„Hand drauf“ – ein Abend mit Ingo Oschmann

Da gab er seine Hand drauf, dass dieser Abend den Gästen noch lange in Erinnerung bleibt. Ingo Oschmann riss sogar selbst die Karten am Eingang ab und die Besucher der Kulturkreisveranstaltung im Burghaus Bielstein lernten sofort die lockere und offene Art des Unterhalters aus Bielefeld kenne. Gespräche und Improvisationen mit dem Publikum zogen sich auch durch das ganze Programm des originellen Abends.

Seit einer Woche tourt Ingo Oschmann mit dem neuen Programm „Hand drauf“ und fand: Wiehl hat das neue Programm verdient. Seine Auftritte im Fernsehen seien zum Geld verdienen, über einem Auftritt vor und mit Publikum sagt er: „Das hier ist Leidenschaft“. Dabei heiße Stand-up nicht „Witze im stehen erzählen“ und hätte auch nichts mit Comedy zu tun. Ingo Oschmann erzählt aus seinem Leben und das interaktiv. Dadurch wird auch jeder Abend spannend für ihn selbst. Dem emotionalen Unterhalter aus Bielefeld ist Bösartigkeit fremd, dafür ist ihm aber der Witz in den Nacken gelegt und seine schelmischen Augen verraten: bei ihm wird es super unterhaltsam.

Von Umzugshilfen, die einem die Hand drauf geben, dass sie am Tag des Umzugs tatkräftig mithelfen bis hin zur ersten Liebe – Ingo Oschmann hat das Leben schon so manche Anekdoten beschert. Lügen sind dabei ein reichhaltiges Thema. Denn warum lügen wir und das auch noch mehr als 200-mal am Tag obwohl wir selbst nicht belogen werden wollen? Mit vier Gästen aus dem Publikum führte er einen Lügentest durch. Jeder liefert verdeckt einen Gegenstand ab und das Publikum soll herausfinden, ob nun dem jungen Mann aus Eckenhagen das Feuerzeug gehört oder die Pferdehofbesitzerin als persönlichen Gegenstand den Ehering oder das Lipgloss abgegeben hat. Bei den kurzen Small-Talks mit den vier Kandidaten entlockte Ingo Oschmann so manch Interessantes und erzeugte viele Lacher im Publikum.

Und die Frauen erfuhren von Ingo Oschmann an diesem Abend: „Wenn es eins gibt, was Männer wirklich können ist das: ALLES“. Auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Dabei hat er mit seiner großen ersten Liebe Sabine nicht so viel Glück gehabt. Auf der Kirmes überlegt er, ob der Typ am Autoscooter nicht doch den perfekteren Job hat. Für Sabine ist genau dieser Typ dort dann doch die attraktivere Wahl – dabei hatte Ingo schon länger selbst an der Berufsalternative „Junger Mann zum Mitreisen gesucht!“ überlegt. Vokuhila und goldener Schlüssel mit Fuchsschwanz – das wäre es doch. Und wie oft denkt man im Leben: warum habe ich das damals nicht gemacht?

Mit viel Begeisterung, Enthusiasmus und Spannung erzählte Ingo Oschmann aus seinem Leben. Begebenheiten, bei denen sich manch einer wiederfand. Sei es das gleiche erste Auto – eine Ente mit Revolverschaltung – oder Erlebnisse beim ersten Besuch der Eltern der ersten großen Liebe. Verschmitzt sein Lächeln dabei. Spaß hat er selbst bei seinem Programm – er ist super-authentisch und dadurch mega-sympathisch. In der Pause in die Garderobe? Das geht bei ihm gar nicht. Mitten unter den Gästen spricht er über Raucherwohnungen und Ente fahren.

Aber auch seine Zaubertricks bringt er ins Programm mit ein. Ingo Oschmann ist Entertainer und Zauberkünstler, der auch als Moderator und (Theater-) Schauspieler auf der Bühne steht. Im Jahr 2003 gewann er die erste Staffel der Sat.1-Casting-Show „Star Search“ und war 2001 Sieger Swiss Comedy Award. Mit Jürgen von der Lippe brachte er 2007 das Buch „Schönen Abend! – Geben Sie richtig Gast: Kochen, Spielen, Zaubern mit Freunden“ heraus. In Bielstein zauberte er mit der Bo-Frost-Fahrerin Sabine und ihrer großen Liebe Ralf und zeigt mit zwei weiteren Herren einen Fesseltrick. Wer gar nicht genug bekommen konnte von diesem Abend, für den hatte Ingo Oschmann etwas Besonderes: einen Mitschnitt von genau diesem Abend. Er gestand zum Schluss: „So ein neues Programm ist wie eine neue Geliebte – fühlt sich noch etwas komisch an.“ Die lange Schlange der Gäste, die sich dies aber zu Hause noch mal angucken wollten, bestätigte noch mal die stehenden Ovationen. „Hand drauf“ – ein genialer Abend mit Ingo Oschmann.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Santana-Stimmung mit Latin-Rock von Santana Spirit

Die Musik von Santana – seit Anfang der 1970er Jahre, die Musik mit ganz außergewöhnlicher Klangfarbe. Diese Musik brachten die sieben Musiker von „Santana Spirit“ am Donnerstagabend im Burghaus zum Klingen. Wieder Mal ausverkauft war das Burghaus. Diesmal zu Partystimmung in familiärer Atmosphäre ab der ersten Sekunde.


Foto: Christian Melzer

„El fuego“ gleich als erstes Stück – im 80er-Jahre-Sound folgte „Veracruz“. Für die Sensibelchen unter den Gästen gab es anschließend „The Sensitive Kind“. Selbst Nicht-Santana-Fans kennen Stücke wie „Black Magic Woman“, „Samba Pa Ti“ oder „Corazon Espinado“. Auch „Oye Como Va“ klang durch die Burghaus-Gemäuer. Viele schwelgten da wohl in Jugenderinnerungen, die meisten wippten eifrig mit. „Santana Spirit“ ist eine von vielen Tribute-Bands. Um sich von den anderen Coverbands abzusetzen, haben sie gleich zwei Percussionisten. Sie wollen nicht covern, sie wollen eine Tribute Show zu Ehren des begnadeten Gitarristen aus Mexiko mit ihrem Publikum feiern.

Das gelang ihnen auch mit diesem Konzert. Latin-Rock und feurige afro-kubane Rhythmen sowie herausragende Gitarrenriffs durchzogen den Abend. So boten sie den Gästen nicht nur eine perfekte Kopie der Musik Santanas, sondern fügten durch ihre große individuelle Musikalität der Musik ein hohes Maß an individueller Lebendigkeit hinzu. Neben dem einzigartigen Gitarrensound schaffte „Santana Spirit“ es, durch ihre Besetzung mit zwei Perkussionisten, Schlagzeug, Bass, Keyboards und einem fabelhaften Sänger alle klanglichen Facetten der Musik Santanas voll auszuschöpfen.

Sieben Musiker mit einzigartigem Gitarren- und Percussionsound. Mit drei Percussion-Musikern wurde es natürlich auch sehr laut. Am Schlagzeug Oliver Zapf, der bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Schlagzeugspiel begann und Inhaber einer eigenen Schlagzeugschule ist. Björn Dapper an den Congas spielt in verschiedenen Formationen. Der Chilene Guillermo Banz bedient bei „Santana Spirit“ die Timbales, einem kubanischen Trommelpaar aus einseitig bespannten Metallkesseln ohne Resonanzfell, die einen ganz speziellen Klang erzeugen. Keyboarder Patrick Zapf studierte Musik in Gießen und betreibt mit seinem Bruder ein Tonstudio. Bei den speziellen Gitarrenparts, die gerade bei den Santana-Stücken besonders sind, brillierte Andreas Becker. Gesanglich und moderationstechnisch hatte Sandro Lauer das Ganze voll im Griff. Als einzige Frau vervollständigte Nicole Badila „Santana Spirit. Bereits mit 14 Jahren spielte sie als Bassistin in lokalen Bands und gab zu den Santana-Stücken den perfekten Bass-Sound.

Die Musik von Carlos Santana, dem 1947 in Mexiko geborenen Musiker und Gitarristen, ist ganz speziell. Er hat durch seine Musikrichtung des Latin Rock die Rockmusik um eine neue Variante erweitert. Wegen der unverwechselbaren Klangfarbe – einer Mischung aus Rock’n’Roll, Blues und lateinamerikanischen Rhythmen – wurde er schon mit seiner ersten Formation, der „Santana Blues Band“, in San Francisco und Umgebung schnell bekannt. Bereits auf dem zweiten Album – Abraxas – aus 1970 sind die Klassiker „Samba Pa Ti“, „Oye Como Va“ und „Black Magic Woman“ enthalten. Nicht nur die spielte auch „Santana Spirit“. Hinzu kamen noch Stücke wie „Moonflower“, „Maria, Maria“ oder „Africa Bamba“. Interaktiv wurde auch das Publikum beteiligt bei „Corazon Espinado“ mit einem „Oh“ nach dem „Cha cha cha“. Musik die in die Beine ging. Auch wenn die meisten der Gäste im Burghaus nur zaghaft mitwippten – sie gingen begeistert nach diesem musikalischen Abend nach Hause.

Vera Marzinski

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Auszeichnung für Elektro Hube: 1a-Fachhändler 2011

Am 6. Oktober 2011, im Jahr des Fachhandels 2011 wurde dem Elektrofachgeschäft Hube zum 4. Mal die Auszeichnung 1a-Fachhändler überreicht.


Foto: Christian Melzer

In einem kleinen, feierlichen Rahmen übergab Ortsbeauftragter Herr Heinz Ruland im Nahmen der Stadt Wiehl, die begehrte Auszeichnung. Wie in jedem Jahr unterzog sich das Fachgeschäft den strengen Kriterien des Branchenverlages „markt intern“. „Wir machen das gerne für unsere Kunden, denn Sie stehen bei uns im Mittelpunkt. Nächstes Jahr am 2. Mai feiern wir das 30-jährige Geschäftsjubiläum, Dank unserer treuen Kundschaft und schauen deshalb positiv in die Zukunft“, so Jutta Hube.

Maria Stuart: Elisabeth I in der Bielsteiner Burg

Das Schauspiel von Dacia Maraini wurde am Dienstag, 27. September von Antonia Schnauber und Jutta Seifert vorgetragen. Zwei Gegnerinnen in einem Krieg, der in ihrem Namen geführt wird, aber ohne ihren Willen: ein Spagat zwischen Karriere und dem Wunsch, eine Familie zu gründen; aber auch: allen Führungsqualitäten zum Trotz auf die ‚urweibliche‘ Rolle der Mutter reduziert zu werden.


Foto: Christian Melzer

Was hier auf der Folie eines historischen Stoffes verhandelt wurde, ist in der Fassung von Dacia Maraini ein hoch aktuelles Thema: zwei Frauen gefangen in den Zwängen der Macht, auf der Suche nach Leben, Liebe, Anerkennung, getrieben von Zweifeln, Schuld und Ohnmachtsgefühlen. Spannend, mitreißend, berührend bis zur letzten Minute.

Elisabeth nannte ihre Kontrahentin einmal „Tochter des Widerspruchs“. Sie selbst wurde als erfolgreichste Regentin ihrer Zeit und „jungfräuliche Königin“ zur Legende.

Antonia Schnauber und Jutta Seifert (im ForumXXelle bereits bekannt durch ihren Djuna-Barnes-Abend) schlüpfen jeweils auch in die Rolle der Zofe der gegnerischen Königin und ließen so ein spannendes Wechselspiel aus Macht und Liebe, Status und Verzicht im Spiegel gesellschaftlicher Rollen entstehen.

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Ausverkauften Premiere im Bielsteiner Burghaus: „Krach bei Bach“

Eine witzige und spritzige Aufführung erlebten die großen und kleinen Besucher des Musicals „Krach bei Bach“ in der ausverkauften Premiere im Bielsteiner Burghaus. Der Knaben- und Mädchenchor der Chorakademie hatte dieses Musical gemeinsam mit Darstellern des Schauspielstudios einstudiert und aufgeführt.


Foto: Christian Melzer

Die kurzweilige und pointierte Regie stammte von Ulrich E. Hein. Die musikalische Leitung hatte Dirk van Betteray, der auch selbst am Flügel saß und gemeinsam mit Charlotte Mohrs (Kontrabass) und Marco Fischdick (Schlagzeug) die Aufführung begleitete. Dieses Stück ist sowohl etwas für Kinder als auch für Erwachsene: Eine schwungvolle Handlung über das Alltagsleben der Familie Bach (Barbara Wiwianka und Thomas Knura als Ehepaar Bach) gepaart mit Slapstick, z.B. wenn der ungeratene Bachsohn (Leif Schulmeistrat) auf einen Tisch springt, um mit dem Chor zu rappen. Dazu kommt intelligenter und temporeicher Wort- und Musikwitz, wenn z.B. die Kunst (Jonathan Windgassen) Bachs Ave Maria wunderschön den anderen Tugenden vorsingt (Luisa Schwunk, Jana Kessmann, Vincent Staus), aber eben mit einem herrlich ironischen Text. Bachs Gegenspieler, der Schulrektor Ernesti (Michael Albrecht), gibt eine köstliche komische Figur ab genau wie der „Oberschlamper“ Krause (Piet Wiwianka). So etwas verschafft dem Publikum (egal ob alt oder jung) äußerst unterhaltsame 70 Minuten Theatererlebnis, wobei auch anrührende Momente nicht fehlen. So singt ein Kleinchor Bach´s Trauergesang „Wenn es meines Gottes Wille“. Das geht unter die Haut.

Das ganze Stück lebt von großartigen Gruppenleistungen, vor allem der des Chores als Darsteller des Leipziger Thomanerchores. Dazu treten die bestens agierenden Gruppen der Bachkinder und -verwandten oder der Komponisten, die am Schluss ihrem verehrten Bach ein Ständchen bringen. Über 40 Mitwirkende, fast alle auch mit solistischen Aufgaben versehen, verbieten es leider alle namentlich zu erwähnen, obwohl es angebracht wäre.

Neben den bekannt guten darstellerischen Leistungen des Schauspielstudios sind es besonders die gesanglichen Leistungen der Kinder als Solisten und in unterschiedlichen Chorformationen, die die Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Ohne solide Stimmbildungsarbeit (Josephine Pilars de Pilar) wäre das nicht möglich: Kinder lernen ihre eigene Stimme ganz zu erfahren und einzusetzen und füllen ohne technische Hilfsmittel den Raum. Und das bei einer Musik und einem Stück, das sich wohltuend von der „Kinder-Musical-Massenware“ abhebt: Rainer Bohm und Gabriele Timm verbinden intelligente Kompositionen von klassisch über jazzig bis poppig, gespickt mit Zitaten aus Bachs Musik mit einem temporeichen Text voller Wortwitz.

Weitere Aufführungen gibt es am Freitag, 30.09.2011 um 19 Uhr und am Samstag, 01.10.2011 um 17 Uhr im Bielsteiner Burghaus. Karten sind über Wiehlticket erhältlich (Tel.: 02262-99285).

Mitwirkende:
Thomas Knura – Johann Sebastian Bach
Barbara Wiwianka – Anna Magdalena Bach, seine Frau
Michael Albrecht – Ernesti, Rektor der Thomasschule
Leif Schulmeistrat – Johann Gottfried Bernhard Bach
Kerstin Schwab – Katharina Dorothea Bach
Dominik Stückemann – Wilhelm Friedemann Bach
Svenja Szeghedi – Carl Philipp Emanuel Bach
Robin Simon – Gottfried Heinrich Bach
Emily Sellke – Elisabeth Juliana Friederika Bach
Henri Jansen – Johann Christoph Friedrich Bach
Katrin Platzer – Johann Heinrich, Neffe und Schüler Bachs
Hartwig Steinmetz – Niklas, der Postbote
Piet Wiwianka – Johann Gottlob Krause, erster Präfekt
Georgia Stobert – Wagner
Julian Kessmann – Präfekt 2
Linda Diesem – Präfekt 3
Joshua Reuter – Präfekt 4
Vincent Staus – Malvitia
Luisa Schwunk – Tugend
Jonathan Windgassen – Kunst
Jana Kessmann – Tod
Luca Steiniger – Bernstein
Viola Lenzing – Mozart
Sophia Jacobs – Schumann
Robin Simon – Rossini
Hannah Bischof – Beethoven
Selina Ebener – Mendelssohn

Viola Lenzing, Hannah Bischof, Hannah Mae Bär, Tine Wiwianka, Selina Ebener, Georigia Stobert (Thomaner-Solisten) // Mariella Barf, Lea Dütsch, Maya Carell, Annika Kleber, Janine Enns, Luca Steiniger, Sophia Jacobs, Linda Diesem (Thomaner-Kammerchor) // Henri Sellke, Robin Simon, Julian Kessmann (Chorsolisten) //Marie Tanyous, Pauline Vetten, Emily Beutgen, Jason Kunke, Henri Sellke („Die 5 Thomaner“) // Solisten und Chöre des Knaben- und Mädchenchores der Chorakademie /Die Thomaner)

Marco Fischdick – musikalische Assistenz / Schlagzeug
Josephine Pilars de Pilar – Stimmbildung
Charlotte Mohrs – Kontrabass
Musikalische Leitung / Klavier: Dirk van Betteray
Regie: Ulrich E. Hein

Eine Bilderserie finden Sie hier…