Die Rocking Maniacs ließen das Burghaus nicht nur „rocken“ sondern auch „rollen“

Was braucht man, um das Burghaus in Bielstein mit gutem Rock’n Roll in Hochstimmung zu bringen? Zunächst mal eine Gitarre der Marke Gretsch. Kein anderes Instrument gibt den typischen Sound des Rock’n Roll – den 50’s Gitarren Twang so wieder wie „eine Gretsch“.


Die Rocking Maniacs – Foto: Christian Melzer

Natürlich muss man sie auch verarbeiten können. Dirk Kramer zeigte im Burghaus, dass er den richtigen Sound sowie die Spielweise der Fiftees exzellent beherrschte. Sowohl seine Beiträge zur Rhythmik als auch seine Soli waren hervorragend und drückten der Gruppe ein markantes Gesicht auf. Teilweise übernahm er sogar die Klavierparts der Stücke – nur eben auf der Gitarre. Was man unbedingt noch braucht ist einen Kontrabass, im Burghaus bestens geslapt von Tom Boie und rollende Drums, ebenfalls mit viel Gefühl gespielt von Holger Müller. Dieser bewies besonders seine Fähigkeiten in einem 5-minütigen Schlagzeugsolo, dass von den Zuhörern frenetisch bejubelt wurde.

Peter Friese glänzte am Saxophon und zeigte sein Talent neben vielen Einwürfen und Soli auch bei Instrumentalstücken wie „Tequila“ oder „Hawaii-5-0“. Frontman, Chef und Aushängeschild der Band ist Sänger Ingo Schlüter, der mit Elvis-Tolle und authentischer Stimme die Songs in das ebenfalls typische 50er Jahre Mikro hauchte. Die Band verstand es von Anfang an, das Publikum in der Burg in seinen Bann zu ziehen und brachte die Stimmung bereits nach wenigen Stücken zum Kochen. Bei den Songs von Elvis, Buddy Holly, den Stray Cats oder auch Jonny Cash konnte niemand ruhig stehen bleiben. Es wurde getanzt, gerockt und textsicher mitgesungen. Das Repertoire wechselte von „The Wanderer“ über „Shake, Rattle and Roll“ bis hin zu „Buona Sera“ und „Jailhouse Rock“ und verlangte dem Publikum einiges an Durchhaltevermögen ab. Trotzdem durfte die Band die Bühne nicht ohne vier Zugaben verlassen.

Es war zum wiederholten Male ein toller Abend im Burghaus Bielstein mit guter, handgemachter Musik und einem begeisterten Publikum, leider der letzte vor der Sommerpause (es folgen aber noch einige Lesungen). Das musikalische Programm wird im September fortgesetzt.

Hans-Joachim Klein

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Rendevouz am Nierentisch – 50er Jahre Musik im Burghaus

Wer aus dieser Zeitepoche stammt oder einfach die damalige Musik super findet, der war begeistert von dem Abend im Burghaus Bielstein mit Rhythmus, Hüftwackeln und Schlager. Aber auch Werbe-Blocks mit Overstolz-Zigaretten, Linde-Kaffee oder Aurora-Mehl unterbreiteten die drei „Sweethearts“ mit ihrem fröhlichen Programm.


Die Sweethearts: „Werbe-Block“ – Foto: Christian Melzer

„Die Sweathearts“, das sind Anette Praktisch, Klaus Saubermann und Wolfgang Wunder. Seit über 20 Jahren präsentieren sie eine Reise zurück in die 50er mit Musik, Haushaltstipps und viel zum Schmunzeln. Die drei Gesangssolisten haben sich als Trio dem Lebensgefühl und Zeitgeist der 50er Jahre verschrieben und entstauben mit Gitarre, Bass, Rhythmus und klaren Stimmen das Schlagerarchiv.

Da gibt es einen Campingurlaubsbericht anno 1959 und „Komm ein bisschen mit nach Italien“ Gegen Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre begannen viele Deutsche ihre Urlaube im Süden, bevorzugt in Italien zu verbringen, zum einen ermöglichte dies das sogenannte „Wirtschaftswunder“, das etwas mehr Geld ins Portemonnaie brachte, zum anderen waren es viele entsprechende Schlager, die Sehnsucht nach Italien weckten. Von der Cote D’Azur brachte beispielsweise Bill Ramsey “Souvenirs, Souvenirs” mit – die „Sweathearts“ modernisierten den Text ein wenig mit Boris, Dieter Bohlen und Steffi Graf.

Für das Publikum wurde sogar der Text zum Mitsingen extra vereinfacht – die Damen sangen „Dibidibidib“ und die Herren „Lalala“. Statt vom selbstgestrickten wollenen Badeanzug, sangen „Die Sweathearts“ doch lieber vom „Itzi-Bitzi-Tini-Wini-Honolulu-Strandbikini“. Wolfgang Wunder betörte anschließend die Damen den drei einzigen Worten die er in der italienischen Sprache beherrscht: „Bona Sera Senorita“.

Neben dem „Werbe-Block“ gab es auch einen „Heinz-Erhardt-Block“. Klaus Saubermann zitierte das Gedicht von Ritter Kunibert. Anschließend ging es live zur Sendung „Wenn Teenager träumen“ mit dem Schlager-Radio. Hier erschallte ein „Lolipop“ oder „So schön, schön war die Zeit“ und es fehlte natürlich nicht „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“. In dieser Zeit zog auch das Fernsehen mit und mit in die Wohnzimmer ein und mit „Erkennen Sie die Melodie“ wurde das Fernseh-Melodien-Quiz eröffnet. Schnell erkannten die Gäste im Burghaus Melodien wie “Raumschiff Orion“, “Der 7.Sinn“ oder „Das aktuelle Sportstudio“.

Die Sweethearts ließen die schönsten deutschen Schlagerperlen der 50er und 60er Jahre wieder lebendig werden. In ihrer mitreißenden Show präsentieren sie virtuos das optimistische Lebensgefühl einer „heilen Welt“ zwischen Teenagerträumen, Campingurlaub und Putzfimmel. Zum Schluss wurde es noch kriminalistisch mit dem„Kriminal-Tango“ und „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“. Bei Kerzenschein verabschiedeten sie die Drei nach einem erquickenden Abend mit „Good night Sweathearts“.

Vera Marzinski

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TTV Bielstein 04 erneut Gastgeber der Kreis-Minimeisterschaften im Tischtennis

Lebhaft ging es am Sonntag, den 21. März, in der Bielsteiner Sporthalle zu: rund 70 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren nahmen am Kreisentscheid des größten deutschen Nachwuchswettbewerb im Tischtennis, den Mini-Meisterschaften, teil. Diese Kinder hatten sich in 10 Ortswettbewerben (Vereine, Schulen) im gesamten oberbergischen Kreis qualifiziert und kämpften nun um die Teilnahme am Bezirksentscheid.


Lucas Melzer aus Wiehl (Zweiter v.l.) errang bei dem Kreisentscheid der Tischtennis-Minimeisterschaften in der Klasse Jungen ab 2001 den 1. Platz. Links der Zweitplatzierte Lukas Lange (Aggertal). Leif Hubert aus Wipperfürth (Dritter v.l.) erreichte den 3. Platz und Nico Semeraro (Klaswipper) den 4. Platz – Foto: Christian Melzer

Ausrichter TTV Bielstein 04 hatte optimale Bedingungen für Kinder und Eltern geschaffen: 16 Tische mit jeweils einem Betreuer pro Tisch und Zählgeräten standen für die Kinder zur Verfügung, so dass die Eltern auf der Tribüne den jeweiligen Spielstand im Spiel ihrer Kinder verfolgen konnten. Und auch das leibliche Wohl aller kam nicht zu kurz: das Verpflegungsteam hatte sich bestens vorbereitet und versorgte Eltern und Kinder mit Essen und Trinken. Hier freut sich der Ausrichter besonders, dass rund 500,00 EUR für die Kinderhilfe in Haiti an World Vision überwiesen werden können. Der Verein hatte im Vorfeld angekündigt, den Erlös aus der Bewirtung für diesen Zweck zu spenden und dankt allen, die dafür ein besonders großes Trinkgeld gegeben haben.

Video: Günther Melzer

Nach der Begrüßung durch den Breitensportbeauftragten des Tischtenniskreises, Jürgen Dzuballe, ging es für die Kids endlich los: in Pools wurde in drei Altersgruppen um den Einzug in die Endrunde gespielt. Alle Endrundenteilnehmer hatten auch gleichzeitig die Qualifikation für den Bezirksentscheid geschafft, der am 24./25. April in Troisdorf stattfindet.

Im Kampf um die Pokale und Medaillen gab es in allen Klassen spannende Spiele. Bei den Jüngsten (Jahrgang 2001 und jünger) konnten Alina Stöcker aus Aggertal und Lucas Melzer aus Wiehl ihre Gegner deutlich auf die Plätze verweisen, in den Jahrgängen 1999/2000 siegten Sara Stöcker (Aggertal) und Max Brück (Realschule Hepel) und in den Jahrgängen 1997/98 Andrea Bruss und Lucas Reutemann (beide Gesamtschule Marienheide). Herzlichen Glückwunsch!

Die Sieger und Qualifizierten für den Bezirksentscheid:

Jahrgänge 2001 und jünger (Jungen)
1. Lucas Melzer (Wiehl)
2. Lukas Lange (Aggertal)
3. Leif Hubert (Wipperfürth)
4. Nico Semeraro (Klaswipper)
5. Sebastian Mierisch (Wiehl)
6. Nazim Celik (Loope)
7. Robin Irle (Wiehl)
8. Justin Moerevoet (Wipperfürth)
9. Lukas Berg (Bergneustadt)
10. Lukas Effenberg (Morsbach)
11. Jannis Craen (Klaswipper)
12. Tim Berg (Bergneustadt)

Jahrgänge 2001 und jünger (Mädchen)
1. Alina Stöcker (Aggertal)
2. Maja Koch (Morsbach)
3. Katharina Wermelskirchen (Klaswipper)
4. Lea Grünwald (Klaswipper)
5. Anna Hoppe (Wipperfürth)

Jahrgänge 1999-00 (Jungen)
1. Max Brück (Hepel)
2. Julian Krause (Wiehl)
3. Til Hölting (Wiehl)
4. Amin Bodur (Aggertal)
5. Stefanos Demir (Marienheide)
5. Tizian Anders (Aggertal)
7. Pierre Luhnau (Hepel)
7. Leon Georgi (Wiehl)
9. Sven Wendeler (Marienheide)
9. Dominic Jaster (Loope)
9. Noah Matthias Stute (Aggertal)
9. Chris Hoge (Wiehl)
13. Jan-Lukas Herhaus (Wiehl)
13. Julius Schnepper (Kotthausen)
13. Lucas Röhl (Morsbach)
13. Nick Wandrowsky (Hepel)

Jahrgänge 1999-00 (Mädchen)
1. Sara Stöcker (Aggertal)
2. Jessica Janzen (Klaswipper)
3. Sarah Klimzak (Aggertal)
4. Ann-Christin Herzhof (Wipperfürth)

Jahrgänge 1997-98 (Jungen)
1. Lucas Reutemann (Marienheide)
2. Edwin Schmied (Hepel)
3. Justin Scharfon (Hepel)
4. Sam Klein (Wiehl)
5. Enes Celik (Loope)
5. Huseyen Kayadibi (Hepel)
7. Lars Bischofsberger (Loope)
7. Rojhat Bilgetekin (Marienheide)
9. Jannick Höck (Loope)
9. Marcel Timm (Wiehl)
9. Michell Joel Meckel (Marienheide)
9. Tom Rudolph (Bergneustadt)
13. Jan Hartmann (Morsbach)
13. Johannes Käufer (Marienheide)
13. Thomas Breitenbücher (Morsbach)
13. Robin Gries (Wiehl)

Jahrgänge 1997-98 (Mädchen)
1. Andrea Bruss (Marienheide)
2. Celina Stute (Aggertal)
3. Kim Krasowski (Marienheide)
4. Ronja Stöcker (Aggertal)
5. Dana Bolle (Marienheide)

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„Aufbruch“ mit Ulla Hahn im Burghaus Bielstein

Es ist die Zeit des wirtschaftlichen Erwachens der Bundesrepublik und die Zeit der Auschwitz-Prozesse, in der Ulla Hahns neuer Roman spielt. „Aufbruch“ setzt zeitlich und geographisch dort an, wo der 2001 erschiene Roman „Das verborgene Wort“ endete – es ist die Fortsetzung der Autobiographie.


Fotos: Christian Melzer

Wer den ersten Roman kannte, merkte sofort: da ist sie wieder, die Ich-Erzählerin Hildegard Palm, genannt Hilla. Hilla ist Ulla Hahns Sprachrohr, jetzt siebzehn Jahre alt. Wer im Publikum den ersten Roman nicht kannte, der konnte dennoch gut folgen, denn Ulla Hahn gab zwischendurch immer wieder kurze Erläuterungen. So zu dem von Hilla geliebten Großvater, der ihr die Sache mit den Wutsteinen beibrachte, oder auch zu weiteren Figuren die in der Geschichte auftauchen. Einige Phasen in Hillas Entwicklung durften die Gäste im Burghaus miterleben. Da findet eine Party statt, bei der eine Platte von vier lachenden Jungenköpfen mit Kindergarten-Topffrisuren gespielt wird. Die Wirkung der ersten Beatles-Songs, wie das lapidare „Love, love me do“, scheinen ins Hemmungslose zu gehen, dabei will Hilla doch ihr „Kapital“ – ihre Unschuld – bewahren.

Im neuen Roman befindet sich die Protagonistin Hilla immer noch in Dondorf, einem fiktiven Örtchen zwischen Düsseldorf und Köln, wo der mutige Deutschlehrer Dr. Rebmann die Kinder eine Jahresarbeit aus einer Befragung von Eltern und Bekannten zu ihren Erfahrungen in der Nazizeit erstellen lässt. Nachdenkliches und Erheiterndes zitiert Ulla Hahn aus ihrem Roman, aber „ich lasse jetzt die Friedensmärsche oder auch den 1.FC Köln weg, damit sie auch noch was zu lesen haben“, teilt sie dem Publikum schmunzelnd mit.

Vergnüglich die Stelle, wo Mutter, Tante und Großmutter am Küchentisch sitzen und mit feuchtem Zeigefinger im neuen Warenhaus-Katalog blättern. Hier verbirgt sich zudem ein kleiner Exkurs ins Lateinische und auch das „Kokolores“ oder „Et hätt noch immer jut jejange“ fehlt hier nicht. Die Ausführungen zu den neumodischen Unterhosen und den Korsetts im Quelle-Katalog amüsierten die Gäste im Burghaus sehr. Aber Hillas Leben ist nicht nur gefüllt mit Partys und gemütlichem Zusammensein in der Familie. Einiges deutet Ulla Hahn nur an, was doch eher die ernsthafte Seite des Erwachsenwerdens ihrer Protagonistin beeinflusst. So die Zeit als Kaufmannsgehilfenlehrling oder die Flucht in den Alkohol. Mit ihrem neuesten Werk „Aufbruch“ hat Ulla Hahn einen Roman geschrieben, der in literarischer Größe und Bedeutung an „Das verborgene Wort“ anknüpft.

Ulla Hahn stammt aus dem Sauerland und ist in Mohnheim am Rhein aufgewachsen. Heute lebt sie in Hamburg und ist mit Klaus von Dohnanyi verheiratet. Die promovierte Germanistin Ulla Hahn war Lehrbeauftragte an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg, anschließend bis 1989 Literaturredakteurin bei Radio Bremen. Für „Das verborgene Wort“ wurde sie 2002 mit dem erstmals vergebenen Deutschen Bücherpreis ausgezeichnet. Die vom Kulturkreis Wiehl und der Buchhandlung Hansen & Kröger veranstaltete Lesung in Wiehl widmete sie Joachim Kügler, Oberstaatsanwalt und Ankläger im 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess, der im Oberbergischen lebt.

Vera Marzinski

Erfolgreiche Bielsteiner Bürgerwerkstatt

„Aktiv für unser Bielstein“ war die Einladung des Bürgermeisters von Wiehl zu einem Planungsworkshop am 06.03.2010 überschrieben.


Foto: Christian Melzer

Ganz im Sinne dieses Mottos kamen dann auch ca. 50 interessierte Bürger und Bewohner von Bielstein sowie Rats- und Verwaltungsmitglieder zur Bürgerwerkstatt in der Burg, ließen sich einerseits informieren und wirkten aktiv an der Zukunftsgestaltung des Ortszentrums mit. Nach der Begrüßung durch den Technischen Beigeordneten Herrn Thomas Gaisbauer und einer Einführung in das Thema durch Herrn Niedermeier (Planungsgruppe MWM) folgte eine intensive Arbeitsphase in zwei Arbeitsgruppen mit den Moderatoren Wolfgang Mesenholl (Gruppe Verkehr) und Bernd Niedermeier (Gruppe Städtebau) von der Planungsgruppe MWM. Die Stellungnahmen und Diskussionsbeiträge der Bielsteiner Bürgerinnen und Bürger in beiden Arbeitsgruppen waren sehr rege. Am Nachmittag wurden diese Anregungen zusammen mit ersten Konzeptansätzen von Bürgervertretern aus der Gruppe den anderen Teilnehmern vorgestellt. Gegen 16 Uhr beendete Herr Gaisbauer die Veranstaltung mit einem Dank an alle Teilnehmer, die zum erfolgreichen Gelingen der Bürgerwerkstatt beigetragen haben.

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