Spannende Krimi-Reise in die argentinische Geschichte

Ernesto Mallo lässt seine Krimis in den unterschiedlichen Epochen der argentinischen Geschichte stattfinden. In Detektivromanen setzte er sich mit den Begebenheiten in seinem Regime auseinander. Zwei seiner Detektivgeschichten sind ins Deutsche übersetzt: In diese beiden – Der Tote von der Plaza Once“ und „Der barfüßige Polizist von der Calle San Martin“- erhielt das Publikum im Burghaus Bielstein kleine Einblicke.


Foto: Vera Marzinski

In diesem Jahr präsentiert sich Argentinien als Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse 2010. Das Land zeichnet sich durch eine große literarische Tradition und eine faszinierend lebendige Kulturszene aus. Ernesto Mallo erzählte im Burghaus Bielstein von seinem Leben in Argentinien und seinem Leben mit der Literatur. Moderiert wurde der Abend von dem freien Journalisten Kersten Knipp – Heikko Deutschmann las aus den beiden Romanen. Durch den Wechsel von Moderation und Interview zu den Lese-Kostproben wurde es ein kurzweiliger Abend. Gebannt verfolgten die Gäste die Ausführungen Mallos und dem brillanten Vortrag der Buchauszüge von Heikko Deutschmann.

In Buenos Aires zur Zeit der Militärdiktatur unter Jorge Videla, Ende der 70er Jahre, spielt der erste Teil rund um Comisario Lascano. Es ist nicht direkt ein Krimi über die Militärdiktatur – sie ist die Landschaft vor der diese Geschichte spielt. Diese Form wählte Ernesto Mallo, weil er kein anklagendes Buch schreiben wollte, sondern eins, dass das gesellschaftliche Klima zeigen sollte. Gleich im ersten Kapitel lernt der Zuhörer die Eigenheiten den Protagonisten kennen. Über Funk erhält Lascano Informationen über einem Kriminalfall zu dem er gerufen wird- zwei Leichen. Es sind dann doch drei Leichen – zwei durchnässt, von Schüssen entstellt – ein junges Paar. Die dritte Leiche, ein älterer Mann, trocken, mit himmelblauem Hemd und entsetztem Gesichtsausdruck.

Im Laufe der Geschichte kommt eine weitere wichtige Figur hinzu. Fuseli, der Gerichtsmediziner. Comisario Lascano, lernt im Verlauf der Geschichte Eva kennen. Ausgerechnet ein Mädchen aus dem subversiven Untergrund, in die er sich schließlich verliebt. Er versucht sie zu schützen, gleichzeitig einen Mordfall aufzuklären und wird von Todeskommandos durch Buenos Aires gejagt.

Ernesto Mallo ist ein Mann, der keinem Club angehören will. Mit 20 Jahren glaubte er, die Welt ändern zu müssen. Literatur war für ihn ein sehr wirksames Mittel zu überleben. Er benutzt die Literatur manchmal als eine Form der Rache, sagt Mallo mit einem verschmitzten Lächeln – das seien die 50 % seines italienischen Blutes. So hat er jemandem, der ihn für seine Leistung mal nicht bezahlt hat zu einem Bordellbesitzer in seinen Romanen gemacht.

„Nicht ich wählte die Literatur, sie wählte mich.“ sagt der argentinische Autor. Der „Tote von der Plaza Once“ ist sein erster Roman, preisgekrönt als bester Krimi bei der Semana Negra in Gijón, dem größten Festival für Kriminalliteratur. Für seinen zweiten Roman erhielt er in einer Zeit als es ihm gerade nicht so gut ging – kein Geld, gerade geschieden – ebenfalls einen Literaturpreis. Zwar hatte er nur den zweiten Platz, aber er hatte die ganze Aufmerksamkeit bei der Verleihung. Zudem sei der Zweite Preis immer besser als der erste, denn von oben könne man nur fallen, vom zweiten Platz könne man sich noch steigern.

Ernesto Mallo erzählt in seinen Romanen packend von einem dunklen Kapitel der argentinischen Geschichte, beherrscht von Korruption, Aufbruch und Gewalt. Der österreichische Schauspieler Heikko Deutschmann bringt die Figuren und die Geschichte zum Leben. Einen kurzen Abschnitt las der Autor aber auch selbst in seiner Muttersprache. Gebannt hörten auch hier die Gäste zu. Ebenso wie bei seinen Ausführungen zu der Argentinischen Gesellschaft. Die Argentinier haben gelernt, dass sie nie sicher sind und dadurch müssen sie sich schnell neuen Situationen anpassen, flexibel sein. Ein ganz besonderer Abend mit kurzen Ausschnitten aus zwei Büchern eines Autors, dem es gelingt ebenso harte wie lyrische Krimis zu schreiben, die ganz nebenbei ein präzises Bild der Gesellschaft liefern.

Vera Marzinski

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Jägertag in Bielstein

Der Hegering Bielstein-Marienberghausen feierte am 26. September 2010 sein 75-jähriges Jubiläum in Form eines Jägertages mit einem bunten Programm für jedermann.


Foto: Christian Melzer

Dem Tagesprogramm vorangestellt wurde ein Gottesdienst, der als Hubertusmesse in der katholischen Kirche St. Bonifatius gefeiert wurde. Feierlich mitgestaltet wurde die „Grande Messe de Saint Hubert“ von der Parforcehornbläsergruppe Morsbach-Mühlenthal unter der musikalischen Leitung von Franz Josef Quast. Pfarrer Klaus Peter Jansen berichtete in seiner Predigt von einem persönlichen Erlebnis, dass er als Kind in Begleitung eines Jägers hatte. Er machte deutlich, dass die Jagd heute nicht nur das Töten von Tieren bedeutet, sondern dass die Hege und Pflege des Tierbestandes und der Biotope dazu beitragen die Schöpfung Gottes zu erhalten.

Mit dem Jagdsignal „Die Begrüßung“ eröffneten alle Jagdhornbläser gemeinsam das Programm am schönen Burghaus in Bielstein. Nach der Begrüßung durch den Hegeringleiter Manfred Kind und den Grussworten von Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und dem stellvertretenden Vorstitzenden der Kreisjägerschaft Herrn Hans Friedrich Hardt begann das Tagesprogramm rund um die Bielsteiner Burg, dass nicht nur Jägerinnen und Jäger faszinierte sondern auch alle anderen Besucher, die zum Jägertag gekommen waren.

Klaus Weisskirchen referierte zum Thema Lockjagd. Er ahmte auf den verschiedensten Instrumenten die Rufe fast aller bei uns lebenden Wildtiere nach. Mit seiner unverwechselbaren Art zog er alle Besucher in seinen Bann.

Sechs Jagdhornbläsergruppen aus dem ganzen Kreisgebiet waren zum Jägertag gekommen um mit ihren musikalischen Darbietungen von einem zum anderen Programmpunkt über zu leiten.

Unter der Leitung von Karl Wilhelm Kaufmann spielte das „Homburger Alphornecho“ auf.

Michael Knitter moderierte die Vorstellung der unterschiedlichsten Jagdhunderassen, denn viele Hundeführer waren mit ihren vierbeinigen Jagdbegleitern zum Fest nach Bielstein gekommen.

Die Faszination der Beizjagd brachte den Besuchern eine Falknergruppe näher. So lernten wir neben anderen Beizvögeln auch den Wanderfalken kennen, der im Sturzflug Geschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern erreichen kann.

Am Luftgewehrschiessstand konnte jeder Besucher seine Treffsicherheit unter Beweis stellen.

Die „Rollende Waldschule“ informierte große und kleine Besucher über die bei uns lebenden Wildtiere. Ausgestopfte Präparate brachten uns die Arten näher und standen zum Ansehen und auch zum Anfassen zur Verfügung.

Mit einer Verkaufsaustellung der Firmen AKAH und Manfred Alberts als Jagdausrüster, sowie einer Hegeschau im Foyer der Burg wurde das bunte Programm abgerundet.

Hegering Bielstein-Marienberghausen: „Der Hegering Bielstein-Marienberghausen bedankt sich bei den Sponsoren, dem Planungsteam, der katholischen Kirchengemeinde mit Herrn Pfarrer Klaus Peter Jansen, der Feuerwehr Bielstein sowie dem Heimatverein Bielstein und den Behinderten Werkstätten Oberberg, der Stadt Wiehl und allen, die dieses Fest so tatkräftig unterstützt haben. Wir freuen uns alle, dass wir bei gutem Herbstwetter einen abwechslungsreichen Tag gemeinsam mit allen Besuchern erleben durften.“

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Bielsteiner Haus: Jetzt geht’s los!

Das ist der Startschuss: Am Montag, 20. September, rückten in Bielstein die ersten LKW an. Auf dem Brindöpke-Platz direkt vor der Sparkasse stehen nun große, zweistöckige Container für eine provisorische Sparkassenfiliale.

Ab Montag, 11. Oktober, werden die Sparkassenkunden dort bedient, denn dann beginnen die Bauarbeiten für den Rückbau und Neugestaltung des Bielsteiner Hauses. Innerhalb der Container bietet die Sparkasse den kompletten Service und die gewohnte Beratung an.

Die Bielsteiner haben lange darauf gewartet, jetzt ist es augenfällig: Eine Bausünde aus den Siebziger Jahren und Schandfleck im Herzen Bielsteins wird beseitigt. Die Bauarbeiten beginnen Mitte Oktober und werden sich sicher je nach Witterung bis 2012 hinziehen. Die Sparkasse wird aber schon vorher ihre alten Räume wieder beziehen. Im Bielsteiner Haus entstehen Ladenlokale und moderne attraktive Wohnungen, auf deren Schnitte zurzeit noch Einfluss genommen werden kann.

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1. Zunft Kölsch Bier-Olympiade

Frei nach dem berühmten „Spiel ohne Grenzen“ veranstaltete die heimische Erzquell Brauerei gemeinsam mit den Vereinen aus Bielstein und Umgebung die 1. Zunft Kölsch Bier-Olympiade. Über 30 Teams a 5 Personen aus dem gesamten Oberbergischen und angrenzenden Gemeinden waren dabei und stellen sich zehn knifflig-lustigen Aufgaben rund um das Thema Bier.


Die ersten drei Sieger der 1. Zunft Kölsch Bier-Olympiade auf dem Siegerpodest: links die dritten Sieger des Teams Powerranger, in der Mitte die Erstplatzierten des Teams Mühlenklause und rechts das zweitplatzierte Damenteam Staatse Damen aus Windeck.

Dabei wurde der geschickteste Kellner auf einer vertrackten Hindernisstrecke gesucht, die schnellsten Bierfassroller, der pfiffigste Lademeister beim Palettenpullen und -stapeln, oder der ordentlichste Flaschensortierer. Tempo und Geschicklichkeit wechselten sich bei den spannenden Spielen ab. Fast alle Teams hatten ihre Familien, Kollegen und Freundeskreis dabei, die ihre Mannschaften kräftig anfeuerten und unterstützten. In teilweise harten Wettbewerben kämpften die Teams um Zeiten und Punkte, mit Musik, Essen, Getränken und einem Kinderparadies war für Unterhaltung aller Teilnehmer und der zahlreichen Zuschauer gesorgt. Das spannende Finale spielte sich zum Schluss beim Bierpokalstemmen ab, wo der sportliche Ehrgeiz die Teilnehmer der Teams zu Höchstleistungen antrieb.

Am späten Nachmittag hatten alle Teams die Aufgaben geschafft, es wurde intensiv über die Leistungen diskutiert und die Erfolge gefeiert. Moderator Michael Becher und Brauerei-Werbeleiter Oliver Pack bedankten sich nochmals bei allen Teilnehmern und den vielen Helfern aus den Vereinen und konnten das Team der Mühlenklause aus Waldbröl-Vierbuchermühle mit dem 1. Platz einer Party im Wert von € 500 erfreuen, das Damenteam der Staatse Damen aus Windeck kam auf den 2. Platz und das Team Powerranger aus Much freute sich über den 3. Platz. Bis zum 10. Platz gab es noch Urkunden und Biergutscheine, aber für die Teilnehmer zählte in erster Linie der spannende und erlebnisreiche Tag mit lustigen und spannenden Wettkämpfen.

Alle Teilnehmer und die Organisatoren waren einhellig der Meinung, dass diese Veranstaltung wiederholt werden sollte, die ersten Bewerbungen für die nächste Bier-Olympiade in 2011 sind bereits eingegangen.

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Grandioser Auftakt in der Burg mit Jazz vom Feinsten

Zur Eröffnung des Herbstprogramms in der Bielsteiner Burg spielten „Aschenbrenner, Trost & Friends“ ein besonderes Programm: „The Art Of Chamber-Jazz“. Dahinter verbarg sich eine abwechslungsreiche Musiklandschaft mit herrlichen Ausblicken auf Stile aus verschiedensten Richtungen.


V.l.: Stephan Aschenbrenner, Daniel Galati, Wolfgang Ohndorf und Oliver Trost – Foto: Christian Melzer

Angefangen mit dem exzellenten „Jardin Tropical“ von Oliver Trost präsentiert von dem herausragenden oberbergischen Gitaristen und Saxophonist Stephan Aschenbrenner im Duo. Erweitert um die Musikfreunde Wolfgang Ohndorf am Kontrabass und Daniel Galati am Schlagzeug boten sie ein brillantes „Oleo“ von Sonny Rollins. Schon bei den ersten Stücken wurde klar: es würde ein Konzertabend mit einem abwechslungsreichen Mix aus Swing, Latin und Balladen vom Feinsten – dargeboten vom dialogfreudigen Duo Aschenbrenner/Trost und einer Rhythmusgruppe, die einfühlsam und groovig perfekt dazu passte – geben.

Die Quartettbesetzung bot unter anderem ausgestaltete und überarbeitete Standards – besonders beeindruckend „You Are My Sunshine“. In ganz andere Sphären spielten sie gemeinsam einen Jazz-Waltz als Quartett: „Some Day My Prince Will Come“ von Frank Churchill. Das Stück wurde 1936 für Walt Disneys Zeichentrickfilm „Schneewittchen“ komponiert. Die erste Jazz-Fassung dazu stammt von Dave Brubeck. Nicht nur bei diesem Stück hatte jeder der vier Musiker seinen eigenen Part. Ohndorf und Galatti zeigten sich dabei nicht nur als Meister ihrer Instrumente sondern auch als Meister der Gesichts-Akrobatik.

Mittanzen konnte das Publikum fast bei „Oblivion“, einem im Duo Aschenbrenner & Trost“ dargebotenen Stück – Tango durchflutete die Burghausgemäuer. Der Komponist von „Oblivion“, Astor Pantaleón Piazzolla, war ein argentinischer Bandoneon-Spieler und Komponist, der seinen eigenen Stil hatte. Anfänglich stießen seine Werke auf Kritik und Ablehnung, da sie sich vom ursprünglichen Tango stark unterschieden. Viele von Piazzollas Tangos sind nicht mehr im traditionellen Sinne tanzbar, sondern in erster Linie Musik zum Zuhören. Die Harmonie des Tangos weitete er unter anderem mit Mitteln des Jazz aus Das Einfühlsame Spiel des Duos kam zum Tragen bei Stimmungswechsel zwischen Trauer und Glück.

Eine ganz außergewöhnliche Duo-Zusammensetzung boten Stephan Aschenbrenner und Wolfgang Ohndorf mit Saxophon und Kontrabass bei „Isfahan“ von Billy Strayhorn. Billy Strayhorn wirkte seit 1939 bis zu seinem Tode als Mitglied, Arrangeur und Komponist in Duke Ellingtons Orchester. So stammt die Komposition, Text und Arrangement des bekanntesten Stücks und der Erkennungsmelodie des Orchesters „Take The A-Train“ nicht – wie oft fälschlicherweise angenommen – von Ellington, sondern von Strayhorn. Mit „Isfahan“ werden Impressionen oder Assoziationen an eine jenseits des Nahen Ostens gelegene Örtlichkeiten geweckt. die iranische Stadt Isfahan – ein persisches Sprichwort sagt „Isfahan ist die Hälfte der Welt“.

Dieser Abend versprach nicht nur pure, ansteckende Spielfreude – auch im zweiten Teil verzauberten die vier Musiker die Gäste im Burghaus mit Stücken wie „All Blues“ von Miles Davis, „I Will Wait For You“, einem „Autumn Leaves“ als Samba oder „Stolen Moments“. Im Duo gab es als Zugabe noch ein „Close Your Eyes“ – eine weitere Aufforderung zum Genießen der genialen Musik von „Aschenbrenner, Trost & Friends“. Ein ansprechendes Konzert und gelungener Auftakt zum Herbstprogramm in der Burg Bielstein.

Vera Marzinski

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