Neuer Service für Gehörlose hilft bei Werkstattbesuch und Führerscheinerwerb.
Dass Gehörlose den Führerschein machen können, ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Da sie nicht durch Umgebungsgeräusche abgelenkt werden und sich völlig auf die Augen verlassen, entwickeln Gehörlose eine höhere optische Wahrnehmung. Ein Blaulicht wird dadurch unter Umständen von einem Gehörlosen früher gesehen, als die akustischen Signale eines Martinshorns wahrgenommen werden können.
Fahrschulen und Werkstätten sind allerdings Orte, an denen es immer noch zu Verständnisschwierigkeiten kommen kann. Hier bieten die Fahrschule Rüdiger Reidl, die Werkstatt Rabo und der TÜV Rheinland in Wiehl-Bielstein einen ganz besonderen Service an: einen Dolmetscher für Gehörlose in Gebärdensprache. Diesen Part übernimmt der erfahrene Gehörlosenpfarrer Hartmut Benz.
Freitagmorgens prüft zwischen 8 Uhr und 9.30 Uhr der TÜV Rheinland in der Kfz-Werkstatt Rabo – Bielsteiner Str. 49, 51674 Wiehl-Bielstein – Autos, Krafträder, Traktoren und Oldtimer. Hier wird Pfarrer Benz zukünftig in enger Zusammenarbeit mit Dipl.- Ing. Ernst-Walter Budde vom TÜV Rheinland und Werkstatteigner Karl Irimie den Gehörlosen bei ihrem Werkstattbesuch dolmetschend zur Seite stehen, alle Fragen und Antworten übersetzen, informieren und beraten.
Dieses sogenannte „Auto rundum sorglos“ – Projekt funktioniert. Dies zeigt die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit von Pfarrer Benz mit der Fahrschule Rüdiger Reidl. Seit mehreren Jahren erklärt der Pfarrer den gehörlosen Fahrschülern in Gebärdensprache, was sie im Unterricht zum Thema Führerscheinerwerb und Prüfung wissen müssen. Montags und mittwochs ist er in Wiehl-Bielstein, Bielsteiner Str. 98, dienstags und donnerstags in Wiehl, Wiesenstraße 17, jeweils zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr im Einsatz als Gebärden-Dolmetscher.