des altersgerechten Trainings näherzubringen.

Während Sebastian Rüppel im Vereinsheim mit Trainern und Vorstand über aktuelle Themen des Fußballs diskutierte, forderte Simon Arndt die Bielsteiner U13 im Rahmen einer Demo-Trainingseinheit.

„Der BSV Bielstein bedankt sich für die praktischen Tipps und den großen Zuspruch!“, freute sich Juniorenleiter Volker Biock über den Besuch. „Die Trainer vom DFB Mobil haben die tolle Anlage, das Vereinshaus und unser großes Engagement gelobt.“

Dieses Lob freute den Verein besonders – schließlich hat auch Bastian Schweinsteiger mal klein angefangen.

Hallenhandball-Kreispokalrunde um den Zunft-Kölsch-Pokal 2016: Siegerehrung im Braustübchen der Erzquell-Brauerei Bielstein

Zum achtzehnten Mal wurde 2016 die Hallenhandball-Kreispokalrunde der Herren um den Zunft-Kölsch-Pokal ausgespielt.


Foto: Christian Melzer

In enger Zusammenarbeit mit dem Handballkreis Oberberg kämpften die Herren-Mannschaften der oberbergischen Handballvereine um Punkte und attraktive Preisgelder. Dabei ist die Grundidee dieses Zunft-Kölsch-Pokales, die Jugendarbeit in den heimischen Vereinen zu fördern. So spielen und gewinnen die Herren im Wesentlichen für die Jugendarbeit ihres Vereins. Da gemäß der Ausschreibung 75 % der zu gewinnenden Preisgelder in die Jugendkasse des jeweiligen Vereins fließen müssen.

In diesem Jahr beteiligten sich 22 Herrenmannschaften aus dem Oberbergischen am Wettbewerb um den Zunft-Kölsch-Pokal und spielten von September 2015 bis zum Finale am 1. Mai 2016, erstmals in der Eugen-Haas-Sporthalle in Gummersbach, die Pokalrunde aus.

Zur Erinnerung noch einmal die Ergebnisse der Endspiele am Finaltag, der in diesem Jahr durch den TV Strombach hervorragend ausgerichtet wurde:

Endspiel Herren (HVM) SSV Nümbrecht 1 : CVJM Oberwiehl 1 31 : 28
Endspiel Herren (HKO) TV Oberbantenberg : TV Niederseßmar 34 : 23
Endspiel Damen SSV Nümbrecht 1 : TV Strombach 1 34 : 32 (n.V.)
Endspiel Junioren CVJM Oberwiehl : TV Strombach 27 : 26
Endspiel Juniorinnen SSV Nümbrecht : TV Strombach 36 : 22

293 Tore fielen in den fünf Endspielen. Drei Titel sicherte sich der SSV Nümbrecht. Der „Oberbergische Handballgipfel“ bot in diesem Jahr, wieder vor einer Rekordkulisse von über 700 Zuschauern, beste Unterhaltung. Das Finale des laufenden Wettbewerbs wird ebenfalls wieder als „traditionelles Mai-Event“ am 1. Mai 2017 stattfinden.

Im Braustübchen der Erzquell-Brauerei Bielstein wurden dann am Mittwochabend, 23.11.2016 bei einem zünftigen Schluck und Deftigem vom Buffet die Sieger 2016 geehrt:

Der Vorsitzende des Handballkreises Oberberg, Udo Kolpe und der Spielwart Karl-Walter Marx sowie Dr. Axel Haas, Chef der Erzquell Brauerei, überreichten hier den Zunft-Kölsch-Pokal, den 750-EURO-Siegerscheck und einen Gutschein über 100 Liter Zunft-Kölsch an die 1. Herren-Mannschaft des SSV Nümbrecht. Die zweitplazierte Mannschaft des CVJM Oberwiehl konnte sich über ein Preisgeld von 500,00 EUR0 und 50 Liter Zunft-Kölsch freuen und die Drittplazierten, der TV Oberbantenberg (die Sieger des HKO- Finales) nahmen 250,00 EURO und 30 Liter Zunft-Kölsch für ihre Leistung und die Jugendarbeit ihres Vereins mit nach Hause.

Fast schon „Traditionsgäste“ in Bielstein: die beiden langjährigen Oberbergischen „Südkreis-Rivalen“ SSV Nümbrecht und CVJM Oberwiehl. Diese beiden Teams und der TV Oberbantenberg (HKO-Runde) durften in diesem Jahr das Hallentraining mit dem Braustübchen tauschen.

Ebenfalls eingeladen waren die Schiedsrichtergespanne der Finalspiele, das Kreispokalsieger-Team der Damen des SSV Nümbrecht, der Ehrenvorsitzende des Handballkreises Oberberg Karl-Heinz Lenz, Frauenwartin Christiane Köpplin, die Volksbank Oberberg eG (die Volksbank Oberberg stellte für den Frauen-Kreispokal ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.250,00 EUR zur Verfügung).

Die Damen wurden zusätzlich von der Erzquell-Brauerei mit Sachpreisen sowie einem Bier-Gutschein bedacht.

Alle beteiligten Mannschaften, der Handballkreis Oberberg und auch die Vertreter der Brauerei waren gemeinsam der Ansicht, dass es ein besonderer Anreiz ist, um diesen Pokal zu spielen, da neben dem Spaß am Handballspiel, insbesondere die Jugendarbeit des jeweiligen Vereins gefördert wird. Die in den letzten Jahren immer wieder gestiegene Zahl der teilnehmenden Mannschaften und Zuschauer beim Pokalwettbewerb, dessen Finaltag in diesem Jahr ausgesprochen unterhaltsam vor einer Rekordkulisse verlief, spricht für sich.

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Historische Musik – erklärt und gespielt

Das „Cicerone Ensemble“ spielt nicht nur einfach historische Musik. Sie eröffnen den Zuhörern die Welt der barocken Musik. Nicht ohne Grund haben sich Thomas Wormitt (Traversflöte), Adrian Cygan (Barockcello), Andreas Gilger (Cembalo) den Namen “ Cicerone“ (ital. Fremdenführer) gegeben.


Fotos: Vera Marzinski

Und auch die entsprechenden Musikinstrumente erklären sie ausführlich. Besonders interessiert waren die Gäste im Burghaus Bielstein nach dem Konzert am Cembalo von Andreas Gilger. Bei diesem Instrument werden die Saiten nicht angeschlagen sondern gezupft und man spiele es anders als das Klavier, denn es habe keine Anschlagsdynamik, erklärte Gilger. Auch das Barockcello weist einen anderen Klang auf, als die heutigen Instrumente, was eng mit dem Barockbogen zusammenhängt. Die zwar modernen Instrumente des „Cicerone Ensemble“ sind nach alten Vorbildern gebaut und die drei Musiker spielten Musik aus der Zeit in der wohl auch das Burghaus gebaut wurde. Angefangen mit der „Sonate d-Moll 3. Buch Nr.2“ für Flöte und Barockcello über Händel und Telemann bis zu Johann Joachim Quantz. Letzterer komponierte nicht nur Flötenmusik, sondern baute auch Flöten. Die von Thomas Wormitt ist ein Nachbau einer Quantz Flöte. Das Original war aus Ebenholz mit Klappen aus Elfenbein – seine ist auch Buchsbaum mit Kunststoff. Sie erzeugt den warmen, „hölzernen“ Klang, der für die Barockmusik perfekt ist.

Zur Zeit des Barock begaben sich viele Komponisten auf Studienreisen. So auch der in Deutschland geborene Georg Friedrich Händel, der nach England ging. Seine „Sonate G-Dur Op. 1 Nr. 5“ fängt jedoch italienisch an und geht dann in ein französisches Bourrée und anschließend in ein Menuett über. Natürlich durfte an diesem Barock-Abend eine Sonate aus der Bachfeder nicht fehlen. Die „Sonate A-Dur Op. 16 Nr. 4“ von Johann Christian Bach trugen die drei Musiker ebenso brillant vor, wie die schon fast moderne Sonate von Johann Helmich Roman. Der sei den meisten nicht bekannt, „aber nach diesem Abend vergessen Sie ihn nicht mehr“, versprach Andreas Gilger.

Die drei Musiker des „Cicerone Ensembles“ nahmen 2014 an der Akademie der Düsseldorfer Hofmusik teil und erreichten das Semifinale des Internationaal Van Wassenaer Concours Utrecht. 2015 wurde das Ensemble beim renommierten Deutschen Musikwettbewerb mit dem Stipendium des DMW ausgezeichnet und für die Spielzeit 2016/17 in die Bundesauswahl Konzerte junger Künstler des deutschen Musikrat aufgenommen. Sie treten mit verschiedenen Programmen gemeinsam auf, so „Wie der Vater so der Sohn…?“ – die Gegenüberstellung von Werken Johann Sebastian Bachs mit denen seiner Söhne, wodurch sie den Übergang von Barock zu Frühklassik nachzeichnen. Oder „Paris“, eine Stadt die wohl das wichtigste musikalische Zentrum Europas zu Beginn des 18. Jahrhunderts war. Und ihr Programm „Grand Tour“ – mit dem sie auch in Bielstein waren – berichtet von bedeutenden Begegnungen, Reiserouten und davon, was es mit dem sogenannten „vermischten Geschmack“ auf sich hat.

Vera Marzinski