Vor einigen Monaten wurde im Pfarrgemeinderat von Bielstein besprochen, die alte St. Martin-Tradition in Bielstein wieder aufleben zu lassen und das Leben des Heiligen in einem Anspiel darzustellen, um christliche Tugenden, für die der Heilige Martin berühmt geworden ist, in Erinnerung zu halten: Nächstenliebe, Bescheidenheit, Helfen und Teilen.
Dies stieß beim Heimatverein von Bielstein auf offene Ohren. So wurde vereinbart, dass die Route des St. Martin-Umzugs verlegt wird, sodass er an der Kirche St. Bonifatius vorbeizieht und dort auch ein St. Martin-Spiel aufgeführt werden wird, außerdem sollte jeder im St. Martin-Zug einen Handzettel erhalten, auf dem einerseits ein bekanntes St. Martin-Lied und andererseits eine Kurzbiographie dieses Heiligen abgedruckt sein sollte.
Nun ging es um die Umsetzung: unsere Organistin, Marion Deptner, gewann vier Jugendliche, mit denen sie ein St. Martin-Spiel einübte und der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, Dr. Bernhard Wunder, besorgte eine Musikanlage zur Verstärkung der Stimmen.
Am 13.11., pünktlich um 18:00 Uhr, geführt von Ross und Reiter und dem Bläserchor, machte sich der St. Martin-Zug von der Mühlenstraße in Richtung Katholischer Kirche auf den Weg. Trotz des schlechten Wetters – es regnete und schneite unaufhörlich – zogen etwa 250 Erwachsene und Kinder mit.
Als sich der Zug zwischen Kirche und Pfarrheim von St. Bonifatius verteilt und das Pferd vor dem Pfarrheim auf der Wiese samt Reiter seinen Platz eingenommen hatte, moderierte Pastoralreferent Richard Schultze das Rollenspiel an und nach einem Tusch von der Kapelle hieß es „Vorhang auf“. Fackeln von der Kirche bis zum Kreuz auf der Wiese und links und rechts vom Laufsteg leuchteten die Szenerie stimmungsvoll aus. Gezeigt wurde der Weg von Martin, dem Soldaten, zu seiner christlichen Taufe, seinem Austritt aus der Armee und seiner Weihe zum Bischof von Tours. Natürlich fehlte beim Rollenspiel die Mantelteilung nicht.
Nach einigen Photos mit den Schauspielern und dem St. Martin hoch zu Ross, setzte der Zug seinen Weg fort: die Florastraße hoch, an der alten Burg vorbei bis hin zum Freizeitpark. Dort gab es dann auch wieder die Weckmänner. Mit diesem St. Martinsfest ist eine neue Tradition und auch eine neue Qualität der Zusammenarbeit von katholischer Kirchengemeinde und kommunaler Gemeinde in Bielstein begründet worden. Auch im nächsten Jahr wird es an St. Martin wieder eine Kombination von Traditionellem, Volkstümlichem und Christlichem geben. Dem Heimatverein Bielstein und allen, die maßgeblich am Gelingen dieses St. Martin-Festes beteiligt waren, sei herzlicher Dank ausgesprochen.
Richard Schultze
Eine Bilderserie finden Sie hier…