Kultureller Nachmittag in Bielstein: Eine Reise durch die siebenbürgisch-sächsische Kultur

Dass die Siebenbürger Sachsen ausgelassen feiern können, wurde am 6. Mai 2023 erneut bestätigt. Aber es ist nicht nur ihre Begeisterung für das Feiern, die sie auszeichnet. Sie legen auch großen Wert auf die Pflege ihrer Kultur und die Bewahrung ihrer Traditionen. In diesem Geiste veranstaltete die Kreisgruppe Wiehl-Bielstein einen kulturellen Nachmittag, der zahlreiche Gäste anlockte, obwohl gleichzeitig gerade die Krönung des britischen Monarchen Charles III. viele Menschen vor den Fernseher lockte.

Passend zur Frühlingsatmosphäre des Wonnemonats Mai war die Aula des Schulzentrums Bielstein mit frischem Birkengrün und Tulpen geschmückt. Horst Kessmann, der Vorsitzende der Kreisgruppe, begrüßte die Anwesenden, darunter den Bürgermeister der Stadt Wiehl, Ulrich Stücker, den Ehrenvorsitzenden der Landesgruppe NRW, Harald Janesch, und den Regisseur des Schau-Spiel-Studio Oberberg e.V., Raimund Binder.

Der Vorsitzende der Kreisgruppe Wiehl-Bielstein, Horst Kessmann (rechts), freute sich, dass Bürgermeister Ulrich Stücker es sich nicht nehmen ließ, den Siebenbürger Sachsen in Bielstein einen Besuch abzustatten. Foto: Marco Wehr

Der Nachmittag begann mit der schwungvollen Blasmusik des Blasorchesters Siebenbürgen-Drabenderhöhe, das den musikalischen Rahmen für die Veranstaltung bildete und die Zuschauer in Tanzlaune versetzte.

Der zweite Programmpunkt bestand aus einer Theateraufführung unter der Leitung von Brigitte Opatzki. Das Stück „Der 75. Geburtstag“ von Walter G. Pfaus, aufgeführt von der Theatergruppe der Kreisgruppe, brachte das Publikum in der voll besetzten Aula zum Lachen. Nach diesem vergnüglichen Teil konnten sich die Gäste bei kalten und warmen Getränken und einem reichhaltigen Kuchenbuffet stärken.

Im Anschluss daran präsentierte der Chor der Kreisgruppe unter der Leitung von Judith Dürr-Steinhart mehrere Lieder in siebenbürgisch-sächsischer Mundart, darunter „Det Fräjohr kit än den Wegden“, „Äm Frähjohr“, „Mailied“ und „Äm Hontertstroch“. Mit diesen Darbietungen hält die Kreisgruppe die siebenbürgisch-sächsische Mundart, die im alltäglichen Leben immer seltener gesprochen wird, lebendig.

Der Chor der Kreisgruppe sang Lieder in siebenbürgisch-sächsischer Mundart. Foto: Günther Melzer

Als krönenden Abschluss präsentierten die Tanzgruppen ihre Fähigkeiten. Sie begannen mit einem gemeinsamen Einmarsch aller Tänzer, begleitet vom Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe. Die jüngsten Tänzer, im Alter von 2 bis 9 Jahren, sorgten mit den Tänzen „Krebspolka“ und „Bauernmadl“ für bezaubernde Unterhaltung, die nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Leiterinnen Birgit und Mara Kessmann zum Lächeln brachten. Die Teenager- und Erwachsenentanzgruppen begeisterten das Publikum mit ihren Tänzen „Hetlinger Bandritter“ und „Simsalabim“ sowie „Gioa Lea Walzer“ und „Das Boot“. Der schwungvolle Abschluss wurde vom Publikum mit ausgiebigem Applaus belohnt.

Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe rundete die Veranstaltung mit weiteren Musikstücken ab und sorgte für einen harmonischen Ausklang des kulturellen Nachmittags.

Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe sorgte für den passenden musikalischen Rahmen. Foto: Günther Melzer

Pressereferentin Gudrun Binder: „Dass so eine Veranstaltung einer intensiven Vorbereitung bedarf, dürfte außer Frage stehen. Den Leitern der verschiedenen Gruppen kann gar nicht genug für ihre Mühen, ihre Geduld und ihre Leidenschaft gedankt werden. Aber der Dank gilt auch allen aktiven Teilnehmern, von den Kleinsten bis zu den Größten, sowie allen Helfern. Ihr Engagement und Interesse sind entscheidend dafür, dass eine solche Veranstaltung zu einem Erfolg wird.“

Die Pflege und Bewahrung der Kultur und Traditionen der Siebenbürger Sachsen bleibt für die Kreisgruppe ein wichtiges Anliegen. Veranstaltungen wie der kulturelle Nachmittag in Bielstein sind lebendige Beispiele dafür, wie diese Kultur weiterhin gefeiert und bewahrt wird.

Um den Nachwuchs muss sich die Kreisgruppe Wiehl-Bielstein keine Sorgen machen. Foto: Marco Wehr

In einer Welt, in der viele Kulturen und Traditionen in Gefahr sind, verloren zu gehen, ist es ermutigend zu sehen, dass Gemeinschaften wie die Siebenbürger Sachsen sich entschlossen haben, ihre reiche Kultur und Geschichte lebendig zu halten. Der kulturelle Nachmittag war ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man das tut – durch Musik, Tanz, Theater und vor allem durch Gemeinschaft.

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Fotos: Marco Wehr und Günther Melzer

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