Die „Klaviermusik“ des Barocks

Vortragskonzert im Burghaus Bielstein mit dem Pianisten Gregor Vidovic, Dozent der Musikschule der Homburgischen Gemeinden e.V.

Kann es ein Vortragskonzert über die Klaviermusik des Barocks geben, wohlwissend, dass das Instrument Klavier so wie wir es heute kennen, eigentlich erst nach dem Ende der Epoche des Barocks entwickelt wurde?

Eindeutig ja! Erstens, die Komponisten des Barocks waren bezüglich der zur Verfügung stehenden Instrumente ziemlich flexibel – sogar noch Bachs Sohn, Carl Philipp Emanuel, verwendete den Sammelbegriff „Clavier“ für alle Tasteninstrumente jener Zeit, egal ob Cembalo, Clavichord oder Hammerflügel. Und zweitens, für uns – egal ob Musikliebhaber oder Pianist – gibt es noch ein vollkommen unschlagbares Argument: Die Werke der Barockmeister sind von solcher Schönheit, dass keiner auf sie verzichten sollte.

Erleben Sie in Musik und Wort Werke und Leben von Johann Sebastian Bach, Domenico Scarlatti und Jean-Philippe Rameau.

Das Vortragskonzert findet statt am Montag, dem 3. November 2014, um 19.30 Uhr im Burghaus Bielstein, Burgstr. 9, 51674 Wiehl. Karten sind an der Abendkasse erhältlich, Erwachsene 20 €, Schüler 5 €.

Irischer Sound in den Burghausmauern

Die fünf Musiker von „The Rapparees“ aus Irland brachten am Donnerstagabend irisches Flair in die Mauern des Burghauses Bielstein.


Foto: Christian Melzer

Die fünf Musiker von der grünen Insel sind exzellente Sänger und Musiker, die hervorragend harmonieren. Sie stehen für Irish Folk, der teils mit rockig/punkigen Klängen durchtränkt ist. Die Band hat mittlerweile ihr drittes Album „Re:Session“ veröffentlicht, das die Klasse zeigt, die sich die Band mittlerweile erarbeitet hat. Joe McKeague wies das Publikum auch gerne zwischendurch mal auf die Tonträger hin – und so mancher nahm sich eine Scheibe mit. Kein Wunder, denn „The Rapparees“ sind wirklich Spitzenklasse. Ob bei flotten Stücken, bei denen die Beine automatisch in Bewegung gerieten, oder bei Balladen, wie „The Contender“, bei der es um einen Iren ging, der alles hätte haben können, aber zu viel trank und sein Leben ruinierte. Sehr ergreifend. Die perfekte Stimmung eines irischen Pub kam natürlich mit so einer Band des Öfteren auf, so bei ihrem „Hope“ oder „Brennan On The Mirror“.

Traditionelle Jigs und Reels mischen Joe McKeague (Vocals Gitarre, Fiddle), Niall Hanna (Vocals, Banjo), Kevin Mawdsley (Fiddle, Flöten, Vocals), Conor McCaffrey (Gitarre, Banjo), Eamon Rooney (Bodhran, Drums) mit Rock- und Pop-Elementen. Perkussionist Eamon wechselte immer zwischen seinem Drum-Set und der altehrwürdigen irischen Rahmentrommel – der Bodhrán. „The Rapparees“ spielen so ziemlich alle Instrumente, die den typischen irischen Sound ausmachen und das mit einer unglaublichen Energie, Frische und Begeisterung. 2006 gründete sich die Band, bestehend aus Studienfreunden in Belfast. So heißt natürlich eins ihrer Stücke „Belfast Mountains“. Joe McKeague verriet den Gästen, dass sie zwar nicht gut Deutsch sprechen könnten, aber gerne deutsches Bier trinken. Auf der Bühne hatten sie aber weder das, noch Whiskey in den Gläsern. Dafür gab es ein Lied über das typisch irische Getränk: „Whiskey On A Sunday“. Wegelagerer und Gesetzeslose werden in Irland Rapparees genannt. Die Bezeichnung hat auf jeden Fall eine positive Note, denn gemeint sind Gesellen à la Robin Hood, die es den Reichen nehmen und den Armen geben. Aber erst, nachdem sie einen erheblichen Teil der Beute verspielt und vertrunken haben. Die Band „Rapparees“ gab dem Publikum viel gute Stimmung mit ihrer exzellenten irischen Musik und ganz am Schluss durften die Gäste im ausverkauften Burghaus bei „South Australia“ sogar mitsingen nachdem sie bei „The Outlaw Rapparee“ ihr Glas erheben sollten. Eine grandiose Band mit erfrischender „rough und ready“ Spielart, die die Gäste begeisterte.

Vera Marzinski

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Die Bielsteiner Tanzmäuse starten mit einer Kreuzfahrt in die neue Session

Der Countdown läuft, die Tanzmäuse vom Karnevalsverein Bielstein werden auf große Fahrt gehen.

Wie bekommt eine Tanzgruppe Korpsgeist für die anstehende Karnevalssession? Am besten geeignet ist dafür eine Gruppenveranstaltung, in der jeder einzelne über einen längeren Zeitraum miteinander etwas Außergewöhnliches erlebt. Und genau das hat die Tanzgruppe vor: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch geht es zunächst mit dem Bus nach Southampton. Dort wartet dann bereits das Kreuzfahrtschiff MSC Magnifica auf die Tanzgruppe. 5 Tage lang ist dann die Truppe auf dem 294 Meter langen Kreuzfahrtschiff zu Gast und wird nach Aufenthalten in Zeebrügge und Amsterdam am Sonntag im Hamburger Hafen einlaufen.

Neben der Vorfreude auf diese Tour wird aber auch etwas Nervosität in den Koffern eingepackt sein, denn es ist ein Tanzauftritt auf der Theaterbühne des Kreuzfahrtschiffes geplant, was für die Tanzmäuse natürlich völliges Neuland darstellt. Man kann der Tanzgruppe nur ein „toi, toi, toi und immer einer Handbreit Wasser unter dem Kiel“ mit auf den Weg geben.

Koffertheater für Kinder im Burghaus

Es ist eins der bekanntesten Kindermärchen der Gebrüder Grimm – die Geschichte von den vier alten Tieren, die sich gemeinsam nach Bremen aufmachen um dort Stadtmusikanten zu werden.

Ein alter Esel, der unterwegs einen alten Hund trifft. Später läuft ihnen eine betagte Katze, die kaum mehr Lust zum Mäusefangen hat über den Weg, sowie einen Hahn, der zum Dank für sein unermüdliches Krähen im Suppentopf landen soll. Auf dem Weg nach Bremen stoßen sie im Wald auf ein Räuberhaus, vertreiben die Bewohner und beschließen, dort zu bleiben. Eine spannende Geschichte, die Christina Seck und Antje Wenzel auf der Bühne im Burghaus Bielstein auf ihre Art lebendig werden ließen.

Gebannt verfolgten die kleinen und auch großen Gäste eine Stunde lang, was da auf der Bühne passierte. Die beiden Darstellerinnen verwandelten das Stück in eine Mischung aus Spiel, Musik, Bilderbogen, und ließen so die Tradition der Bänkelsänger ein wenig aufleben. „Märchen aus dem Koffer“ heißt es bei ihnen – und da wird dann aus dem Koffer beispielsweise das Räuberhaus. Eddy, Hasso, Kitty und Henry – der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn – sind etwa 20 Zentimeter große Illustrationen auf Holz. Die hat, ebenso wie alle anderen Figuren und Darstellungen, Sven Aring erstellt.

Ein Märchen mit viel fetziger Musik über Freundschaften und Hindernisse sowie den Mut, jederzeit das Unmögliche zu wagen. Obwohl die Geschichte Groß und Klein bekannt ist, gelingt es den Darstellerinnen, das Publikum zu fesseln, zu erheitern und 60 Minuten lang in Hochspannung zu halten. Zudem begeistern sie mit den Szenen die Jüngsten und für die „Großen“ bauen sie Beziehungsreiches ein. Aus Pappe und Holz, Stoffbeuteln und mit ein paar einfachen Musikinstrumenten erschaffen sie ein ganz spezielles Theater. Die Inszenierung der „Bremer Stadtmusikanten“ des Bielefelder „Trotz-Alledem-Theater“ ist von den Zuschauern der Bielefelder „Nachtreise 11“ zum besten Stück gewählt worden und bekam den ersten Preis von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld überreicht. Die Spielstätte des Kinder- und Jugendtheaters ist in der Bielefelder Feilenstraße 4 in der 6. Etage und somit das „höchste“ Theater der Welt. „Kinder brauchen Theater!“ – das ist ihre Überzeugung und ihre tägliche Herausforderung seit mehr als drei Jahrzehnten. Außer den „Bremer Stadtmusikanten“ haben sie noch so manches Stück in petto, wie „Aladin und die Wunderlampe“, „Der Räuber Hotzenplotz“ oder „Emil und die Detektive“. Ein tolles Theater, das zeigt, das mit wenigen Mitteln eine Geschichte grandios vermittelt werden kann.

Vera Marzinski

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