Eine spezielle Mischung mit „duo mélange“

Die Bezeichnung Melange – französisch: mélange „Mischung“ – wird für verschiedene Kaffeegetränke mit Milch verwendet. Es ist Gemenge, eine Mischung, eine Vermischung. Und das ist es auch beim „duo mélange“. Eine spezielle Mischung der Klänge durch die besondere Kombination aus Flöte und den melodischen Schlaginstrumenten Marimba und Vibraphon. Almut Unger und Thomas Laukel sind „duo mélange“ – und das seit 1998. Am Samstagabend zelebrierten sie ihre besondere Mischung im Burghaus Bielstein.

Der Ensemble-Name ist in mehrfacher Hinsicht Programm. So verschmelzen die Instrumente zu einem außergewöhnlichen Klanggemisch und die interpretierten Werke sind eine vielfarbige Mixtur aus den unterschiedlichen Musikstilen und Epochen. So auch bei der „mélange“ aus den „Lyrische Stücke“ von Edvard Grieg (1843 – 1907) und der „Elfentrilogie“ des1970 geborenen deutschen Komponisten Nils Gerhardts. So spielte das Duo im Burghaus teils bekannte, teils wenig gespielte Stücke. „Libertango“ von Astor Piazzolla als Opener gehörte zu den oft gehörten Stücken – jedoch in der Variante Marimbaphon und Querflöte. Das auf afrikanische Vorläufer zurückgehende Musikinstrument Marimbaphon ist vor allem in mittel- und südamerikanischen Ländern verbreitet. Erst spät kam es auch nach Europa. So kannten Komponisten der älteren Stücke, die die beiden Musiker an diesem Abend spielten, dieses Instrument wohl gar nicht, so Thomas Laukel. Die Suite aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet ist eine der Kompositionen, die sie für ihr Duo arrangierten. Ebenso die „Sonate B-Dur KV 570“ von Wolfgang Amadeus Mozart.

Doch nicht nur als „Mélange“ traten Unger und Laukel auf. Auch solistisch glänzten sie. Aus der „Suite C-Dur BWV 1009“ und der „Sonate a-moll BWV 1013“ von Johann Sebastian Bach spielten Sie vier Stücke im Wechsel. „Prélude“ und „Gigue“ ließ Thomas Laukel auf den Klangstäben seines Instrumentes erklingen. Mit der Querflöte brachte Almut Unger die „Sarabande“ und „Bourrée anglaise“ zu Gehör. Die beiden haben als „duo mélange“ mehrere CDs aufgenommen und waren bei verschiedenen Konzertreihen und Festivals zu Gast, wie beim Deutschen Mozartfest oder dem Festival Mitte Europa. Daneben sind beide auch als Solisten, in verschiedenen Kammermusikformationen und Orchestern zu erleben – beispielsweise im Gewandhausorchester Leipzig, Staatskapelle Berlin und dem MDR-Sinfonieorchester. In Bielstein boten sie eine gute Mischung für die Klassikfreunde.

Vera Marzinski

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Der „Anchorman“ zur 200. Veranstaltung

Junges Kabarett vom Feinsten im Burghaus, bei wiedermal ausverkauftem Haus. Wiedermal ein besonderer Abend – allerdings im doppelten Sinne, denn nicht nur das Programm an diesem Abend mit Christian Ehrings „Anchorman – Ein Nachrichtensprecher sieht rot“ war vielversprechend. Kulturkreis Geschäftsführer Hans-Joachim Klein begrüßte zur 200. Veranstaltung im Burghaus Bielstein. Seit 2008 finden hier regelmäßig Veranstaltungen des Kulturkreises Wiehl statt.


Fast alle 200 Veranstaltungen im Burghaus Bielstein besuchte das Ehepaar Lang – für die Treue überreichte Kulturkreisgeschäftsführer Hans-Joachim Klein einen Gutschein. Fotos: Vera Marzinski

Und fast von Anfang an sind auch Holger und Sabine Lang aus Linden dabei. Holger Lang plant sogar seine Geschäftsreisen so, dass er möglichst keine der Veranstaltungen verpasst. Beide finden „die Mischung ist wichtig“ und das Programm sei sehr abwechslungsreich und immer wieder überraschend. „Wer hier nichts findet ist selber schuld“, so Holger Lang. Für ihre Treue überreichte Klein den beiden einen Essensgutschein – den können sie vor einer der nächsten Abende im Burghaus sicher gut einlösen. An diesem Abend ließen sie sich von Christian Ehrings “ Anchorman – Ein Nachrichtensprecher sieht rot“ “ begeistern – eine ganz eigene Mischung aus Theater, Musik, und hochaktueller politischer Satire. Überfordern will Ehring keinen – aber auch nicht unterfordern und so kommentiert er sein Programm für die Gäste mit „Wenn hier etwas Ihr Niveauradar unterfliegt, dürfen Sie das geistig durchwinken.“ Durchzuwinken gab es eigentlich nichts, denn er beherrscht die richtige Mischung – wie Ehring auch regelmäßig als Außenreporter neben Oliver Welke in der ZDF-„heute Show“ und in der NDR Satireshow „Extra 3“ beweist.


Christian Ehring – der Anchorman Elmar Stelzwedel.

In Bielstein erzählt er Privates und Politisches, glänzt als Chansonier, Comedian und Kabarettist. Und der Anchorman? Er ist ein arbeitsloser Nachrichtensprecher mit Aushilfsjob als sprechendes Pommes Frites, verlassen von der Fernbeziehung Moni. Sein Name: Elmar Stelzwedel. Ein Nervenbündel mit Fönfrisur, ein Kommentator mit Persönlichkeitsspaltung, kurz: ein Wickert oder Claus Kleber in witzig. Jahrelang war er die Nummer eins der Spätnachrichten, seriös, professionell und immer gut frisiert. Und jetzt: Wegen eines einzigen Kommentars gefeuert, fristlos entlassen, aus und vorbei.

Als frustrierter Anchorman Stelzwedel telefoniert Ehring mit diversen Illustrierten – von Spiegel bis zur Bravo – um von der Schmach der Entlassung zu profitieren und lässt sich auch auf einen Therapeuten ein. Dem erzählt er von seinen unseriösen Träumen: Osama-Bin-Laden in Strapsen. Auch das wird eine Lachnummer. „Wer Donnerstagabend ins Kabarett geht, der will es nun wirklich wissen!“ – so Ehring gleich zu Beginn. Und dann liefert er ab. Über Merkel, von der Leyen, Pofalla, Seehofer und auch über die zurzeit herrschende „Willkommenskultur“. Die hatten wir schon mal, als Ost und West nach dem Mauerfall aufeinandertraf. „Wir Deutschen begrüßen gerne – das ist aber auch alles“, so Ehring.

Und er weiß: „Wir wollen, dass uns jemand sagt, wo es lang geht“ – deshalb wären Navis auch so beliebt. Zur Wahl gehe der Deutsche nur bei schönem Wetter und irgendwann ist „Ein Ruck durch Deutschland“ gegangen – so ja auch der Kernspruch des Ex-Bundespräsidenten Roman Herzog. Ein Ruck zur Individualität. Ob hinsichtlich der Namenswahl, denn es heiße nicht mehr jeder zweite „Frank“, sondern Eltern wählen teilweise ausländische Namen – die sie dann selbst noch nicht mal aussprechen können. Christian Ehring kommentiert so ziemlich alles: Flüchtlinge, die WM 2006, VW und – natürlich die Frauen. So ließ Ehring die 200. Burghaus Bielstein Veranstaltung wieder mal zu etwas Besonderem werden.

Vera Marzinski

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Bielsteiner Martinszug 2015

Am 6. November 2015 zogen beim Bielsteiner Martinszug Kinder und ihre Eltern zum Gedenken des Heiligen Martin von Tours mit Laternen und Fackeln durch die Bielsteiner Straßen. Zuerst ging es quer durch die Bielsteiner Innenstadt, dann zur katholischen Kirche und von dort zum Burghaus.