Facettenreiches Konzert des Weimarer Bläserquintetts

In famosem Zusammenspiel gab das Weimarer Bläserquintett im Burghaus Bielstein am Freitagabend ein begeistert aufgenommenes Konzert. Musikalisches Feinempfinden, ihre Homogenität im Ensembleklang und ihre großartige Spielfreude zeigten die fünf jungen Musikerinnen und Musiker. In der traditionellen Besetzung Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn beleuchten sie diese farbenreiche Instrumentalbesetzung mit abwechslungsreichem Repertoire aus dem 18. bis 20. Jahrhundert.


Foto: Christian Melzer

Gleich zu Beginn ein bekanntes Stück: die Ouvertüre des „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini in einer Bearbeitung von Joachim Linckelmann. Dass Rossini das Komponieren leicht von der Hand ging, spürt man auch in seinen Stücken. Insbesondere wenn diese mit solch einer Leichtigkeit umgesetzt werden, wie durch das Weimarer Bläserquintett. Das differenzierte Zusammenspiel der fünf Bläser eröffnet den Blick auf die Musik und beeindruckte. Ebenso gekonnt wie dieses klassische Werk interpretierten die jungen Musiker auch die zeitgenössischen Klänge von Samuel Barbers Komposition „Summer Music op. 31“. In seiner klanglich wie rhythmisch sehr kontrastreichen Kompositionen gelingt es Barber, die einzelnen Klangcharaktere der Blasinstrumente gekonnt herauszustellen. Für ein Sommerfestival sollte Samuel Barber ein Stück komponieren. Aber zunächst brachte er nur viele einzelne Teile der Gesamtkomposition aufs Blatt und setzte sie gemeinsam mit dem Ensemble zusammen. So wirkt es auch wie ein zusammen gewürfeltes Mosaik, dass aber doch als Ganzes eine besondere Wirkung hat.

Nach dem Ausflug ins 20. Jahrhundert ging es musikalisch zurück ins 18. Jahrhundert. Einer der bedeutenden Komponisten der Mannheimer Schule – einer Gruppe von Komponisten Mitte des 18. Jahrhunderts – war Franz Danzi. Für Bläserquintette ist er durch seine Kompositionen nicht wegzudenken. Das viersätzige „Bläserquintett B-Dur op. 56 Nr. 1“ begeisterte auch in Bielstein.

Das Weimarer Bläserquintett zählt zur „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK)“. Dieses Förderprojekt ist eine der effizientesten Maßnahmen für den professionellen musikalischen Nachwuchs und bringt junge Musikerinnen und Musiker, Konzertveranstalter und ein breites Publikum zusammen. So ist für solch ein herausragendes Quintett auch ein Auftritt in Bielstein möglich. Mittlerweile konzertierte das Ensemble auf bedeutenden Podien, wie die Kölner Philharmonie, die Tonhalle Düsseldorf und der Herkulessaal München.

Zum Ensemble gehören Tomo Jäckle (Flöte), Frederike Timmermann (Oboe), Sebastian Lambertz (Klarinette), Stephan Schottstädt (Horn) und in Wiehl-Bielstein ersetzte Antonia Zimmermann den erkrankten Fagottisten Jacob Karwath. Bereits 2002 gab das Weimarer Bläserquintett sein Debüt mit der Teilnahme am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Und dies mit hervorragendem Erfolg – ihnen wurde ein erster Preis mit Höchstpunktzahl zuerkannt. Grandios ist ihr Spiel, bei dem sie eine hohe musikalische und klangliche Homogenität erreichen.

Sie sind wahre Künstler und so verwunderte auch nicht der Satz des Klarinettisten und charmanten Moderators Sebastian Lambertz: „Wir kommen nun zur Malerei“ – zur Klangmalerei. Komponist der klanglich gemalten bunten Mischung der „Petite Suite“ : Claude Debussy. Von einer munteren Schifffahrt zu einem farbenreichen Aufmarsch und über rokoko-ähnliche Klänge im Menuett zu einem Konflikt zwischen Dreiviertel- und Zweivierteltakt präsentierte sich hier. Eine wahrhaft facettenreiche Zusammenstellung. Zum Abschluss noch ein wenig Romantik mit dem „Bläserquintett C-Dur op. 79“ von August Klughart. Dabei kamen sowohl die solistischen als auch die gemeinsamen Parts hervorragend zum Tragen. Eine außerordentliche Virtuosität zeigte das Weimarer Bläserquintett in seinem Konzert und verabschiedete sich mit der Polka aus den „Five Easy Dances“ von Denes Agay.

Vera Marzinski

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