Im Jahr 2009 wurde von der Stadt Wiehl, im intensiven Dialog mit den Bürgern, ein umfassender Planungsprozess für die Zukunftssicherung des Bielsteiner Ortskerns eingeleitet. Im Bereich Schlanderser Straße/Bahnhofsplatz wurde dringender Handlungsbedarf festgestellt, um einerseits die problematische Verkehrssituation, als auch die mangelnde Aufenthaltsqualität durch städtebauliche Missstände zu beheben.
Foto: Christian Melzer
Am 3. April diesen Jahres erfolgte der Baubeginn und die Fertigstellung war eigentlich für Mitte November avisiert. Dass die Einweihung der Schlanderser Straße, mit Kreisverkehrsplatz und Busbahnhof in Bielstein schon am Freitag, 27. September, nach nur 130 Arbeitstagen vorgenommen werden konnte, nahmen die Stadt Wiehl und der Heimatverein Bielstein zum Anlass, ein zünftiges Bürgerfest auszurichten, bei dem die Band Condor XXL für den musikalischen Rahmen sorgte. In der fünfmonatigen Bauphase erfolgten die Verrohrung von 200 Metern Mischwasserkanal, mit 35 Anschlüssen, der Einbau von 350 Quadratmetern neuartig, halbstarrem Deckschichtbelag (Densiphalt) in den Busspuren, es wurden 2.200 Meter Randanlagen mit Borden oder Rinnen eingefasst, die Parkplätze Dreibholzer/Schlanderser Straße, sowie der Schlanderser Platz mit rund 4.900 Quadratmetern Betonsteinpflaster belegt und 3.800 Quadratmeter Fahrbahndecke asphaltiert, in Einmündungsbereichen mit speziellem Prägeasphalt.
1.600 Quadratmeter Pflanzflächen und 27 LED-Beleuchtungsmasten sorgen für angenehm grünes Ambiente und gute Ausleuchtung in den Abendstunden. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen stellte fest, dass mit Fertigstellung des Bahnhofsareals lediglich die Halbzeit im Umstrukturierungsprozess des Ortes erreicht sei, der im integrierten Handlungskonzept der Verwaltung festgeschrieben ist. „Wir in Wiehl haben den Vorsatz, unsere Außenorte trotz wachsender Finanzsorgen zukunftsfähig zu gestalten, um den künftigen Anforderungen unserer älteren und jüngeren Mitbürger gerecht zu werden“.
Zeitig vor Beginn des Winters sollen die restlichen Pflaster-und Asphaltierungsarbeiten abgeschlossen sein. Die Gesamtinvestition in Schlanderser Straße, Kreisverkehr und Busbahnhof betrug rund 1.800.000 Euro, von denen 1.100.000 Euro durch GVFG, ÖPNV und Städtebauförderung getragen wurden und der Eigenanteil der Stadt Wiehl rund 700.000 Euro betrug. Neben seinem Dank an die Zuschussgeber hob der Rathauschef die außerordentliche Leistung von Bauleiter Udo Kolpe, Mitarbeiter des planenden Ingenieurbüros Donner und Marenbach hervor, dessen Einsatz die Anforderungen seiner eigentlichen Aufgaben bei weitem überschritten hätten. Dankesworte richtete er auch an Bernd Niedermeier und Boris Foki von der Aachener Planungsgruppe MWM, für die Erarbeitung des Gesamthandlungskonzeptes, an die Nutzer der Tiefgarage und an die Dreibholzer Bürger, die durch die Sperrung der Ortszufahrt zu Umwegen gezwungen waren.
Mit hochprozentigem „Wiehlwasser“ zeigte er sich bei Thomas Schmitz und Michael Kerber (Polier und Bauleiter der Firma Berster) sowie bei Thomas Seidel und Thomas Nossbach (Polier und Bauleiter der Firma Raithel) erkenntlich. Überwältigt vom riesigen Publikumsinteresse zeigte sich Hans Georg Bauer, der Vorsitzende des Heimatvereins Bielstein und freute sich über den ersten Schritt in der Ortsumgestaltung, der mit der Neuordnung des Bahnhofs nun vollzogen sei. Besonders würdigte er die jahrelang andauernden Konzeptionen des verstorbenen Technischen Beigeordneten Thomas Gaisbauer und des ehemaligen Kämmerers Walter Ruland, auf deren Grundlage Rat und Verwaltung nun die aktuelle Ortsentwicklung vorantreibe, ohne den Bürgern zusätzliche Kosten zuzumuten. Ausdrückliches Lob zollte er den Planern der „großzügig, herrlich offenen Platzgestaltung“, mit der Bielstein ein neues Eingangstor für alle Besucher und Anwohner erhalte.
Mit Wochen-oder Themenmärkten, jahreszeitlichen Veranstaltungen oder anderen Aktivitäten könne der neu gewonnene Raum das Ortsleben intensivieren: „Zeigen wir, dass Bielstein die Investition verdient hat“, appellierte er an seine Mitbürger Ideen zur Nutzung zu entwickeln. Der Fachbereichsleiter Hoch-und Tiefbau, Andreas Zurek, bedankte sich bei seinen Mitarbeitern Kerstin Klein und Christian Reusch für deren Anstrengungen in den letzten stressigen Wochen. Als sichtbares Zeichen für die gute Zusammenarbeit während der Bahnhofsplatz-Umgestaltung pflanzten Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und der Beigeordnete der Stadt Wiehl, Maik Adomeit, zusammen mit einigen Mitgliedern des Heimatvereins einen Säulenahorn, dessen schlanke Silhouette als Blickfang des Platzes dient.
Mit hereinbrechender Dunkelheit nahmen der Verwaltungschef und Gregor Rolland, Geschäftsführer der AggerEnergie gemeinsam die LED-Straßenbeleuchtung in Betrieb und setzten so Schlanderser Straße und Busbahnhof ins rechte Licht. (us)
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Fotos: Christian Melzer