10 Jahre Historisches Oldtimer-Traktorentreffen
Das Hengstenberger Treckertreffen, dieses Jahr am 15. September 2012 ab 11.00 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus, hat sich im Laufe der Jahre zu einem der erfolgreichsten und schönsten Treffen der Umgebung entwickelt und ist für seine Lage, seine gute Verpflegung, und das alles bei moderaten Preisen und guten Gesprächen, mittlerweile auch weit über die regionalen Grenzen hinaus, bekannt.
So kommen von Jahr zu Jahr immer mehr Besucher und Treckerfahrer, zuletzt waren es über 1.000 Besucher und weit über 200 Fahrzeuge, die von den Hengstenberger Treckerfreunden auf ihrem Festplatz begrüßt werden konnten.
Im Ort ist man auf diesen Erfolg sehr stolz, denn es ist ein Fest, das mehr oder weniger von allen Bewohnern, quer durch alle Generationen, mit oder ohne Trecker, organisiert und ausgeführt wird und somit auch zu einem enormen Gemeinschaftssinn innerhalb der Dorfgemeinschaft beiträgt.
Aber natürlich ist man auch dankbar und froh darüber, damit so eine Akzeptanz erreicht zu haben, denn all das wird erst möglich, wenn die gewünschten Besucher, Gäste und Fahrzeuge auch wirklich kommen.
Zum 10-jährigen Jubiläum haben sich die Treckerfreunde wieder etwas Besonderes einfallen lassen. So wird es ein neues Geschicklichkeitsspiel für Mensch und Maschine geben, die Verpflegungsstationen werden um eine Gulaschkanone erweitert, und jeder Besucher der mit einem Traktor anreist bekommt ein besonderes Geschenk als Erinnerung zu diesem Treffen.
Auch der langjährige Kooperationspartner und Teilnehmer der 1. Stunde der Treckerfreunde, die Firma Feige Forsttechnik aus Nümbrecht, hat sich zum 10-jährigen etwas einfallen lassen. Sie wollen jedem Teilnehmer, der mit einem Anbaugerät ihres Hauses zum Treffen kommt mit einer kleinen Aufmerksamkeit erfreuen und ihn auf dem Fest zu einigen Kaltgetränken und einem Imbiss einladen.
Alle anderen Dinge finden in gewohntem Umfang statt, natürlich wird auch das Wetter wieder mitspielen, so dass mit einem tollen und abwechslungsreichen Tag zu rechnen ist.
Hengstenberg freut sich auf seine Jubiläumsgäste, und wie immer wieder der Hinweis an dieser Stelle, dass das Fest ausschließlich am Samstag stattfindet.
Vorstellung der neuen Bielsteiner Tollitäten
Die Sonne schien vom Himmel, vergessen waren die Tage zuvor, als Petrus die Schleusen geöffnet hielt und man schon dachte, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Aber das war ganz in Einklang mit dem anstehenden Ereignis, das jedes Jahr aufs neue mit Spannung erwartet wird – die Vorstellung der neuen Bielsteiner Tollitäten.
Foto: Christian Melzer
Umrahmt von bunt blühenden Dahlien präsentierte sich das künftige Prinzenpaar Markus II. aus dem Hause Heitmann mit seiner Prinzessin Jenny den zahlreich erschienenen Gästen und Vertretern der lokalen Presse. Der Ort der Bekanntmachung unseres neuen Prinzenpaares war mit Bedacht gewählt: Dahlien und die Zucht dieser Blumen hält bei unserem künftigen Prinzen die Erinnerung wach an seinen eigenen Großvater, der gemeinsam mit dem Senior Bergerhoff so manche Stunde dem Hobby „Dahlienzucht“ gewidmet hatte.
Die Sonne schien vom Himmel und ca. 50 Gäste machten sich gemeinsam mit dem zukünftigen Prinzenpaar auf, die oberbergische Landschaft per Pedes zu erkunden. Von Alperbrück aus ging es über Mühlen und den Höhenzug nach Fischbach, wo am Dorfgemeinschaftshaus eine ausgiebige Verpflegungspause eingelegt wurde. Neben Getränken und Kuchenbuffet wurden auch diverse Spiele ausgetragen wie z.B. der noch nicht olympische „Teebeutel-Weitwurf“ oder der Transport von Bierflaschen mit Hilfe eines sich mit Flüssigkeit aus der Flasche vollsaugenden und dadurch haftenden Tampons.
Der weitere Weg führte die Gruppe über den „Ponyhof“ in Hübender bis nach Bierenbachtal, wo dann in den „gemütlichen“ Teil der Veranstaltung übergegangen wurde. Ein schöner Tag fand dort seinen Abschluss und aus gut unterrichteten Kreisen war zu hören, dass der Tag für so manchen Karnevalisten lang wurde.
Literaturschiff legte für die Herbstsaison ab – gleich beim ersten Mal „Über Bord“
Mit lautem Dampfertuten startete am Freitag der Literaturabend im ausverkauften Burghaus Bielstein. Die Grande-Dame des deutschen Krimis – Ingrid Noll – las aus ihrem neusten Roman „Über Bord“. Und über Bord ging tatsächlich jemand – im Roman.
Ingrid Noll – Foto: Christian Melzer
Margarete von Schwarzkopf begleitete Ingrid Noll auf der Kreuzfahrt durch diesen Literaturabend und stellte Fragen zum Buch und zum Leben der Schriftstellerin. Ingrid Noll wurde 1935 in Shanghai geboren und studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Aber erst nachdem die Kinder aus dem Haus waren, begann sie damit Kriminalromane zu verfassen. Dabei sind ihre Romane eigentlich eher Menschengeschichten. Sie zeigt die Verstrickungen in Beziehungen sowie die menschlichen Irrungen und Verwirrungen. Es sind Geschichten mit krimineller Sahnehaube.
Im neuen Buch: nur ein Mord. Beim ersten Bestseller „Der Hahn ist tot“ war eine Serienmörderin die Hauptperson. Da wollte sie sich wohl bei ihrem ersten Krimi (1993) im Bezug auf die Morde nicht lumpen lassen. Mittlerweile sind es elf Romane und vier wurden bereits verfilmt. Ingrid Noll nimmt den Leser auch schon ohne die Verfilmung mit in die Geschichte, die so lebensnah, witzig und doch mit manchmal recht schwarzem Humor ist. So kommt auch die Autorin rüber. Bei ihren Romanen hat Ingrid Noll den roten Faden im Kopf und weiß was passieren wird. Hin und wieder wehren sich ihre Protagonisten – dann ändere sie das Konzept, aber sie sei der Chef und habe das Ruder in der Hand, verriet sie mit einem Schmunzeln.
Das Buch „Über Bord“ beginnt mit den drei Protagonistinnen, die gemeinsam in einem Haus wohnen, das die Leute „Nonnenkloster“ nennen. Ellen, Amalia und Hildegard leben hier ohne männliche Mitbewohner. Ein Fremder, der eines Tages vorbeikommt, wirft das idyllische Leben der drei Frauen sozusagen „über Bord“. Bei der Lesung im Burghaus stieg Ingrid Noll jedoch direkt bei Kapitel 15 ein. Bei der Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer gibt es einen Pilotenkoffer mit Hunde-Urne, ein schrulliges Paar, das eine psychiatrische Tierklinik leitet, eine des Öfteren stark alkoholisierte Rivalin sowie den schnell erschöpften Liebhaber. Bei Ingrid Noll muss man auf die Feinheiten achten – genau hinhören. Es ist eine leichte, spannende Unterhaltung vom Feinsten bei der Ingrid Noll die Zuhörer im Burghaus bis zu der Stelle mitnahm, an der der Mord passiert. Wer nun meint, die sympathische Schriftstellerin habe damit schon den Schluss ihres Buches vorweggenommen, der ist auf dem falschen Dampfer. Die Geschichte geht nämlich noch weiter – aber dazu muss man das Buch lesen.
Bei NDR-Kultur erklärte sie zum Buch: „Manchmal sind Menschen im Weg. Man kann sie nicht leiden und will sie eigentlich loswerden. In Gedanken geht das fast jedem so, aber man führt diese Tat nicht aus. Im Roman kann man sich aber austoben und kann ja mal sagen, was wäre wenn, und die Gelegenheit ist günstig. Dann wird eben gehandelt.“ Und so handelt eine der drei Hauptfiguren im Buch auf der Mittelmeer-Kreuzfahrt und „entsorgt“ die Ehefrau ihres Liebhabers. Doch sie ist nicht alles, was in diesem Roman „Über Bord“ geht. Die Lesung hat auf alle Fälle Lust auf mehr gemacht.
Wer Lust auf mehr Lesungen im Burghaus Bielstein hat: am 2. Oktober lesen Max Tidof & Tim Binding aus „Ship Ahoy“.
Vera Marzinski
Beim „Tag der offenen Tür“ ging in Faulmert die Post ab
Schon im weiten Umkreis waren sämtliche Parkmöglichkeiten ausgeschöpft und der Bus-Shuttledienst, der von der Fa. Kampf in Mühlen aus eingerichtet war, pendelte im Minutentakt. Zum 40. Jubiläum der BWO Behinderten Werkstätten Oberberg in Faulmert hatten die Hausherren am Samstag, 25. August zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen und unzählige Menschen nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über die größte Oberbergische Reha-Einrichtung für erwachsene Menschen zu informieren.
Foto: Christian Melzer
Die Geburtsstunde der BWO schlug am 2. November 1972, als sieben Mitarbeiter mit Behinderung, unter Anleitung von vier hauptamtlichen Fachkräften die Arbeit in der ehemaligen Faulmerter Volksschule aufnahmen. In den folgenden Jahren bedingte der kontinuierlich wachsende Bedarf an neuen Arbeitsplätzen die Errichtung von Neubauten und die Ausweitung der Arbeitsbereiche. So entstand bereits im Jahr 1985 die erste Zweigstelle in Morsbach-Lichtenberg, wo heute 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kommunen Waldbröl, Morsbach und Reichshof wohnortnah beschäftigt sind. 2006 folgte die Inbetriebnahme einer weiteren Zweigstelle in Wiehl-Bomig, wo eine 1.000 Quadratmeter große Metallverarbeitung, die Wäscherei und Heißmangel sowie fünf Arbeitsgruppen mit Räumlichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besonderem Pflegebedarf eingerichtet wurden.
Mittlerweile arbeitet das gesamte Werkstatt-Team für Kunden in Industrie und Privatwirtschaft, dem Hotel- und Gaststättenbereich, den Dienstleistungsbereichen „Garten- und Landschaftsbau“, der „Wäscherei/Heißmangel“ der „Druckerei“ sowie im Verkauf von Mensa-Verpflegung an mehreren oberbergischen Schulen.
Zentrales Anliegen der BWO- Verantwortlichen war und ist es bis heute, Menschen mit Behinderung eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Leben zu ermöglichen sowie die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen zu fördern. In den letzten 40 Jahren ist die Belegschaft so auf 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen, die von 220 hauptamtlichen Fachkräften begleitet werden. Jeder von ihnen hat seinen Teil zum Gelingen des 40-jährigen Jubiläumstages beigetragen und so konnten die vielen Besucher einen rundum erlebnisreichen Tag auf dem Faulmerter Gelände verbringen.
Beim ausführlichen Rundgang durch alle Bereiche der Werkstätten erläuterten Gruppen- bzw. Abteilungsleiter die Produktionsabläufe der jeweiligen Sektionen. Im Berufsbildungsbereich warteten mit „Shaun dem Schaf“, „Basti dem Schwein“ und dem „Hirsch auf der Pirsch“ tolle kunsthandwerkliche Dekofiguren auf neue Besitzer, während nebenan Kochbücher mit den Leibspeisen der BWO-Mitarbeiter eifrig durchgeblättert wurden.
Vor den Fahrzeughallen demonstrierte der Motorsägen-Künstler Sigurd Bratzel aus der Pfalz die kreative Umgestaltung eines simplen Baumstammes in ausdrucksstarke Tierskulpturen. Beim Stöbern auf dem Trödelmarkt gab es manches alte Schätzchen zu entdecken und bei der Riesenverlosung, mit über tausend Preisen und der Gewinnoption von 1:3, standen die Chancen gut, die Fahrt mit dem Heißluftballon, die Reise nach Paris oder den Rundflug über das Oberbergische abzuräumen.
Unterhaltung für die ganze Familie boten die Hüpfburg, der Ballon-Wettbewerb, das Torwand-Schießen, ein Besuch im Eiscafé, das „Foto-Studio“, der Rollstuhl-Geschicklichkeits-Parcours und ungezählte weitere Freizeitangebote. Bei den vielen verlockenden Menüvorschlägen aus der bekanntermaßen guten BWO-Küche war die begrenzte Aufnahmekapazität eines normalen Magens leider hinderlich. Viel Beifall bekamen BWO-Chor und Band, die mit tollen musikalischen Beiträgen und ansteckend guter Laune die Gäste im Innenhof der Werkstätten unterhielten. Dies war ein besonderer Tag, an die sich die zahlreichen Besucher sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BWO noch lange sehr positiv erinnern werden.
Eine Bilderserie finden Sie hier…